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Kann ich Medizin studieren, obwohl ich aus einer sozial schwachen Familie bin?

X

XoxoLOVE

Gast
Hi,

ich komme aus einem extrem zerrütteten Elternhaus, hatten schon Stress mim Jugendamt usw. Bin vor 2 Jahren endlich ausgezogen. Will jetzt Medizin studieren. Aber da ich keinen Kontakt mehr zu meiner Familie habe, ist das irgendwie komisch. Von den meisten Medizinern weiß man ja, dass die aus guten Elternhäusern kommen. Des Weiteren erschwert mein Elternhaus mir sicherlich auch die Partnersuche. Wer hört schon gerne, dass die Freundin keinen Kontakt zu ihrer Familie pflegt...
 
G

Gelöscht 75067

Gast
Solang du was in Kopf hast und den Stoff packst, geht dein Elternhaus niemanden was an.

BTW. Ich hab auch kein Kontakt zu meine Ursprungsfamilie und mein Freund respektiert das. Also brauchst also da keine Sorgen zu machen.
 
G

Gelöscht 5176

Gast
Was hat deine Berufswahl mit der Familie zu tun? Es kommt doch nur auf deine Intelligenz, Fleiß und Willen an. Nur das zählt.
Nach deiner Aussage, dürften dann nur diejenigen Akademiker werden, die aus solchen Familien stammen. Das war vielleicht vor 50 Jahren so, aber doch nicht mehr heute.
Eventuell wirst du es schwerer haben, da du dir alles selbst erarbeiten musst und nicht gesponsert wirst - aber letztendlich hast du es in der Hand.
Partnerwahl: die Frau will mit dir leben und nicht mit deiner Familie. so what...
Mach dir keinen Kopf, geh deinen Weg und schau nach vorne.
Ich wünsch dir alles erdenklich Gute und glaub an dich und deine Stärken.
 
S

Santino

Gast
Ja, du kannst Medizin studieren. Ich habe gar keine Familie und habe trotzdem studiert. Ist schwieriger zwecks Studienfinanzierung, aber kann funktionieren, wenn du dir da einen machbaren Plan zurechtlegst.

Ich wüsste nicht, was potentielle Partner dagegen haben sollten, dass du keinen Kontakt zu deiner Familie unterhältst. Ich habe ganz ohne Familie immer schnell eine Partnerin gefunden, wenn ich eine gesucht habe.
 

Jusehr

Sehr aktives Mitglied
Grundsätzlich und rechtlich spielt das Elternhaus wohl keine Rolle.

Allerdings würde ich nicht die Herkunft Deiner potentiellen Mitstudenten und deren Habitus, deren Art zu reden etc. unterschätzen. Wenn Du aus einer anderen "Kaste" kommst, könnte Dich das vielleicht (irgendwann einmal) nerven.

Umkehrt käme ja auch nicht jeder, der sich für Autos interessiert, mit dem "Klima" im Rahmen einer Ausbildung zum KFZ-Menschen zurecht. Oder auf'm Bau ;). Du verstehst, was ich meine?
 
S

Santino

Gast
Ein Habitus kann durchaus erlernbar sein; zumindest ist das meine eigene Erfahrung, denn ich habe einen akademischen (und einen bestimmten beruflichen) Habitus erlernt ( ist so aber nicht die Überzeugung aller Sozialwissenschaftler und es gibt bestimmt auch Studien, die mehrheitlich das Gegenteil erfasst haben). Ausserdem muss bei einem zerrütteten Elternhaus keine sozioökonomisch schwache Herkunft dahinter stehen. So etwas zieht sich durch alle Gesellschaftsschichten.

Ich find's ziemlich schräg, dem TE implizit seinen "rechtmässigen Platz" beim Bau und im KFZ-Bereich zuzuweisen, wenn er Medizin studieren will. Wahrscheinlich würde dir der TE im Vorlesungssaal nicht auffallen. Die Leute nicht akademischer Herkunft laufen nicht mit Dummsprech in der Fresse sabbernd durch die Gegend und schreien "BIEEEER FUSSBAAAALLL BALLA BALLA YEAH YEAH MALLEEEE YEAHHH YEAHHH BALLA BALLA BIN ICH STUDIUM ALTAAA" dem Professor ins Wort hinein und beschmieren die Wände mit Exkrementen und so. Keine Ahnung, was du dir vorstellst. Aber in der Regel fallen die Leute nicht sonderlich auf, wenn sie genauso gebildet sind wie der Rest. Eher fühlen sie selbst sich unpassend, weil die Umgangsformen und die universtäre Organsation ihnen anfangs fremd erscheinen und weil da keiner ist, der ihnen davon aus eigener Erfahrung im Vorfeld hätte berichten können.

Sorry für die unkonstruktive Wortwahl, aber da ich selbst aus überhaupt keinen Verhältnissen stamme - noch nicht einmal besonders schlechten - sind mir solche Aussagen ein Dorn im Auge. Ist man anpassungsfähig, intelligent und gebildet, ist ein bestimmter Habitus meiner persönlichen Erfahrung nach durchaus erlernbar. Nicht für alle Studierenden, nicht jeder Habitus und nicht in jedem Fall, aber ganz grundsätzlich ist das möglich, je nach persönlicher Disposition. Ein impliziertes "Geh doch zum Bau, wo du hingehörst" hilft da echt nicht, denn es wertet zum einen solche Berufsfelder ab und dann diskriminiert es zum anderen Menschen aufgrund ihrer Herkunft (als hätten nur sozioökonomisch Benachteiligte zerrüttete Elternhäuser).
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
G

Gelöscht 79650

Gast
Wenn du den NC geschafft hast, kannst du selbstverständlich Medizin studieren.
Die Standesgrenzen sind heute nichtmehr so arg.
(Und dünkelhafte Klugschwätzer, die sich auf...nichts etwas einbilden, kannst du überall erwischen. Einfach ignorieren. Übrigens sind nicht wenig Studierte heute Bezieher von Sozialleistungen - mach dir da keine Sorgen! Meistens blähen die am lautesten heiße Luft aus, die am wenigsten erfolgreich sind. ;))
 

Daoga

Urgestein
Wenn Du es im Beruf zu etwas bringst, ist evtl. gar nicht die Distanz zu den Eltern ein Problem, sondern daß Du es mal nötig haben könntest, sie gezielt von Dir fernzuhalten. Gibt leider so Eltern, die dem Kind unaufhörlich das Leben schwermachen, aber sobald es dieses Kind trotzdem aus eigener Kraft zu etwas bringt, soll es auf einmal die nutzlosen Eltern finanziell aushalten und wird auf einmal zuerst als "liebes" Kind dargestellt, und wenn es sich nicht ausnehmen und abkassieren läßt, dann wird auf einmal ein "böses weil undankbares" Kind daraus.
Ich weiß nicht wie das "zerrüttet" in Deinem Fall aussieht, geh einfach Deinen eigenen Lebensweg und laß die böse Vergangenheit samt Eltern hinter Dir zurück, aber laß Dir später Dein Glück und Deinen Erfolg bloß nicht von ihnen wegnehmen oder madig machen.
 

dr.superman

Sehr aktives Mitglied
Gute Elternhäuser", in dem Sinne, wie du sie wohl in deinem Beitrag meinst, sind teilweise auch nur hinter der Fassade wirklich gut und bringen z. T. Menschen hervor, die nicht grade mit sozialem Denken und Verhalten punkten. Zum Teil sind Kinder aus "guten Elternhäusern" recht unselbstständig, verwöhnt, egozentrisch und überheblich, weil sie mit der Denke "ich komme ja aus soooo einem guten Elternhaus" aufgewachsen sind.


So ein Quatsch :)
- ein gutes Elternhaus zeichnet sich durch vermittelte und gelebte soziale Werte aus (vgl. Bildungs- und Erziehungsplan).
- Kinder aus guten Elternhäusern, die erst spät in den Kindergarten kamen, weil einer der Eltern zu Hause, sind später friedlicher, ambiguitätstoleranter, haben eine höhere Sprachkomptenz und sind besser in Mathe (vgl. Pisa-Studie von 2006).
- ic hwürde sagen, meine kids kommen au einem guten Elternhaus;
wir sind gebildet, haben viel Zeit und Platz für die kids, ein stabiles soziales Umfeld und nur Geldnöte, die wir uns selbst machen;

Und trotzdem achten wir auf andere;
Ich verbringe beispielsweise extra die Nächte in einem 400.- /Nacht Hotel, damit die dort ansässige Verwandtschaft mal drei Tage coolen Hotelurlaub genießen kann (was sonst nicht gehen würde, 400.- sind fast die Monatsmiete) indem sie bei mir die Einrichtungen als Gast mitnutzt (gemeldet!).

Klar erkläre ich dann meinen Kindern , dass ich das mache, um der dortigen Familie ein bisschen Urlaub zu gönnen und dass wer viel hat, auch viel geben muss.

Die meisten aus "guten Hause", die ich kenne, sind entweder sozial höchst engagiert oder geben, was das Zeug hält.

ich kenne das eher umgekehrt, dass die, die nichts haben, neidzerfressen Schulden für´s iphone machen und mit all inclusive Urlaub angeben und hochnäsig auf "die Studierten, die noch nie im Leben richtig gearbeitet haben und blöd daher schwätzen" herunter sehen. War neulich erst wieder in so einer Runde, wo sich ein Koch darüber echauffiert hat, dass ein Architekt keinen passenden Zement anrühren konnte, was der Maurer, der nicht studiert hat, dann locker gemacht hat...
wobei das echt komisch wäre, wenn der das nicht könnte, denn das ist sein Job, der Job des Architekten ist ein anderer. Ist der Job des Maurers so wenig wert, dass ihn jeder Dahergelaufene, der zufällig auch einen Job auf dem Bau hat, so einfach durchziehen kann? Genauso gut, wie der Maurer nach 3 Jahren Ausbildung??
Kenne auch keine Kinder- oder Krabbelgruppe, in der diejenigen mit Studium freiwillig erzählt hätten, dass und was sie studiert haben, um eben "nciht aufzufallen".
Wenn ich mich im Leben ständig unterlegen fühle, weil ich auf allen Gebieten des Zusammenlebens ständig kämpfen muss (nicht nur Geld, denn ein gutes Elternhaus macht mehr aus) - das macht was mit einem.


es ist richtig, dass in keinem land Europas der Werdegang der Kinder so von der Bildung der Eltern abhängt. Jedoch hast Du das für den ersten Schritt ja überwunden,
indem Du eine realistische Chance auf den Studienplatz hast.
Es ist schade, dass du das ohne >Unterstützung der Eltern stemmen muss - Du solltest bald eine eigene Familie gründen. Und klar hätten Deine kids gerne mal Großeltern, wer nicht,
aber nicht alles geht in Erfüllung. Ich hatte keinen Vater, meine Kinder keine Großeltern - das muss man halt kompensieren mit einem stabilen sozialen Umfeld. Vielleicht wird die zukünftige Schwiegerfamilie eine neue Chance für Dich!
 
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