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Kann das jemals etwas werden? (Frau kennen gelernt)

N

Nikolai

Gast
Hello allerseits!
Ich habe eine Frau kennen gelernt, sie ist 33 und ich bin 32.
Wir hatten ein paar Treffen und haben uns ineinander verliebt. Nach dem fünften Treffen kam es auf einem Minigolfplatz zum Kuss.
Sie ist nach dem Nachmittag emotional auf Abstand gegangen (ich habe das gemerkt wie sie im Chat geschrieben hat, viel kälter, emotionsloser).
Das ist jetzt ungefähr 3 Monate her.
Nach langem hin und her (ich habe nicht verstanden was los ist?!) , hat sie mir dann irgendwann gestanden, dass ICH durch den Kuss ihr Trauma, welches sie vorher gut im Griff hatte, wieder ausgelöst / hochgeholt habe.
Sie wurde früher sexuell misshandelt. Mehr hat sie mir darüber nicht erzählt.
Ich bin immer noch verliebt in sie und habe ihr Zeit gegeben.
Sie ist leider sehr kalt zu mir, sagt aber gleichzeitig, dass sie aktuell nicht anders KANN (aber WILL) und ich aber ihr Traummann wäre.
Sie geht seit 3 Wochen zu einer Psychologin und möchte das alles aufarbeiten, sodass sie bereit für uns ist.

Meine Frage ist im Prinzip, ob es sein kann, dass sie mich will, aber nicht kann. Und ob es realistische Aussichtschancen hat. Ich habe etwas Angst, dass ich belogen werde. Das sie mich eben gar nicht haben will. Das Thema ist für mich komplett neu, ich möchte ihr die Chance geben und bin bereit zu warten. Auch bin ich bereit, eventuelle Einschränkungen in einer Beziehung in Kauf zu nehmen. Lauf ich in eine Falle, oder kann die Aussage stimmen, dass sie mich will, aber aktuell nicht kann? Vielleicht kann eine Betroffene mir mehr dazu sagen wie sich diese Frau fühlt.

Ich habe sehr viel Verständnis, aber möchte einfach nicht veräppelt werden. (Was ich ihr nicht unterstellen möchte, deshalb beschäftige ich mich mit diesem Thema und Frage hier nach)

Allzeit beste Grüße, super Forum, Applaus!
 

Erytheia

Sehr aktives Mitglied
.....ich selbst bin auch ein Vergewaltigungsopfer.
Man will Nähe zulassen, kann es aber nicht, weil man innerlich erstarrt.....und man kann nichts dagegen tun, weil man diesen Selbstschutzmechanismus nicht ausschalten kann.
Stell Dir vor, vor Dir liegt eine Tafel Schokolade und Du kannst sie nicht öffnen, weil sich die Finger Deiner Hand beim Näherkommen an diese Tafel Schokolade sich derart verkrampfen, das es Dir unmöglich wird diese zu öffnen.
Sicher kann ihr eine Therapie helfen, aber Du musst verstehen lernen, dass es immer wieder momente geben wird, wo sie übergangslos auf Distanz geht. Das hat nichts mit plötzliche Ablehnung zu tun oder mit einer Gefühlsänderung sondern mit einer ganz "normalen" Reaktion von Vergewaltigungsopfern, um Nähe wieder zuzulassen.
Damit muss man umgehen können.
 
T

Traubensaftschorle

Gast
Lass sie besser in Ruhe. Sie braucht eine Therapie und niemanden, der geblendet von falschem Wunschdenken größeren Schaden anrichtet, weil er Liebe mit seinem Helfersyndrom verwechsel. Das ist nicht witzig.
 

Amory

Aktives Mitglied
Meine Frage ist im Prinzip, ob es sein kann, dass sie mich will, aber nicht kann. Und ob es realistische Aussichtschancen hat. Ich habe etwas Angst, dass ich belogen werde. Das sie mich eben gar nicht haben will. Das Thema ist für mich komplett neu, ich möchte ihr die Chance geben und bin bereit zu warten. Auch bin ich bereit, eventuelle Einschränkungen in einer Beziehung in Kauf zu nehmen. Lauf ich in eine Falle, oder kann die Aussage stimmen, dass sie mich will, aber aktuell nicht kann? Vielleicht kann eine Betroffene mir mehr dazu sagen wie sich diese Frau fühlt.
Natürlich ist das möglich, dass sie Dich gerne will, aber nicht kann. Sie sagt es doch deutlich. Ausserdem hat sie eine Therapie begonnen. Das würde sie doch nicht tun, wenn es ihr nicht Ernst wäre mit dem Willen, etwas zu verändern und aufzuarbeiten.

Ich finde es schade, dass Du Dich fragst, ob sie Dich veräppelt. Das tu sie garantiert nicht.

Aber es ist sehr gut, wenn Du Dich fragst, ob Du wirklich gewillt bist so viel Geduld zu haben und allfällige Einschränkungen in Kauf zu nehmen. Das braucht sicher viel Durchhaltevermögen!
 
N

Nikolai

Gast
.....ich selbst bin auch ein Vergewaltigungsopfer.
Man will Nähe zulassen, kann es aber nicht, weil man innerlich erstarrt.....und man kann nichts dagegen tun, weil man diesen Selbstschutzmechanismus nicht ausschalten kann.
Stell Dir vor, vor Dir liegt eine Tafel Schokolade und Du kannst sie nicht öffnen, weil sich die Finger Deiner Hand beim Näherkommen an diese Tafel Schokolade sich derart verkrampfen, das es Dir unmöglich wird diese zu öffnen.
Sicher kann ihr eine Therapie helfen, aber Du musst verstehen lernen, dass es immer wieder momente geben wird, wo sie übergangslos auf Distanz geht. Das hat nichts mit plötzliche Ablehnung zu tun oder mit einer Gefühlsänderung sondern mit einer ganz "normalen" Reaktion von Vergewaltigungsopfern, um Nähe wieder zuzulassen.
Damit muss man umgehen können.
Danke für die Antwort, ich finde das Beispiel sehr anschaulich und interessant.
Hast du dabei von körperlicher, oder von emotionaler Nähe gesprochen?
Wie fühlt sie sich denn beziehungsweise was macht sie durch, wenn sie zum Beispiel tagelang nicht schreibt und sich zurück zieht?

Meine größte Angst ist es eben, dass bei ihr die Gefühle verloren gehen über die Zeit, bis sie sich bereit fühlt einen nächsten Schritt zu gehen.

Grundsätzlich bin ich wirklich bereit zu warten und in dieser Zeit an mir zu arbeiten (oder mich mehr auf Karriere in der Firma in der ich arbeite konzentrieren..), trotzdem ist eben diese Angst da, da es sich total doof anfühlt, wenn man sozusagen "ignoriert" wird. Ich glaube als Nicht-Betroffener ist das sehr schwer nachvollziehbar.

Grüße,
Nikolai
 
G

Gelöscht 79650

Gast
Ich denke nicht, dass sie aktuell beziehungsfähig ist und halte auch den Druck durch warten für ungut.
 

Silan

Aktives Mitglied
Hallo,
das betrifft jede Form von Nähe. Leider wird bei Mißbrauch das Vertrauen zerstört. Und das kann nur sehr dehr schwer (wieder) aufgebaut werden. Ich habe das ''wieder'' in Klammern gesetzt, weil es darauf ankommt, wann der Mißbrauch begann. So wie du sie beschreibst, könnte das sehr früh gewesen sein. Vielleicht hat sie das noch nie erlebt, jemandem vertrauen zu können.
Stell dir vor, du bist von einem Auto angefahren worden und schwer verletzt worden. Dann triffst du jemanden den du sehr magst und der malt eine rote Linie auf eine Straße und sagt dir du sollst dich dahinter stellen. Dieser jemand würde dir dann versichern mit seinem Auto auf dich zufahren zu können, auf 100 km zu beschleunigen und dann exakt so bremsen, dass zwischen deinen Beinen und seinem Auto noch 1m Platz bleibt. Wie würdest du dich fühlen?
Beschleunige nicht gleich auf 100, sondern fahr Schrittgeschwindigkeit, egal wie lang die Straße ist. Wenn es dir ernst ist, brauchst du viel Geduld. Und sehr viel Verständnis, wenn sie immer wieder von der roten Linie wegläuft, weil sie Angst hat wieder überfahren zu werden. Du wirst immer und immer wieder anhalten müssen und sie wieder hinter die Linie bringen müssen. Oder ihr immer wieder zeigen dass du dad ksnnst, wo sie erst einmal von weitem zusehen kann...
Ich wünsche mir für deine Auserwählte, dass du die Energie aufbringst. Es wird ein langer Weg, doch der Weg ist gangbar und kann für euch beide auch zu etwas tief verbindendem werden.
Geh vorsichtig mit ihr um und zeig ihr, dass Vertrauen möglich ist.
Liebe Grüße Silan
 
Zuletzt bearbeitet:
W

Walter1978

Gast
Ich habe dazu auch mal eine Frage:
Wenn sich die Frau zurück zieht und auf Distanz geht, sich nicht meldet...soll man ihr währenddessen etwas positives / nettes schreiben, oder sollte man sie wirklich komplett in Ruhe lassen, bis sie sich wieder meldet? Vielleicht kann eine Betroffene dazu etwas sagen, was sich in diesen Momenten besonders gut anfühlt.

Euer Walter
 
G

Gelöscht 79650

Gast
Sag ihr, dass du dich nicht melden wirst, um ihr ihre Ruhe zu lassen, sie sich aber gerne melden kann, wenn sie mag.
Und dann mach NICHTS mehr.
Bis ein Schritt von ihr kommt.
 

Erytheia

Sehr aktives Mitglied
Danke für die Antwort, ich finde das Beispiel sehr anschaulich und interessant.
Hast du dabei von körperlicher, oder von emotionaler Nähe gesprochen?
Der Wunsch nach emotionaler Nähe dominiert den Wunsch nach Körpernähe.
Bei Körpernähe ist selbst bei Vertrautheit ein absolutes Loslassen nicht möglich - man will und kann die Kontrolle nicht verlieren.
Wie fühlt sie sich denn beziehungsweise was macht sie durch, wenn sie zum Beispiel tagelang nicht schreibt und sich zurück zieht?
meist ist es ein sich selbst hinterfragen - eine Verunsicherung für die es keine Verhaltensschablone mehr gibt
Meine größte Angst ist es eben, dass bei ihr die Gefühle verloren gehen über die Zeit, bis sie sich bereit fühlt einen nächsten Schritt zu gehen.
Die Gefühle gehen nicht verloren (wenn sie sich einmal festgesetzt haben) - das was fehlt, ist der Umgang mit ihnen - der muss wieder neu erlernt werden
 

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