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Junge Leute auf der Suche

S

saminabi

Gast
Ich war ja bis heute früh in Hessen bei meiner Schwester. Meine Nichte mit Familie wohnt nur wenige Kilometer entfernt, und ich hab mehrmals Zeit mit ihr und ihrer Familie verbracht.

Meine Nichte hat drei kleine Jungs im Alter von 5, 3 und 1. Alle haben eine starke Persönlichkeit und sind teilweise höchst sensibel, wenn man mich fragt, ist der älteste hochbegabt und hat gleichzeitig einige Verhaltensauffälligkeiten. Da ist täglicher Stress angesagt.

Sie selbst ist psychich vorbelastet, gleichzeitig hochintelligent. Ihr Mann hat durch Kindheit auch etliche Vorbelastungen und ist meiner Meinung nach auch hochintelligent. Beide versuchen ihr bestes mit den Kindern und machen das auch recht gut.

Aber sie sind permanent auf der Suche. Der Mann möchte am liebsten irgendwo ein Grundstück im Wald haben, mit großem Garten und Selbstversorgung, ist dabei seinen Jagdschein zu machen, um eben auch selbständig Tiere zu jagen und zu essen. Seine Idee seit ca einem Jahr, ist, erstmal nach Brandenburg zu ziehen, als Quereinsteiger als Lehrer zu arbeiten, zuhause soll das mit der Selbstversorgung laufen, Hühner usw. will er haben.

Die Famillie lebt in einem Haus in Hessen, welches meine Nichte geerbt hat, sie haben auch einen recht großen Garten.

Meine Nichte hat sich lange gegen die Brandenburggeschichte gewehrt. Inzwischen findet sie das auch gut, glaubt aber, dass man das alleine nicht schaffen kann und meint, es wäre gut, eine Gemeinschaft zu finden, die das total ökomäßige Leben lebt. dagegen ist ja erstmal nichts einzuwenden.

Nun ist sie ausgerechnet auf die "Anastasiabewegung" gekommen. Vor einer Woche hätte ich davon noch nichts gewusst, habe aber zufällig mit meiner Schwester eine kritische Dokusendung über eine Gruppe in Brandenburg gesehen und war sehr erschrocken. Das ist eine Bewegung mit rechtem, antisemitischen Hintergrund. Gleichzeitig einen hohen esoterischen Anhauch bezüglich Schamanen und ähnliches, ich krieg das nicht mehr zusammen.

Und vorgestern war ich über Nacht bei meiner Nichte und sie redete von dieser Bewegung. Ich erzählte ihr von der Sendung, die ich gesehen hatte, und bat sie, diese auch anzusehen. Sie sagte, sie wisse, dass es kritische Sendungen gäbe, die würde sie sich aber nicht angucken, die Medien würden halt in eine ganz bestimmte Richtung gehen.

Sie betonte, sie sei nicht rechts. Gleichzeitig ist es aber so in der Familie, dass ihr Mann einen Bruder hat, der zum Islam über getreten ist und recht radikal ist. Dieser prophezeiht, dass der Islam die Macht in der Welt übernehmen wird usw..

Tja, und die beiden haben Angst vor Überfremdung und so weiter, vorm Bürgerkrieg usw. Und sie sind der AFD wohlgesonnen. Als ich meine Nichte fragte, was die AFD sonst noch so bietet außer, keine Flüchtlinge mehr rein zu lassen, meinte sie, da müsste ich ihren Mann fragen. Das sagt meine hochintelligente Nichte, die Angst vor der Klimakatastrophe hat, die für die AFD na so überhaupt kein Thema ist.

Das berührt mich so ungemein. Diese beiden Menschen, die wirklich so einiges mitgemacht haben in ihrem Leben, suchen eine Möglichkeit zu leben, einen Weg zu finden, ihr Leben und dass ihrer Kinder bestmöglichst zu leben, und ich habe Angst, dass sie in die falsche Richtung gehen.

Vor allem, weil der Mann meiner Nichte so manipulierend sein kann. Vor allem, weil meine Nichte irgendwie immer leicht an der psychotischen Grenze lebt, bezüglich Schamanen, Heiler, Seher und Prophezeihungen. Bezüglich Öko ist sie sehr gut. Sie weiß verdammt viel über Pflanzen, über Wildkräuter usw.

Ich habe Angst.

Ich habe Angst
 
S

saminabi

Gast
Eigentlich ist das ja ein Thema, was in den Gesellschaftsbereich passt. Andererseits empfinde ich dieses Thema ganz persönlich, deshalb hier in diesem Bereich.

Ob da Antworten kommen ist die andere Frage. Vielleicht zu schwierig, zu verzettelt. Auch zu schwierig, um da zu raten.

Eben weil da ein vermeintliches Gesellschaftsthema ganz im Privaten geäußert wird.

Ich zumindest musste das einfach irgendwo loswerden.

Ich habs meiner Schwester erzählt, der Mutter meiner Nichte. Sie war überaus abggegrenzt. Sie sagte nur, dass ihre Tochter nicht mehr mit ihr über sowas redet, und dass sie das auch gar nicht wolle.

Es ist auch ein bisschen traurig. Seitdem meine Schwester ihren schwer kranken Mann zuhause hat, ist der Kontakt zu den Enkeln sehr begrenzt, was widerum meine Nichte sehr schade findet.
 
S

saminabi

Gast
Ich weiß auch, dass ich hier wieder sehr wenige Antworten bekommen werden, weil mein Problem zu vielschichtig ist.

Es spricht zu viele Kompenenten an.

Naja
 
G

Gelöscht 7625

Gast
Ich las alles, aber bin auch nicht sicher, wie ich darauf reagieren soll. hmmmm
Kann diese Leute nicht einschätzen.. kenne sie ja nicht. Finde das wirklich schwierig, da was zu schreiben.
Bleibe mit deiner Nichte in Kontakt, schau, dass sie dir weiterhin berichtet und wo es hinführt.
Wenn sie schon kaum Kontakt zu ihrer Mutter hat, vllt ist sie froh darüber, dass sie mit dir sprechen kann.
 

nichtabgeholt

Aktives Mitglied
Ich verstehe sehr gut, dass du Angst hast.

Es ist ja nicht schlimm, wenn man Dinge ausprobiert und mit einer naturnahen Lebensweise ausgeglichener wird.

Gefährlich wird es aber, wenn man sein Leben nach einer Ideologie ausrichtet. Ideologien sind Gehirnwäsche, die Selbstreflektion nimmt ab oder ist total verzerrt. Deshalb sind die sektenähnlichen Strukturen so gefährlich.

Wenn Menschen dafür empfänglich sind, kann man nicht viel tun. Manchmal begreifen sie es, wenn sie damit richtig auf die Nase fallen. Manchmal nie.

Unsere Gesellschaft gibt sich aufgeklärt. Tatsächlich werden wir auch durch eine Ideologie manipuliert: Der Glaube an eine Markt- und Konsumgesellschaft, die alle Bedürfnisse erfüllt, an ewiges Wirtschaftswachstum und Globalisierung.

Wer diese Meinung nicht teilt, der fühlt sich ausgegrenzt und sucht sich Nischen.
 

PsychoSeele

Urgestein
Das du Angst hast, kann ich nachvollziehen. Ich hätte da auch Angst wenn ein Angehöriger mit mal rechts wäre.

Lt. der Hochbegabung sollten sie es besser wissen, was rechts bedeutet. Aber ich schätze mal, das sie manipuliert worden sind, wie viele Rechte. Es wurde systematisch die Ängste der Personen geschürt. So wie die Rechten es immer getan haben. (2.Weltkrieg).


Liebe Grüße
PsychoSeele
 

nichtabgeholt

Aktives Mitglied
Das du Angst hast, kann ich nachvollziehen. Ich hätte da auch Angst wenn ein Angehöriger mit mal rechts wäre.

Lt. der Hochbegabung sollten sie es besser wissen, was rechts bedeutet. Aber ich schätze mal, das sie manipuliert worden sind, wie viele Rechte. Es wurde systematisch die Ängste der Personen geschürt. So wie die Rechten es immer getan haben. (2.Weltkrieg).


Liebe Grüße
PsychoSeele

Leider gibt es ein paar rechte Chaoten, die sich in und mit der AfD profilieren wollen. Aber das gibt es bei der Linken auch. Die Nazihysterie ist jedoch überzogen.

Die Menschen im Osten wählen AfD, weil sie nicht akzeptieren, dass ihnen wieder ihre Identität geraubt wird durch einen verordneten Multikulturalismus. Sie wollen ihre Kultur und Sprache bewahren, weil das für sie ein elementares Stück Heimat ist.
 

_Tsunami_

Urgestein
Ich weiß auch, dass ich hier wieder sehr wenige Antworten bekommen werde, weil mein Problem zu vielschichtig ist.

Es spricht zu viele Komponenten an.

Naja
Och, na ja. Bin ja auch noch da. Soll heißen, dass ich eine Antwort für dich habe, auch wenn diese wie gewohnt relativ kurz wird.

Also:

Würde mir da nicht so viele Gedanken bzw. Sorgen machen, auch keine Angst. Schau', das Leben ist bunt, vielfältig, und oft muss man es einfach akzeptieren bzw. ihm seinen Lauf lassen.

Kinder bzw. allgemein Verwandschaft kommen/kommt nicht immer nach ihren Eltern bzw. den Werten, die sie weitergeben wollen. Hat man mit Erziehung eine gewisse Kontrolle? Jain. Das Leben ist einfach zu groß bzw. zu vielfältig, als dass Erziehung alleine für das Verhalten bzw. Entwicklung eines Menschen herangezogen werden kann.

Gewiss aber auch, dass manche Menschen konformer sind, bspw. in China oder Japan. In einer "fortschrittlichen"/wohlständigen/westlichen Gesellschaft aber, bspw. USA oder Deutschland, in der Individualität eine große Rolle spielt, diverse Möglichkeiten und Grenzen ausgelotet werden, und ständig mit verschiedensten Arten der Selbstverwirklichung "gespielt" wird, ist so ziemlich alles möglich.

Kurzum, Kontrolle, Erziehung und Austausch ist gewiss (zu einem gewissen Maße) möglich, aber abseits dessen muss man das Leben

einfach akzeptieren bzw. ihm seinen Lauf lassen.
 
Zuletzt bearbeitet:

_Tsunami_

Urgestein
Nja, mir bleibt ja auch nix weiter übrig.
Das ist richtig. Du hast deine Art, dein Verhalten, deine Einstellung, deinen Standpunkt. Du kannst anderen vielleicht ein Beispiel sein, deine Meinung sagen, Möglichkeiten bzw. Alternativen aufzeigen, aber wozu ein anderer steht, stehen kann und stehen will, wie er leben will, muss dieser letzten Endes für sich selbst entscheiden und verantworten.

~~~

Um es vielleicht etwas klarer bzw. anders auszudrücken:

Es obliegt einem, sein eigenes Leben zu leben, nicht das Leben anderer.

~~~

Der Berliner würde es vielleicht so ausdrücken: "Mach' doch, wat de willst."
 
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