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Gast
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Hallo, ich habe ein halbes Problem. Das Problem an diesem Problem ist, dass es irgendwo auch etwas Positives hat und "halb", weil ich deswegen ständig Tugenden und Werte abwägen muss. Es ist ein Konflikt, den ich vermutlich in mir habe, obwohl das ganze von außen beeinflusst wird.
Ich bin so erzogen worden, dass ich mich für die Familie einsetzen soll. Im Laufe der Zeit lernte ich aber auch, andere Menschen wahrzunehmen, d.h. nicht unbedingt mitleiden oder arrogant sein, aber mit offenen Augen durch die Welt gehen. In meiner Familie ist Politik schon immer ein Thema gewesen und Solidarität, eigentlich eher für die eigene Familie und die Region. Durch ein paar Merkmale und Geschehnisse (möchte keine Details geben), gehörte meine Familie aber immer mehr oder weniger zu den Außenseitern. Meine Eltern, so befürchte ich das heute, haben mich immer nur gepusht, damit ich insgeheim Rache für sie nehme. Ich sollte immer klüger, immer hübscher und immer toller sein als andere (z.T. wortwörtlich). Ich sollte im Prinzip zeigen, dass meine Familie etwas wert ist, auch wenn es uns nicht so gut geht.
Nun, ich habe es trotz weniger Fähigkeiten ins Studium geschafft. Bald bin ich fertig damit. Das Abi und das Studium liefen... sch****e! Mit einem Mal zählten plötzlich alle Punkte und es stellte sich heraus, dass ich für Stress sehr anfällig bin. Ich wurde nicht krank, aber ich zweifelte immer und lebte im Chaos. Außerdem war ich nach außen hin auch sehr unkonzentriert und viele fanden mich merkwürdig. Das habe ich immer versucht, wegzustecken, halt cool bleiben und nicht zu viel sorgen. Ich sorge mich nämlich viel. Im Studium ging es irgendwann gar nicht mehr, ich war total fertig. Der ganze Stress begann quasi mit der Grundschule und staute sich bis zu der Zeit auf. Dann bin ich endgültig "zusammengebrochen". Ich weiß nicht wie, aber ich habe trotzdem immer durchgehalten und neue Tätigkeiten ausprobiert, obwohl das immer in einem Distaster endete. (Ich meine es so, wie es sage. Es war sehr peinlich und mittlerweile kennen mich viele Leute, ohne dass ich sie kenne. Zumindest werde ich z.B. öfter ausgelacht oder es wird getuschelt. ).
Ich habe meinen Antrieb und mein Interesse an allem entweder nie gefunden oder sehr früh verloren. Irgendwann fiel mir auf, dass ich eigentlich sehr fremdgesteuert bin. Ich lebe quasi nur im Dienst für andere. Das Hauptproblem, was mich vor allem beim Lernen verfolgt, ist das Aufschieben und die Lustlosigkeit. Sobald aber irgendwer mit mir zusammenarbeitet oder wenn ich von anderen beobachtet werde, kann ich plötzlich halbwegs arbeiten!
Ich mag eigentlich vieles, aber beschäftige mich nicht damit. Ich nehme auf viele Leute Rücksicht, damit ich ihnen nicht negativ auffalle und sie nicht die Lust verlieren könnten, mit mir zusammenzuarbeiten (wegen der starken Inkompetenz). Ich möchte eigentlich viele Sachen sehen und ausprobieren, aber ich verliere das Interesse sofort. Ich teile meine Ergebnisse und unterrichte gerne. Aber irgendwie... ich weiß nicht... ich lebe als Kartoffelsack und werde erst lebendig, wenn ich anderen helfen kann. Denn im Grunde ist alles, was ich tu, nur ein weiterer Dienst für andere.
Anfangs dachte ich, ich sei faul. Dann dachte ich, ich habe eine Lernstörung oder so etwas. Der Arzt sagte nein. Jetzt weiß ich, dass die Erwartungen meiner Umgebung etwas damit zu tun haben. Aber was mache ich jetzt mit dieser Information? Habe ich zu wenig Selbstvertrauen? Habe ich keine EIGENEN Ziele? Ich weiß nicht mehr weiter. Ich lache und versuche zu arbeiten, aber ich fühle mich nicht lebendig... Ich meide andere Leute zum großen Teil. Sie nerven sehr schnell und ich finde sie langweilig. Gleichzeitig beneide ich sie, wie sie Pläne aufstellen, sich daran halten und am Ende erreichen, was sie sich in den Kopf gesetzt haben. Ich wäre gerne unabhängig, aber ich schaffe es nicht. Ich scheitere auch oft an meinen Fähigkeiten. Mir liegen eher soziale Themen, obwohl ich nichts Soziales machen möchte. Und bei den sozialen Aufgaben habe ich am Ende doch Probleme. Habe schon daran gedacht, dass ich mich vielleicht selbst boykottiere, unbewusst. Das ist alles so widersprüchlich: Wie kann jemand an Sozialem interessiert sein oder sich gut damit auskennen, aber nicht mit Menschen zusammenarbeiten wollen? Einen Ausgleich gibt es leider nicht. Weder Sport noch Kunst sind mein Ding. Von Politik oder ähnlichem habe ich keine Ahnung. Freunde und eine liebende Familie habe ich, aber entweder ich bin genervt oder sie haben keine Zeit/leben nicht in der Nähe. Fremde Leute mag ich nicht so gerne kennen lernen.
Momentan fange ich aus Frust an, zu essen und zu schlafen. Ich weiß gar nicht, wie ich meinen Alltag verbringen soll. Alles ist langweilig und uninteressant, obwohl ich genau weiß, dass ich 1.000 Dinge daraus machen könnte, die wahrscheinlich sogar Spaß machen können. Wenn ich etwas anfange, höre ich nach 5 Minuten auf und beschäftige mich mehrere Monate nicht mehr damit. Ich habe viele Sachen ausprobiert, mich ödet alles an. Sehe ich dann etwas, was meine Familie entlastet, z.B. saubermachen, kümmere ich sofort darum. Ausziehen werde ich wohl auch nicht, wenn das so weiter geht...
Weiß jemand Rat???
Ich bin so erzogen worden, dass ich mich für die Familie einsetzen soll. Im Laufe der Zeit lernte ich aber auch, andere Menschen wahrzunehmen, d.h. nicht unbedingt mitleiden oder arrogant sein, aber mit offenen Augen durch die Welt gehen. In meiner Familie ist Politik schon immer ein Thema gewesen und Solidarität, eigentlich eher für die eigene Familie und die Region. Durch ein paar Merkmale und Geschehnisse (möchte keine Details geben), gehörte meine Familie aber immer mehr oder weniger zu den Außenseitern. Meine Eltern, so befürchte ich das heute, haben mich immer nur gepusht, damit ich insgeheim Rache für sie nehme. Ich sollte immer klüger, immer hübscher und immer toller sein als andere (z.T. wortwörtlich). Ich sollte im Prinzip zeigen, dass meine Familie etwas wert ist, auch wenn es uns nicht so gut geht.
Nun, ich habe es trotz weniger Fähigkeiten ins Studium geschafft. Bald bin ich fertig damit. Das Abi und das Studium liefen... sch****e! Mit einem Mal zählten plötzlich alle Punkte und es stellte sich heraus, dass ich für Stress sehr anfällig bin. Ich wurde nicht krank, aber ich zweifelte immer und lebte im Chaos. Außerdem war ich nach außen hin auch sehr unkonzentriert und viele fanden mich merkwürdig. Das habe ich immer versucht, wegzustecken, halt cool bleiben und nicht zu viel sorgen. Ich sorge mich nämlich viel. Im Studium ging es irgendwann gar nicht mehr, ich war total fertig. Der ganze Stress begann quasi mit der Grundschule und staute sich bis zu der Zeit auf. Dann bin ich endgültig "zusammengebrochen". Ich weiß nicht wie, aber ich habe trotzdem immer durchgehalten und neue Tätigkeiten ausprobiert, obwohl das immer in einem Distaster endete. (Ich meine es so, wie es sage. Es war sehr peinlich und mittlerweile kennen mich viele Leute, ohne dass ich sie kenne. Zumindest werde ich z.B. öfter ausgelacht oder es wird getuschelt. ).
Ich habe meinen Antrieb und mein Interesse an allem entweder nie gefunden oder sehr früh verloren. Irgendwann fiel mir auf, dass ich eigentlich sehr fremdgesteuert bin. Ich lebe quasi nur im Dienst für andere. Das Hauptproblem, was mich vor allem beim Lernen verfolgt, ist das Aufschieben und die Lustlosigkeit. Sobald aber irgendwer mit mir zusammenarbeitet oder wenn ich von anderen beobachtet werde, kann ich plötzlich halbwegs arbeiten!
Ich mag eigentlich vieles, aber beschäftige mich nicht damit. Ich nehme auf viele Leute Rücksicht, damit ich ihnen nicht negativ auffalle und sie nicht die Lust verlieren könnten, mit mir zusammenzuarbeiten (wegen der starken Inkompetenz). Ich möchte eigentlich viele Sachen sehen und ausprobieren, aber ich verliere das Interesse sofort. Ich teile meine Ergebnisse und unterrichte gerne. Aber irgendwie... ich weiß nicht... ich lebe als Kartoffelsack und werde erst lebendig, wenn ich anderen helfen kann. Denn im Grunde ist alles, was ich tu, nur ein weiterer Dienst für andere.
Anfangs dachte ich, ich sei faul. Dann dachte ich, ich habe eine Lernstörung oder so etwas. Der Arzt sagte nein. Jetzt weiß ich, dass die Erwartungen meiner Umgebung etwas damit zu tun haben. Aber was mache ich jetzt mit dieser Information? Habe ich zu wenig Selbstvertrauen? Habe ich keine EIGENEN Ziele? Ich weiß nicht mehr weiter. Ich lache und versuche zu arbeiten, aber ich fühle mich nicht lebendig... Ich meide andere Leute zum großen Teil. Sie nerven sehr schnell und ich finde sie langweilig. Gleichzeitig beneide ich sie, wie sie Pläne aufstellen, sich daran halten und am Ende erreichen, was sie sich in den Kopf gesetzt haben. Ich wäre gerne unabhängig, aber ich schaffe es nicht. Ich scheitere auch oft an meinen Fähigkeiten. Mir liegen eher soziale Themen, obwohl ich nichts Soziales machen möchte. Und bei den sozialen Aufgaben habe ich am Ende doch Probleme. Habe schon daran gedacht, dass ich mich vielleicht selbst boykottiere, unbewusst. Das ist alles so widersprüchlich: Wie kann jemand an Sozialem interessiert sein oder sich gut damit auskennen, aber nicht mit Menschen zusammenarbeiten wollen? Einen Ausgleich gibt es leider nicht. Weder Sport noch Kunst sind mein Ding. Von Politik oder ähnlichem habe ich keine Ahnung. Freunde und eine liebende Familie habe ich, aber entweder ich bin genervt oder sie haben keine Zeit/leben nicht in der Nähe. Fremde Leute mag ich nicht so gerne kennen lernen.
Momentan fange ich aus Frust an, zu essen und zu schlafen. Ich weiß gar nicht, wie ich meinen Alltag verbringen soll. Alles ist langweilig und uninteressant, obwohl ich genau weiß, dass ich 1.000 Dinge daraus machen könnte, die wahrscheinlich sogar Spaß machen können. Wenn ich etwas anfange, höre ich nach 5 Minuten auf und beschäftige mich mehrere Monate nicht mehr damit. Ich habe viele Sachen ausprobiert, mich ödet alles an. Sehe ich dann etwas, was meine Familie entlastet, z.B. saubermachen, kümmere ich sofort darum. Ausziehen werde ich wohl auch nicht, wenn das so weiter geht...
Weiß jemand Rat???