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In Deutschland kaum geahndeter Hartz4-Betrug

Portion Control

Urgestein
Die meisten wissen nicht bzw. es ist ihnen nicht bekannt, dass es vor ALG II Sozialhilfe gab. Das war das gleiche Publikum bzw. die gleichen Anspruchsteller wie heute bei ALG II. Und gemeinnützige Arbeit gemäß § 19 BSHG etc., das war damals die gesetzliche Grundlage, gab es auch. Eigentlich ist es kein Unterschied. Es hat sich nur die Zuständigkeit der Behörde geändert. Früher war Kostenträger die Stadt bzw. der Landkreis und jetzt ist es das JobCenter. Aber die Leistungen sind die gleichen.
Das habe ich aber anders in Erinnerung. Man konnte Sonderbedarf anmelden wenn zb. die Waschmaschine defekt war, ebenso gab es Kleider- und Kulturgelder. Heute muss entweder alles vom Regelbedarf bestritten werden, oder es wird in minimalen Raten einbehalten. Des weiteren kenne ich haufenweise Faule, die damals in keinster Weise sanktioniert wurden - die allerdings heute ganz schön die Backen aufblasen würden. Hartz IV ist keine Sozialhilfe. Wäre es das, würden nicht so viele die letzte Agenda verteufeln.
 

Hobelbank

Aktives Mitglied
Genau so habe ich das auch in erinnerung, damals wurde sogar noch vielmehr betrigrn als heute.

Fakt ist aber: nirgendwo gibt es derart viel geld mit derart wenig kontrolle, wie in deutschland. Ich habe mal in schweden erlebt, wie eine nachbarwohnung durchsucht wurde, weil der sozialgeldbezieher angeblich schwarz ggearbeitet hat. Wer dabei erwischt wird bekommt oft eine sperre von 6 monaten. Es wurde sogar an den türen der nachbarn geklingelt und diese ausgefragt. Da wurde ein megaalarm gemacht, der in deutschland völlig undenkbar ist.
Das schwedische system ist aber auch insifern besser als dass die kommune das geld behalten kann, das sie einapart, dadurch sind die behörden dort motivierter als in deutschland.

Gut daran ist aber, dass so andere menschen vom sozialgeldbetrug auch abgeschreckt werden.
 

Andreas900

Sehr aktives Mitglied
Die alte Sozialhilfe nach dem Bundessozialhilfegesetz war der Vorläufer von Hartz 4.

Die Aussage "Sozialhilfe früher war wie Hartz 4 heute, aber man bekam ne Menge einmaliger Beihilfen" ist so formuliert falsch.

Die damalige laufende BSHG Leistung deckte vieles nicht mit ab und war niedriger als der Hartz 4 Regelsatz. Deswegen brauchte es einmalige Beihilfen.

Der Hartz 4 Regelsatz ist indes so gestaltet, dass er alles abdecken soll. Dazu wurden die ärmsten 20% der bundesdeutschen Haushalte als Grundlage genommen (also im Grunde die ärmsten Arbeiter).

Kritisiert wird das, weil dieser Regelsatz von vielen als zu niedrig empfunden wird, da er zum Berechnungszeitpunkt bereits nicht mehr aktuell war. Viele Hilfeempfänger können ihr Geld aber auch nicht gut einteilen. Und zu guter letzt ist die Hilfe nicht so individuell wie im BSHG.

Da "Arbeit und Soziales" in Deutschland meistens von Land und Kommune gemeinsam übernommen wird, entstehen sicher Reibungsverluste

Schweden ist meiner Meinung nach Deutschland überlegen, weil Schweden NICHT auf Vater Staat (Mindestlohn) sondern auf starke Gewerkschaften setzt. Diese setzen nicht nur faire Löhne, sondern auch unbefristete Verträge um. Im Deutschland indes bildet sich eine immer größere "Mindestlohnschicht", die mangels Gewerkschaften auch immer nur den Mindestlohn kriegen wird.

Schweden hat zudem eine vergleichsweise hohe Erwerbsquote, was für volle Sozialkassen sorgt.

Wer aber wirklich Sozialhilfe in Schweden braucht, wird vermutlich nicht glücklicher als in Deutschland mit Hartz 4. Man muss sein gesamtes Vermögen aufbrauchen, darf nichts hinzuverdienen und die "Regelsätze" sind nicht üppig.

Sozialhilfe - Schweden Click
 

gittazi

Aktives Mitglied
Die alte Sozialhilfe nach dem Bundessozialhilfegesetz war der Vorläufer von Hartz 4.

Die Aussage "Sozialhilfe früher war wie Hartz 4 heute, aber man bekam ne Menge einmaliger Beihilfen" ist so formuliert falsch.

Die damalige laufende BSHG Leistung deckte vieles nicht mit ab und war niedriger als der Hartz 4 Regelsatz. Deswegen brauchte es einmalige Beihilfen.

Der Hartz 4 Regelsatz ist indes so gestaltet, dass er alles abdecken soll. Dazu wurden die ärmsten 20% der bundesdeutschen Haushalte als Grundlage genommen (also im Grunde die ärmsten Arbeiter).

Kritisiert wird das, weil dieser Regelsatz von vielen als zu niedrig empfunden wird, da er zum Berechnungszeitpunkt bereits nicht mehr aktuell war. Viele Hilfeempfänger können ihr Geld aber auch nicht gut einteilen. Und zu guter letzt ist die Hilfe nicht so individuell wie im BSHG.

Da "Arbeit und Soziales" in Deutschland meistens von Land und Kommune gemeinsam übernommen wird, entstehen sicher Reibungsverluste

Schweden ist meiner Meinung nach Deutschland überlegen, weil Schweden NICHT auf Vater Staat (Mindestlohn) sondern auf starke Gewerkschaften setzt. Diese setzen nicht nur faire Löhne, sondern auch unbefristete Verträge um. Im Deutschland indes bildet sich eine immer größere "Mindestlohnschicht", die mangels Gewerkschaften auch immer nur den Mindestlohn kriegen wird.

Schweden hat zudem eine vergleichsweise hohe Erwerbsquote, was für volle Sozialkassen sorgt.

Wer aber wirklich Sozialhilfe in Schweden braucht, wird vermutlich nicht glücklicher als in Deutschland mit Hartz 4. Man muss sein gesamtes Vermögen aufbrauchen, darf nichts hinzuverdienen und die "Regelsätze" sind nicht üppig.

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Ich habe 5 Jahre in Malmö gelebt und in einer Behörde gearbeitet, zwar nicht in der Socialstyrelse, aber im Bereich der öffentlichen Krankenversicherung. In Schweden gibt es deutlich weniger als in Deutschland und es wird hammerhart kontrolliert. Der Regelsatz wurde mittlerweile von 391 Euro auf 405 Euro angehoben, aber Schweden ist in vielen Dingen 50% teurer als Deutschland, insbesondere bei den Mieten, die selbst für eine 1-Zimmer Wohnung in Stockholm locker 1000,- Euro betragen. Auch im Supermarkt kostet alles gefühlt das doppelte.

Wenn man die Kaufkraft anpasst, müßte der schwedische Regelsatz bei 616 Euro liegen.

Man kann also schon sagen, dass es der Deutscher Harzer wirklich in allen Bereichen in Deutschland besser hat als in Schweden. Dies finde ich aber völlig ok, solange das Jobcenter harte kontrollen macht. In Schweden kann die Behörde einfach auf die Konten der Bezieher gucken, warum nicht in Deutschland?
 
R

Relegate

Gast
Die alte Sozialhilfe nach dem Bundessozialhilfegesetz war der Vorläufer von Hartz 4.

Die Aussage "Sozialhilfe früher war wie Hartz 4 heute, aber man bekam ne Menge einmaliger Beihilfen" ist so formuliert falsch.

Die damalige laufende BSHG Leistung deckte vieles nicht mit ab und war niedriger als der Hartz 4 Regelsatz. Deswegen brauchte es einmalige Beihilfen.

Der Hartz 4 Regelsatz ist indes so gestaltet, dass er alles abdecken soll. Dazu wurden die ärmsten 20% der bundesdeutschen Haushalte als Grundlage genommen (also im Grunde die ärmsten Arbeiter).

Kritisiert wird das, weil dieser Regelsatz von vielen als zu niedrig empfunden wird, da er zum Berechnungszeitpunkt bereits nicht mehr aktuell war. Viele Hilfeempfänger können ihr Geld aber auch nicht gut einteilen. Und zu guter letzt ist die Hilfe nicht so individuell wie im BSHG.

Da "Arbeit und Soziales" in Deutschland meistens von Land und Kommune gemeinsam übernommen wird, entstehen sicher Reibungsverluste

Schweden ist meiner Meinung nach Deutschland überlegen, weil Schweden NICHT auf Vater Staat (Mindestlohn) sondern auf starke Gewerkschaften setzt. Diese setzen nicht nur faire Löhne, sondern auch unbefristete Verträge um. Im Deutschland indes bildet sich eine immer größere "Mindestlohnschicht", die mangels Gewerkschaften auch immer nur den Mindestlohn kriegen wird.

Schweden hat zudem eine vergleichsweise hohe Erwerbsquote, was für volle Sozialkassen sorgt.

Wer aber wirklich Sozialhilfe in Schweden braucht, wird vermutlich nicht glücklicher als in Deutschland mit Hartz 4. Man muss sein gesamtes Vermögen aufbrauchen, darf nichts hinzuverdienen und die "Regelsätze" sind nicht üppig.

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Ich stimme dir da voll zu. Ich wollte nur nicht so ins Detail gehen.

Und man muss sich mal überlegen, was man brutto verdienen muss, um das als Netto herauszubekommen.
 

Ondina

Sehr aktives Mitglied
Ich habe 5 Jahre in Malmö gelebt und in einer Behörde gearbeitet, zwar nicht in der Socialstyrelse, aber im Bereich der öffentlichen Krankenversicherung. In Schweden gibt es deutlich weniger als in Deutschland und es wird hammerhart kontrolliert. Der Regelsatz wurde mittlerweile von 391 Euro auf 405 Euro angehoben, aber Schweden ist in vielen Dingen 50% teurer als Deutschland, insbesondere bei den Mieten, die selbst für eine 1-Zimmer Wohnung in Stockholm locker 1000,- Euro betragen. Auch im Supermarkt kostet alles gefühlt das doppelte.

Wenn man die Kaufkraft anpasst, müßte der schwedische Regelsatz bei 616 Euro liegen.

Man kann also schon sagen, dass es der Deutscher Harzer wirklich in allen Bereichen in Deutschland besser hat als in Schweden. Dies finde ich aber völlig ok, solange das Jobcenter harte kontrollen macht. In Schweden kann die Behörde einfach auf die Konten der Bezieher gucken, warum nicht in Deutschland?
Ich finde sowas weder für Schweden gut noch würde ich dies für Deutschland begrüßen, weil das Geld zu dem ich Außerplanmäßig gekommen bin wird doch wieder dem Wirtschaftskreislauf zugeführt, es geht ja niemandem verloren. Der Binnenwirtschaft kommt es zugute und das erhält auch Arbeitsplätze.

Es ist doch nicht so das dass Geld irgendwo in einer Steueroase auf Nimmer Wiedersehen verschwindet. Nicht falsch verstehen, ich finde Kontrollen schon Gut und Richtig, aber man sollte auch den Bogen nicht überspannen. Und es geht mir hier wirklich nur um kleinere Summen, wenn die Leute mehr Geld haben konsumieren sie auch mehr und das ist doch Positiv für die Wirtschaft.

Und es ist nun auch nicht so das es in DE gar keine Kontrollen gibt, die wollen regelmäßig deine Kontoauszüge sehen, so das man da auch keine Chance hat irgendwas zu bunkern. Also ganz so, dass hier nicht kontrolliert wird ist es ja nun auch nicht.
 
Zuletzt bearbeitet:

klisa

Aktives Mitglied
Hartz4 gehört abgeschafft. Staatlich geförderte Volksverblödung. Der Mensch braucht eine Aufgabe. Anstatt welche zu geben, überlässt man die Leute ihrem Schicksal und geistig wie körperlich zu Hause verkümmern. Hartz4 ist für mich ein Verbrechen gegen die Menschlichkeit. Wer 400Euro Job annimmt wird um die paar Kröten auch noch betrogen, da angerechnet wird.
 

Andreas900

Sehr aktives Mitglied
Hartz4 gehört abgeschafft. Staatlich geförderte Volksverblödung. Der Mensch braucht eine Aufgabe. Anstatt welche zu geben, überlässt man die Leute ihrem Schicksal und geistig wie körperlich zu Hause verkümmern. Hartz4 ist für mich ein Verbrechen gegen die Menschlichkeit. Wer 400Euro Job annimmt wird um die paar Kröten auch noch betrogen, da angerechnet wird.
Stimmt teilweise.

Wenn du jemandem die 400 € UND die volle Hartz 4 Leistung lässt, bekommt er mehr als jemand der Vollzeit im Niedriglohnsektor arbeitet. Das ist für den Vollzeit Menschen auch nicht fair.

Ich sehe es auch nicht als "Betrug" wie du schreibst. Es ist ja auch nicht Betrug, wenn ich als Vollzeitarbeitskraft KEIN Hartz 4 bekomme. Soziale Hilfen sollen nur so weit helfen wie Hilfe benötigt wird. Wieso soll ich jemandem volle Sozialhilfe/Hartz 4 auszahlen, der sich teilweise selbst versorgen kann?

In Schweden wird wie gesagt alles angerechnet. Da gibt es nicht einmal 100 € + 20% Freibetrag vom Zusatzeinkommen.

Richtig ist hingegen dein Hinweis, dass der Arbeitsmarkt zu kritisieren ist. Eigentlich sollte jeder auch Arbeit kriegen können. Oft ist aber das beste, was man kriegen kann, ein befristeter Teilzeitjob im Mindestlohnsektor. Klar manchmal sind Menschen mitschuld und haben keine Qualifikation, aber Ziel sollte es doch sei, dass selbst diese Menschen Vollzeit arbeiten KÖNNEN.
 

klisa

Aktives Mitglied
Ich kenne jemanden, der BWL studierte und seit 5 J daheim abhängt. Auf dem AA selbst waren sogar Stellen ausgeschrieben in deren Postverteilung. Hat er sich beworben, wurde intern eingeladen, da hieß es, er wäre zu lang aus dem Beruf raus... Tolles Jobcenter. Die haben gar kein Interesse den Leuten ne Chance zu geben.
 

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