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In meiner Familie haben alle etwas erreicht - bis auf mich

Guuido

Neues Mitglied
Hallo Rock,

da müsste ich mir vielleicht eingestehen, dass ich wahrscheinlich gar nicht der Typ dazu bin. Vielleicht könnte man auch sagen ich wäre es gerne aber ich kanns einfach nicht.

Manche scheinen zum "Macher" geboren zu sein, ich verliere mich da momentan etwas zwischen dem was du grade nanntest (arbeiten um zu leben) und dem Status der anderen, und ich habe mich sicher nicht getäuscht, es wäre wahrscheinlich sehr viel besser angekommen wenn ich mich Rechtsanwalt schimpfen könnte.
 
G

Gast

Gast
Hallo Guido!

Deine Verwandten leben unter einer Käseglocke, durch die ihnen Vieles entgeht, weil sie so furchtbar engstirnig sind. Sie grenzen sich vom Großteil der Menschen ab, denn der hat ja nicht studiert oder ein Topgehalt. Wie traurig ist das, wenn sie sich vermutlich nicht mal an kleinen Sachen freuen können und gar kein Austausch mit vielen Menschen stattfindet, der sie an Wissen und Lebensfreude bereichern könnte. Das Schlimme ist ja, dass all dieses Statusgehabe nur den simplen Wunsch erfüllen soll, geliebt zu werden und Anerkennung oder Liebe scheinen deine Verwandten nie richtig kenngelernt zu haben oder nur durch einen exorbitanten Lebensstil erreichen zu können. Halte doch mal inne und atme tief durch, denk dir , dass einer deiner Verwandten gerade im Büro die Krise kriegt, während du kuschelig vorm Fernseher mit deiner Freundin hockst und was zum Knabbern auf dem Couchtisch steht. Ja, du musst drauf achten, dass du es hinkriegst, über die Runden zu kommen, aber manchmal hilft auch einfach mal ne Umstellung alter Gewohnheiten, um weniger zu bezahlen und etwas für sich und den Kaviar bzw. die Urlaubsreise zu sparen. Du könntest auch durch das Urlaubsland Geld sparen..Muss ja nicht Cluburlaub irgendwo in der Türkei sein..Nimm doch dein Nachbarland und guck mal da in die Natur. Es gibt so viele einfache Dinge, die glücklich machen, die Statusschnösel aber nie beachten würden, weil es unter ihrer Würde wäre, das überhaupt mal auszuprobieren....Es ist normal, dass du dich erst einmal scheiße fühlst, weil die Leute immer dir aufdrängen, dass sie es geschafft haben, aber vielleicht wäre es mal an der Zeit die nicht für voll zu nehmen und zu sehen, was die noch für Probleme mit sich rumschleppen...Wenn man 14 Stunden arbeitet, wo bleibt da eigentlich die Familie und wie steht es mit der Gesundheit?!?
 
G

Gast

Gast
Hallo,

"Dabei kam ich mir schon leicht blöd vor als ich als einziger mit meinem alten Corsa vorgefahren bin, und noch blöder als ich dann eigentlich sagen musste "ich bin nur kaufm. Angestellter, nichts besonderes..."

Genauso hast Du das gesagt? *staun*

Deine Komplexe sind hausgemacht. Bist anscheinend stark beeinflußbar. Hab Rückgrat und es sollte Dich nicht jucken, daß andere scheinbar beruflich erfolgreich sind, evtl. höhere Positionen haben und womöglich überdurchschnittliche Gehälter haben.
Machst Du alles in Deinem Leben an Materiellem fest? Wenn ja, schade für Dich.
Ich persönlich unterwerfe mich nicht so einem Druck, ich empfinde den gar nicht. ;-) Damit lebt es sich leichter, glaub mir. ;-)

Und es heißt: "Ich bin kfm. Angestellter." Und dabei darf man lächeln. ;-))

Mußt noch viel lernen. ;-)

Oder strebe einen höheren Posten an. Bewirb Dich oder magst Du nicht?
Stehe doch zu Deinem Werdegang, Du bist den Weg ganz alleine gegangen und hast Entscheidungen getroffen. Dein Neid auf andere Menschen vermiest Dir Dein Leben.
 
G

Gast

Gast
Hallo Rock,

da müsste ich mir vielleicht eingestehen, dass ich wahrscheinlich gar nicht der Typ dazu bin. Vielleicht könnte man auch sagen ich wäre es gerne aber ich kanns einfach nicht.

Manche scheinen zum "Macher" geboren zu sein, ich verliere mich da momentan etwas zwischen dem was du grade nanntest (arbeiten um zu leben) und dem Status der anderen, und ich habe mich sicher nicht getäuscht, es wäre wahrscheinlich sehr viel besser angekommen wenn ich mich Rechtsanwalt schimpfen könnte.
Es ist Dir zu wichtig, wie Du bei anderen ankommst. ;-)


Ist das für Dich auch bzgl. der Frauenwelt ein Thema? (falls Du Single bist)
 

Guuido

Neues Mitglied
Hallo Gast, wie schon beschrieben habe ich eine Freundin die auch "nur" im Einzelhandel tätig ist. Anhand der Reaktionen auf die Frage was sie denn beruflich macht konnte ich ja schon erkennen dass man da erstaunt war.
 
A

Archilles

Gast
Der berühmte Philosoph Diogenes besaß nur eine tönerne Tonne, in der er schlief, und war damit zufrieden.

Wie schön, wenn man sich seines Lebens erfreuen kann, auch ohne Besitz und Ballast.

Wenn man natürlich von materiell denkenden Menschen umgeben ist, bedarf es größerer Charakterstärke, sich davon nicht beeindrucken zu lassen.

Man kann natürlich solche Leute auch meiden.

Diese Leute, Deine Verwandten mögen ja viel Geld haben, aber ob sie deshalb glücklich sind?

Wer weiß, wieviel Arbeit und Stress sie auf sich nehmen mußten, um dazu zu kommen.
Und selbst, wenn es Ihnen in den Schoß gefallen wäre, durch Erbschaft etwa, warum sollten sie durch ihren Besitz mehr wert sien?

Jeder Mensch ist von Natur aus gleich viel wert, und verdient es, geliebt und respektiert zu werden.

Vor allem , sollte man sich selber lieben, sich selbst sagen, Du bist gut, und schön und wunderbar.

Sich selbst akzeptieren ist wichtig, dann gefällt man auch Anderen.

Und je weniger man begehrt, desto glücklicher ist man. (sinngemäß nach Buddha).

So viel für heute dazu. Bin schon etwas müde. Schöne Grüße
 
D

Dr. Rock

Gast
Hi Guuido,

ich persönlich finde, es gibt kaum etwas Wichtigeres, als zu sich selbst ehrlich zu sein. Wenn du als kfm. Angestellter für dich glücklich und zufrieden bist, dann bist du es, und solltest es unabhängig davon sein ob du mit deinem Beruf von anderen anerkannt wirst oder nicht. Vergleichst du dich aber mit anderen, so wirst du so oder so immer wieder auf jemanden stoßen, bei dem du Neid, Zweifel oder Missgunst entwickelst. Eben weil du denkst, derjenige hätte dir etwas voraus, weil er einen „höheren Status“ in petto hat.

Wenn du dich Rechtsanwalt schimpfen könntest, hättest du bei den anderen vielleicht wirklich mehr Ansehen, aber ist dir nicht wichtiger, wie du dich selbst siehst? Wärst du als Anwalt mit 12-14 Std. Tag glücklicher als heute? Vergiß nicht die ganzen Nebeneffekte eines solch „hohen Jobs“...nicht nur weniger Freizeit, der ganze materielle Krempel sorgt auch nicht unbedingt dafür dass deine Zweifel beseitigt sind und du Anerkennung bekommst – wirst du beispielsweise Anwalt, triffst du – weiß der Kuckuck - vielleicht mal auf einen Staatsanwalt, dem du dich dann auch wieder unterlegen fühlst?

Etwas überspitzt formuliert, aber du weißt wie ich das meine.

Es ist so eine Sache mit den Erwartungen – welche hat man an sich selbst, welche glaubt man, an sich selbst zu haben, die man aber eigentlich nur von seinem Umfeld übernommen hat (ohne es zu merken) und welche wurden einem aufs Auge gedrückt...?

Vielleicht wäre es wichtig wenn du schaust, was für dich echte Werte sind und ob diese durch dein derzeitiges Leben befriedigt werden. Wenn du merkst, dass dem nicht so ist und dir etwas fehlt, weißt du ja, woran du bist und was du angehen könntest. ;)

Gruß,
Doc.
 

Selah

Aktives Mitglied
Tja, in meiner Familie bin ich die einzige, die studiert hat. Mit dem Fach können meine Verwandten nix anfangen, weswegen darüber auch nie groß geredet wurde. Mein Job ist zumindest in Teilen für viele auch nicht nachvollziehbar, meine 10-12-Stunden-Arbeitstage auch nicht. Mein Verdienst - auch wenn der ganz sicher nicht astronomisch ist - übersteigt das, was meine Eltern zu Berufszeiten zusammen verdient haben, deutlich. Fühlt sich das toll an? Nein.

Fazit: Auf Familienfeiern fühlte ich mich etwa ab 16/17 wie ein Alien. Auch heute könnte ich, wenn mir beruflich etwas auf der Seele liegt, mit keinem aus meiner Familie drüber reden. Meine Eltern lieben mich und ich sie auch - aber in vielerlei Hinsicht leben wir in verschiedenen Welten.

Du siehst, auch diese Medaille hat zwei Seiten. Mancher geht eben einen anderen Weg als der Rest der Familie. Der ist dann irgendwie immer der Außenseiter. Einig sein muss man eigentlich nur mit sich selber - alles andere macht unglücklich.
 
F

Franky89

Gast
Tja, in meiner Familie bin ich die einzige, die studiert hat. Mit dem Fach können meine Verwandten nix anfangen, weswegen darüber auch nie groß geredet wurde. Mein Job ist zumindest in Teilen für viele auch nicht nachvollziehbar, meine 10-12-Stunden-Arbeitstage auch nicht. Mein Verdienst - auch wenn der ganz sicher nicht astronomisch ist - übersteigt das, was meine Eltern zu Berufszeiten zusammen verdient haben, deutlich. Fühlt sich das toll an? Nein.
Ich denke man kannauch ohne viel Geld glücklich werden. Wichtig ist dass man das erkennt.

Viele Menschen arbeiten immer auf etwas hin, ne bestimmte Position im Beruf, nen dickes Auto etc.

Es ist ja auf der einen Seite gut nen Ziel zu haben, allerdings sollte eigentlich noch viel mehr der Weg das Ziel sein.

Wer hat das noch nicht erlebt: Man will irgendwas, wartet darauf Monate, vielleicht sogar Jahre, dann hat man es, ist kurz glücklich und dann stellt sich die Ernüchterung ein und man brauch wieder was neues. Ein bisschen zu vergleichen mit Drogenkonsum.

Klar ist nen dicker Sportwagen sicherlich geil, doch ich sage dir nach relativ kurzer Zeit stellt sich für die Besitzer dann auch Ernüchterung ein. Denn sie haben gewartet gewartet gewartet nur für diesen kleinen Moment dann im Leben, vielleicht die ersten 2-3 Fahrten mit eben diesem Auto.

Und dann? Dann müssen neue Ziele her und es fühlt sich wieder alles so an wie vorher, nämlich dass man im Wartezustand mit seinem Leben ist.

Ich hab als ich klein war mich sehr für LegoTechnik und Modelleisenbahn interesiert. Habe dann auch immer sehnsüchtig auf Weihnachten und Geburtstag gewartet bis es dann endlich die neue Lok für die Modelleisenbahn gab, oder das neue Auto von LegoTechnik. Und schon nach den ersten Minuten lässt dann dieses Gefühl nach, dieses Gefühl dass es DAS Ding jetzt war dass das Leben vervollständig, welches einem noch gefehlt hat um Wunschlos glücklich zu werden. Nach Weihnachten war das LegoTechnik Auto dann zusammengebaut und stand im Schrank. Wurde vielleicht nochmal allen Freunden gezeigt, und dann nicht mehr weiter beachtet. Oder hab mir zu Weihnachten umbedingt ne Playstation gewünscht. Paar Wochen danach hab ich dann sogar überlegt sie wieder zu verkaufen, da ich sie im Grunde kaum benutze.

Und es wird IMMER wem im Leben geben zu dem man aufschauen kann, weil er mehr Geld hat, besser ist im Job, mehr Frauen abbekommt, und und und.

In meinen Augen hat Glück auch nichts damit zu tun ob man viel Geld hat oder nicht.Man kann auch mit weniger Geld glücklich werden
 
Zuletzt bearbeitet:

Guuido

Neues Mitglied
Danke für die vielen Beiträge.

Ich denke wahrscheinlich deshalb drüber nach weil eben die Verwandten alle finanziell sagen wir mal überdurchschnittlich gut gestellt sind, wären alle so wie ich, würde ich auf diese Gedanken wahrscheinlich nicht kommen.

Und ich weiß nicht wie es euch gehen würde, wenn ihr irgendwo hinkommt und jeder ist 3 Nummern "besser" als man selbst. Sicherlich heißt das in keinster Weise menschlich besser, aber ein gewisses Unbehagen kommt eben einfach, und ich bin noch nichteinmal der Typ der jetzt unbedingt einen Porsche bräuchte, und ich bin auch nicht neidisch, sondern zweifle ja eher an mir selbst, nach dem Motto du selber hast nicht viel erreicht und wirst es wahrscheinlich auch nie weil du nicht der Typ Reißer dazu bist. Glück bedeutet für mich ebenfalls mehr als nur einen 6-stelligen Betrag auf dem Konto zu haben.

Im Prinzip hadere ich mit mir selber, auch wenn dennoch ein Stück Gesellschaftskritik angebracht ist, denn diese Sortiererei in bestimmte Schubladen wie z.B: "ach die arbeitet nur im Einzelhandel, die kann ja nicht gebildet sein" usw... das merkt man einfach wenn man sich in diesen Kreisen bewegt, es wird erwartet dass man was "solides" macht... gut dann bin ich in den Augen derer eben gescheitert.
 

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