Der Körperkontakt zwischen meinem Therapeuten und mir beschränkt sich aufs Handgeben bei Begrüßung und Abschied. Ich glaube, bei der Mann-/Frau-Konstellation ist es noch mal besonders wichtig, diese Distanz zu wahren.
Mein Therapeut ist außerordentlich einfühlsam und mitfühlend, herzlich, ermunternd, stützend, herausfordernd und und und... Um das zu erleben braucht es keinen Körperkontakt. Die Energie seiner Empfindungen ist auch so spürbar. Ein Blick, ein Ein- oder Ausatmen, eine Geste das sagt sehr viel. Worte, Stimme, Sprechrhythmus, Pausen natürlich erst Recht. Heilende Energie benötigt sowieso keinen Körperkontakt.
Gleichwohl kann ich mir (einige wenige) Situationen und Konstellationen vorstellen, wo eine Umarmung auch mal angezeigt und akzeptabel sein kann. Z.B. als tröstende Umarmung bei einem sehr jungen Menschen, der einen sehr schweren Verlust erlitten hat. Oder in der von Tränenarm beschriebenen Sondersituation.
Aber wenn es sich nicht ausdrücklich um einen Körpertherapeuten handelt, halte ich die Gefahr, daß das therapeutische Verhältnis dadurch verschwimmt zumindest für beachtenswert und sollte vom Therapeuten verantwortungsvoll abgewogen werden.