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Jenseits von Gut und Böse. (betr. Terror in Paris)

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Selbstverständlich wird es von den Terroristen begeistert registriert das Leute ( es sind nicht soviele, 77% leben weiter wie bisher ) Angst haben.
 
Diese Aussage ist schlicht falsch, sogar dann noch wenn man Eingereiste denen der Pass nachgeworfen wurde als "einheimische Staatsbürger" zählt. Bereits jetzt weiß man dass 2 der Attentäter über Deutschland als syrische Flüchtlinge eingereist sind.

Hier muss ich mikenull zustimmen. Man muss doch gar nicht den offiziellen Status "Flüchtling" besitzen um nach Deutschland zu pilgern. Es kommt doch ohnehin jeder einfach so rein. Ob das zeitgleich mit dem Grenzübertritt von einer Masse von Flüchtlingen geschieht oder ganz alleine.

Der Terrorist betritt Deutschland wie ein Flüchtling und meldet sich aber nirgends. Die Behörden werden es aufgrund der eh schon liegengebliebenen Arbeit wahrscheinlich noch danken.
 
Wird's besser? Wird's schlimmer? fragt man alljährlich.
Seien wir ehrlich: Leben ist immer lebensgefährlich!

Das Zitat stammt von Erich Kästner ... ist also auch nicht von gestern und heute. Macht Euch doch jetzt nicht selber verrückt. Ich bin wirklich manchmal sprachlos, wie die Menschen in meiner näheren Umgebung sich da reinsteigern. Damit meine ich jetzt nicht die Menschen in Paris oder Brüssel mit konkreten Bedrohungen. Aber bei uns. Ich weiß noch, als die Katastrophe in Japan geschah, da boomte bei uns der Verkauf von Geigerzählern ... Warum? - Es war völlig sinnlos, sich hier in Deutschland damit auszurüsten. Aber viele Menschen hatten so eine Angst ...
Die Anschläge sind furchtbar und grauenvoll, das ist kein Thema. Aber wenn ich an das grausige Flugzeugunglück denke, wo ein deutscher Pilot das Flugzeug in eine Felswand steuerte und wieviele Tote es dabei gab, und das hatte nichts im IS zu tun ... Es geschehen immer furchtbare Dinge, zu jeder Zeit und überall.
Auf Arbeit machte uns eine Kollegin bald kirre, weil sie in jedem und allem eine Bedrohung sieht ... Dass wir tiefe Emotionen haben und Empathie für die Betroffenen, das ist ohne Frage. Jedoch übertragen wir die schrecklichen Ereignisse aufgrund der eigenen Wahrnehmung auf uns selbst ... man kann im Leben nicht alles vorherplanen, jedes Mal wenn ich mich in ein Auto setze, müsste ich mir bewusst machen, dass irgendein Kamikazefahrer mich übern Haufen und totfahren könnte. Das kann ich auch nicht gänzlich ausschließen. Aber wenn wir im TV und in der Presse tagelang jede Minute beballert werden mit Informationen, die manchmal journalistisch ungefiltert in den Äther gehen, dann verunsichert das viele Menschen. Weil wir keine Informationen weiter haben, außer die, die uns präsentiert werden. Und das bringt uns die Angst. Gerade eben kam wieder in den Nachrichten: Terrorzelle in Deutschland ... Nichts genaues weiß man nicht, ja warum stellt man dann die Frage so in den Raum? Was bringt mir diese Info? Auch wenn ich jeden Menschen jetzt scanne, ob er einen langen Bart hat und aussehen könnte, wie ein Terrorist .. am Ende ist es dann ein ganz anderer Typ ... Es steht keinem auf der Stirn geschrieben, ich bin ein Terrorist. Man kann sich selber nicht zu 100 Prozent schützen und sollte sich nicht im eigenen Leben davon leiten lassen, ständig in Angst zu leben.
 
@Eisenherz
Ich denke in den letzten Tagen auch oft an den German-Wings Abflug. Weil es sich doch sehr ähnelt. Zwar ohne "politisches Motiv", aber da ist ein Mensch bereit sich selbst umzubringen und andere mitzunehmen. Ein Psychologe könnte vielleicht uns die Parallelen erklären.

Ansonsten muss ich Dir leider widersprechen.

Für mich ist das Ganze nicht "weit weg" oder total abstrakt. So als hätte ich in Deutschland nichts damit zu tun.

Ich lebe in der Nähe des Dreiländerecks zu den Benelux-Staaten. Die nächste Grenze ist 6km von meinem Haus entfernt.

Ich war noch nie im Leben in Leipzig. Auch nicht in Dresden. War noch nie an der Donau oder in den deutschen Alpen. Ich kenne mehr von meinen westlichen Nachbarn als von Deutschland. Teile meiner Familie haben verschiedene Staatsangehörigkeiten, je nachdem auf welcher Grenzseite sie geboren wurden. Meinen Urlaub verbringe ich fast immer in Frankreich. Kurztripps gehen von mir aus immer nach Belgien. Im Sommer bin ich immer auf ganz tolle Campingplätze in Belgien. Oder ich fahre einfach mal so rüber zum einkaufen, spazieren gehen, bummeln und natürlich tanken 😉. Ich bin im Hohen Venn unterwegs, gehe in Eupen Hähnchen essen (viel besser als unsere Deutschen) und liebe Carolus Bier.

Für mich spielt es absolut keine Rolle, ob es mein eigenes Land oder meine Nachbarn sind. Für mich ist es gefühlsmäßig so, als wäre es mein Land. Auch Belgien und die Niederlande sind meine Heimat. Und Frankreich ist das Land meiner Träume.

Mit den "zu viel berichten" in den Medien gebe ich Dir auch Recht. Die bauschen viel auf, schlachten aus. Das ist nicht mehr schön. Trotzdem kannst Du Dir nicht meine Traurigkeit vorstellen, wenn ich die Bilder aus Brüssel am Wochenende gesehen habe. Wie gesagt, das ich kann ich gefühlsmäßig nicht von meinem eignen Land trennen. Ich wollte auch noch rüber fahren im November. Nicht nach Brüssel, aber mal für ein Wochenende nach Antwerpen. Ich verzichte drauf.

Das Schlimme ist, was ich hier alles zusätzlich in den Medien erfahre. "Hochburg der Salafisten" wäre unsere Region liest man. Das merkt man auch, die standen (ob sie jetzt immer noch stehen, weiß ich nicht. Ob sie sich noch trauen. Vor drei Wochen waren sie noch dort.) in den größeren Städten und "missionieren" dort. Was jedesmal Empörung in den Zeitungen hinterher auslöst. Es gab auch etliche Vorfälle in den größeren Städten, wirkliche Probleme mit diesen Leuten.

Abends höre ich hier Militärflugzeuge. Wir hatten hier in der Nähe mal eine Basis, auf niederländischer Seite. Während des Irakkriegs wurde viel geflogen. Dann war Ruhe. Jetzt höre ich sie abends wieder starten. Darüber lese ich in den Zeitungen nichts.

Und ja, ihr könnt gerne verbal wieder auf mich einprügeln: Das interessiert mich nicht mehr, ich lese mir den "Schmarrn" den manche hier schreiben schon lange nicht mehr durch. Ich lebe nicht nur vorm PC, ich lebe in der realen Welt. Und die kotzt mich nur noch an.
 
Zuletzt bearbeitet:
@Eisenherz
Ich denke in den letzten Tagen auch oft an den German-Wings Abflug. Weil es sich doch sehr ähnelt. Zwar ohne "politisches Motiv", aber da ist ein Mensch bereit sich selbst umzubringen und andere mitzunehmen. Ein Psychologe könnte vielleicht uns die Parallelen erklären.

Ansonsten muss ich Dir leider widersprechen.

Wobei musst Du mir widersprechen ... ich habe nicht geschrieben, dass es weit weg ist oder total abstrakt.
Mir ging es eher darum, wie die Menschen in Deutschland die Geschehnisse, die ja mehr als nur jenseits von gut und böse sind, für sich verarbeiten, um ihren eigenen Alltag nicht von dem Terror bestimmen zu lassen.


Für mich ist das Ganze nicht "weit weg" oder total abstrakt. So als hätte ich in Deutschland nichts damit zu tun.

Ich lebe in der Nähe des Dreiländerecks zu den Benelux-Staaten. Die nächste Grenze ist 6km von meinem Haus entfernt.

Ich war noch nie im Leben in Leipzig. Auch nicht in Dresden. War noch nie an der Donau oder in den deutschen Alpen. Ich kenne mehr von meinen westlichen Nachbarn als von Deutschland. Teile meiner Familie haben verschiedene Staatsangehörigkeiten, je nachdem auf welcher Grenzseite sie geboren wurden. Meinen Urlaub verbringe ich fast immer in Frankreich. Kurztripps gehen von mir aus immer nach Belgien. Im Sommer bin ich immer auf ganz tolle Campingplätze in Belgien. Oder ich fahre einfach mal so rüber zum einkaufen, spazieren gehen, bummeln und natürlich tanken 😉. Ich bin im Hohen Venn unterwegs, gehe in Eupen Hähnchen essen (viel besser als unsere Deutschen) und liebe Carolus Bier.

Für mich spielt es absolut keine Rolle, ob es mein eigenes Land oder meine Nachbarn sind. Für mich ist es gefühlsmäßig so, als wäre es mein Land. Auch Belgien und die Niederlande sind meine Heimat. Und Frankreich ist das Land meiner Träume.

Und was leitest Du jetzt für Dich selber bzw. für Deinen Alltag ab? Mir ging es darum, dass Menschen in meiner unmittelbaren Umgebung Angst und Panik verbreiten und sich am liebsten jetzt in ihrer Wohnung verbarrikadieren wollen ... und meinen, damit könnten sie sicher sein vor allem, was ihnen zustoßen könnte.

Mit den "zu viel berichten" in den Medien gebe ich Dir auch Recht. Die bauschen viel auf, schlachten aus. Das ist nicht mehr schön. Trotzdem kannst Du Dir nicht meine Traurigkeit vorstellen, wenn ich die Bilder aus Brüssel am Wochenende gesehen habe. Wie gesagt, das ich kann ich gefühlsmäßig nicht von meinem eignen Land trennen. Ich wollte auch noch rüber fahren im November. Nicht nach Brüssel, aber mal für ein Wochenende nach Antwerpen. Ich verzichte drauf.

Doch, ich kann mir das vorstellen ... Ich war auch schon in Brüssel, in Paris, in Antwerpen, in Brügge ... ich kann nicht alles aufzählen. Und ganz ehrlich, ich würde jetzt nach Antwerpen fahren. Brüssel selber ist eine so große Stadt, dass dort jetzt der Ausnahmezustand herrscht, das versteht jeder. Aber das heißt jetzt nicht, dass an jedem Ort der ganzen Stadt Höchstgefahr herrscht. Ich vergleich das immer mit Berlin, wenn in Berlin-Buch etwas passiert, dann sieht das in Berlin-Königs Wusterhausen ganz anders aus ... Ich bin dafür, mit klarem Verstand und möglichst viel Weitblick zu agieren.

Das Schlimme ist, was ich hier alles zusätzlich in den Medien erfahre. "Hochburg der Salafisten" wäre unsere Region liest man. Das merkt man auch, die standen (ob sie jetzt immer noch stehen, weiß ich nicht. Ob sie sich noch trauen. Vor drei Wochen waren sie noch dort.) in den größeren Städten und "missionieren" dort. Was jedesmal Empörung in den Zeitungen hinterher auslöst. Es gab auch etliche Vorfälle in den größeren Städten, wirkliche Probleme mit diesen Leuten.

Abends höre ich hier Militärflugzeuge. Wir hatten hier in der Nähe mal eine Basis, auf niederländischer Seite. Während des Irakkriegs wurde viel geflogen. Dann war Ruhe. Jetzt höre ich sie abends wieder starten. Darüber lese ich in den Zeitungen nichts.

Und ja, ihr könnt gerne verbal wieder auf mich einprügeln: Das interessiert mich nicht mehr, ich lese mir den "Schmarrn" den manche hier schreiben schon lange nicht mehr durch. Ich lebe nicht nur vorm PC, ich lebe in der realen Welt. Und die kotzt mich nur noch an.

Warum sollte hier jemand verbal auf Dich einprügeln ... erschließt sich mir jetzt nicht. Jeder kann seine Gedanken aufschreiben und es liegt nun einmal in der Natur der Sache, dass jeder anders auf Erlebnisse oder Nachrichten reagiert. Und doch bleibe ich dabei, gefährlich wird es immer sein, es gibt keine Sicherheit, die 100-prozentig ist ... Und passieren kann einem immer etwas Schlimmes, auch ohne Terrorismus ... beim Raser-Krieg auf den Straßen oder in einem Flugzeug ... wie ich schon erwähnte ...

Um nur mal bei Gefahren im Alltag zu bleiben, beim Fußballspiel Bayern gegen Schalke gab es unglaublich schlimme Ausschreitungen, man kann von Glück reden, dass es keine Massenpanik mit Verletzten oder gar Toten gab. Die wirklichen Gefahren im Alltag sind allgegenwärtig ... und das Fußballstadion, wo sich Tausende friedlich treffen wollen, ist schon lange ein Ort vieler Gefahren ...
 
Zitat PC:

Der Terrorist betritt Deutschland wie ein Flüchtling und meldet sich aber nirgends. Die Behörden werden es aufgrund der eh schon liegengebliebenen Arbeit wahrscheinlich noch danken
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Wenn es ein Top-Terrorist ist - wie der Drahtzieher der Pariser Anschläge - so kommt der mit dem Flugzeug.
Und falls es andere geben sollte, die einreisen, so haben diese hervorragend gefälschte Pässe. ( oder sogar Originale ) In Wirklichkeit weiß man daher gar nicht, ob der Namen, der Fingerabdruck, und der Mensch ( oder die Leiche ) wirklich derjenige ist, der im Paß steht.
Im Normalfall entstehen Terroristen aber im Inland. Niemand produziert soviele Terroristen wie Westeuropa. Dazu muß man sich nur die Zahlen ansehen, was in den nahen Osten ausreist und was hereinkommt.
 
Terroristen aus dem Ausland kommen nicht als Flüchtlinge. Siehst Du doch bei dem Hauptdrahtzieher von Paris. Dort wurde nachgewiesen, daß er in Köln/Bonn umgestiegen ist. Das ist ein Flughafen. Warum auch sollte ein Top-Terrorist über ein Schlauchboot einreisen? Zudem - und das wird ja jetzt auch deutlich - kennen sich solche Leute über grüne Grenzen besser aus, als Du oder ich. Denn offensichtlich ist der Mann ja in einem Auto über die französische Grenze hinweg, geflüchtet.
 
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