Anzeige(1)

  • Liebe Forenteilnehmer,

    Im Sinne einer respektvollen Forenkultur, werden die Moderatoren künftig noch stärker darauf achten, dass ein freundlicher Umgangston untereinander eingehalten wird. Unpassende Off-Topic Beiträge, Verunglimpfungen oder subtile bzw. direkte Provokationen und Unterstellungen oder abwertende Aussagen gegenüber Nutzern haben hier keinen Platz und werden nicht toleriert.

innere Leere, Problem mit sich selbst?! bitte um hilfe!

nanny20

Neues Mitglied
Hallo,

ich weis gar nicht wo ich anfangen soll. Am besten damit, wie ich mich im Moment fühle.

Ausgelaugt, desinteressiert, ich bin tagsüber ziemlich launisch, werde schnell aggressiv wenn mir etwas nicht passt,
dazu muss ich sagen, ich leide nicht unter Stress. Sobald es Dunkel ist, spüre ich eine innerliche Leere.
Irgendetwas fehlt. Ich habe mir darüber oft Gedanken gemacht.

Ich beschreibe mal kurz und knapp die Situation:

Ich bin fast 20 Jahre alt, wohne nun zum dritten Mal im Haushalt meiner Eltern,
habe mit 16 meinen Mittlere Reife Abschluss absolviert, bin dann mit meiner "besten Freundin"
zusammen gezogen, da wir in der gleichen Stadt eine Ausbildung begonnen haben.
Ging leider in die Hose. War wirklich eine schwierige Zeit für mich.
Getrennt von der ersten große Liebe, Streit mit den engsten Freuden, eine Ausbildung die
mir nicht gefallen hat und mich runterzog, meine Schwester wurde zudem Zeitpunkt schwanger (mit 17).
War sicher nicht einfach für meine Eltern. Nur hatte ich auch niemanden zum Reden und stand alleine da.
Gut, das war ne doofe Zeit. Aber das ist mittlerweile vergessen.

Ich war eine lange Zeit Zuhause, wurde depressiv, verlor alle meine Freundin, jegliche Gesprächspartner.
Ich war total alleine und isoliert von der Aussenwelt.
Mein Leben drehte sich um Essen und Schlafen und wehe ich habe keine "aufbauende" Zigarette gehabt.
Das einzige worauf ich mich da noch freute wenn ich die Augen aufmachte, war eine zu rauchen. Und das wars.
Dazwischen war ich für 2 Monate nochmal aushelfen. Aber danach ging es ein halbes Jahr nur noch berg ab mit mir.

Eines Morgens weckte mich meine Schwester. Opa ist heute Nacht gestorben. WIE ???
Ich hab nie wirklich einen Opa gehabt. Da komme ich später nochmal drauf zurück...
Ich machte mir in diesen Moment solche Gedanken wie es meiner Mutter geht, wie sie klar kommt.
Der Tod eines nahestehenden Verwandten, hat mich in dem Moment tief getroffen.
Meine isolation hatte ein Ende...nachdem ich mein "Ende" gefunden hatte.

Ein Tag vor der Beisetzung, von Depressionen verfallen, bekam ich wie aus dem Nichts Panik.
Eine Panikattacke. Und das mit 17 Jahren. Ich lag 2 Tage auf Intensivstation. Ich dachte natürlich
ich bin nicht Gesund. War und bin es aber. Auslöser -> Depression.
Ich staune immer wieder wie Stark die Gedanken und allein der Wille eines Menschen ist.

Von lauter Angst befallen musste ich ins Leben zurück. Ich rappelte mich mitHilfe einer
Heilpraktikerin und meinerseits (Internet, Bücher) innerhalb eines halben Jahres auf.
Ich war so glücklich wie noch nie. Unbeschreiblich. Ich war selbst mein bester Freund.
Taute auf, kümmerte mich. Ich entdeckte die Welt neu. Hatte wieder Freunde. Kümmerte mich
um eine Ausbildung, die ich bis heute noch absolviere.

Nunja. Momentan ist es 2012, es ist 2 Jahre her. Ich habe viel erlebt.
Als ich 4 war sind meine Großeltern (väterlicher seits) im gleichen Jahr verstorben.
Ich gehe davon aus das das der Auslöser für die Alkoholsucht meines Vaters sein wird.
Ich kann mir das nicht mehr mitangucken. Jahrelang schon. Es ist für mich nicht ertragbar
an einem Sonntag um elf die Treppe runter zukommen und meinen Vater so anzusehen..
Das macht mich wütend, aber ebenso auch traurig, denn es ist eine Krankheit, nur wird er nie
von alleine Hilfe suchen. Das macht meine Mutter, eigentlich alle Familienmitglieder fertig.
Meine Mutter hatte letztes Jahr einen Herzinfarkt. Mit 4 Stants hat sie es knapp überlebt.
Die Lage in der Familie ist für mich...tja keine Familie mehr irgendwie. Es gibt Tage die sind schön,
davon gibt es aber sehr sehr wenige. Vielleicht 4 im Jahr!?
Von einer Familie erwarte ich Rückhalt, Verständnis. Das man sich Liebe und Geborgenheit gibt.
Da bin ich in dieser Familie an der falschen Adresse.
Aus der Suche nach einer Umarmung, wird man dann herzlos empfangen. Ich versuche es runterzuschlucken.
Ich suche Bestätigung. Und nicht wenig. Ich war immer hyperaktiv und wurde aufdringlich. Ich kann mich selbst
nicht lieben. Ich versuche Bestätigung bei Männern zu bekommen. Ich habe mit meinen fast 20 Jahren schon 15
wechselnde Sexualpartner bis heute. Das ist mir alles so peinlich...

Irgendwie ist das alles nicht so einfach für mich. Das Alkoholproblem von meinem Vater hat die ganze Familie kaputt gemacht.
Meine Geschwister haben zu meinen Vater schon eine Art Hass aufgebaut, dass es schon fast wieder traurig ist.
Auf Arbeit habe ich Probleme, der Freundeskreis geht zurück. Man fällt in ein Loch. Deswegen suche ich mir Hilfe!
Nicht nur auf diesem Wege, aber ich möchte alles in Erwägung ziehen.

Ich fühle mich ungeliebt, fehl am Platz auf dieser Erde. Ich bin antriebslos, heule sovielen Menschen die Ohren voll.
Versuche diese Ruhe und "Langeweile" nicht zu ertragen. Es ist unerträglich für mich alleine zu sein.

Ich möchte aber niemanden brauchen. Ich möchte wieder mein eigener Bester Freund sein.
Einige Dinge die ich erlebte, habe ich ausgelassen. Ich möchte ja keinen Lebenslauf schreiben.

Aber ich hoffe es erklärt die Umstände. Vielleicht wisst Ihr wo der Knack Punkt ist. Ob ich etwas falsch mache.
Ist meine Denkensweise verkehrt? Was mache ich falsch? Wie kann ich was ändern oder verbessern?

Diese Leere und tiefen Ängste, diese schrecklich einsamen Gefühle, dieser Gedanke das etwas fehlt, kommt immer
bei Dunkelheit. Jeden Tag...morgens, abends und nachts.

Ich danke Euch für die Hilfe.

Gruß Nanny
 

Revolvermann

Mitglied
hi nanny,

das leben ist kein leichtes das sieht man an deiner erzählung wieder überdeutlich, leider läuft alles nicht immer glatt manchmal läuft auch einfach alles schief, nach einem wieso zu suchen ist manchmal da der falsche weg gewisse kommen so wie sie kommen müssen, wir können nicht für alles etwas das passiert, ich denke das ist eine tatsache die man nicht vergessen darf, klar wir sind der herr unseres eigenen lebens zu einem großen teil, aber nicht alles steht in unserer macht. Ich denke das ist einer der knack punkte den du dir vor augen halten solltest, das du nicht für alles etwas kannst, auch wenn du das jetzt nicht direkt erwähnt hast, weiß ich doch auch aus erfahrung das man sich immer fragt ob man selbst etwas falsch gemacht hat oder ob man etwas besser hätte machen können damit es anders gekommen wäre, und das stimmt vielleicht auch das es anders hätte kommen können aber das ist eben vergangenheit das kann man nicht mehr ändern, die vergangenheit kann man rückwärts verstehen, das leben hingegen kann man nur vorwärts leben. Es ist gut das du dich mit der zeit etwas mehr gefunden hast auch wenn du jetzt wieder etwas mehr in einem loch zu stecken scheinst, mach weiter so lerne dich immer besser kennen und nimm sachen in dein leben auf die dich glücklich machen, manche dinge muss man lieben lernen die uns gut tun andere neu entdecken und dann merken wie gut sie tun und wir sie mögen.

Es liegt viel schwere zeit hinter dir so viel steht fest und dennoch bist du da, ein beweiß dafür das du stark bist und auch weiterhin die kraft besitzt deinen weg zu gehen und ein leben zu führen das zu dir passt und mit dem du klar kommst. Ich verstehe das du gerne dein eigener herr bist, das du dich gerne wieder am meisten auf dich selbst verlassen möchtest das ist nicht unbedingt schlecht, aber vergiss nicht das wir menschen nicht für die einsamkeit geschaffen sind, wir können einiges allein schaffen aber nicht alles und auf ewig nur mit uns selbst beschäftigt zu sein, das ist etwas das jeden zermürben tut und früher oder später kaputt macht also pass auf das du dich nicht in dir selber verlierst. Du wirst nicht jedem helfen können der dir wichtig ist vielleicht am wenigsten deiner geliebten family, das kann passiern, aber ich denke in dem du dir selbst hilfst bist du mehr in der lage für die menschen da zu sein die dir wichtig sind und dann wärst du auch nicht mehr ganz so allein, was du ja nicht sein möchtest, so können sich neue wege für dich öffnen die du gehen kannst, ich denke das wäre etwas das ich dir wünschen würde, neue wege um von den alten mal los zu kommen. Lebe für die die du schon verloren hast, und kämpfe um die jenigen die du niemals verlieren möchtest, vor allem für dich selbst.

Wenn sich alles dann wieder gerade rückt und wenn du für die vielen fragen eine antwort bekommst mit der zeit die du dir gibst dann wird sich diese leere stück für stück wieder füllen auf eine ganz einfache art und weise die dir jetzt vielleicht nicht so in den sinn kommt aber es wird wieder werden, du hast die chance es wieder zurück zubekommen egal was du auch verloren hast, dieses recht geht nie verloren solange wir dafür einstehen, solange für uns selbst einstehen und die ehrlichkeit bewahren die wir brauchen am meisten uns selbst gegenüber. Ich wünsch dir alles gute, möge da noch vieles gutes auf dich zukommen und mögen die entscheidungen die du triffst öfter die richtigen sein als die falschen, ich bin mir sicher das du das hinbekommen kannst, also kopf hoch weiter :D

vg revolvermann
 

Freigeist

Aktives Mitglied
Hallo Nanny,

Gut, das war ne doofe Zeit. Aber das ist mittlerweile vergessen.
Wenn das so wäre, dann würdest Du nicht darüber schreiben.

Vielleicht wäre es nicht schlecht, das alles mal im Rahmen einer Psychotherapie aufzuarbeiten. Eine Verhaltenstherapie mit tiefenpsychologischen Elementen oder eine Tiefenpsychologisch fundierte Therapie mit Elementen aus der Verhaltenstherapie wäre evtl. einen Versuch wert. (Von Psychoanalyse halte ich nichts.)

Ich gehe davon aus das das der Auslöser für die Alkoholsucht meines Vaters sein wird.
Ich kann mir das nicht mehr mitangucken. Jahrelang schon. Es ist für mich nicht ertragbar
an einem Sonntag um elf die Treppe runter zukommen und meinen Vater so anzusehen..
Das macht mich wütend, aber ebenso auch traurig, denn es ist eine Krankheit, nur wird er nie
von alleine Hilfe suchen. Das macht meine Mutter, eigentlich alle Familienmitglieder fertig.
Meine Mutter hatte letztes Jahr einen Herzinfarkt. Mit 4 Stants hat sie es knapp überlebt.
Wenn sich ein Mensch nicht helfen lassen will und es andere zu sehr herunterzieht, ihm bei der Selbstzerstörung zuzusehen, dann ist es besser für sie, sich von ihm zu distanzieren – entweder emotional oder räumlich oder beides.

Von einer Familie erwarte ich Rückhalt, Verständnis. Das man sich Liebe und Geborgenheit gibt.
Versuch diese Erwartungen loszulassen.
Je mehr man erwartet, desto häufiger und schlimmer wird man enttäuscht.
Je weniger man erwartet, desto häufiger wird man angenehm überrascht.

Ich suche Bestätigung. Und nicht wenig. Ich war immer hyperaktiv und wurde aufdringlich. Ich kann mich selbst
nicht lieben. Ich versuche Bestätigung bei Männern zu bekommen. Ich habe mit meinen fast 20 Jahren schon 15
wechselnde Sexualpartner bis heute. Das ist mir alles so peinlich...
Ich finde nicht, daß Dir das peinlich sein muß. Immerhin hast Du doch erkannt, was die Ursache ist.

Welche Probleme hast Du auf der Arbeit?

Sind Deine Freunde wirklich gute Freunde?

Wo (außer in diesem Forum ) suchst Du sonst noch nach Hilfe?

Versuche diese Ruhe und "Langeweile" nicht zu ertragen. Es ist unerträglich für mich alleine zu sein.
Gibt es nichts (irgendein Hobby), womit Du Dich auch alleine beschäftigen kannst?

Gibt es Dinge (äußerliche und innere Eigenschaften) an Dir, die Du magst?

Viele Grüße,
Freigeist
 

Anzeige (6)

Autor Ähnliche Themen Forum Antworten Datum
G Keine innere Heimat, ständig Umziehen Ich 16
B Gefühl der Leere Ich 102
H Innerliche Leere Ich 101

Ähnliche Themen

Anzeige (6)

Anzeige(8)

Regeln Hilfe Benutzer

Du bist keinem Raum beigetreten.

    Anzeige (2)

    Oben