Ist es egoistisch meinen Vergewaltiger nicht anzuzeigen?

Vor circa einem halben Jahr wurde ich von einer Person vergewaltigt, die ich zu der zeit fast ein Jahr kannte, er War der exfreund meiner besten freundin. http://www.hilferuf.de/forum/gewalt/211283-ich-denke-ich-wuerde-vo-einer-woche-vergewaltigt.html dort mehr von der Geschichte.
Ich habe mich dagegen entschieden die Polizei aufzusuchen, da ich noch 15 bin und nicht möchte, dass es meine Eltern wissen weil wir ein sehr schlechtes Verhältnis zueinander haben und sie mich wohl einweisen lassen würden. Vor circa zwei Wochen habe ich es einem guten Freund von mir erzählt, er nötigt mich aber zur polizei zu gehen, da ich Mitschuld tragen würde, wenn er sich das nächste Opfer suchen würde. Ich entgegnete, dass es nicht so leicht sei wie er es sich vorstellt.. er gibt zu dass er mich nicht verstehen KANN und auch nicht verstehen WILL, möchte aber den Kontakt weitesgehend einschenken, wenn ich nicht zur Polizei gehe. Das ist leicht zu sagen, wenn man keine Ahnung hat, wie ich mich fühle.. Ich will meinen Vergewaltiger nicht anzeigen weil ich ihn nicht sehen kann, nicht einmal vor gericht, außerdem weiß er wo ich wohne und würde nicht scheuen, mir einen Besuch abzustatten, ich habe so viel angst vor ihm, sowie vor der zukunft. Ich würde ihn ganz allein für diesen Freund anzeigen, obwohl ich schon bei der Vorstellung dass diese Sache so präsent wird das große Heulen bekomme. Weiß jemand einen Rat? Ich weiß Ehrlichkeit sehr zu schätzen und ich erwarte diese auch.

Herzchen dank für alle antworten, bitte gebt euch ein bißchen mühe, ich bitte euch auf alle Aspekte einzugehen, denn ich bin so verzweifelt.

Sizzur meinte:

...da ich Mitschuld tragen würde, wenn er sich das nächste Opfer suchen würde.

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Kann man vielleicht so sehen, muss man aber nicht. Schuld ist prinzipiell die Drec**au, die andere vergewaltigt.
In meinen Augen hat das mit Verantwortung zu tun. Verantwortung gegenüber Dir selbst (vielleicht wirst Du Dir selbst noch dankbar sein, wenn dieses Subjekt weg von der Straße ist und auch weniger Ängste ausstehen) und Verantwortung gegenüber anderen potentiellen Opfern, denen er dann nichts mehr antun kann.


Persönlich könnte ich ruhig schlafen, wenn ich als Opfer wüßte, dass jemand, der mir was angetan hat, seiner gerechten Strafe zugeführt wird. Du musst aufpassen, dass Du Dir ansonsten nicht irgendwann endlose Selbstvorwürfe machst und Dich irgendwelche Rachgedanken zerfressen (da spreche ich aus Erfahrung, auch wenn es um etwas Anderes ging, was man mir zufügte).

Willst du diese Angst dein ganzes Leben aushalten:
https://www.frauen-gegen-gewalt.de/vergewaltigung.html

Hi Du,

überlege einfach was gut für dich ist.

Du scheinst immer noch in Angst vor ihm zu leben, eine Anzeige sollte diese eigentlich verringern nicht verschlimmern.

Aber viele Täter lösen diese Angst in ihren Opfern aus, sie müssen dies tun, um nicht eingesperrt zu werden.

Ich glaube, das du unbedingt Hilfe brauchst. Wenn du nicht mit deinen Eltern darüber reden kannst, rede mit deinem Hausarzt. Eine Therapie würde dir sehr sehr gut tun.

Ich persönlich wünsche mir natürlich, das du den Täter anzeigst. Aber so wie dir geht es leider vielen. Bist du noch mit deinem Freund zusammen ? Vielleicht kannst du mit ihm und deinem ''Vertrauten´´ zu Dritt über deine Gefühle reden?

Du bist noch so jung, du kannst das alleine nicht schultern - bitte hol dir Hilfe!

Wünsche Dir viel Kraft

Ich nehme übrigens an, das deine Eltern dich positive überraschen würden, wenn du mit ihnen reden würdest.

http://www.zornroeschen.de/de/

http://www.wildwasser.de/

https://www.weisser-ring.de/internet/

T (0800) 111 0 333 Kinder- und Jugendtelefon
montags bis samstags 14 - 20 Uhr

http://www.nina-info.de/

Sind alles Möglichkeiten dich erst mal unverbindlich beraten zu lassen - und du hattest ja auch selber schon an eine Therapie gedacht. Ich denke es ist Zeit diesen Plan umzusetzen!

Was soll es denn bringen jetzt noch zur Polizei zu gehen? Nach 6 Monaten sind keinerlei DNA Spuren mehr vorhanden. Wenn du also nicht zufällig ein paar Zeugen an der Hand hast gibt es keinen Beweis für die Tat und eine Verurteilung ist mehr als unwahrscheinlich.

Täter und Anwalt werden dir also vorwerfen die Story erfunden zu haben [...]. Wenn du Pech hast wirst du am Ende als Lügnerin dastehen.

Sternenkindlein meinte:

...

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Glaubwürdigkeit, die Aussage gegenüber dem Freund, die Vorgeschichte des Täters etc. pp

Ein evtl. Geständnis in einer Vernehmung.

Einfach den Druck vom Opfer auf den Täter abwälzen .

Konnte den letzten Eintrag nicht editieren deswegen hier nochmal




Ist ja nicht wie bei Criminal Minds, und DNS ist alles was zählt. Und selbst die würde nur den sexuellen Kontakt belegen.
Wenn der Schaal z.b. nicht gewaschen oder getragen wurde seitdem . Bin ich nicht Experte genug um dort eine Aussage zu evtl. Beweisen zu treffen. Faserspuren etc ..

Der Täter wird aber nicht so blöd sein und zu einer Vernehmung gehen. Er schickt da höchstens einen Anwalt hin, welcher die Threadstellerin als Lügnerin darstellen wird.

Dass die Threadstellerin mit einem Schal gewürgt oder gefesselt wurde konnte ich jetzt nirgends lesen.

Die Vorladung zur Vernehmung als Beschuldigter, manchmal auch die Aufforderung, zu einem Vorwurf schriftlich Stellung zu nehmen, ist meist die erste Information, die Sie über ein gegen Sie gerichtetes Verfahren erhalten.

Die Vorstellung, zur Polizei zu gehen und sie mit einer zurecht gelegten Schilderung aufzuklären, dass an dem gegen Sie erhobenen Vorwurf nichts dran ist, kann vorschnell und trügerisch sein. Wenn die Polizei Sie zur Vernehmung lädt, hat sie in der Regel bereits die anderweitig bestehenden Möglichkeiten genutzt, den Sachverhalt betreffend den gegen Sie aufgetretenen Verdacht auf Begehung einer Straftat aufzuklären. Der Verdacht hat sich nicht zerstreut, möglicherweise vielmehr erhärtet. Denn ansonsten hätte der Staatsanwalt das Verfahren mangels Tatverdachts ohne Ihre Anhörung bzw. Vernehmung eingestellt und Sie hätten davon nie etwas erfahren. Spätestens vor Abschluss der Ermittlungen ist der Beschuldigte zu informieren und ihm Gelegenheit zur Stellungnahme und Verteidigung zu geben.

Wenn Sie vorgeladen werden, ist die Sache daher ernst zu nehmen. Es liegen Beweise vor, die vielleicht schon wasserdicht sind, so dass Sie sich mit einem Bestreiten oder einer Märchengeschichte zu Ihrer vermeintlichen Entlastung nur schaden, weil Sie Möglichkeiten zu einer Strafmilderung vergeben. Vielleicht reichen die Beweise aber auch nicht und versprechen die Ermittlungsbeamten sich von Ihrer Vernehmung, dass sie die Lücke durch ein Geständnis schließen können. Vielleicht enthalten die bisherigen Ermittlungsergebnisse auch entlastende Elemente und wollen die Beamten Ihnen umgekehrt die Chance geben, den Entlastungsbeweis zu vervollständigen.

All das wissen Sie nicht, wenn Sie die Vorladung erhalten und den Termin wahrnehmen. Die Beamten, die Sie vernehmen werden, sind in der Durchführung von Vernehmungen geschult und erfahren. Sie haben die Aufgabe, Straftaten aufzuklären. Sie beherrschen auch die Taktiken und Kniffe, wie Schutzbehauptungen geknackt, Blockaden aufgeweicht, Betroffene durch überraschende Vorhalte verwirrt und in Widersprüche verwickelt und letztendlich Geständnisse auf mancherlei andere Weise erwirkt werden können. Die Vernehmungsbeamten kennen die bisherigen Ermittlungsergebnisse in allen Einzelheiten, sie sind auf Ihre Vernehmung vorbereitet.
http://www.helduser.de/service/was-tun-wenn/details/vorladung-zur-polizei/

Hallo Sizzur,


ich kann @Pepita nur zustimmen. Es scheint mir, dass Dein Freund mit Deiner Vergewaltigung und deren Folgen selbst nicht klarkommt und deswegen etwas "machen" möchte, damit "das" (was immer "das" für ihn ist) aufhört. Seine eigene Ohnmacht macht ihn wahrscheinlich wütend und traurig und er sucht sein Heil im Angriff. Über diesen "Tellerrand" kann er wohl gerade nicht sehen, was er bei Dir damit anrichtet und wie sehr er Dich damit unter Druck setzt. Auch er muss sich über seine in ihm ausgelösten Prozesse und Gefühle im klaren werden und bekanntlich sind Ratschläge auch Schläge, vor allem die unerbetenen.

Ich wünsche Dir, dass Du in absehbarer Zeit selbst wieder das Heft in die Hand nehmen kannst. Entscheide aus DEINEM Bauch heraus. Du musst Dich nicht rechtfertigen, es ist Dein Leben. Alle Achtung vor Deiner Tapferkeit.

Alles Gute