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Jeden Abend weinen

Mm.bexxx

Neues Mitglied
Hallo
Ich weine in letzter Zeit einfach jeden Abend aber ohne Grund ich bin einfach nur unendlich traurig. Auch am Tag muss ich mich zusammenreissen das ich nicht einfach anfange zu weinen. Ich habe eigentlich keine schlimme Erfahrungen hinter mir, ausser das sich meine Eltern getrennt haben aber das ist schon eine Weile her.
Ich habe nach gegoogelt und es hat geheissen das das vor zeichen für eine Depression sein könnten.
Stimmt das? Kann mir da irgendjemand helfen?
Vielen Dank schon mal im Voraus
 

SeelenKnacks

Aktives Mitglied
Deine Traurigkeit ist wie ein Raum, den Du betreten kannst. Wenn Du dies absichtlich tust, warum nicht? Es gibt genug, worüber man traurig sein kann. Aber Du entscheidest, wann Du diesen Raum wieder verlässt und wie oft Du ihn aufsuchst. Traurig sein zu können ist erst einmal etwas Gutes und noch kein Anzeichen für eine Depression. Entscheiden ist, wie Du damit umgehen kannst.
 
M

MyName

Gast
Also meine Freundin ist 16 und ihre Eltern haben sich vor ein paar Jahren getrennt und mir scheint, sie macht momentan eine Ähnliche Phase durch wie du. Sie weint abends oft und sehr viel. Ich würde ihr gern besser helfen, aber alles, was ich kann ist reden und ihr Rat geben.

- Zuerst haben wir überlegt, dass es vermutlich nicht an nichts liegt, dass sie immer traurig ist und Angst hat (sie weiß auch nicht recht wovor macht sich aber immer einen schrecklichen Kopf, dass sie nicht schlafen kann) --> deshalb haben wir überlegt, sie soll versuchen dem ganzen auf den Grund zu gehen, denn wer weiß, womit er es zu tun hat, hat schon den halben Schrecken hinter sich.
- Dann könnte es dir ebenso wie meiner Freundin vielleicht ein wenig helfen zu reden, dass muss nicht primär darüber sein, dass du Abends immer weinst, du kannst mit einer Vertrauten Person über alles reden, wenn etwas raus will wird es wo möglich seinen Weg alleine finde, hilfreich ist jemand, der dein Problem kennt, denn er kann eher erkennen, wenn du etwas sagst, das damit im Zusammenhang stehen könnte.
- Ich habe ihr, so seltsam es klingen mag, geraten sich professionelle Hilfe zu holen.
Mir ist auch aufgefallen, dass es mit dem neune Freund/Mann ihrer Mutter zu tun haben könnte, da es schlimmer wurde wenn er da war, obwohl er eine Person ist, die vollkommen in Ordnung ist.
Sie hat mir das auch bestätigt, aber wusste nicht warum es so ist.

Aber ich persönlich halte es noch nicht für eine Depression (kenne mich damit aber nicht so aus - vllt. würde man es eher Verstimmung nennen. :? )

Auf jeden Fall würde ich dir raten die Ursache deiner Trauer zu finden.
Liebe Grüße und viel Glück bei der Besserung! - ich hoffe jemand kann dir helfen ;-)
 

Katrin1964

Aktives Mitglied
Die Trennung deiner Eltern hat vermutlich in dir Ängste oder Sorgen ausgelöst. Hast du denn schon mal darüber mit wem gesprochen ? Ansonsten ist hier ein Raum , wo du darüber reden kannst ? Gibt es Streit zwischen deinen Eltern ? Wie handhabt ihr das mit dem Besuchsrecht . Wo lebst du , bei deiner Mutter oder bei deinem Vater ? Oder hast du Probleme in der Schule, die es ja momentan nicht gibt ? Oder ist es was ganz anderes ? Höre mal in dich hinein ? Die Corona krise löst im Moment auch bei vielen Sorgen und Ängste aus .
 

Baffy

Aktives Mitglied
Hallo
Ich weine in letzter Zeit einfach jeden Abend aber ohne Grund ich bin einfach nur unendlich traurig. Auch am Tag muss ich mich zusammenreissen das ich nicht einfach anfange zu weinen. Ich habe eigentlich keine schlimme Erfahrungen hinter mir, ausser das sich meine Eltern getrennt haben aber das ist schon eine Weile her
Weist du, Kinder geben sich immer selbst die Schuld an allem was in ihrer Umgebung oder mit ihnen selbst passiert. Sie denken, das sie bestraft werden "müssen" ohne überhaupt zu wissen warum. Gerade Trennungen der Eltern (das Liebste, die "Wurzeln") sind da sehr schwer zu verkraften, weil man die Zusammenhänge der erwachsenen in dem Alter nicht wirklich verstehen kann.
Hinzu kommt noch dieses Gefühl verlassen zu werden, die Verlustangst (keiner hat mich lieb oder will mich haben, ich bin nichts wert), die einen im späteren Leben auch schonmal Schwierigkeiten machen kann, z.B. auch in übersteigerter Eifersucht enden kann.
Ich pflichte den Anderen Schreibern hier bei und denke auch, das dein Ich versucht die Geschehnisse zu verarbeiten. Du brauchst unbedingt einen Menschen der sich damit auskennt, vielleicht einen Psychologen usw.
 

Katrin1964

Aktives Mitglied
Ich weine auch öfter (bevorzugt wenn ich alleine bin, aber klar auch als Kerl), dass verarbeitet Stress. Ich denke aber nicht, dass man dafür gleich einen Arzt konsultieren muss. Wenn jemand dagegen viel lacht, dann muss man auch nicht zum Arzt.
Ja genau, heimlich weinen, alles runterschlucken und sich dann in ein paar Jahren wundern, wenn der Körper nicht mehr will. :unsure: Sich mit seinen Problemen nicht auseinanderzusetzen, ist für Körper und Geist kontraprduktiv. Auch ich habe heute noch im Alter grosse Problem , was in der Kindheit passiert ist. Warum ? Weil ich niemanden hatte dem ich mich anvertrauen konnte.
Die Tage auch wieder erlebt. Offentsichtlich hat Corona meine Enkelkinder geprägt. Ich habe sie nach zwei Monaten wieder zu mir nehmen können. Sie waren total verändert , so lieb und ruhig habe ich sie in all den Jahren noch nie erlebt. Es ist vermutlich Verlustangst . Angst die Oma zu verlieren . Und so wird es vermutlich auch bei der TE sein. Es können Ängste sein, die da hoch kommen und über Ängste muss man reden, damit sich diese nicht manifestieren.
 

Ānanda

Neues Mitglied
Ich schliesse mich generell meinen Vorrednern an. Jedoch frage ich mich etwas:
Könnte es sein, dass die Bilder, die aufkommen, auf etwas hindeuten könnten (vielleicht eine ferne Erinnerung, welche nicht mal unbedingt im Zusammenhang mit der Trennung steht), was dir bis anhin nicht bewusst war, sondern sich nur im Unterbewusstsein abgespielt hat? Vielleicht verarbeitest du etwas, was nicht nur mit der Trennung zu tun hat, sondern mit unbewusstem/unterbewusstem Trauma. Ich bin kein Psychologe, mache mir nur Sorgen, es könnte vielleicht doch etwas Schwerwiegenderes zugrunde liegen, als es den Anschein macht. Muss natürlich nicht sein, aber es schadet definitiv nicht sicher zu gehen. So wie du schreibst, siehst du selber nämlich keinen offensichtlichen Grund, was ein bisschen komisch ist. Darum habe ich mich gefragt, ob sich da vielleicht doch etwas anderes "Ausdruck" verschafft.
 
G

Gelöscht 103081

Gast
Ja genau, heimlich weinen, alles runterschlucken und sich dann in ein paar Jahren wundern, wenn der Körper nicht mehr will. Sich mit seinen Problemen nicht auseinanderzusetzen, ist für Körper und Geist kontraprduktiv.
Aber Weinen ist doch schonmal für die Seele erleichternder als das unangenehme Verdrängen oder?

Allerdings verorte ich jetzt nicht jedes Problem nur bei einem selbst. Ich bin halt auch nen Gesellschaftskritiker, der das Verdrängen vermeintlicher Schwäche bei konservativ/militant/patriarchal/leistungsbetonten Effekten auf das alltägliche Miteinander verortet.

Im Endeffekt war es nur eine zufällige Entscheidung, dass man heute das Lachen/Dauerlächeln nicht etwa als Schwäche wahrnimmt und Weinen nicht hingegen als Stärke und Aussdruck von geistiger Potenz und Weitsicht. Irgendein komisches Oberhaupt vor xTausend Jahren wird sein Patent dafür haben.

Weil ich niemanden hatte dem ich mich anvertrauen konnte.
Oh ja, das ist allerdings ein ziemlich weitverbreitetes Symptom. Man soll ja schließlich immer Stärke zeigen, "den Kopf hoch" machen und so. Finde ich auch doof. Es ist tatächlich ein scheußliches Gefühl, festzustellen, dass man mit seinen Gedanken allein dasteht.

Nunja, eben doch der lange Nachteil eines auf rein egoistischer Manier gesohlten Gesellschaftsmodels, indes als "Last" wahrgenommen, falls man jemanden versehentlich bittet, mit dem man über seine tieferen Gedanken sprechen mag. "Allein mitten im Leben stehen", "immer und überall", der Mensch als funktionierendes "Schweizer Messer", seine Fähigkeiten aber stets nie kräftig genug angesehen, um nicht irgendwas Neues zu bemängeln. Jede Andersartigkeit schon für andere störend.
 

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