Beispiel: A2LQ6G
Feststehendes Laufzeitende, somit 100% Rückzahlung des Nominalwertes und kein Stress mit Kursschwankungen. Jährliche Zinszahlungen.
Rating von BBB+. Die Unsicherheit müsste man aushalten können und die Frage ist, ob die Rendite das wert ist (Stress...). Aber vermutlich kann nicht viel passieren.
Oder?
Richtig.
Allerdings ist BBB+ (zumindest nach Moody's) unterhalb des Investment Grades und ich unterstelle dir mal so böse: Den meisten anderen Unternehmen mit einem BBB+ Rating würdest du kein Geld leihen, du vertraust nur Volkswagen als großem deutschen Konzern....
Und Kursschwankungen? Vergleichen wir mal:
A) Du kaufst eine Einzelanleihen, welche du bis zur Endfälligkeit hälst und deswegen beruhigt bist, dass du garantiert keine Kursverluste hast
B) Du kaufst einen ETF, der bei steigenden Zinsen Kursverluste erleidet, ABER durch Nachkäufe die dann besseren höher verzinsten Papiere reinholt. Nach ein paar Jahren sind die Kursverluste wettgemacht.
In beiden Fällen löst sich das Kursverlustrisiko schlicht durch Warten.
Der Vorteil von Einzelanleihen ist eigentlich nur, dass du die Laufzeiten besser timen kannst. Also z.B. ein Anleihendepot zusammenbauen kannst, welches dir all dein Geld in genau 5 Jahren zurück gibt. Das kann sinnvoll sein wenn du z.B. auf eine Immobilie sparst, die du in 5 Jahren bauen willst.
Selbst dann können aber ETFs Sinn machen, wenn du Kurzläufer wählst.
Beispiel: Ishares € Ultrashort Bond (A1W375)
Die Effektivverzinsung ist 2,54%. Steigende Zinsen sind hier kaum ein Kursrisiko, da die Laufzeiten der Anleihen sehr kurz sind.
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www.ishares.com
Ja bei VW gibs ca. 3,5%, dafür hast du aber auch 4,8 Jahre Laufzeit, ein schlechteres Rating und bei Kauf eines Korbes aus Anleihen höhere Transaktionskosten (und frühere Steuerfälligkeit im Vergleich zu einem thesaurierendem ETF).
Falls die Zinsen im Euroraum weiter steigen, gibt dir VW kein schlechtes Gefühl, ABER du kommst nicht verlustfrei ans Geld um es in neue zinsstärkere Produkte umzuschichten.
Letzteres stelle ich immer wieder fest: Die Angst vor Verlusten ist höher als die Angst vor verpassten Gewinnen. Auf lange Sicht ist aber beides gleichermaßen schädlich für einen Vermögensaufbau.