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Ist mein Traum Jura zu studieren unerreichbar ?

Vernunft96

Mitglied
Hallo liebe Community,

ich habe mich schon Mal hier gemeldet. Ich habe nun eine konkrete Idee von meinem Leben: Ich würde sehr gerne einen Beruf ausüben, wo ich viel mit Politik und Recht zu tun habe. Dort kann ich auch meine Sprachliebe ausleben. Ursprünglich wollte ich ja Lehrer werden. Leider will ich doch eher Jurist werden.

Wieso will ich kein Lehrer mehr werden?
Ich arbeite im Moment als Aushilfslehrer und merke, dass auf Dauer das dauerhafte Ermahnen und 10 % Hinarbeitung zum Lernziel einfach irgendwie mir komplett die Kraft und Freude raubt. Wenn man bedenkt, dass man zusätzlich bis spät abends als richtiger Lehrer noch Korrekturen und Vorbereitungen vornimmt, fragt man sich, warum man das alles macht.

Nun beschäftige ich mich auch mit den Grundlagen des Zivilrechts auf Uniniveau und versuche auch erstmal zu verstehen, wieso es zum Beispiel das Verfügungsgeschäft oder die Besitzkehr überhaupt gibt.

Ich muss sagen: Das mühevolle Versuchen nach dem Gutachtenstil erstmal kleine Fälle zu lösen, um auf die richtige Rechtsfolge zu schließen, macht mir unglaublich Spaß.

Leider habe ich sehr viele Horrorgeschichten gelesen, dass man am Ende trotz hoher Begeisterung und Aufopferungsbereitschaft trotzdem im Examen durchfallen kann und man mit dem Nichts steht.

Aber es macht mir sehr viel Spaß.

Meine aktuelle Situation:
Ich wurde im letzten Ausbildungsjahr zum Rechtsanwaltsfachangestellten leider gekündigt. Ich habe jetzt vor entweder die Ausbildung zuerst fertig zu machen oder eine Ausbildung in der Verwaltung zu beginnen.
Das mit der Verwaltung mache ich nur, wenn ich keine Kanzlei finde.

Welche Alternativen sehe ich ?
Erste Alternative:
Ich mache eine Ausbildung in einer Behörde und setze entweder den AL I drauf oder mache dann das duale Studium.
Oder:
Ich könnte auch Wirtschaftsrecht oder ein duales Studium in einer Verwaltungsbehörde machen. Das ist viel sicherer und bietet mir schon in kurzer Zeit zu Lohn und Brot zu kommen. Man kann sich aber denken, was ich durch ein solches Studium nicht machen darf: Eigene juristische Beurteilungen fällen. Aber ich hätte trotzdem mit Jura etwas am Hut und komme sicher zum Job.

Man muss dazu sagen, dass ich vor meiner Ausbildung beim Rechtanwalt nach vier Semestern das Lehramtsstudium abbrach.
Die Gründe führte ich in einem anderen Thread an.

Ich möchte eig unbedingt Jura studieren, aber mit meinem Lebenslauf ist es leider zu riskant :-(.

Ist es vernünftiger tatsächlich den Traum aufzugeben ?
 

Trope

Mitglied
Ich wurde im letzten Ausbildungsjahr zum Rechtsanwaltsfachangestellten leider gekündigt
Wieso?

Studium abgebrochen und in der Ausbildung gekündigt klingt ja erst mal nicht so gut. Wie alt bist du denn? Bei acht Semestern + Repetitorium + Referendariat kannst du locker mit 7-8 Jahren bis zum Zweiten Staatsexamen rechnen. Wenn du zum nächsten Semester einen Studienplatz bekommst. Und falls du kein Prädikatsexamen schaffst und man dir in einer Sozietät den roten Teppich ausrollt, wirst du anschließend Jahre kämpfen müssen, um als Anwalt Fuß zu fassen.

Wenn dir dein momentaner Aushilfsjob allerdings schon die Kraft raubt, sehe ich da gewisse Probleme. Als Anwalt ist es dein Tagesgeschäft, gegen Widerstand anzukämpfen. Und dann sitzen dir keine Kinder gegenüber, sondern Anwälte, deren Job es ist, gegen deinen Widerstand anzukämpfen. Und Mandanten, die grundsätzlich meinen, sie würden die Rechtslage besser kennen als du. Und Richter, die nichts lesen, was über eine halbe DIN A4-Seite hinausgeht.

Auch hat der Anwaltsberuf mit dem Studium erstaunlich wenig zu tun. Was du in den ersten Semestern lernst, brauchst du später nie mehr, weil es mit den realen Problemen der Leute nichts zu tun hat. Und das, was du brauchst, lernst du in der Uni nicht.

Wenn es dein Traum ist, tu es. Aber das...
fragt man sich, warum man das alles macht.
...wirst du dich als Anwalt nach 20 Jahren im Job noch viel eher fragen.

Du machst die Probleme anderer Leute zu deinem Lebensinhalt. Und das, was dir deine Eltern mal als Anstand und höfliche Umgangsformen vermittelt haben, ist in dem Beruf oft eher hinderlich. Womit sich aber wenigstens der Kreis zur Politik schließt, mit der du ja auch liebäugelst.
 

dr.superman

Sehr aktives Mitglied
wie wäre es mit dem Kombi-Studium bachelor of laws, z.B. in Jena?
wenn man das zweite Staatsexamen nicht bestanden hat, kann man übrigens den Titel "Diplom-Jurist" beantragen,
damit kann man auch rechtsorientiert arbeiten.
 

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