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Kann damit nicht umgehen...

Sehnsüchtige

Aktives Mitglied
Es ging in meinen Verhaltenstherapien immer nur darum, was jetzt ist und was ich jetzt machen soll, damit ich meine Angst überwinde. Wenn es um Themen aus der Vergangenheit ging, die mal kurz abgefragt wurden, hieß es nur ganz nüchtern, dass es ja kein Wunder wäre, dass ich Panikattacken hätte. In den Therapien ging es darum, mit dem Auto ca 50 km alleine irgendwo hinzufahren, einkaufen zu gehen, mich an eine lange Warteschlange zu stellen etc. Mich bewusst zu blamieren, indem ich ich mich einfach so auf den Bürgersteig legen soll, verschiedene Socken anziehen soll, im Sommer mit dem Regenschirm durch die Straßen laufen soll. Ich habe vieles davon ja eh gemacht, weil ich es musste, (also Einkaufen, kurze Strecken mit dem Auto fahren etc.) sonst wäre wir hier ja verhungert... Aber, es ging auch um Sachen, zu denen ich mich nicht überwinden konnte, wie z.B. alleine mehrere hundert Kilometer in den Urlaub zu fahren etc. Ich denke, du weißt, wie sich das anfühlen kann. Das Blöde daran ist ja auch, dass die Panik bei mir nicht aufhört, wenn ich aus der angstauslösenden Situation herauskomme. Es geht danach immer noch stundenlang weiter, ist einfach grausam. Manchmal konnte ich tatsächlich das Haus nicht mehr verlassen, die Straße runtergehen, meine Beine waren wie gelähmt. Bin, nachdem ich dann mit dem Auto wieder auf der Auffahrt stand, beim Aussteigen mehrfach aus dem Auto gefallen, weil meine Beine mir weggegangen sind, sich taub anfühlten. Daraufhin meinte ein Therapeut zu mir, ach, das wäre ja noch gar nichts. Es gibt Menschen, die in ihrer Angst sich überhaupt nicht mehr bewegen können und nur noch im Bett liegen. Er meinte noch, wenn ich das, was er mir vorschlagen würde, nicht machen würde, hätte ich wohl keine Motivation und keine Lust, um wieder gesund zu werden. Die andere Therapeutin hat mich wortwörtlich zu diesen Dingen aufgefordert. Sie sagte immer wieder:"Hiermit fordere ich sie jetzt dazu auf...!" Mag sein, dass das so Sinn macht und anderen hilft. Bei mir wurde es dadurch nur noch schlimmer, weil ich mich so unter Druck gesetzt fühlte. Ich dachte immer nur, das ist der absolute Beweis dafür, dass solche Menschen nicht im geringsten wissen und verstehen, wie grausam sich so etwas eigentlich anfühlt, wie lähmend das ist. Woher auch...
Ich habe mich noch nicht aufgegeben, auch wenn es sich vlt. so liest...
 
S

Schmetterlingsflattern

Gast
Es ging in meinen Verhaltenstherapien immer nur darum, was jetzt ist und was ich jetzt machen soll, damit ich meine Angst überwinde. Wenn es um Themen aus der Vergangenheit ging, die mal kurz abgefragt wurden, hieß es nur ganz nüchtern, dass es ja kein Wunder wäre, dass ich Panikattacken hätte. In den Therapien ging es darum, mit dem Auto ca 50 km alleine irgendwo hinzufahren, einkaufen zu gehen, mich an eine lange Warteschlange zu stellen etc. Mich bewusst zu blamieren, indem ich ich mich einfach so auf den Bürgersteig legen soll, verschiedene Socken anziehen soll, im Sommer mit dem Regenschirm durch die Straßen laufen soll. Ich habe vieles davon ja eh gemacht, weil ich es musste, (also Einkaufen, kurze Strecken mit dem Auto fahren etc.) sonst wäre wir hier ja verhungert... Aber, es ging auch um Sachen, zu denen ich mich nicht überwinden konnte, wie z.B. alleine mehrere hundert Kilometer in den Urlaub zu fahren etc. Ich denke, du weißt, wie sich das anfühlen kann. Das Blöde daran ist ja auch, dass die Panik bei mir nicht aufhört, wenn ich aus der angstauslösenden Situation herauskomme. Es geht danach immer noch stundenlang weiter, ist einfach grausam. Manchmal konnte ich tatsächlich das Haus nicht mehr verlassen, die Straße runtergehen, meine Beine waren wie gelähmt. Bin, nachdem ich dann mit dem Auto wieder auf der Auffahrt stand, beim Aussteigen mehrfach aus dem Auto gefallen, weil meine Beine mir weggegangen sind, sich taub anfühlten. Daraufhin meinte ein Therapeut zu mir, ach, das wäre ja noch gar nichts. Es gibt Menschen, die in ihrer Angst sich überhaupt nicht mehr bewegen können und nur noch im Bett liegen. Er meinte noch, wenn ich das, was er mir vorschlagen würde, nicht machen würde, hätte ich wohl keine Motivation und keine Lust, um wieder gesund zu werden. Die andere Therapeutin hat mich wortwörtlich zu diesen Dingen aufgefordert. Sie sagte immer wieder:"Hiermit fordere ich sie jetzt dazu auf...!" Mag sein, dass das so Sinn macht und anderen hilft. Bei mir wurde es dadurch nur noch schlimmer, weil ich mich so unter Druck gesetzt fühlte. Ich dachte immer nur, das ist der absolute Beweis dafür, dass solche Menschen nicht im geringsten wissen und verstehen, wie grausam sich so etwas eigentlich anfühlt, wie lähmend das ist. Woher auch...
Ich habe mich noch nicht aufgegeben, auch wenn es sich vlt. so liest...
lieben dank für deine erklärungen. ich bin erstaunt geschockt von der art therapie...

die dinge die du hast sind heftig und teils kenne ich sowas.
ich war zwar auch in einer verhaltenstherapie,aber wir haben auch sachen aus der traumatherapie gemacht. (inneres kind und sowas)...als ich von angst sprach,kamen sofort von der thera übungen,die sicherheit geben und sowas,was sehr geholfen hat.

ich würde an deiner stelle nochmal eine therapie in betracht ziehen.von anfang an eventuell dabei sagen, das du schauen möchtest woher diese zustände kommen und du ahnst das es mit der kindheit zu tun hat.

wen man sagt das man kindheitheits dinge aufarbeiten will, kann der thera schauen,ob er da bescheid weiss. weiss nicht ob alle verhaltenstherapeuten ne ahnung von haben....oder ob es dann eine andere art der therapie sein müsste.
mein partner hat auch ne verhatenstherapeutin,die aber auch mit vielen übungen arbeitet und über die vergangenheit redet.
wen man über all das was war geredet hat, gibt einen das kraft und man kan mehr bewerkstelligen. due zustände sind ja eher vergangenheitsbedingt.


wie ist das bei dir mit erneuter therapie? wie denkst du darüber? :)
 

Orbit5

Mitglied
Tut mir leid mit deiner Mutter. Was deine Bekanntschaften und deine Freundin angeht, so kannst du froh sein, dass du zumindest eine hast. Ist doch meistens so, dass man nur wenige wirkliche Freunde hat. Der Schmerz diesbezüglich ist völlig normal, aber darüber wirst du hinweg kommen. Das sind zwei harte Brocken auf einmal, zum einen der Tod deiner Mutter, zum anderen, die Einsicht, wer wirklich deine Freunde sind.
 

Sehnsüchtige

Aktives Mitglied
@Orbit:

Danke für deine Anteilnahme und deinen Beitrag. Es ist in der Tat so: Gerade in so einer Zeit weißt du wirklich, wer deine wahren Freunde sind.

@Schmetterlingsflattern:

Ich denke im Grunde schon länger darüber nach, eine erneute Therapie zu beantragen, bin aber noch recht unsicher, irgendwie will ich es nicht wirklich. Ich glaube, dann macht es keinen allzu großen Sinn. Jedenfalls für den Moment nicht, obwohl es zum Teil recht schwierig wieder für mich ist. Wir haben hier nicht so viele andere Therapeuten. Es sind seit neuestem 3, bei 2 davon war ich schon. Von der 3. habe ich erst kürzlich erfahren, ist noch nicht lange hier. Habe allerdings einen super Hausarzt, der mir da wirklich sehr weiterhilft.
 

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