Ich war lange der annahme der Schlüssel zum Glück darin liegt nicht zu viel zu denken, aber damit löst man seine Probleme nicht, so vertuscht man sie nur, wie eben beschrieben.
Ich hab mich in letzter Zeit viel reflektiert, wie du sagst, aber mir kommt jezt vor ich hab das Limit erreicht, ich trete jetzt auf der Stelle, ich kann nicht mehr sagen was echt was falsch ist, welche Probleme echt sind, welche ich mir einrede...
Und wie gesagt eine Therpaie kann und will ich nicht machen.
ne das mit dem nichts denken hat mir auch nichts gebracht. Schließlich sind die Gedanken ja auch da, um dir etwas mitzuteilen. Daher bringt es mir auch mehr die Gedanken wahrzunehmen aber mich davon mehr zu distanzieren oder meine Interpretationen in Frage zu stellen.
Kannst du denn mal ein konkretes Beispiel für ein Problem nennen? Eine Situation, die du als unangenehm empfunden hast oder mit deiner Reaktion nicht zufrieden warst? Oder einen Konflikt?
Sorry, ich hab das mit der Therapie nicht gelesen. Wieso kannst du keine machen?
Wenn du eine körperliche Erkrankung hättest, würdest du die Behandlung vermutlich auch nicht ausschlagen oder?
Zum Alten zurückkehren, ne... zurück gibts nicht. Ich glaube es ist einfach eine schwierige Phase wenn man das Alte zurücklässt aber das Neue noch nicht bekannt ist. Klar ist da sehr viel Unsicherheit. Geht mir auch so. Ich weiß zum Teil auch garnicht mehr was jetzt meine Kompensationsstrategien sind und was wirklich Ich bin.
ich lasse dir hier jetzt noch ganz kitschig mein Lieblingsgedicht. Das beruhigt mich manchmal ein bisschen, wenn ich denke das wird nie was...
Rainer Maria Rilke - über die Geduld
Man muss den Dingen
die eigene, stille
ungestörte Entwicklung lassen,
die tief von innen kommt
und durch nichts gedrängt
oder beschleunigt werden kann,
alles ist austragen – und
dann gebären…
Reifen wie der Baum,
der seine Säfte nicht drängt
und getrost in den Stürmen des Frühlings steht,
ohne Angst,
dass dahinter kein Sommer
kommen könnte.
Er kommt doch!
Aber er kommt nur zu den Geduldigen,
die da sind, als ob die Ewigkeit
vor ihnen läge,
so sorglos, still und weit…
Man muss Geduld haben
Mit dem Ungelösten im Herzen,
und versuchen, die Fragen selber lieb zu haben,
wie verschlossene Stuben,
und wie Bücher, die in einer sehr fremden Sprache
geschrieben sind.
Es handelt sich darum, alles zu leben.
Wenn man die Fragen lebt, lebt man vielleicht allmählich,
ohne es zu merken,
eines fremden Tages
in die Antworten hinein.