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In welchem Alter in den Ruhestand?

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bird on the wire

Aktives Mitglied
Jeder wie er mag ist gut.

Aber dazu braucht es auch mehr Willen, ältere Menschen zu beschäftigen. Ich kenne mehrere Endfünfziger/Anfangsechziger, die gerne noch arbeiten möchten. Nicht nur aus finanziellen Gründen, sondern auch weil sie für ihren Selbstwert eine sinnvolle Beschäftigung wollen. Aber so kurz vor der Rente stellt einen keiner mehr ein. Obwohl der ein oder andere auch über das Datum hinaus würde arbeiten wollen, aber aus Sicht des Betriebes eben nicht darf.

Andererseits kenne ich auch Menschen, die aus gesundheitlichen Gründen eigentlich nicht mehr arbeitsfähig sind, aber aus finanziellen Gründen irgendwie weitermachen müssen und es gar nicht erwarten können, sich endlich in die Rente zu retten.


Außerdem gebe ich zu bedenken, daß nicht jeder Rentner bei Renteneintritt die Arbeit einstellt. Ehrenamtliche Arbeit, Unterstützung der jüngeren Familienmitglieder, Pflegetätigkeiten, Mentorentätigkeit, kreative Arbeit - all das ist auch Arbeit im Dienst der Gemeinschaft und sollte entsprechende Wertschätzung erfahren. Auch wieviele sich jetzt trotz Rente/Pension wieder bereiterklären zu arbeiten, weil Not am Mann ist.

Ich finde, daß es viel mehr Flexibilität geben muß. Kein starres Ende, Lebensarbeitszeitkonten, mehr Teilzeitmöglichkeiten, Elternzeit, Pflegezeit etc. Da hat sich ja in den letzten Jahren auch viel getan. aber noch nicht genug, um Arbeit, Einkommenserzielung und Lebensphasen immer miteinander verbinden zu können.


Ich bin jetzt 47 Jahre alt, arbeite seit 28 Jahren und habe noch 20 Jahre vor mir. Deshalb habe ich für mich entschieden, daß ich mit 49 Jahren mal eine Pause machen werde, um mal wieder ein Jahr im eigenen Rhythmus zu leben, ein bißchen Freiheit zu spüren und ein paar Träume zu verwirklichen. Wer weiß, ob ich die Rente, auf die andere Leute sowas immer verschieben überhaupt erreichen werde.
 

Andreas900

Sehr aktives Mitglied
Wenns nur so wäre!

Wenn ich könnte wie ich wollte...

Die meisten älteren Menschen würden wohl Sinnvolleres mit ihrer Zeit anfangen als 8 Stunden 5mal die Woche arbeiten zu gehen.

Egal wie schön der Job ist.

Es ist hauptsächlich alles eine finanzielle Frage. Und da steht der Pensionär ganz anders da als der Rentner.
Ich wunder mich doch immer ein wenig über die Sichtweise des Berufes als "notwendiges Leid".
Wenn ich Arbeit aus Sicht der Gedankenwelt meiner Großeltern betrachte, ist Arbeit ein Privileg. Ein Privileg, das sich auch manch ein Arbeitsloser wünscht, insbesonderes des Geldes aber auch der Achtung- und Selbstachtung wegen. Worüber definieren sich heute Werte und Selbstachtung? Über das neuste Handy?

Natürlich fällt mir auch vieles ein, was ich lieber machen würde als zu arbeiten. Das ist aber kein Argument gegen Arbeit, sondern eher ein Argument für ein gesundes Gleichgewicht zwischen Arbeit und Freizeit. bird on the wire und einige andere hier formulieren es sehr treffend. Jeder sollte entsprechend seiner körperlichen und geistigen Fähigkeiten, in jedem Alter ein Arbeit finden können. Teilzeit für Menschen mit kleinen Kindern, Altersteilzeitmodelle für Menschen Ü60 oder Sabbatjahre oder oder....

Ich glaube unser Arbeitssystem ist sehr unflexibel. In einigen Bereichen gibt es Vorreiter. Manche Unternehmen bieten intern KITAs an, im öffentlichen Dienst werden Familien gefördert und manche Arbeitgeber holen gezielt Rentner zurück um von Erfahrung zu profitieren.
Ich finde es traurig, dass manche Arbeitgeber Menschen mit 65+ praktisch tot ansehen und umgekehrt manche Menschen ihre Rente erst als Beginn des Lebens empfinden. Irgendwie scheint jeder das Gefühl zu haben zu kurz zu kommen. Erinnert mich an das Thema "Neid" hier im Forum. Vermutlich neiden die Berufstätigen den Arbeitslosen die Freizeit und die Arbeitslosen den Berufstätigen den Job und am Ende KANN mit der Einstellung niemand glücklich sein :p
 

_cloudy_

Urgestein
Andreas, ich merke, dass ich jetzt schon langsam müde werde, jede Woche 40 Stunden arbeiten zu gehen.

Der Job ist für mich absolut kein "notwendiges Leid", Leid schonmal garnicht, ich liebe meinen Job schon.

Aber das ist meine restliche Lebenszeit, und es gibt wie gesagt, noch andere Dinge, die ich vielleicht machen wollte bevor ich 70 bin.

Leider gibt es aber in der Realität kein "ich mach so wie ich das mag" sonst würde ich sofort auf 3-4 Tage reduzieren.

Und es besteht immer die Gefahr, das Rentenalter zu erleben und dann schauts natürlich mau aus.
 

Burbacher

Aktives Mitglied
Generell lässt sich das sicher nicht beantworten, und es gibt halt Menschen, die irgendwann körperlich, psychisch an ihre Leistungsgrenze kommen. Ich war noch keine 62, als ich vorzeitig den Schuldienst quittieren musste.
Gleichwohl hätte ich gerne noch zwei, drei Jahre weiter gearbeitet, hätte ich etwa die Möglichkeit gehabt, mich auf meine administrativen, organisatorischen Tätigkeiten bei gleichzeitiger Reduzierung meiner Unterrichtstätigkeit zu beschränken. Mein Verhältnis zu meinen Schülern war durchaus gut, und gerade mit fortgeschrittenem Alter war ich nicht nur etwas weiser, sondern auch milder geworden. Das beförderte das Vertrauen der jungen Menschen zu mir sowie mein Verständnis ihnen gegenüber.
Aber während man noch in meiner Jugend unseren betagten Paukern etwa wegen ihrer Vergesslichkeit, ihren diversen Marotten gegenüber oft freundliche Nachsicht zeigte, galt am Ende meines Dienstes offenbar die Parole "Je jünger, desto besser!" Schulleiter und Vertreter wurden immer jünger. Mein letzter Vizechef hätte bereits mein Sohn sein können.
Obwohl ich nicht mehr so fit bin, könnte ich mir auch heute noch vorstellen, in der Woche etwa 8 bis 10 Stunden Unterricht zu erteilen. Aber solche Möglichkeiten sind nicht vorgesehen. So viele Stunden engagiere ich mich zur Zeit in meinem Sprachunterricht für Migranten. Das macht durchaus Spaß, allerdings sicher auch deshalb, weil keine Pflicht dahinter steht.

Burbacher
 
G

Gelöscht 32652

Gast
Ich werde in ´wenigen Monaten fünfzig und bin von Beruf gelernter Landwirt, mit 30 Arbeitsjahren.
Seit 2012 aus gesundheitlichen Gründen früh berentet es reicht ich komme hin, mit Abstrichen.
Natürlich wäre ich am liebsten immer noch in Arbeit zumal dies mein absoluter Traumberuf ist und war.

Andere arbeite länger und haben weniger an Rente als ich, leider.
 

diabolo

Aktives Mitglied
Das kann man doch alles gar nicht verallgemeinern.

Schön für die 70jährigen, die körperlich und geistig fit sind und einen Beruf haben, der sie erfüllt. Ich gönne Ihnen, noch lange tätig zu sein.

Auf der anderen Seite gibt es genug um die 50jährige, denen bei ihrer körperlichen Verfassung der Angstschweiß auf der Stirn steht, wenn sie daran denken, dass sie noch 15 Jahre Berufstätigkeit vor sich haben, wenn sie in der Rente nicht auf Hartz-IV-Niveau stehen möchten.

Und es gibt Menschen, die ihren Beruf als Belastung empfinden, weil sie nicht das Glück hatten (aus welchen Gründen auch immer) Erfüllung im Beruf zu finden. Denen würde die Rente wahrscheinlich gut tun.

Jeder nach seinen Möglichkeiten und seiner persönlichen Situation.

Ich persönlich würde ja favorisieren, dass man wieder ab 60 in Rente geht - dann jedoch die Möglichkeit hat, ohne allzu große Abzüge arbeiten zu können, wenn man möchte. Naja, ist illusorisch...
 

weidebirke

Urgestein
Klar, jeder, wie er mag.

Was mich aber auch fuchsig macht:

Rentner, die Arbeitsplätze besetzen, obwohl sie es finanziell nicht nötig hätten, und so Jungen, die eine Familie zu ernähren haben oder sich ihr Leben aufbauen wollen, keinen Platz machen.

Und Chefs, die die Mehrkosten scheuen, die es bedeutet, wenn man den Erfahrenen einen jungen Unerfahrenen gründlich einarbeiten lässt. Lieber abwarten, bis der Ältere von allein den Platz räumt (oder von ihm runterfällt) und sich dann ein Loch in den Bauch wundern, dass unterm Schreibtisch niemand Kompetentes von allein nachgewachsen ist.

Könnte ich mich täglich totärgern. :mad:
 

diabolo

Aktives Mitglied
Rentner, die Arbeitsplätze besetzen, obwohl sie es finanziell nicht nötig hätten, und so Jungen, die eine Familie zu ernähren haben oder sich ihr Leben aufbauen wollen, keinen Platz machen.
Jetzt habe ich ein Argument mehr für meine Wunschvorstellung ;).
Wenn wir wieder mit 60 in Rente gehen könnten, dann wäre auch wieder Platz da für die Jungen.
Ich persönlich denke ja nicht, dass der Anteil derjenigen, die körperlich in der Lage dazu sind und freiwillig weiterarbeiten möchten wirklich soo groß ist.
 
G

gesger

Gast
Mich wird man vermutlich genau wie meinen Vater und meinen Großvater in den Ruhestand prügeln müssen. Ich war einmal 3 Monate ohne Beschäftigung und habe es abgrundtief gehasst. Klar, 2 Wochen lang ist das nett, aber spätestens ab der 3. Woche geht mir das tierisch auf die Nerven und ich habe nur noch miese Laune (weswegen ich auch nie mehr als 2 Wochen Urlaub am Stück nehme). Bei meinem Vater ist es dasselbe und bei meinem Großvater war es das auch. Letzterer hat sich zur Rente ein baufälliges Haus gekauft, damit er was zu tun hatte.

Grundsätzlich gilt für mich aber: Jeder wie er will. Wenn jemand mit 50 in Rente gehen will, soll er das ruhig tun :)
 

weidebirke

Urgestein
Jetzt habe ich ein Argument mehr für meine Wunschvorstellung ;).
Wenn wir wieder mit 60 in Rente gehen könnten, dann wäre auch wieder Platz da für die Jungen.
Ich persönlich denke ja nicht, dass der Anteil derjenigen, die körperlich in der Lage dazu sind und freiwillig weiterarbeiten möchten wirklich soo groß ist.
Weiß nicht, wie es gesamtwirtschaftlich aussieht, hängt wahrscheinlich auch stark von der Branche/ Tätigkeit ab.

Bei uns ist es alte Gewohnheit :)confused:) oder what ever. Wir haben immer mindestens zwei Rentner und sind ein ziemlich kleines Unternehmen. Manchmal ist es ja einzusehen, wenn es wirklich niemanden Kompetentes gibt (aber das ist ja dann Vorwurf 2, die Chefs tun ja immer so, als würden die Leute urplötzlich 65 und niemand hätte was vorher gewusst, ähnlich wie der Winter, der kommt auch immer so überraschend :rolleyes:).
 
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