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irgendwie verloren

Cerberus

Neues Mitglied
Hallo liebe Community,
beim Googeln bin ich auf dieses Forum hier gestoßen und ich hoffe zwar nicht, dass es jemandem so ähnlich geht wie mir, aber vielleicht ist hier ja jemand der ähnliche Erfahrungen gemacht hat und einen Ausweg aus der Situation gefunden hat.
Kurz zu meiner Person. Ich bin männlich und gehe langsam aber sicher auf die dreißig zu und komme nun schon seit paar Jahren nicht mehr so recht mit meinem Leben klar.
Ich hatte eine normale Kindheit, bis auf ein paar Ausnahmen in den ersten zwei bis drei Jahren, an welche ich mich aber kaum erinnere und die ich nur von Erzählungen kenne. In meiner Jugend war ich relativ gut in der Schule und auch nicht unbeliebt, wurde nicht geärgert oder gemobbt.
Mit ungefähr 19 fing ich an zu arbeiten, nach anfänglichen Schwierigkeiten lief es auch dabei ganz gut und ich bin jetzt knapp zehn Jahre bei der Firma.
Beziehung hatte ich auch zwei bis drei längere, ich würde sagen dass auch hier alles relativ „normal“ lief.
Wie dem auch sei, vor zwei bis drei Jahren scheinen meine Probleme ihren Anfang genommen zu haben. Ich stand eines Abends vor dem Schlafengehen im Badezimmer vor dem Spiegel und seit diesem Tag kommt es mir vor als würde ich das Spiegelbild nicht kennen, mein eigenes Gesicht wirkt seit dem fremd für mich. Dieser Abend ist mir bis heute in Erinnerung geblieben und ist für mich irgendwie ein Schlüsselereignis in meinem Leben.
Seit diesem Tag hat sich alles für mich verändert. Alles wirkt für mich oberflächlich und künstlich, alle die ich kenne kümmern sich um ihre Facebook-Profile und überlegen was sie sich als nächstes kaufen und wie sie aussehen. Nach und nach habe ich das Vertrauen zu fast jedem verloren, bis auf meine Mutter und einen guten Freund. Mein Leben besteht eigentlich aus Arbeit, schlafen und Rechnungen bezahlen und hier und da mal ausgehen mit Freunden. Obwohl ich nicht schlecht verdiene bleibt nach Miete, Versicherungen und Auto usw. nicht mehr viel zum Leben über und ich lebe ehrlich nicht verschwenderisch, kaufe nicht oft Gewand oder sonstige Sachen, mit dem was überbleibt gehen sich die Lebensmittel für das Monat aus und vielleicht ein oder zwei Mal Kino oder ähnliches.
In den letzten Wochen und Monaten geht es mir von Tag zu Tag schlechter. Jeder Tag ist eine Qual, den ganzen Tag warte ich nur auf das Schlafengehen, die ganze Woche nur auf das Wochenende. Ich fühle mich plötzlich unwohl bei Tageslicht, lasse die Jalousie Tagsüber runter, erst bei Dunkelheit geht es mir langsam wieder „besser“. Ich erkenne überhaupt keinen Sinn mehr in Freundschaft, Beziehungen und im ganzen Leben. Ich bin lieber allein, gehe kaum noch raus wenn es nicht sein muss.
Selbstmordgedanken habe ich zwar keine, aber wenn es morgen vorbei wäre, dann wäre es mir ehrlich gesagt auch egal. Das Leben kommt mir einfach nur noch sinnlos vor, Beziehungen, Freundschaften und auch alles andere. Ich denke zwar einerseits, dass ich ganz normal bin und auch alles klar sehen kann aber andererseits macht es mich langsam verrückt und ich weiß auch nicht mehr weiter. Die innere Anspannung steigt und steigt und ich weiß einfach nicht was mit mir nicht stimmt.
Mir kommt es langsam so vor als würde ich den Verstand verlieren, aber ich verstehe es nicht ganz, ohne Auslöser und ohne Grund?
Ich hoffe es war halbwegs verständlich für euch und vielleicht ist ja jemand dabei der dieses Gefühl oder die Situation kennt.
Liebe Grüße
 
Hey,

mir gehts gerade genauso.
Bin vor Kurzem 25 geworden und auf einen Schlag steckte ich in einer tiefen Sinnkrise.

In einer solchen Situation bleibt einem nichts anderes übrig als sich ärztliche Hilfe zu holen.
Habe mir ein Antidepressivum verschreiben lassen und mache eine Psychotherapie, einmal die Woche.
Ist wirklich eine große Hilfe, um wieder auf die Beine zu kommen.

Du solltest dasselbe machen, geh zum Arzt und nimm eine Therapie in Anspruch.
Du wirst dann noch etwa 3 Wochen durchhalten müssen, bis das Medikament anschlägt.
Denk Dir in dieser Phase einfach, dass Du da durch musst und schone Dich.
Wenn die Medis anschlagen, DANN kannst Du beginnen allmählich wieder aus dem Loch herauszukommen.
Lass Dich zur Not für ein zwei Wochen krankschreiben. Nimm ein paar Tage Auszeit. So hab ich es auch gemacht.
Man denkt in diesen Tagen lange über alles nach.
Hatte bei mir einen positiven Effekt.

Weshalb so eine Krise ?
Das kann ich für Dich und selbst für mich nicht beantworten. Dafür ist dann die Psychotherapie da.
 
Alles wirkt für mich oberflächlich und künstlich, .. erst bei Dunkelheit geht es mir langsam wieder „besser“.

So als ob sich bei dir ein starkes (verdrängtes?) Bedürfnis nach einer tieferen Wahrnehumng des Lebens gemeldet hätte .., - der Tiefe hinter der bisher gelbten Oberflächlichkeit und nüchternen Funktionalität, sowohl im berüflichen, als auch im privaten und persönlichen Bereich ..

Wenn es zutrifft, läge dann dein Problem vielleicht nicht darin, dass es diese Oberfläche gibt, sondern, dass du ausschließlich oder überwiegend lebst, - ohne durch sie in die Tiefe zu schauen und in diese einzutauchen.

Liebe Grüße 🙂
Lenja
 

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