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Kann man/sollte man etwas unternehmen? Geistig behinderter bei uns beschäftigt.

momo28

Moderator
Teammitglied
Das aber scheinbar nicht ganz so einfach ist?!
Mich würde ja interessieren, welche Vorraussetzungen man haben muss, um überhaupt der Vormund zu sein.
Ihr könnt dort mit dem was du hier geschrieben hast, einen Antrag für Kai stellen. Könnt ihn mit all dem begründen.
Schreibt, dass ein neutraler Betreuer, der nicht zur Familie gehört, für Kai gefunden werden sollte.
 
L

.:Lewi:.

Gast
Liebe TE,

Ich finde es großartig, dass Dein Mann und Du diesem jungen Mann eine solche Chance gegeben habt. Und es ist schön, zu lesen, wie sehr er durch die Tätigkeit in Eurem Betrieb aufblüht.
Wahrscheinlich wird es sehr schwierig werden, an seiner häuslichen Situation etwas zu verändern.

Du schreibst, dass seine Eltern die Vormundschaft = gesetzliche Betreuung inne haben?
Dann sind sie vermutlich befugt, die finanziellen, gesundheitlichen und behördlichen Angelegenheiten ihres Sohnes zu regeln, im schlimmsten Fall beinhaltet dies auch Wohnungsangelegenheiten und Aufenthaltsbestimmung.
Wenn dies tatsächlich so ist, ist es für den Jungen überhaupt nicht möglich, ohne Einverständnis der Eltern in ein betreutes Wohnen zu ziehen.

Du sprichst von einer weiteren Betreuerin. Ist diese Dame ausschließlich eine Praktikumsbetreuerin oder steht sie Kai auch sonst zur Seite?

Mit 20 Jahren fällt Kai noch in den Bereich der Jugendhilfe. Du könntest Dich ggf. beim Jugendamt oder einer psychosozialen Beratungsstelle informieren, inwieweit Du ihm helfen kannst.

Ich sehe da mehrere große Probleme auf Dich zukommen:

1) Wenn die Eltern gesetzliche Betreuer sind, müsste man beim zuständigen Amtsgericht (Betreuungsgericht) einen Betreuerwechsel anregen. Da die Eltern sich vermutlich mit Händen und Füßen wehren werden, wird das nicht leicht.
2) Kai scheint aufgrund seiner Erkrankung sehr leicht manipulierbar zu sein. Das heißt, wenn seine Eltern ihm einen Auszug nach Kräften schlecht reden, wird er wahrscheinlich sagen, dass er gar nicht ausziehen möchte. Er kennt ja leider auch nix anderes als dieses elende Leben.
3) Wenn die Eltern bemerken, dass Du "gegen sie arbeitest", könnten sie Kai evtl. verbieten, weiter bei Euch zu arbeiten und dann ist sogar dieser Lichtblick wieder aus seinem Leben verschwunden.

Was auch immer Du tust - ich finde es toll, dass es noch Menschen wie Dich und Deinen Ehemann gibt!
LG
Hallo Q–cumber,

Danke, das haben wir uns schon gedacht.
Gut das du fragst, es sind so viele Dinge in meinem Kopf, ich könnte noch Stunden schreiben über alle möglichen Dinge! Ist mir eben eingefallen:

Der Vormund ist nur die Mutter, die wohl auch eine Behinderung hat zu 50% (so hat sie sich zumindest mal geäußert),sie hat mal vor langer Zeit gemeckert, dass die fragen so „blöd“ wären, dass man gar nicht falsch antworten kann und sie von 80% auf 50% runter gestuft wurde und jetzt den Bus nicht mehr bezahlt bekommen würde. Ich weiß allerdings wirklich nicht um welche Art der Behinderung es sich handelt. Eine Gehbehinderung fällt weg.

Die Betreuerin ist lediglich für Schule (1x Woche) und zum Vermitteln für langfristige Arbeiten da.
Sie unterstützt noch kleinere Dinge, ich glaube das was sie mit uns macht und Kai ist eine Ausnahme (Kai, ihr Härtefall, wie sie mal sagte), sie versucht quasi auch alles, dass Kai ein halbwegs normales Leben hat.

Danke für die genannten Anlaufstellen, ich werde mich definitiv mal befragen!!!

Wie wir weiter handeln müssen wir sehen, wie du’s auch schreibst – wir wollen Kai nicht schaden, wir wollen ihn nicht, wie ein „Scheidungskind“, zwischen zwei Fronten bringen und streiten. Zumal er am Schluss der alleinige Verlierer ist!
Ja, die Situation scheint fast aussichtslos, zumal ich befürchte, dass das Jugendamt keine Probleme sieht – Kai bekommt essen und trinken. Er hat ein „Bett“ und ein Zimmer. Natürlich kann ich es verstehen, wie soll man sich ein Bild innerhalb von 20min machen (oder wie lange sie bleiben).
Die Betreuerin würde uns da eventuell unterstützen, vielleicht jemand aus seiner Familie, der die Umstände kennt, ob das ausreichend ist, ist fraglich.

Vielen Dank für die hilfreichen und lieben Worte!
Wir versuchen was wir können, inzwischen gehört er irgendwie zur Familie 🙂
 
L

.:Lewi:.

Gast
Ihr sucht noch nach Begründungen: Suchterkrankung der Eltern, Verwahrlosung, Messiewohnung, mangelnde Förderung, zu wenig Essen und Trinken...

Das dürfte doch genügen.
Aber man wird sicherlich auch Kai fragen, wie er es zuhause so findet, oder? Ich glaube er weiß gar nicht, das sein Leben schöner sein könnte, also wird er es doch als „gut“ empfinden.
 
L

.:Lewi:.

Gast
Ihr könnt dort mit dem was du hier geschrieben hast, einen Antrag für Kai stellen. Könnt ihn mit all dem begründen.
Schreibt, dass ein neutraler Betreuer, der nicht zur Familie gehört, für Kai gefunden werden sollte.
Danke Momo28, aber wo? Beim Jugendamt?
Wen nicht wir das machen wollen wir es voll durchziehen und nicht daran scheitern, die falsche Anlaufstelle zu haben und am Schluß werden die Eltern ihn nicht mehr zu uns lassen und alles war umsonst. Die Eltern müssen ja verstehen um was es geht, nur so können sie (vielleicht) die Situation besser akzeptieren.
 

momo28

Moderator
Teammitglied
Das Betreuungsgericht ist im Normalfall beim Amtsgericht ansässig.
Ruft beim Amtsgericht an und fragt, wo diese Stelle dort ist.

Wie schon geschrieben, führt auf, warum ihr der Meinung seid, dass er eine vernünftige Betreuung braucht, die neutral sein sollte. Führt auf, die erste Zeit bei euch war mit ihm, wie er sich verändert und was die Familie dagegen unternimmt.

Wichtig ist, dass auch ihr nicht die Betreuung übernehmt.
 

Soul28

Mitglied
Das liest sich sehr problematisch. Er braucht definitiv Hilfe und muss von zuhause raus. So wie ich verstanden habe, hat er eine Betreuung die sich aber nur um seine berufliche Situation kümmert? Da wäre es das beste das er sich bei einer Beratungsstelle meldet wie z.B. Caritas. Oder ihr könntest Kontakt mit dieser Stelle aufnehmen. Ich weiß ja nicht wo ihr wohnt, aber mir hat Caritas damals wirklich gut geholfen. Ich war schon über 20 Jahre, lebte zuhause und musste dringend ausziehen. War arbeitsunfähig aufgrund psychischer Erkrankungen, konnte nicht ausziehen, weil ich eine Ausziehgenehmigung gebraucht hätte.

Ich hatte mich damals an Caritas und dem Jugendamt gewendet. Die Beraterin von der Caritas hat mich super unterstützt und eine Auszugsnehmigung beantragt sowie das betreute Wohnen in die Wege geleitet.

Normalerweise überprüft das Jugendamt die Situation zuhause, aber da bei mir die größten Traumatischen Situationen in der Kindheit/Jugend stattfand war eine Überprüfung zwecks Jugendamtes eher sinnlos. Ich habe genau meine Situation bei meiner Beraterin geschildert (ich glaub ich habe auch Arzt und Klinikberichte als "Beweis" vorgelegt), mein Partner war als Stütze dabei. Sie hat einen Bericht geschrieben und der kam zum Jugendamt und ich hatte kurze Zeit später die Auszugsgenehmigung und konnte dann auch bald ausziehen ins amb. betreute Wohnen.

Also ich hätte jederzeit ausziehen können nur ohne finanzielle Mittel war das für mich unmöglich und aufgrund meiner instabilen psychischen Verfassung war es mir nicht möglich zu arbeiten. Daher habe ich diese Auszugsgenehmigung gebraucht um ins amb. betreute Wohnen zu können und ab da habe ich auch ALG 2 erhalten und mittlerweile erhalte ich Erwerbsminderungsrente.

Es ist oft leider ein harter Weg und ich hatte Glück irgendwann doch noch die richtige Hilfe erhalten zu haben.
TE ich kann dir nur raten dich an eine Beratungsstelle wie z.B. Caritas zu wenden oder Sozialpsychiatrischer Dienst. Euer Arbeitskollege muss dringend von zuhause ausziehen und braucht dringend Hilfe. Gründe gibt es genug!

Lg Soul28
 
L

.:Lewi:.

Gast
Alles klar, danke momo28!
Nein, wir wollen die Betreuung auch gar nicht übernehmen.
Wir wollen, das er ein vernünftiges Leben hat, dass wird wohl nur klappen, wenn er da raus kommt!

Und Soul28, Danke auch dir für die Hilfe, dann werde ich heute mal rumtelefonieren und schauen wer da helfen will und kann. Ich hoffe inzwischen geht es dir in allem wieder besser, hört sich an, als hättest du eine sehr schwere Zeit. Schön das es diese Anlaufstellen gibt, die weiterhelfen können!


vielen Dank an euch allen, ich hoffe ich kann berichten, wie es weitergeht!
 

Schokoschnute

Aktives Mitglied
Guten Morgen;

Er muss doch auch Pflegegeld ein Pflegegrad erhalten.
Das natürlich Sinnvoll/Verantwortungsvoll für Ihn verwaltet werden sollte/muss.
Ich glaube,die Prüfen auch,ob der Haushalt und das Finanzielle entsprechend seiner Bedürftigkeit geführt wird.
Ich würde da mal anrufen und das Schildern.
Auch kann man vllt einfach mal in so einem Betreuten wohnen,rein schnuppern mit Kai,ob Ihm so etwas gefallen würde und sich dort Beraten lassen, was man in so seinem Fall machen könnte.
Deine letzte Frage können Sie bestimmt beantworten.
 

Farnmausi

Aktives Mitglied
...den Tipp mit dem Pflegegrad mal versuchen zu erfahren .... dann muss alle 6 Monate von der Krankenkasse die Versorgung durch einen Besuch geprüft werden, zumindest ab Grad 2. Farmausi
 

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