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Kasse zahlt nicht??

F

france

Gast
Hallo liebe Leute!

Das ist ja ein super Forum! Ich hoffe jemand kennt sich gut mit meinem Problemthema aus und kann mir bald weiterhelfen.

Ich habe im März 2007 eine 3-jährige Gesprächstherapie (Gesprächsanalyse) "erfolgreich" abgeschlossen. Ein halbes Jahr lang habe ich das auch selbst geglaubt, doch dann ging es wieder los mit Depressionen. Und zwar schlimmer als früher. Ich habe seit einigen Wochen das Gefühl einfach nicht weiter zu kommen. Ich muss schleunigst die Notbremse ziehen, bevor ich ganz am Boden bin.

Das Problem ist nur, dass man ja eine 2-jährige Sperre hat. Ich weiß aber auch, dass ich auf gar keinen Fall so lange warten kann. Mein Hausarzt sagte, dass ich zu einem Verhaltenstherapeuten gehen sollte und dass der Antrag an die Kasse mit der Begründung eines Wechsels der Therapieart genehmigt werden könnte.

Da die Chancen aber angeblich so gering sind, macht sich erst gar keiner die Mühe den Antrag zu schreiben, weil es ja auch nicht bezahlt wird. Egal bei welchem Therapeuten ich anrufe, jeder sagt mir, dass es eine akute Krise in meinem Leben geben muss. Muss also erst jemand sterben bevor man mir hilft?? Ob es da nicht schon zu spät ist...

Ich weiß nicht weiter und würde mich sehr freuen wenn ich eine Antwort bekäme.

Liebe Grüße
france
 

Werner

Sehr aktives Mitglied
Hallo France,
eine Regel in der Problemlösung heißt: Wenn etwas nicht funktioniert hat, höre auf damit und versuche etwas anderes. Verhaltenstherapie scheint mir nicht genügen "anders" zu sein gegenüber Psychoanalyse als dass es dir gegen deine Depressionen helfen könnte. Bist du auch offen für andere Ideen, die du selbst probeweise umsetzen kannst?

Krankenkassentechnisch hilft nur die "Krise", wie du schon herausgefunden hast, möglichst Suizidgedanken oder Wahnvorstellungen. Doofes System aber ich kann es leider nicht ändern ...

Gruß, Werner
 

Germ

Aktives Mitglied
Vielleicht forschst du selber mal ein wenig, hinsichtlich
der Ursachen deiner Probleme.
Die meisten Störungen sind nicht psychogen verursacht,
sondern soziogen. Sie entstehen im sozialen Zusammenleben
miteinander. Der Versuch immer wieder durch "Psychotherapie"
und "Fußreflexonenmassage" und Saftkuren und ähnlichem Kram unser
Leben in Ordnung zu bringen, muss deswegen sehr oft scheitern.

Vermeide es, noch einmal in die Therapeutenfalle zu laufen.
Beginne dein Leben selber in die eigenen Hände zu nehmen.
Organisiere dich und betätige dich in einem erheblichen
Umfange in sozialen Krisen-Bereichen. Deine Störungen
verschwinden nach und nach wie von selber.

Probiere es aus. ;)

Alternativ, falls du das mit dem sozialen Diensten nicht hinkriegst,
kannst du auch dort was machen, wo es um "Gemeinnützigkeit"
geht.

Herzlichst

Germ
 
Zuletzt bearbeitet:
F

france

Gast
Bist du auch offen für andere Ideen, die du selbst probeweise umsetzen kannst?

Klar, ich bin offen für alles! Hauptsache ich bin bald wieder "normal", momentan fühle ich mich nämlich nicht so... Was schlägst Du vor?

Gruß
france
 
F

france

Gast
Vielleicht forschst du selber mal ein wenig, hinsichtlich
der Ursachen deiner Probleme.

Das versuche ich. Und oft komme ich selbst darauf. Aber leider viel zu selten.

Vermeide es, noch einmal in die Therapeutenfalle zu laufen.
Beginne dein Leben selber in die eigenen Hände zu nehmen.

Siehst Du das so? Als eine Falle? Ich bin mir nicht sicher ob ich es alleine schaffe. Ich denke mir ist es wichtig, dass einfach jemand für mich da ist. Verstehst Du? Andererseits bin ich dann abhängig und schaffe es wieder nicht alleine...

Organisiere dich und betätige dich in einem erheblichen
Umfange in sozialen Krisen-Bereichen. Deine Störungen
verschwinden nach und nach wie von selber.

Also gut, ich bin bereit alles zu versuchen. Wie meinst Du das?

Gruß
france
 

Micky II

Aktives Mitglied
Hallo france,

manchen Menschen fällt es einfach schwer, die in der Therapie erlernten Verhaltensweise etc. umzusetzen. War bei mir anfangs auch nicht anders (jetzt klappts) und bei meiner Freundin ist das nach jahrelanger Therapie und auch Klinikaufenthalt immer noch so. Sie findet einfach nicht den Weg, ihr Leben zu strukturieren und mit Problemen umzugehen bzw. sie anzugehen.

Nun hat sie sich an die Caritas gewandt. Dort gibt es ein sozialpsychiatrisches, betreutes Wohnen. Die Leute dort helfen ihr, Struktur in das Leben zu bringen, soziale Kontakte aufzubauen und die Probleme, sei es mit der Krankenkasse oder den Behörden, mit ihr zu lösen. Seitdem geht es ihr besser. So langsam erkennt sie, was für sie gut und was für sie schlecht ist usw.. Ich bin richtig froh, dass sie diesen Weg beschritten hat. Ich merke richtig, wie sie ins Leben zurückkehrt.

Vielleicht kannst du ja auch auf diesem Weg wieder zu dir finden, ohne nochmals eine Therapie zu machen. Erkundige dich einfach mal. Fragen kostet ja bekanntlich nichts. Wünsche dir viel Glück.
 
F

france

Gast
Hallo Micky II!

Vielen Dank für den Tipp!! Heißt das, dass man dann dort wohnt? Denn das möchte ich auf gar keinen Fall...

Gruß
france
 

Micky II

Aktives Mitglied
Hallo france,

nein, du wohnst nicht dort, sondern bleibst in deiner häuslichen Umgebung. Sie kommen zu dir um zu besprechen, was los ist. Sie gehen mit dir die Gänge, die notwendig sind. Und was wichtig ist, sie helfen dir dabei, deinen Alltag wieder zu strukturieren.

Zudem haben sie z.B. 1 x wöchentlich entweder gemeinsames Frühstück oder auch nachmittags Kaffee trinken. Oder aber auch kochen und sonstige Dinge, welche du aber nur mitmachst, wenn du möchtest. Ist also kein Zwang dahinter.
 
M

Mollenew

Gast
Hallo france,
ich will dich ja nicht weiter deprimieren, aber um in ein, wie von Micky II beschriebenes. Programm zu kommen, musst du ein bißchen mehr haben als nur wieder Depressionen. Ich arbeite in einer solchen Einrichtung, studier auch die Richtung. Und als Lösung für den Fall, dass man keine Therapie mehr genehmigt bekommt, ist das nicht unbedingt aussichtsreich. Besonders nicht, wenn du "noch funktionierst" - also arbeiten gehst, einkaufen, noch ohne Klinik und Krise gut klarkommst. Musst auch normalerweise mehr "schwierige Vergangenheit" aufweisen, z.B. Klinikaufenthalte, Therapien, Psychopharmaka, Doppeldiagnosen, soziale Betreuung - irgendwie sowas.
Kann natürlich sein, dass es trotzdem klappt. Probiers einfach. Nennt sich offiziell bei uns: Betreutes Einzelwohnen. Kannst ja mal googlen.
Hätte sonst noch zwei Sachen, die vielleicht funktionieren könnten:
1. Mit Depressionen kannste beim Psychiater Gespräche vereinbaren, nach dem Motto: "Gehirnchemie stimmt nicht, soll ich Medis nehmen, nein, ja, nö, doch, ach nee." Der kann dich auf ne leichte Dosierung setzen, wo du vielleicht nur ein bißchen merkst, aber trotzdem Gespräche hast, dann aber vielleicht nur alle paar Wochen.
2. Die Kasse zahlt andere Therapien unter umständen schon, wenn z.B. das Ziel der Therapie ein anderes ist. Also: Beispiel, du hast in der Einzeltherapie gelernt, dich selbst besser einzuschätzen, mit Stimmungstiefs umzugehen u.s.w., aber in sozialen Gruppen kommst du immer noch nicht gut klar. Dann kann der selbe oder ein anderer Therapeut einen Antrag für ne Gruppentherapie stellen. Unter Berücksichtigung, dass du das, was du in der Einzelthera gelernt hast, ausbauen willst bzw. im Kontakt mit anderen Menschen erproben/lernen/verstehen/anwenden/was-auch-immer willst. Und der Antrag wird gar nicht so unbedingt abgelehnt. Musst halt nur nen Therapeuten in deiner Nähe finden, der ne psychoanalytisch orientierte Gruppe anbietet. Möglichst für Gleichgesinnte.
Vielleicht hilft dir das ja ein bißchen weiter.
Gib nicht auf, wird schon!!! ;-)
Mollenew
 

Micky II

Aktives Mitglied
Für mich hat das so ausgesehen, dass du z.Zt. überhaupt nichts auf die Reihe kriegst. Deshalb der Tipp mit der Caritas oder einer ähnlichen Einrichtung.

Ansonsten wäre natürlich der Weg zu einem Psychiater eine gute Maßnahme. Ich gehe auch dorthin. Zwar nur so zweimal im Quartal, aber wenn es mir wirklich schlecht geht, kann ich jederzeit dorthin kommen.

Ein Hausarzt ist nicht in allen Bereichen der richtige Ansprechpartner. Vielleicht hilft dir das ja weiter.
 

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