bettysayshi
Neues Mitglied
Hallo ihr Lieben,
Erstmal möchte ich anmerken, dass es mir schwer fällt, das hier zu schreiben, da ich eigentlich niemand bin, der sein Privatleben im Internet verbreitet. Aber da alle meine Echtes-Leben-Bezugspersonen meinen Vater kennen, möchte ich das lieber nicht mit ihnen besprechen.
Kurz zu mir: ich bin 19 Jahre, weiblich und wohne noch bei meinen Eltern, was ich aber bald und so schnell es geht ändern möchte. Geschwister habe ich keine. An sich haben wir alles: Wohnung, Garten, Katze, Auto, ihr wisst schon. Geldsorgen gibt’s an sich nicht, auch wenn mein Vater in diesem Aspekt sehr seltsam ist, aber das ist eine andere Geschichte.
Nun zu der Sache, die mich beschäftigt: ich „muss” jeden Abend mit meinem Vater kuscheln und seine Füße/ihn streicheln. Er streichelt dann auch mich, was ich ziemlich abnormal finde. Oft fasst er mir auch an den A**** und sagt dann, was für einen tollen Hintern ich habe. Das ist selbstverständlich als Witz gemeint und bestimmt irgendwie normal, aber trotzdem etwas, was in meinen Augen meinem Freund vorbehalten ist. Außerdem macht er das wirklich ständig; meistens begrüßt er mich sogar mit an-den-A****-Grabschen. Naja, aber das fühlt sich für mich nicht allzu sexuell an, während es das Kuscheln tut.
Zu dem „Kuscheln”: jeden Abend (also wirklich JEDEN Abend), wenn ich daheim bin, ruft er um spätestens zwanzig Uhr oder sobald ich aus der Dusche bin recht laut „Kuuuuscheln!” was mich a) nervt, b) unter Druck setzt c) habe ich da absolut keine Lust drauf. Trotzdem soll ich mich dann zu ihm an den Fernseher setzen, wo er auf dem Sofa liegt. Dann hält er mir seine wirklich nicht sehr appetitlichen Füße hin, die ich streicheln muss. Er streichelt dann mein Bein, manchmal ziemlich tief an der Innenseite des Oberschenkels, meistens aber nicht. Er denkt wohl, dass das alles normal ist, aber so sicher bin ich mir da nicht mehr. So, wenn ich dann schlafen gehen will und es ihm zu Früh vorkommt, diskutiert er mit mir und sagt Sachen wie dass „Schlafen doof sei” oder so.
Wenn ich ihm sein Kuscheln verweigere, schmollt er wie ein kleines Kind. Zu sagen, dass ich Lernen muss, was ja nicht einmal gelogen ist, stößt auf Desinteresse. Generell bin ich ihm ziemlich egal; er weiß fast nichts über mein Privatleben und fragt nie. Ich habe ihm mal erzählt, dass ich einen Freund habe, und es hat ihn nicht gekratzt. Ich habe ihm mein gutes Zeugnis gezeigt — war ihm egal. Er weiß nicht einmal, was ich studieren will, und selbst wenn er es wüsste, würde er eh nicht an mich glauben. Damit habe ich mich aber abgefunden, nur dieses Kuscheln ist so falsch. So richtig komisch hat es sich aber, glaube ich, erst seit dem Zeitpunkt angefühlt, als ich keine Jungfrau mehr war und kapiert habe, dass das etwas ist, was ich mit meinem Freund machen sollte (und selbst da sind dann keine Füße involviert!) und nicht mit meinem Vater.
Sonst haben er und ich, wie gesagt, kaum eine Beziehung. Er bedeutet mir schon was, aber nicht allzu sehr. Ich bin froh, wenn er auf Geschäftsreise ist. Manchmal tut er mir auch auf merkwürdige Weise Leid. Und dieses Kuscheln und Gegrabschte muss doch auch wirklich nicht sein, oder? Vor allem, weil ich glaube, dass es mich irgendwie beeinflusst hat, weil ich mich zum Beispiel nur zu Männern jenseits der 35 hingezogen fühle (mein Freund und ich haben auch einen großen Altersunterschied). Ich weiß nicht, ob es irgendwie daran liegt oder an der Tatsache, dass er sonst nie besonders liebevoll war und ich einen Vaterkomplex entwickelt habe. Naja, wie ich auch immer.
Da gibt es noch einen Hintergrund: Meine Eltern sind verheiratet, hatten aber schon seit Jahren keinen Sex mehr. Das weiß ich ganz, ganz sicher von meiner Mutter, zu der ich ein sehr gutes Verhältnis habe. Die Ehe existiert praktisch nur noch, um nach außen hin das Bild einer intakten Familie zu erhalten; auf der Ebene von Liebe, Zärtlichkeiten und gegenseitigem Verständnis läuft da nichts mehr. Ich glaube manchmal, dass er diese Nähe während des Kuschelns als Ersatz für die fehlende Nähe zu meiner Mutter benutzt. Sie weiß auch, dass mich sein Kuscheln anwidert und eines der Hauptgründe ist, warum ich so schnell wie möglich ausziehen werde, aber tun kann sie ja auch nicht viel. Mein Vater ist übrigens ein ziemlich aggressiver Mensch — da gab’s schon verschlagene DVD-Player und sowas —, also geben wir uns Mühe, ihn nicht aufzuregen. Sonst bin ich eigentlich nicht so, stehe also gerne für meine Meinung auf und lasse mich nicht unterkriegen, aber bei ihm kann ich einfach nicht Nein sagen, warum auch immer.
So, das war’s dann jetzt. Vielen Dank an alle, die sich durch diesen Roman gekämpft haben. Und ich möchte anmerken, dass ich niemanden etwas unterstelle; ich möchte nur wissen, ob dieses Verhalten normal ist und ich ihm Recht bin, wenn ich glaube, dass es das nicht ist. Mir ist durchaus bewusst, dass es viel schlimmere Situationen gibt und ich vielleicht maßlos übertreibe, aber weil es mich doch irgendwie alles verletzt, wüsste ich gerne, woran ich bin.
Nochmals vielen Dank im Voraus und ganz liebe Grüße
Erstmal möchte ich anmerken, dass es mir schwer fällt, das hier zu schreiben, da ich eigentlich niemand bin, der sein Privatleben im Internet verbreitet. Aber da alle meine Echtes-Leben-Bezugspersonen meinen Vater kennen, möchte ich das lieber nicht mit ihnen besprechen.
Kurz zu mir: ich bin 19 Jahre, weiblich und wohne noch bei meinen Eltern, was ich aber bald und so schnell es geht ändern möchte. Geschwister habe ich keine. An sich haben wir alles: Wohnung, Garten, Katze, Auto, ihr wisst schon. Geldsorgen gibt’s an sich nicht, auch wenn mein Vater in diesem Aspekt sehr seltsam ist, aber das ist eine andere Geschichte.
Nun zu der Sache, die mich beschäftigt: ich „muss” jeden Abend mit meinem Vater kuscheln und seine Füße/ihn streicheln. Er streichelt dann auch mich, was ich ziemlich abnormal finde. Oft fasst er mir auch an den A**** und sagt dann, was für einen tollen Hintern ich habe. Das ist selbstverständlich als Witz gemeint und bestimmt irgendwie normal, aber trotzdem etwas, was in meinen Augen meinem Freund vorbehalten ist. Außerdem macht er das wirklich ständig; meistens begrüßt er mich sogar mit an-den-A****-Grabschen. Naja, aber das fühlt sich für mich nicht allzu sexuell an, während es das Kuscheln tut.
Zu dem „Kuscheln”: jeden Abend (also wirklich JEDEN Abend), wenn ich daheim bin, ruft er um spätestens zwanzig Uhr oder sobald ich aus der Dusche bin recht laut „Kuuuuscheln!” was mich a) nervt, b) unter Druck setzt c) habe ich da absolut keine Lust drauf. Trotzdem soll ich mich dann zu ihm an den Fernseher setzen, wo er auf dem Sofa liegt. Dann hält er mir seine wirklich nicht sehr appetitlichen Füße hin, die ich streicheln muss. Er streichelt dann mein Bein, manchmal ziemlich tief an der Innenseite des Oberschenkels, meistens aber nicht. Er denkt wohl, dass das alles normal ist, aber so sicher bin ich mir da nicht mehr. So, wenn ich dann schlafen gehen will und es ihm zu Früh vorkommt, diskutiert er mit mir und sagt Sachen wie dass „Schlafen doof sei” oder so.
Wenn ich ihm sein Kuscheln verweigere, schmollt er wie ein kleines Kind. Zu sagen, dass ich Lernen muss, was ja nicht einmal gelogen ist, stößt auf Desinteresse. Generell bin ich ihm ziemlich egal; er weiß fast nichts über mein Privatleben und fragt nie. Ich habe ihm mal erzählt, dass ich einen Freund habe, und es hat ihn nicht gekratzt. Ich habe ihm mein gutes Zeugnis gezeigt — war ihm egal. Er weiß nicht einmal, was ich studieren will, und selbst wenn er es wüsste, würde er eh nicht an mich glauben. Damit habe ich mich aber abgefunden, nur dieses Kuscheln ist so falsch. So richtig komisch hat es sich aber, glaube ich, erst seit dem Zeitpunkt angefühlt, als ich keine Jungfrau mehr war und kapiert habe, dass das etwas ist, was ich mit meinem Freund machen sollte (und selbst da sind dann keine Füße involviert!) und nicht mit meinem Vater.
Sonst haben er und ich, wie gesagt, kaum eine Beziehung. Er bedeutet mir schon was, aber nicht allzu sehr. Ich bin froh, wenn er auf Geschäftsreise ist. Manchmal tut er mir auch auf merkwürdige Weise Leid. Und dieses Kuscheln und Gegrabschte muss doch auch wirklich nicht sein, oder? Vor allem, weil ich glaube, dass es mich irgendwie beeinflusst hat, weil ich mich zum Beispiel nur zu Männern jenseits der 35 hingezogen fühle (mein Freund und ich haben auch einen großen Altersunterschied). Ich weiß nicht, ob es irgendwie daran liegt oder an der Tatsache, dass er sonst nie besonders liebevoll war und ich einen Vaterkomplex entwickelt habe. Naja, wie ich auch immer.
Da gibt es noch einen Hintergrund: Meine Eltern sind verheiratet, hatten aber schon seit Jahren keinen Sex mehr. Das weiß ich ganz, ganz sicher von meiner Mutter, zu der ich ein sehr gutes Verhältnis habe. Die Ehe existiert praktisch nur noch, um nach außen hin das Bild einer intakten Familie zu erhalten; auf der Ebene von Liebe, Zärtlichkeiten und gegenseitigem Verständnis läuft da nichts mehr. Ich glaube manchmal, dass er diese Nähe während des Kuschelns als Ersatz für die fehlende Nähe zu meiner Mutter benutzt. Sie weiß auch, dass mich sein Kuscheln anwidert und eines der Hauptgründe ist, warum ich so schnell wie möglich ausziehen werde, aber tun kann sie ja auch nicht viel. Mein Vater ist übrigens ein ziemlich aggressiver Mensch — da gab’s schon verschlagene DVD-Player und sowas —, also geben wir uns Mühe, ihn nicht aufzuregen. Sonst bin ich eigentlich nicht so, stehe also gerne für meine Meinung auf und lasse mich nicht unterkriegen, aber bei ihm kann ich einfach nicht Nein sagen, warum auch immer.
So, das war’s dann jetzt. Vielen Dank an alle, die sich durch diesen Roman gekämpft haben. Und ich möchte anmerken, dass ich niemanden etwas unterstelle; ich möchte nur wissen, ob dieses Verhalten normal ist und ich ihm Recht bin, wenn ich glaube, dass es das nicht ist. Mir ist durchaus bewusst, dass es viel schlimmere Situationen gibt und ich vielleicht maßlos übertreibe, aber weil es mich doch irgendwie alles verletzt, wüsste ich gerne, woran ich bin.
Nochmals vielen Dank im Voraus und ganz liebe Grüße