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Ist das schlagen oder nicht?

G

Gast

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Hi,

ich wollte mal wissen, was ihr von meinen Erfahrungen haltet, denn laut meinen Eltern, würde ich immer nur Schwachsinn erzählen und sie hätten mich nie geschlagen. Sie meinten dass ihr Verhalten ganz normal war und das alle Eltern so machen würden.

Früher als ich ein Kind war (also glaube bis ich so etwa 11 war), da bin ich der Meinung, dass mich meine Eltern manchmal geschlagen haben. Wenn ich laut war, oder nicht das gemacht habe was sie sagen, dann haben sie mir mit der Hand auf den Hintern geschlagen. Manchmal haben sie auch ein Hausschuh oder Kochlöffel genommen statt der Hand. Ich weiß noch das ich damals Angst hatte und das es mir weh tat. Körperliche Schäden hatte ich aber nie.
Ist das nun "geschlagen werden"? Oder bilde ich mir das alles nur ein und übertreibe einfach?

Danke für Eure Meinungen!
 
Ja, deine Eltern haben Gewalt angewendet. Sie haben dich geschlagen.

Du erzählst keinen Blödsinn, sondern sagst nur die Wahrheit. Es gibt ja leider immer noch Eltern, die denken, ab und zu mal ein "gesunder Klaps" schade nicht. Zu Gegenständen wie einem Kochlöffel oder Schuh zu greifen finde ich ehrlich gesagt auch schon ziemlich heftig!

Also nein, du bildest dir das nicht ein. Und du übertreibst auch nicht. Auch dass du keine körperlichen Schäden davongetragen hast, ändert nichts an der Tatsache, dass sie dich geschlagen haben.

Wie sieht die Situation jetzt aus? Verstehst du dich sonst mit deinen Eltern?
 
Ja, das was Du beschreibst, ist geschlagen werden.

Ob du es Dir einbildest oder übertreibst? Ob Deine Eltern sich wirklich nicht erinnern? Oder es verdrängt haben? Oder ob die Leugnung eine Schutzbehauptung ist? Oder sie ihr Tun anders nennen und bewerten? Wer weiß das schon?

Das Gehirn und die Erinnerung sind manchmal Wundertüten. Es gibt Verdrängung, Verleugnung, Verharmlosung, verdeckte Erinnerungen, manchmal wird sogar tatsächlich das Gegenteil von dem erinnert, was vorgefallen ist. Da gibt es die tollsten Schutzmechanismen des Gehirns.

Deine Wahrnehmung ist klar. Du erinnerst Schläge, Angst und Schmerz. So hast Du es erlebt und abgespeichert. Das ist deine Wahrheit. Und mit dieser Wahrheit darfst Du Deine Eltern konfrontieren.

Aber was fängst Du damit an? Warum ist es für Dich wichtig, sie damit zu konfrontieren? Was möchtest Du erreichen? Welches Ziel hast Du?

Willst Du eine Entschuldigung? Daß Deine Wahrheit gesehen wird? Daß Deine Angst und Dein Schmerz anerkannt werden? Daß Du nicht als Lügner dastehst?

Überleg mal warum genau es für Dich wichtig ist. Und dann formulier das Deinen Eltern gegenüber ruhig. Sag ihnen ruhig, was Du Dir wünschst. Falls Du das Gefühl hast, daß sie Dir das noch geben können.

Ich erinnere mich deutlich an die heftigen Schläge durch meine Mutter. Sie hat mich in meiner Erinnerung mehrmals unendlich lange geprügelt, ohne aufzuhören, ohne ein Ende zu finden bis sie völlig erschöpft war und ich mich wimmernd davon schleichen konnte. Ich habe sie als erwachsene Tochter danach gefragt. Sie sagt, es ist nie vorgekommen. Zeugen habe ich keine, es war niemand dabei damals. Ich weiß, daß die Umstände damals andere waren, sie war ein junge überforderte Mutter. Auf ihrem heutigen Entwicklungsstand würde sie niemals schlagen. Ihr erscheint das auch völlig abwegig. Ich glaube ihr heute, daß sie sich tatsächlich nicht erinnert. Da ist ihre Erinnerung mit ihr gnädiger als meine. Ich kann es auf sich beruhen lassen. Weil es meine Wahrheit nicht schmälert.
 
Zuletzt bearbeitet:
Meine Eltern fragen mich halt ständig was mal aus mir werden soll, wie ich mir meine Zukunft vorstelle usw. Wieso ich immer so weinerlich bin, nichts auf die Reihe bekomme.

Ich habe halt ziemliche Probleme mit mir selbst, eine soziale Phobie, eine Essstörung und noch weitere Probleme. Das alles ist unter anderem wohl auch durch meine Eltern entstanden. Nicht nur, denn ich habe auch noch viel anderen Mist erlebt (z.B. jahrelanges Mobbing in der Schule,...). Also versuche ich mich zu erklären, wenn sie doch selbst nachfragen. Soll ich den Teil meines Lebens dann einfach verschweigen, nur weil es ihnen nicht in den Kram passt? Ich kann teilweise doch nichts für meine Gedanken, meine Ängste und dadurch mein Verhalten.
Ich erwarte ehrlich gesagt gar nichts mehr von ihnen. Verständnis am aller wenigsten. Aber wenn sie doch schon nachfragen... Naja mittlerweile erzähle ich eh nichts mehr von mir, wenn ich es irgendwie vermeiden kann.

Solange es nicht um mich, meine Zukunft oder Probleme geht und ich nicht eine andere Meinung habe als sie, verstehe ich mich eigentlich noch relativ gut mit meinen Eltern. Wie sollte es auch anders sein? Muss mich schließlich irgendwie mit ihnen arrangieren, mich ihnen fügen. Schließlich wohne ich noch bei meine Eltern, sie finanzieren mich. Weil ich zu blöd bin mein eigenes Leben auf die Reihe zu bekommen... (keine Ausbildung, kein Beruf, also auch kein eigenes Geld)
 
Hast Du Hilfe und Unterstützung bei Deinen Schwierigkeiten? Gibt es andere Vertrauenspersonen um Dich herum? Hört sich nämlich so an, als könntest Du die brauchen.

Und Deinen Eltern kannst Du sehr wohl einfach Deine Wahrheit sagen. Sie machen sich Sorgen um Dich.
Du mußt Dich nicht rechtertigen und Ihnen nichts vorwerfen. Aber Du kannst Ihnen einfach sagen, wie Du fühlst. Deine Ängste und Gefühle sind wahr. Die darfst Du mitteilen.
 
Meine Eltern interessieren sich nun leider nicht dafür wie ich mich fühle. Alles muss immer in Ordnung sein. Probleme sind nicht erwünscht. Manchmal habe ich das Gefühl die machen sich nicht sorgen um mich, sondern um sich selbst, dass sie vor anderen schlecht da stehen usw. Aber gut, das ist wohl wieder ein anderes Thema.

Unterstützung? Naja ich habe überhaupt keine Freunde und Verwandte oder Bekannte oder sowas auch nicht, mit denen ich reden kann. Allerdings mache ich seit Mai oder Juni oder so eine Psychotherapie. Hab aber den Eindruck das das überhaupt nichts bringt. Ich meine der Therapeut ist sehr nett, verständnisvoll usw. aber Veränderungen oder gar Fortschritte habe ich noch keine bemerkt. Und ich habe null Ahnung, wie ich die Schwierigkeiten mit meiner beruflichen Zukunft regeln kann. Zum Beispiel hätte ich diese Woche wieder ein Vorstellungsgespräch gehabt, aber das habe ich abgesagt, weil ich so mega Panik davor habe... So kriege ich natürlich nie was...
 
Hallo Gast,

das hier:

Ich wollte mal wissen, was ihr von meinen Erfahrungen haltet, denn laut meinen Eltern, würde ich immer nur Schwachsinn erzählen und sie hätten mich nie geschlagen. Sie meinten dass ihr Verhalten ganz normal war und das alle Eltern so machen würden.

hört sich für mich komisch an. Was verstehen denn deine Eltern unter 'normal'? Und was meinen deine Eltern mit 'das machen alle Eltern so'?

Wenn sie dich nicht geschlagen haben, haben sie nichts gemacht. Aber sie sagen selbst, sie haben etwas 'gemacht, dass alle Eltern so machen'. Was meinen sie denn damit?

Allerdings mache ich seit Mai oder Juni oder so eine Psychotherapie. Hab aber den Eindruck das das überhaupt nichts bringt. Ich meine der Therapeut ist sehr nett, verständnisvoll usw. aber Veränderungen oder gar Fortschritte habe ich noch keine bemerkt.

Kannst du das bei dem Therapeuten ansprechen? Es könnte natürlich auch sein, dass es einfach nicht der richtige Therapeut für dich ist. Vielleicht ist da dein Gefühl schlicht und ergreifend richtig.

Ich habe halt ziemliche Probleme mit mir selbst, eine soziale Phobie, eine Essstörung und noch weitere Probleme. Das alles ist unter anderem wohl auch durch meine Eltern entstanden. Nicht nur, denn ich habe auch noch viel anderen Mist erlebt (z.B. jahrelanges Mobbing in der Schule,...).

Haben die deine Eltern nicht geholfen, als du gemobbt wurdest?

Meine Eltern fragen mich halt ständig was mal aus mir werden soll, wie ich mir meine Zukunft vorstelle usw.

Eine merkwürdige Frage. Die kannst du natürlich nicht beantworten.

Für mich liest sich das wie ein Vorwurf. Nicht wie eine Frage.

Ich denke solche 'Fragen' machen eher kleiner und mutloser.

"Was soll aus dir mal werden" ist ein sehr extrem komischer Satz. Er beinhaltet für mich, dass sie dir nicht helfen wollen, dass sie dir nichts zutrauen und dass sie unbedingt ihre Ruhe und ihren 'guten Ruf' haben wollen.

Und du sollst das halt irgendwie machen.

Hilfe solltest du dir unbedingt holen. Die kannst du gut gebrauchen 🙂 Wenn du dir unsicher wegen deinem Therapeuten bist, dann gehe noch zusätzlich zu Beratungsstellen. So kannst du rausfinden, was dir hilft und was eben nicht.

Lieben Gruß
Fragende
 
Hi,

ich wollte mal wissen, was ihr von meinen Erfahrungen haltet, denn laut meinen Eltern, würde ich immer nur Schwachsinn erzählen und sie hätten mich nie geschlagen. Sie meinten dass ihr Verhalten ganz normal war und das alle Eltern so machen würden.

Früher als ich ein Kind war (also glaube bis ich so etwa 11 war), da bin ich der Meinung, dass mich meine Eltern manchmal geschlagen haben. Wenn ich laut war, oder nicht das gemacht habe was sie sagen, dann haben sie mir mit der Hand auf den Hintern geschlagen. Manchmal haben sie auch ein Hausschuh oder Kochlöffel genommen statt der Hand. Ich weiß noch das ich damals Angst hatte und das es mir weh tat. Körperliche Schäden hatte ich aber nie.
Ist das nun "geschlagen werden"? Oder bilde ich mir das alles nur ein und übertreibe einfach?

Danke für Eure Meinungen!

Ja , das ist "schlagen". Und in Schweden wären deine Eltern im Gefängnis gelandet und hätten ihr Sorgerecht verloren.
 
Solange es nicht um mich, meine Zukunft oder Probleme geht und ich nicht eine andere Meinung habe als sie, verstehe ich mich eigentlich noch relativ gut mit meinen Eltern. Wie sollte es auch anders sein? Muss mich schließlich irgendwie mit ihnen arrangieren, mich ihnen fügen. Schließlich wohne ich noch bei meine Eltern, sie finanzieren mich. Weil ich zu blöd bin mein eigenes Leben auf die Reihe zu bekommen... (keine Ausbildung, kein Beruf, also auch kein eigenes Geld)

Auf mich macht es den Eindruck, dass deine Eltern deiner psychischen Gesundheit schaden oder dich zumindest daran hindern, zu gesunden und selbstständig zu werden. Da du zu einem Psychotherapeuten gehst, kannst du das dort mal ansprechen. Wenn dein Therapeut der Meinung ist, dass sie dir schaden und er dir dies auch bescheinigen kann, kannst du ALGII beantragen, auch, wenn du noch unter 25 Jahre alt bist (das nennt man dann Härtefallregelung). Du stellst dann deine eigene Bedarfsgemeinschaft dar und bekommst die Möglichkeit, in eine eigene Wohnung oder WG zu ziehen.
 

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