AW: Innere leere, wunsch zurück zur Krankheit
Liebe TE, ich habe mir deine Themen von 1/17 bis jetzt angeschaut und kann nachvollziehen, warum die "Rückkehr in die Krankheit" einen solchen Reiz ür dich darstellt.
Die Krankheit ist Erklärungsmuster für deine Schwierigkeiten im Studium, für deine Probleme mit dem Partner, für dein Hadern mit der eigenen Person.
Du hast ein konkretes Thema, mit dem du dich beschäftigen kannst und welches dich partiell deiner Eigenverantwortung enthebt. Man nennt das auch "Krankheitsgewinn".
In Wirklichkeit ist es natürlich kein Gewinn, sondern eine enorme Vergeudung von Zeit und Energie.
Du kannst Körperlichkeit nicht genießen, du kannst Intimität nicht wirklich teilen, du findest partnerschaftliche, physische Nähe schlimm und du fühlst dich dennoch dazu genötigt, so zu tun, als sei schon "irgendwie alles ok".
ist es aber nicht.
Du lebst das Leben einer anderen person im Moment. Nicht deins. Du rackerst dich ab, um irgendeinem Bild von Partnerin/Tochter/Studentin gerecht zu werden, aber du verlierst dich auf dem Weg dorthin.
Daher das Gefühl der Leere.
Solange du dir fremd bist, wirst du dir nichts Gutes gönnen können - weder leckeres Essen, noch sonstigen sinnlichen Genuss.
Zurück in die "Krankheit" löst dein Problem nicht. Du musst zu dir.
Aktuell würde ich dir ein Vorgehen in Portionen empfehlen: Jetzt stehen die Prüfungen an. Sie sind wichtig und verdienen es, in den Fokus gerückt zu werden. Unterstütze dich beim Lernen durch gute, gesunde Ernährung und erfreue dich an einem Körper, der so viel schafft. Dein Freund hat sich gesund abgegrenzt, da ER jetzt in der Prüfungsphase ist und seine Energien dafür verwendet. Er kann und soll sich jetzt nicht mit Themen befassen, die aktuell nicht zu bewältigen sind. Es geht hier tatsächlich nur in kleinen Portionen.
Mach einen Kurzzeit-Vertrag mit dir: Bis zur letzten Prüfung wird es keine Selbstanklagen geben, kein Hadern mit einem Körper, der (endlich) nicht mehr dürr ist, keinen Vergleich mit anderen.
Du musst damit aufhören, dich selbst zu torpedieren.