Anzeige(1)

  • Liebe Forenteilnehmer,

    Im Sinne einer respektvollen Forenkultur, werden die Moderatoren künftig noch stärker darauf achten, dass ein freundlicher Umgangston untereinander eingehalten wird. Unpassende Off-Topic Beiträge, Verunglimpfungen oder subtile bzw. direkte Provokationen und Unterstellungen oder abwertende Aussagen gegenüber Nutzern haben hier keinen Platz und werden nicht toleriert.

Jobcenter oder Psychiater?

G

Gast

Gast
Liste an Fehlschlägen
Die man auch als Chance sehen kann, du darfst Fehler machen.
Es klingt ein wenig dubios, aber: Fehler sind etwas Gutes.
Sich zu ärgern über das, was man falsch macht, ist natürlich.
" Aus Fehlern lernt man “ – Neues ausprobieren, dabei auch mal scheitern, um wieder aufzustehen und es beim nächsten Mal besser zu machen.
Wir nehmen Informationen nicht einfach nur auf und wissen sofort, wie alles funktioniert.
Zu Wissen gehören Theorie und Praxis.
Ohne das eigene Mißgeschick zu akzeptieren und als solches zu erkennen, wird kein Lerneffekt entstehen.
Fehler sind natürlich, vor allem bei hohen Maßstäben und Anspruch an sich selbst.
Man kann am besten sich selbst kontrollieren, sich ändern und die Verantwortung für das übernehmen, was man tut und damit Kontrolle und Kraft zurück gewinnen.
Und mit dem Wissen, die Dinge das nächste Mal anders regeln zu können, öffnen sich viele Türen.
 

Equi

Mitglied
Hallo Equi

ich möchte zuerst etwas "relativieren".
Ich habe nicht geschrieben dass Du depressiv wärst oder nicht.
Es ging um ein subjektives Gefühl welches ich geäussert habe;
und welches auf Erfahrungen aus meiner ehrenamtlichen Arbeit und Gesprächen mit vielen Menschen beruht.
Ich kann und darf in keinster Weise hier Diagnosen stellen.
Weshalb Du das auch nicht in dieser Weise (über)bewerten solltest.
Keine Sorge, dass tu ich nicht - es war wirklich nur reines Interesse, keine verletztes ''aber ich bin doch so krank, wieso nimmst du das nicht ernst!! :confused::wein::mad:''. Einfach nur weil es mich überrascht, dass jemand dieses Gefühl hat, da ich sonst immer (je nach den herrschenden Umständen) relativ schnell als depressiv wahrgenommen werde.
Am Ende ist das ja auch nur ein Etikett, das keinen Einfluss darauf hat, wie ich mich fühle oder was ich brauche. Also quasi nur Erbsenzählerei meinerseits. ;)

Vielleicht war ich auch etwas zu "forsch" von allgemeinen Tipps zu "spezielleren" überzugehen.
Zumal du ja schon einen eigenen Weg hast und gehst um Kraft zu kanalisieren.
Und wenn Dir Menschen sagen, dass das esoterisch sei.
Dann schreibe ich nur dazu, dass ich der Esoterik skeptisch gegenüberstehe.
Aber nur der "übertriebenen". Aber das gilt genau so für Anderes auch.
Ich empfinde mich absolut nicht als esoterisch... aber das ist natürlich auch Ansichtssache. Feng-Shui, Räucherstäbchen und Kontakt zu guten Geistern kommt mir nicht ins Haus, da habe ich einfach keinen Draht zu. Es ist wie mit dem Label Depression - wie man es nennt, ist am Ende egal. Die Auswirkungen sind das Wichtige.

In dieser Situation sind wohl nicht nur einfache Bilder Problematischer.
Also weder wie ich es Dir vorgeschlagen habe - noch wie Du es praktizierst.
Aber auch hier gilt meine Sorge nicht den Übungen an sich, auch nicht Deiner Situation.
Meine Sorge bezieht sich darauf, dass Alkohol weder Freund noch Ratgeber ist!
Und vor Allem: Alkohol ist das was es gefährlich macht!
Ich würde da jetzt natürlich gerne was schreiben, um mich in Schutz zu nehmen, sowas wie ''ich trinke nur auf Pegel'' oder ''ich trinke nur wenn ich Stress hab und hab das auch im Griff'', aber auch wenn die Selbsterkenntnis nicht ganz reicht, um damit aufzuhören, weiß ich doch, dass das nur leere Phrasen sind. Die Probleme mich zu konzentrieren hatte ich allerdings schon vorher.
Der Alkohol hat es zwar nicht besser gemacht, aber wenigstens frustriert es mich jetzt nicht mehr so stark. Ich sehe ihn nicht als Ratgeber... sondern als Mittel der Selbstzerstörung, welche mir aus irgendeinem Grund unglaublichen Spaß bereitet. Wenn ich mich schneide, schneide ich nicht tief, nur tief genug damit es Narben hinterlässt. Und wenn ich trinke, dann trinke ich nicht viel... nur genug um mich nüchtern unwohl zu fühlen. Ich weiß nicht warum ich mich so dringend kaputtmachen möchte, und leider hat mein Unterbewusstsein mir dazu momentan auch nichts zu sagen.

Und noch ein persönliches Gefühl/ein persönlicher Gedanke, welches/welchen ich habe und welches mich irritiert:
Die Vehemenz mit der Du Dich gegen Beistand, Begleitung, usw "wehrst".
Ich werde auch hier nicht "herumorakeln".
Aber konkret auf einen Punkt hinweisen:
Wenn Du schon ein Problem damit hast Menschen in Deiner persönlichen Nähe als Hilfe zu dulden...
Dann lass das genau in dem selben Umfang auch für den Alkohol gelten.
Denn sonst wärst Du inkonsequent.
Die "Direktheit" ist hier von mir beabsichtigt und bezieht sich weiderum nur auf das von Dir Geschriebene.
Das klingt jetzt wahrscheinlich wahnsinnig infantil und trotzig, aber: dann bin ich eben inkonsequent. Damit kann ich ganz gut leben.
Ich verstehe deinen Gedankengang... nur habe ich dem Alkohol gegenüber keine Verantwortung. Dabei geht es nur um mich, wie ich mich fühle. Mir kann ich das zumuten, dass es mir schlecht geht oder dass ich betrunken bin oder ungeduldig oder was auch immer. Bei anderen Menschen kann ich das nicht - dazu habe ich kein Recht. Alkohol behauptet nicht, er wäre gerne für mich da, obwohl er es nicht ist, Alkohol tut einfach nur das, was ich von ihm erwarte, ohne Gefühle oder eigene Bedürfniss. Ohne dass ich ihm gegenüber ein schlechtes Gewissen haben müsste. Und er hilft mir, mich soweit zu beruhigen, dass ich meine Gefühle zumindest temporär in den Griff bekomme.

Somit kann Alkohol derzeit mehr für mich tun als all die Menschen denen ich eigentlich egal bin oder die nur bis zu einem gewissen Punkt gehen können/ wollen.

Ich wünsche Dir einfach dass es Dir bald besser geht.
Wie ich es mir für Alle in bedrückenden oder negativen Situationen wünsche.
Dankeschön. :blume:
 

no-vip

Mitglied
Das klingt jetzt wahrscheinlich wahnsinnig infantil und trotzig, aber: dann bin ich eben inkonsequent. Damit kann ich ganz gut leben.
Ich verstehe deinen Gedankengang... nur habe ich dem Alkohol gegenüber keine Verantwortung. Dabei geht es nur um mich, wie ich mich fühle. Mir kann ich das zumuten, dass es mir schlecht geht oder dass ich betrunken bin oder ungeduldig oder was auch immer. Bei anderen Menschen kann ich das nicht - dazu habe ich kein Recht. Alkohol behauptet nicht, er wäre gerne für mich da, obwohl er es nicht ist, Alkohol tut einfach nur das, was ich von ihm erwarte, ohne Gefühle oder eigene Bedürfniss. Ohne dass ich ihm gegenüber ein schlechtes Gewissen haben müsste. Und er hilft mir, mich soweit zu beruhigen, dass ich meine Gefühle zumindest temporär in den Griff bekomme.

Somit kann Alkohol derzeit mehr für mich tun als all die Menschen denen ich eigentlich egal bin oder die nur bis zu einem gewissen Punkt gehen können/ wollen.
Ich finde das was Du schreibst sehr schlüssig.
Innerhalb der Problematik sogar sehr rational und somit in dem Zusammenhang auch nachvollziehbar.
Aus diesem Grund kann ich auch nichts trotziges entdecken.
Im Gegenteil würde mich das eher wieder dazu verleiten nicht vordergründig eine Depression zu sehen.
Ich bin mir auch sicher, dass der Umstand, dass Du nicht "alles auf den Tisch packst"
(was auch begründet ist und nicht gefordert wird) und es auch nicht kannst,
weil manches für dich innerhalb der Problematik verdeckt ist, beim Lesen dieses "zwiespältige" ausprägt.
Das ist das was ich "fühle" - aber eben nichts widersprüchliches.

Ich sehe manches anders als andere Menschen.
Und das half mir auch dabei z.B. Borderliner zu begleiten.
Weil ich so auch durch "Provokationen" nicht dazu verleitet wurde ein "Schubladenurteil" zu fällen.

Ich hoffe dass Du mir - wohlgemerkt: Du musst und sollst mir nicht mal vertrauen -
die Gelegenheit gibst mich mit Dir in dieser Direktheit weiter auszutauschen.
Denn auch damit habe ich die Erfahrung gemacht, dass es für Menschen in problematischen Situationen
eine Art "Signallicht" ist, welches ihnen eine relativ klare Richtung zeigt.
In diesem "Wald an Gedanken und Wirrungen".
Und da stehe ich sogar menschlich gesehen noch Aussen vor.
Also ohne "mögliche physische Nähe".


lg
 
Zuletzt bearbeitet:

Equi

Mitglied
Ich finde das was Du schreibst sehr schlüssig.
Innerhalb der Problematik sogar sehr rational und somit in dem Zusammenhang auch nachvollziehbar.
Aus diesem Grund kann ich auch nichts trotziges entdecken.
Im Gegenteil würde mich das eher wieder dazu verleiten nicht vordergründig eine Depression zu sehen.
Ich bin mir auch sicher, dass der Umstand, dass Du nicht "alles auf den Tisch packst"
(was auch begründet ist und nicht gefordert wird) und es auch nicht kannst,
weil manches für dich innerhalb der Problematik verdeckt ist, beim Lesen dieses "zwiespältige" ausprägt.
Das ist das was ich "fühle" - aber eben nichts widersprüchliches.
Zwiespältig ist es auf jeden Fall... ich würde nicht so weit gehen, zu sagen, dass ich mich fühle als würden mehrere Personen in mir leben, oder andere, ähnliche Aussagen die ich in dem Bereich schon des Öfteren gelesen habe... für mich ist das alles schlüssig. Aber je nach Tageszeit, Stimmung, Umgebung sehe ich die Dinge absolut unterschiedlich, ''widerspreche'' mir selbst und handele dann (nach außen hin) natürlich auch oft inkonsequent.
Danke für deine wertfreie Beobachtung, das alleine ist schon sehr viel wert. Sich mal nicht dafür rechtfertigen müssen, hin und her gerissen zu sein. :rolleyes:

Ich sehe manches anders als andere Menschen.
Und das half mir auch dabei z.B. Borderliner zu begleiten.
Weil ich so auch durch "Provokationen" nicht dazu verleitet wurde ein "Schubladenurteil" zu fällen.
Ich mag deine Sichtweise, bzw. die Art wie du auf mich und meine Aussagen reagierst. Dass du mir hier nicht mit einem Fingerschnippen alle Probleme nehmen kannst ist klar - aber ein derart hohes Maß an Akzeptanz und Toleranz, an Bestätigung, auch wenn es ''nur'' von einem Fremden kommt, ist derzeit glaube ich das was noch am ehesten zu mir durchdringt. Mich dazu anregt, die Dinge mal aus einer anderen Perspektive zu betrachten - nicht ganz so verbittert und festgefahren.

Ich hoffe dass Du mir - wohlgemerkt: Du musst und sollst mir nicht mal vertrauen -
die Gelegenheit gibst mich mit Dir in dieser Direktheit weiter auszutauschen.
Denn auch damit habe ich die Erfahrung gemacht, dass es für Menschen in problematischen Situationen
eine Art "Signallicht" ist, welches ihnen eine relativ klare Richtung zeigt.
In diesem "Wald an Gedanken und Wirrungen".
Und da stehe ich sogar menschlich gesehen noch Aussen vor.
Also ohne "mögliche physische Nähe".
Kann dir da nur zustimmen. Lieber eine klare Ansage, ohne beleidigend zu werden, als sanftes Drumherumreden, um das arme Gegenüber zu schonen. Am Ende kommt bei klaren Aussagen meist einfach mehr rum, und ich werde, trotz oder vielleicht gerade wegen meiner Probleme, lieber auf Augenhöhe behandelt - als ein Individuum, das durchaus in der Lage ist, Ehrlichkeit zu verarbeiten und sich eigene Gedanken zu machen, und nicht in Watte gepackt werden muss. Wer mir nur nach dem Schnabel redet kann mir auch nichts Neues erzählen - und neue Ansätze sind ja meist das, was tatsächlich konstruktive Prozesse in Gang setzt.

Ich kann ja am Montag mal schreiben was der Psychiater so gesagt hat, falls es dich interessiert. Auf jeden Fall schonmal vielen Dank dafür, mich ein wenig an die Hand genommen zu haben... es hat mir sehr geholfen, nicht den Fokus zu verlieren. :blume:

Liebe Grüße,
Equi
 

no-vip

Mitglied
Hallo Equi

Eigentlich wollte ich gerade den PC aus machen.
Aber da ich gewohnheitsmäßig immer noch mails usw durchgehe, kann ich gerade noch schnell antworten. :)

Ich finde die Kommunikation in der heutigen Zeit allgemein sehr komplex.
Oft denke ich daß viele Menschen Dinge "missverstehen wollen".
Und daß dies mit ein Grund für sehr, sehr viele Probleme ist.
Vielleicht ist es das was viele mit "sozialer Kälte" meinen.
Aber das nur allgemein.

Um so interessanter finde ich was Du zu dem "Zwiespältig" schreibst.
Denn da habe ich oft erlebt, daß Leute das im Sinne einer Erkrankung sehen.
Dabei meine ich es eben in dem wahren Sinne des Wortes.
Oder wie Du es mit diesen "Abhängigkeiten" schreibst.
Und der Kreis schliesst sich darin, daß diese "soziale Kälte" dann eben in dieses Rechtfertigen mündet.
Und eine ganze Gesellschaft bemerkt es nicht.
Aber hier fasse ich jetzt den Rahmen doch etwas zu weit. :)

Und gerade wird es ein roter Faden, der beginnt sich hier durchzuziehen.

Denn gegenseitiges kritisieren, anfeinden und was weiß ich, mach Alles doch nur noch komplexer.
Was Du durch das Aufzeigen, daß Akzeptanz und Toleranz Dinge vereinfachen, klarstellst.
(Interessant auch, daß selbst mancher den ich begleitet habe, davon überrascht war.
Aber egal wer es ansprach... ich sagte immer nur:
"Ich mache das ehrenamtlich um zu helfen.
Ich bin hier nicht als Richter angestellt."
Und schon brauche ich mich nicht mal "zu rechtfertigen". :) )

Das führt dann wieder zur Augenhöhe. Was als Basis für effektives Problemlösen sehr wichtig ist.
(Krass finde ich, daß in einem anderen Thread in dem ich schrieb, das Negativbeispiel gerade "aufgeführt" wird.
Und es führt gerade dahin, daß jemand der Hilfe sucht, vermutlich seine Suche hier beendet.)

Um so mehr freut es mich, wenn es für Dich hier hilfreich ist.
(Und ich möchte da kurz auf meine Signatur verweisen. ;) )

Nur noch ganz kurz zu dem Begriff Fremder...
Ich denke "Aussenstehender" trifft es vielleicht mehr.
Und auch hier schliesst sich ein Kreis:
ich habe schon oft Menschen gesagt oder geschrieben,
daß gerade Aussenstehende oft hilfreicher sein können als nächste Angehörigen oder Freunde/Bekannte.
Weil diese emotional zu sehr involviert sind.

Wenn Du möchtest kannst du mich gerne auf dem Laufenden halten.
Und mein Angebot - "Dir beim Entwirren dieses Knäuel von rotem Faden" etwas zur Hand zu gehen - steht. ;)

lg und viel Erfolg am Montag.
 
Zuletzt bearbeitet:

Equi

Mitglied
Hallo Equi

Eigentlich wollte ich gerade den PC aus machen.
Aber da ich gewohnheitsmäßig immer noch mails usw durchgehe, kann ich gerade noch schnell antworten. :)
Ich hab deine Antwort sogar kurz danach noch gelesen - aber mir gings die letzten zwei Tage nicht so, deswegen hab ichs dann lieber gelassen. Dafür dann jetzt. :)

Ich finde die Kommunikation in der heutigen Zeit allgemein sehr komplex.
Oft denke ich daß viele Menschen Dinge "missverstehen wollen".
Und daß dies mit ein Grund für sehr, sehr viele Probleme ist.
Vielleicht ist es das was viele mit "sozialer Kälte" meinen.
Aber das nur allgemein.
Ich weiß nicht ob das früher anders war... wärmer oder verständnisvoller. Ich denke nicht, aber ich kann verstehen was du mit komplex meinst... jeder weiß irgendwas, hat eine Meinung, Erwartungen die er stellt oder denkt erfüllen zu müssen... ein absolutes Wirrwarr an Fallstricken und ähnlichem. Da wird es dann schon zur Herausforderung, die einfachsten Dinge zu erklären, ohne dass sich jemand angegriffen fühlt.

Um so interessanter finde ich was Du zu dem "Zwiespältig" schreibst.
Denn da habe ich oft erlebt, daß Leute das im Sinne einer Erkrankung sehen.
Dabei meine ich es eben in dem wahren Sinne des Wortes.
Oder wie Du es mit diesen "Abhängigkeiten" schreibst.
Und der Kreis schliesst sich darin, daß diese "soziale Kälte" dann eben in dieses Rechtfertigen mündet.
Und eine ganze Gesellschaft bemerkt es nicht.
Aber hier fasse ich jetzt den Rahmen doch etwas zu weit. :)
Ich seh es so... ich habe definitiv Probleme. Ich habe gewisse Symptome, die meine Lebensqualität mindern und mir im Weg stehen, vielleicht bin ich sogar krank, wenn man das so formulieren möchte - aber meine Ambivalenz gehört zu mir. Ich bin ein leidenschaftlicher Mensch, ich kann mich schnell für Dinge begeistern, verliere genauso schnell das Interesse, brauche etwas, das ich beeinflussen kann, das nur mir gehört... will gleichzeitig totale Unabhängigkeit. Das und noch viel mehr bin ich, und das würde ich nicht ändern wollen. Und wenn mir jemand erzählen würde, dass ich daran arbeiten muss oder dass es nicht ''normal'' ist, dann ist mir diese Meinung in dem Moment mal herzlich egal... es geht nicht darum, perfekt zu funktionieren, einen glatten, unkomplizierten Charakter zu haben und immer zu strahlen. Es geht darum, der Mensch zu sein, mit dem du dein Leben leben möchtest - leben kannst. Du musst dich nicht mögen, aber du solltest dich lieben, und du musst nicht alles toll finden, was du tust, aber du solltest dich akzeptieren und dir verzeihen können.

Und genau das solltest du auch anderen Menschen entgegenbringen. Nur ist das oft nicht der Fall, es werden Erwartungen gestellt, Ansprüche erhoben, und Menschen versuchen einander zu ändern und zu bevormunden obwohl sie nicht einmal mit sich selbst leben können. Da sehe ich das Hauptproblem.

Ist gerade vielleicht nicht relevant fürs Thema, aber so sehe ich das. :p



Das führt dann wieder zur Augenhöhe. Was als Basis für effektives Problemlösen sehr wichtig ist.
Definitiv. Wenn du jemanden nicht respektieren kannst, wirst du keine Hilfe von ihm annehmen, egal wie fundiert sein Rat vielleicht ist. Und wenn du das Gefühl hast, demjenigen unterlegen zu sein, wirst du alles unreflektiert übernehmen, nur um zu gefallen, statt aufzufallen. Oder du rebellierst gegen die scheinbare Bevormundung. Darin sehe ich auch einen Hauptgrund für das Fehlschlagen meiner bisherigen Therapien - entweder ich wurde nicht ernstgenommen, oder ich konnte mein Gegenüber nicht ernstnehmen.
Und das spielt sich ja auf unzähligen Ebenen ab. Toleranz und Akzeptanz, wie du schon sagst, sind da eigentlich das Wichtigste wenn man helfen möchte und Hilfe sucht.

Um so mehr freut es mich, wenn es für Dich hier hilfreich ist.
(Und ich möchte da kurz auf meine Signatur verweisen. ;) )
Manchmal braucht es aber eben doch den Fingerzeig in die richtige Richtung... und dafür darf man sich dann schonmal bedanken. :blume:

Nur noch ganz kurz zu dem Begriff Fremder...
Ich denke "Aussenstehender" trifft es vielleicht mehr.
Und auch hier schliesst sich ein Kreis:
ich habe schon oft Menschen gesagt oder geschrieben,
daß gerade Aussenstehende oft hilfreicher sein können als nächste Angehörigen oder Freunde/Bekannte.
Weil diese emotional zu sehr involviert sind.
Exakt... das ist denke ich auch einer der Gründe, warum es dieses Forum gibt.
Unter anderem auch, weil man, wenn Außenstehende versuchen zu helfen, weiß, dass sie es um des Helfens Willen tun. Bei Freunden, Familie etc. ist da ja leider oft ein unterschwelliges Schuldgefühl... ''tun die das jetzt nur weil sie müssen? Hört sie mir nur zu, weil die Gesellschaft das von ihr erwartet, steht er mir nur zur Seite, weil er das Gefühl hat, er sei dazu verpflichtet?''
Von Außenstehenden kann man sich ohne Gewissensbisse helfen lassen.

Wenn Du möchtest kannst du mich gerne auf dem Laufenden halten.
Und mein Angebot - "Dir beim Entwirren dieses Knäuel von rotem Faden" etwas zur Hand zu gehen - steht. ;)

lg und viel Erfolg am Montag.
Vielen Dank. :blume:

Um es kurz zusammenzufassen, ich war da - 30min Wartezeit, 10min Gespräch, nun hab ich die Telefonnummer einer Klinik, die mich innerhalb weniger Wochen aufnehmen könnte, und ein Medikament namens Paroxat, das bei Angststörungen, Depressionen und ähnlichem helfen soll.

Ich weiß nicht erwartet habe - einerseits bin ich erleichtert, endlich mal etwas getan zu haben und dabei auf Verständnis gestoßen zu sein. Ich bin sogar halbwegs optimistisch. Auch wenn ich eigentlich keine Medikamente wollte, weiß ich, dass es wahrscheinlich vorerst das Sinnvollste ist, und vielleicht hilft mir das ja, die Basis zu finden, die ich zur Lösung meiner Probleme brauche.

Andererseits bin ich absolut überfordert, würde am liebsten hinschmeißen und mich verkriechen. Vielleicht sollte ich ein wenig durchdrehen und mich dauerhaft zwangseinweisen lassen, dann hätte ich wenigstens meine Ruhe. Solange die mich schreiben lassen... :rolleyes:

Jedenfalls ist das für mich wohl schonmal ein Schritt in die richtige Richtung, und dafür möchte ich allen danken, die mich hier und auch anderswo in der vergangenen Woche unterstützt haben. Was ich daraus mache weiß ich noch nicht, aber es setzt mir auf jeden Fall ein ermutigendes Zeichen. Danke. :blume:

Liebe Grüße,
Equi
 

no-vip

Mitglied
Hallo Equi

Alles was Du im gesellschaftlichen Bezug schreibst kann ich (wie man "so schön sagt") "100 Prozent unterschreiben".
Was und - vor allem - wie Du schreibst hat mich sehr vereinnahmt/angesprochen.
Es "fühlt" sich "gefasst" an, ruhiger.
Vielleicht darf man da herauslesen,
dass der Schritt in die richtige Richtung dazu beigetragen hat.
Es sieht aber nach einem wichtigen Faktor zur (Selbst)Hilfe aus:
das Abbremsen des freien Falles.
Und auch wenn Du etwas unsicher sein magst und Vorsicht trotz entgegengebrachtem Verständnis angebracht ist
(ich meine das nicht dass "da noch ein Hammer kommen kann" -
sondern dass manchmal kleine Missverständnisse ungünstige Wirkung entwickeln können),
so hast Du - um wieder ein "Bild" zu nutzen: eine Tür aufgemacht.
Und so bietet sich die große Chance hindurch zu gehen.
Ich möchte dazu kurz noch auf das Thema "Ambivalenz" eingehen.
Du bist wie Du bist. Davon abgesehen. dass "Normal" ein "dehnbarer Begriff" bzw eine "Begriffsdefinition" ist,
kann "Normalität" auch durch persönliche Probleme (und sogar das Umfeld) beeinflusst werden.
Ich sehe Dich weder als "Normal" noch als "Unnormal".
Vor Allem weil ein Mensch sich auch verändert.
es geht nicht darum, perfekt zu funktionieren, einen glatten, unkomplizierten Charakter zu haben und immer zu strahlen.
Das impliziert eine "genormte Anpassung". Natürlich muss man sich das nicht antun.
Aber - ein soziales, in einer Gesellschaft lebendes Wesen, wie der Mensch,
wird auch mal Kompromisse eingehen müssen.
(Hm - kurzer "Nebengedanke": viele Menschen haben heute ein Problem mit dem Begriff "Angeppasst".
Aber wenn der Mensch nicht seine Anpassungsfähigkeit entwickelt hätte...,
würden wir vielleicht alle noch in Höhlen oder auf Bäumen leben. :) )
Worauf ich wohl hinaus möchte:
diese "Ambivalenz" von der Du schriebst gehört zu Dir.
Du kannst damit leben und musst Dich auch nicht erklären oder zu Änderungen nötigen lassen.
Hm - wie drücke ich das jetzt am Besten aus?
Ich bin ein leidenschaftlicher Mensch, ich kann mich schnell für Dinge begeistern, verliere genauso schnell das Interesse, brauche etwas, das ich beeinflussen kann, das nur mir gehört... will gleichzeitig totale Unabhängigkeit. Das und noch viel mehr bin ich, und das würde ich nicht ändern wollen
Wenn Du z.B. die Gelegenheit einer Therapie wahrnimmst...,
wäre es ... "interessant" ... zu wissen ob und was wirklich Du bist und ob vielleicht das Eine oder Andere
doch von Aussen kommt.
(Ich könnte das an einem konkreten Beispiel verdeutlichen....,
aber das möchte ich nur wenns wirklich nötig ist.)
Ich bin sogar halbwegs optimistisch. Auch wenn ich eigentlich keine Medikamente wollte, weiß ich, dass es wahrscheinlich vorerst das Sinnvollste ist, und vielleicht hilft mir das ja, die Basis zu finden, die ich zur Lösung meiner Probleme brauche.

Andererseits bin ich absolut überfordert, würde am liebsten hinschmeißen und mich verkriechen. Vielleicht sollte ich ein wenig durchdrehen und mich dauerhaft zwangseinweisen lassen
"Diese Ambivalenz" kommt mir nämlich sehr von Aussen beeinflusst vor.
Wenn ich Alles was Du über Normen, Augenhöhe usw schreibst einbeziehe.

Wie auch immer: Du hast Dir eine Chance erarbeitet und dadurch hast Du sie -
gegen jeden Widerstand (selsbt den Deines "inneren Schweinehundes") -
verdient.

lg :)
 

Anzeige (6)

Anzeige (6)

Anzeige(8)

Regeln Hilfe Benutzer

Du bist keinem Raum beigetreten.

    Anzeige (2)

    Oben