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Ist das noch normal oder schon therapiebedürftig?

199

Mitglied
Ich habe ein sehr geringes Selbstwertgefühl und bin eher unsicher.
Dadurch ist es so, dass ich mich oft nicht traue rauszugehen. Nichtmal die einfachsten Dinge. Ich habe schon Abitur und eine Ausbildung hinter mir. Bei beidem hatte ich dieses Problem schon jedoch war es damals nicht ganz so ausgeprägt. In Schulzeiten ging es noch, in der Ausbildung wurde es nach und nach schlimmer, mit einigen besseren Zeiten dazwischen. Nach der Ausbildung begann ich ein Studium und durch Corona musste man nicht hingehen , alles war online. Das kam mir perfekt, da ich zu dem Zeitpunkt n einem Tiefpunkt war. Mittlerweile ist das Studium vor Ort, allerdings fällt es mir nicht wirklich schwer hinzugehen. Ich habe sehr selten und fast keine Angst davor und das macht mich sehr glücklich. Das Problem ist aber, dass ich andere alltägliche Dinge nicht quf die Reihe bekomme. Und das hat absolut nichts mit Faulheit zu tun, sondern es ist pure Angst / Panik. Ich meine damit sowas wie Sport/Spaziergänge draußen, einkaufen, zur Post gehen, Auto fahren in der Stadt bei Tageslicht, etc. Ich tue mich enorm schwer damit. Sehr oft schon saß ich vor einen Supermarkt quf einem Parkplatz ganz abseits im Auto und konnte nicht aussteigen. Es ging nicht. Ich saß teils bis zu einer Stunde im Auto. Manchmal habe ich es geschafft, manchmal nicht.
Es gibt aber Tage, da fällt es mir kaum schwer. Das ist sehr komisch. Außerdem fällt mir bei Dunkelheit allgemein alles leichter und ich fühle mich - anders als viele Frauen - bei Dunkelheit grundsätzlich deutlich wohler und sicherer!
Mal ein Beispiel-Tag, ganz aktuell gestern. Mittags wollte ich schon einkaufen, um mir etwas kochen zu können. Ich habe mich aber nicht getraut, vor allem war es bei uns gestern sehr sonnig und hell (das ist das Schlimmste). Daher dachte ich ich warte bis es dunkel ist. Dann bin ich um 20.45 Uhr los und es fiel mir relativ leicht am Supermarkt auszusteigen. Ich habe nichtmal 5 Minuten gebraucht. Auch im Laden habe ich bewusst niemanden angeschaut und ich versuche immer möglichst nach oben zu schauen. Weil nach unten schauen wirkt auffällig und unsicher, geradeaus muss ich die Blicke der Menschen ertragen und nach oben kann ich beidem "entfliehen". Es war dann im Laden selbst relativ schwer , aber ging schon. An der Kasse dann aber begann ich plötzlich extrem zu schwitzen und mir wurde total warm und dann werde ich immer richtig rot im Gesicht. Ohne Scherz, ich war später richtig nassgeschwitzt. Obwohl nichts auffälliges / peinliches passiert ist an der Kasse.
Ich frage mich , ob das noch normal ist.

Was mir auch auffällt, ich habe kaum nich Angst wenn jemand anderes bei mir ist in solchen Situationen.
Diese Probleme habe ich nur wenn ich alleine bin bzw wenn jemand dabei ist ist es ganz minimal.

Und ich habe keine Angst dass mir jemand was antut, sondern ich habe Angst vor etwas anderem. Ich kann es mur nicht beschreiben. Hauptsächlich habe ich Angst angeschaut zu werden und ich ertrage das absolut nicht, es Nacht mich so fertig wenn mich wer anschaut.

Ich habe jetzt schon Amgst vor dem Sommer wenn es wieder lange hell ist, ich hasse es.
 
Zuletzt bearbeitet:

Binchy

Sehr aktives Mitglied
Hallo,

es klingt nach einer sozialen Phobie und es ist ganz klar nicht normal. Ich würde Dir zu einer Therapie raten, damit Du Deinen Alltag wieder unbeschwerter bewältigen kannst.

"Normal" wäre, wenn man dann rausgeht, wenn man will, tut, was man will, Hobbies ausübt, einkaufen kann, spazieren geht, ohne Angst zu haben und ohne Panik. Woher kommt das bei Dir, hast Du da eine Vorstellung`?
 

CAT

Aktives Mitglied
Wäre ich an deiner Stelle, würde mich interessieren woher das kommt und warum es sich vor allem verschlechtert hat.

Meist gibt es eine (verdrängte?) Ursache und mit einem guten Therapeuten können diese heraus gefunden und dann an ihnen gearbeitet werden.

Was du gerade machst - auch völlig legitim und nachvollziehbar - ist Vermeidungsverhalten.
Du hast ein Problem mit Tageslicht etc., also ziehst du vor, Tätigkeiten im Dunklen auszuführen...

Solange du dich damit wohl fühlst, damit umgehen kannst und es dich nicht stört, sehe ich nicht zwingend Handlungsbedarf. Belastet es dich allerdings, dann ja - suche dir einen Therapieplatz.
 

SFX

Aktives Mitglied
Hallo,

wie schon @Geißblatt67 geschrieben hat: Sofern dich diese Probleme im Alltag einschränken, ist das nicht normal und du solltest daran arbeiten. Denn zur Post gehen, einkaufen, durch die Stadt laufen... etc. sind gewöhnliche Alltagsdinge, die zwar nicht immer Spaß machen aber von denen wir uns auch nicht fürchten müssen.

Ich bin Autist und habe mich früher sehr davor gefürchtet, unter Menschen zu sein. Einfach, weil ich nicht neurotypisch (="nicht normal") bin und oft negativ aufgefallen bin.

Mittlerweile ist es mir egal, denn ich habe gelernt, damit zu leben. Heutzutage gibt es wunderbare Therapieformen und ich habe gelernt, mich unauffällig unter neurotypischen (="normalen) Menschen zu bewegen. Jeder ist nunmal so wie er ist. Und das ist auch gut so!

LG,
SFX
 
R

Ryzox89

Gast
Hallo 199,


das ist eine Sozialphobie, habe das auch.... Kann ganz gut Therapiert werden und ist oft mit anderen psychischen Problemen verbunden.
Wenn du es nicht behandeln lässt, wird es aus eigener Erfahrung eher schlimmer.

Ist natürlich nur ein Tipp und eine Einschätzung, von dem was du geschrieben hast... Bin kein Arzt und sollte natürlich besser abgeklärt werden.
Habe viele Jahre das gleiche erlebt, falls du dich austauschen willst, schreib mich gerne an.


Lg
 

NezukoChan

Sehr aktives Mitglied
Ich habe ein sehr geringes Selbstwertgefühl und bin eher unsicher.
Dadurch ist es so, dass ich mich oft nicht traue rauszugehen. Nichtmal die einfachsten Dinge. Ich habe schon Abitur und eine Ausbildung hinter mir. Bei beidem hatte ich dieses Problem schon jedoch war es damals nicht ganz so ausgeprägt. In Schulzeiten ging es noch, in der Ausbildung wurde es nach und nach schlimmer, mit einigen besseren Zeiten dazwischen. Nach der Ausbildung begann ich ein Studium und durch Corona musste man nicht hingehen , alles war online. Das kam mir perfekt, da ich zu dem Zeitpunkt n einem Tiefpunkt war. Mittlerweile ist das Studium vor Ort, allerdings fällt es mir nicht wirklich schwer hinzugehen. Ich habe sehr selten und fast keine Angst davor und das macht mich sehr glücklich. Das Problem ist aber, dass ich andere alltägliche Dinge nicht quf die Reihe bekomme. Und das hat absolut nichts mit Faulheit zu tun, sondern es ist pure Angst / Panik. Ich meine damit sowas wie Sport/Spaziergänge draußen, einkaufen, zur Post gehen, Auto fahren in der Stadt bei Tageslicht, etc. Ich tue mich enorm schwer damit. Sehr oft schon saß ich vor einen Supermarkt quf einem Parkplatz ganz abseits im Auto und konnte nicht aussteigen. Es ging nicht. Ich saß teils bis zu einer Stunde im Auto. Manchmal habe ich es geschafft, manchmal nicht.
Es gibt aber Tage, da fällt es mir kaum schwer. Das ist sehr komisch. Außerdem fällt mir bei Dunkelheit allgemein alles leichter und ich fühle mich - anders als viele Frauen - bei Dunkelheit grundsätzlich deutlich wohler und sicherer!
Mal ein Beispiel-Tag, ganz aktuell gestern. Mittags wollte ich schon einkaufen, um mir etwas kochen zu können. Ich habe mich aber nicht getraut, vor allem war es bei uns gestern sehr sonnig und hell (das ist das Schlimmste). Daher dachte ich ich warte bis es dunkel ist. Dann bin ich um 20.45 Uhr los und es fiel mir relativ leicht am Supermarkt auszusteigen. Ich habe nichtmal 5 Minuten gebraucht. Auch im Laden habe ich bewusst niemanden angeschaut und ich versuche immer möglichst nach oben zu schauen. Weil nach unten schauen wirkt auffällig und unsicher, geradeaus muss ich die Blicke der Menschen ertragen und nach oben kann ich beidem "entfliehen". Es war dann im Laden selbst relativ schwer , aber ging schon. An der Kasse dann aber begann ich plötzlich extrem zu schwitzen und mir wurde total warm und dann werde ich immer richtig rot im Gesicht. Ohne Scherz, ich war später richtig nassgeschwitzt. Obwohl nichts auffälliges / peinliches passiert ist an der Kasse.
Ich frage mich , ob das noch normal ist.

Was mir auch auffällt, ich habe kaum nich Angst wenn jemand anderes bei mir ist in solchen Situationen.
Diese Probleme habe ich nur wenn ich alleine bin bzw wenn jemand dabei ist ist es ganz minimal.

Und ich habe keine Angst dass mir jemand was antut, sondern ich habe Angst vor etwas anderem. Ich kann es mur nicht beschreiben. Hauptsächlich habe ich Angst angeschaut zu werden und ich ertrage das absolut nicht, es Nacht mich so fertig wenn mich wer anschaut.

Ich habe jetzt schon Amgst vor dem Sommer wenn es wieder lange hell ist, ich hasse es.
Wenn dich diese Angst in deinem Alltag einschränkt, empfinde ich die Thematik auch als therapiebedürftig. Hört sich für mich nach einer sozialen Phobie an....aber ich möchte hier nicht mit Diagnosen um mich schmeißen. Das müsstest du mit einem Experten besprechen. Bzgl. der Angst gibt es rezeptfreie und rezeptpflichtige Medikamente. Du könntest dich ja erstmal an deinen Hausarzt wenden und das Ganze mit ihm besprechen. Er kann dich ggf. dann immer noch überweisen.
 

199

Mitglied
Wäre ich an deiner Stelle, würde mich interessieren woher das kommt und warum es sich vor allem verschlechtert hat.
Das weiß ich leider nicht genau. Es war aber schon seit ich mich erinnern kann so , dass ich mich kaum getraut habe zu reden. Also in der Schule hatte ich z.B. immer sehr schlechte mündliche Noten, da ich mich nie gemeldet habe. Und wenn ich so aufgerufen wurde konnte ich nicht nehr klar denken weil ich so nervös war.

Auch abgesehen davon, in normalen Unterhaltungen mit Menschen tue ich mir sehr schwer. Einerseits weil ich Angst habe etwas falsches zu sagen was dem Gegenüber nicht gefällt andererseits weil ich denke es interessiert sowieso niemanden was ich zu sagen habe und mich nimmt sowieso keiner für voll. Dass ich nicht ernst genommen werde habe ich oft im Gefühl. Dann sage ich lieber gar nichts. Ist auch unabhängig vom Thema , also das betrifft jedes Gespräch - Egal worum es geht.
Solange du dich damit wohl fühlst, damit umgehen kannst und es dich nicht stört, sehe ich nicht zwingend Handlungsbedarf. Belastet es dich allerdings, dann ja - suche dir einen Therapieplatz.
Es stört mich schon, doch.
Mir wurde auch schon 1 Mal gesagt ich sei unsympathisch, WEIL ich kaum rede.
Und egal wo ich bin, es fällt mir überall schwer und sobald ich reden muss werde ich extrem nervös. Noch nervöser als ich eh schon bin. Ich sage am liebsten einfach gar nichts. Teils fällt mir nur ein "Hallo" schon schwer, weil ich manchmal den Eidnruck habe manche Menschen wollen gar kein "Hallo" von mir hören und sie sind nur genervt von meiner Begrüßung. Wenn jemand mit mir redet und ich das Gefühl habe die Person möchte das bin ich oft total überrascht und werde noch nervöser.
Nirgends fällt es mir leicht zu reden. Als ich 13 bis 17 war, war ich über Jahre in einer kleinen Gruppe nur mit Mädels. Haben uns jeden Freitag getroffen, wir waren meistens so zu 10. Auch da habe ich vor jedem Treffen Angst gehabt, auch noch nach Jahren. Bei den Treffen selbst habe icg fast gar nie geredet und eigentlich wollte ich dort gar nicht hin, meine Mutter hat mich eher gezwungen das zu machen weil ich sonst nie was mit anderen gleichaltrigen gemacht habe. Also ich war auch noch nie auf einer Party. Die einzigen Geburtstage auf denen ich war waren die von der Familie weil man da halt hin "muss".
 

199

Mitglied
Du könntest dich ja erstmal an deinen Hausarzt wenden und das Ganze mit ihm besprechen. Er kann dich ggf. dann immer noch überweisen.
Ich weiß halt nicht , ob das schlimm genug ist um zum Arzt zu gehen und ich glaube viele nehmen sowas gar nicht ernst. Es gibt 10000000 Menschen mit viel schlimmeren und wirklich ernsthaften körperlichen Erkrankungen. Wenn ich mit meinem Problem zum Hausarzt gehen würde , könnte ich glaube ich gar nicht richtig reden weil ich immer das Gefühl hätte er würde mich hassen und denken ich nehme wirklich kranken Menschen den Termin weg.

Ich geh nämlich auch nicht gerne zu. Arzt, eigentlich gehe ich fast gar nie zu einem Arzt.
 

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