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Ist mein Ruhebedürfnis zu groß?

Fabienne

Aktives Mitglied
Hallo zusammen,
ich würde heute gern einmal Eure Meinungen dazu einholen...

Ich (w, 31) hatte schon immer ein recht hohes Ruhebedürfnis. Ich möchte alle paar Tage einfach ein bis zwei Stunden für mich, wo ich lesen, Musik hören oder einfach stupide eine Serie sehen kann. Feiern und Geburtstage sind mir oft zu voll, ich gehe ungern auf Festivals / Konzerte und treffe selten mehr als 3 Menschen gleichzeitig.

Zwar gehe ich gern bummeln, etwas Essen oder trinken - aber ich möchte danach meine Ruhe. Ich habe lange im Mehrgenerationenhaus gelebt (früher noch mit der Oma + Onkel Zuhause, dann waren es später nur noch meine Eltern und ich) und habe auch das irgendwann als "zu viel" empfunden. Seither lebe ich durchweg allein, meine Freunde hatten immer eigene Wohnungen.

Besonders im letzten halben Jahr habe ich das Gefühl, dass mein Ruhebedürfnis nur noch mehr ansteigt.
Trotz Corona möchten sich Freunde treffen, spazieren gehen, lang telefonieren, sich unterhalten, Kaffee trinken kommen, meine Eltern fragen oft nach mir und mein neuer Freund steht eigentlich auch mehrmals täglich vor der Tür. Es gibt Tage, da renne ich ungelogen 8x durch meine Haustür, weil ich irgendwo hin muss....

Da ich leider eine extrem leichte Schläferin bin (ist erblich bedingt), übernachtet mein Freund bisher nur am Wochenende bei mir. Er schnarcht leider extrem und ist sehr unruhig, bewegt sich ständig und ist meist sehr früh auf. Ich wache wenn er da ist, zwischen 5 und 15x auf, bei mir setzt auch leider keine Gewohnheit ein. Das ist für mich nicht schlimm, aber unter der Woche kann ich das eben nur selten machen. Ich schlafe so oder so nie mehr als 6 Stunden pro Nacht (ja, Schlafstörung ist auch dabei...).

Gestern meinte eine Freundin zu mir, dass ich zu viel Ruhe benötige und doch sehen soll, dass ich das abstellen kann. Weil wenn ich mehr tue, gewöhne ich mich auch daran. Aber so richtig glauben, kann ich das nicht.

Hinzu sagen muss ich, dass ich bereits seit August 2020 keinen Tag mehr frei hatte, jeden Tag sehr viel im Homeoffice abarbeiten muss und mein nächster Urlaub leider weiter weg liegt... Alltagssituationen machen mir aktuell Angst. Ich möchte am Liebsten nicht mehr vor die Tür. Gut geht es mir nur, wenn ich mich Zuhause einigeln kann und meine Ruhe habe.

Wie seht ihr das? Was könntet ihr mir raten? Oder denkt ihr, da steckt mehr dahinter?

Vielen Dank!
 

PsychoSeele

Urgestein
Huhu,

Das mit dem erhöhtem Ruhebedürfnis kenn ich von mir.
Nach Aktivitäten besonders mit Mitmenschen fühle ich mich reizüberflutet und ich brauche Zeit um meine Batterien wieder zu laden.

Es gibt eben Menschen wie wir die sehr viele Reize aufnehmen. Oft werden auch unbewusst Gefühle anderer mit aufgenommen.
Ich sage zu mir immer, daß ich alles wieder aufgenommen habe wie ein Schwamm.

Das kann einen sehr erschöpfen.

Nimm dir die Zeit die du brauchst. Du musst dich auch nicht rechtfertigen, weil du mehr Zeit zur Erholung benötigst.
Du bist nicht schlechter als andere deswegen.

Ich denke auch nicht das man sich an eine ständige, dann noch 'erzwungene' Reizüberflutung gewöhnen kann.

Ich sehe das eher als Schutzmechanismus deines Körpers.

Liebe Grüße
PsychoSeele
 
G

Gelöscht 117620

Gast
Das mit dem erhöhten Ruhebedürfnis kenne ich auch, besonders in stressigen Arbeitszeiten möchte ich nach Feierabend und am Wochenende einfach nur meine Ruhe und niemanden sehen oder hören.
Wenn ich mich dann doch ab und zu selbst in den Hintern trete und mich mit jemandem treffe oder wohin gehe, tut mir die Abwechslung zwar auch gut, doch habe ich nach 1-2 Stunden auch schon genug und bin froh, mich wieder in meiner Wohnung abschotten zu können.
Früher war das anders, da war ich jedes Wochenende unterwegs und hatte auch mehr Freunde.
Mal sehen, vielleicht wird mein Leben irgendwann auch mal wieder anders ...?
 

°°°abendtau°°°

Sehr aktives Mitglied
Gestern meinte eine Freundin zu mir, dass ich zu viel Ruhe benötige und doch sehen soll, dass ich das abstellen kann. Weil wenn ich mehr tue, gewöhne ich mich auch daran. Aber so richtig glauben, kann ich das nicht.
Hallo Fabienne,

tja... als wenn die Gewohnheit der Generalschlüssel wäre. Das ist schon paradox, wenn Gewonheiten genau dazu geführt haben, dass man mehr Ruhe durch Abgrenzung braucht.

Ich denke auch, dass das frühere Mehrgenerationsleben unter einem Dach zum Mehrbedarf geführt haben könnte. Wobei ich das nicht als Mehrbedarf empfinde. Eher als ganz normal.

Schlichte Regel:
Wenn man Dir mehr Ruhe gibt, hat man mehr von Dir. So einfach ist das doch. Oder?
Eine dauer gestresste Fabienne will bestimmt auch keiner. Also.... :) Eins geht nur.
 

Amatio

Aktives Mitglied
Hallo Fabienne,

frag doch mal einen Arzt, was man gegen Deine Schlafstörungen tun kann. Vielleicht hilft Baldrian oder eine OP. Und wenn Du seit August 2020 keinen Tag mehr frei hattest, dann ist es doch verständlich, daß Du Ruhe brauchst. Allgemein hilft nur Belastungen zu reduzieren und gleichzeitig die Belastbarkeit zu erhöhen. Das kann man auch tranieren. Du kannst auch Power Napping machen (ein kurzes Nickerchen am Tag von nur 15 - 20 Minuten Dauer). Soll super wirken!
 

Alopecia

Aktives Mitglied
ich kann da auch nix unnatürliches sehen an deinem ruhebedürfnis.

dass die menschen unterschiedlich sind ist ganz normal, und ich sehe da wirklich kein "extrem", was ungesund oder seltsam genannt werden könnte.


was das schlafen angeht : ich empfehle dir schlafsterne. helfen super, kosten wenig, und sind (IMO) harmlos, solange man es nicht übertreibt.
 

Alopecia

Aktives Mitglied
schlaftabletten. erste generation antihistaminika, ähnlich wie dormutil, aber anderer wirkstoff... tolles zeug (#yolo). ich hab zwar keine schlafprobleme, nutze sie aber gegen übelkeit (in .de nicht zugelassen dafür, klappt aber super). ich weiss, dass viele leute von tabletten bei schlafproblemen wenig halten, aber ab und zu mal ne nacht durchpennen ist schon gold wert, wenn man unter sowas leidet (in meinem fall die partnerin)
 

Tamagochi6

Aktives Mitglied
Hallo zusammen,
ich würde heute gern einmal Eure Meinungen dazu einholen...

Ich (w, 31) hatte schon immer ein recht hohes Ruhebedürfnis. Ich möchte alle paar Tage einfach ein bis zwei Stunden für mich, wo ich lesen, Musik hören oder einfach stupide eine Serie sehen kann. Feiern und Geburtstage sind mir oft zu voll, ich gehe ungern auf Festivals / Konzerte und treffe selten mehr als 3 Menschen gleichzeitig.

Zwar gehe ich gern bummeln, etwas Essen oder trinken - aber ich möchte danach meine Ruhe. Ich habe lange im Mehrgenerationenhaus gelebt (früher noch mit der Oma + Onkel Zuhause, dann waren es später nur noch meine Eltern und ich) und habe auch das irgendwann als "zu viel" empfunden. Seither lebe ich durchweg allein, meine Freunde hatten immer eigene Wohnungen.

Besonders im letzten halben Jahr habe ich das Gefühl, dass mein Ruhebedürfnis nur noch mehr ansteigt.
Trotz Corona möchten sich Freunde treffen, spazieren gehen, lang telefonieren, sich unterhalten, Kaffee trinken kommen, meine Eltern fragen oft nach mir und mein neuer Freund steht eigentlich auch mehrmals täglich vor der Tür. Es gibt Tage, da renne ich ungelogen 8x durch meine Haustür, weil ich irgendwo hin muss....

Da ich leider eine extrem leichte Schläferin bin (ist erblich bedingt), übernachtet mein Freund bisher nur am Wochenende bei mir. Er schnarcht leider extrem und ist sehr unruhig, bewegt sich ständig und ist meist sehr früh auf. Ich wache wenn er da ist, zwischen 5 und 15x auf, bei mir setzt auch leider keine Gewohnheit ein. Das ist für mich nicht schlimm, aber unter der Woche kann ich das eben nur selten machen. Ich schlafe so oder so nie mehr als 6 Stunden pro Nacht (ja, Schlafstörung ist auch dabei...).

Gestern meinte eine Freundin zu mir, dass ich zu viel Ruhe benötige und doch sehen soll, dass ich das abstellen kann. Weil wenn ich mehr tue, gewöhne ich mich auch daran. Aber so richtig glauben, kann ich das nicht.

Hinzu sagen muss ich, dass ich bereits seit August 2020 keinen Tag mehr frei hatte, jeden Tag sehr viel im Homeoffice abarbeiten muss und mein nächster Urlaub leider weiter weg liegt... Alltagssituationen machen mir aktuell Angst. Ich möchte am Liebsten nicht mehr vor die Tür. Gut geht es mir nur, wenn ich mich Zuhause einigeln kann und meine Ruhe habe.

Wie seht ihr das? Was könntet ihr mir raten? Oder denkt ihr, da steckt mehr dahinter?

Vielen Dank!
Ich verstehe nicht weshalb deine Freundin es als schlecht empfindet und findet du solltest es lieber loswerden. Ein ruhebedürfnis ist nicht schlimm, auch wenn es ausgeprägt ist. Schlimm ist es nur, wenn man selbst massiv unter etwas leidet.
 

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