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    Im Sinne einer respektvollen Forenkultur, werden die Moderatoren künftig noch stärker darauf achten, dass ein freundlicher Umgangston untereinander eingehalten wird. Unpassende Off-Topic Beiträge, Verunglimpfungen oder subtile bzw. direkte Provokationen und Unterstellungen oder abwertende Aussagen gegenüber Nutzern haben hier keinen Platz und werden nicht toleriert.

Ich würde so gerne...

E

Engelchen_x3

Gast
... einfach mal eine Umarmung bekommen (wie lang ist das her? 5 Jahre? )
... einfach mal über mich reden, anstatt immer nur anderen stundenlang zuzuhören
... irgendjemandem sagen wie es mir wirklich geht
... aufhören jeden Tag nur zu lächeln obwohl es mir dreckig geht
... bestimmten Leuten meine Meinung ins Gesicht schreien
... meinem Vater ins Gesicht brüllen was ich von ihm halte
... einen Kuss bekommen
... akzeptiert und nicht erniedrigt werden
... gesagt bekommen "Ich mag dich" anstatt "Du nervst", wenn ich nur durchs Zimmer gehe
... meine ganze angestaute Wut und Traurigkeit rauslassen
... es schaffen zwei Freunde davon abzubringen, sich jedes Wochenende volllaufen zu lassen (Ich will nicht, dass sie so enden wie mein Vater...)
... meiner Mutter mehr Selbstbewusstsein geben
... selbst ein selbstbewusster Mensch werden
... etwas Anerkennung bekommen
... das sagen, was ich wirklich denke

...jemanden finden dem ich mich voll und ganz anvertrauen kann
... lieben und geliebt werden :(

Ich will wieder so werden wie früher...
Ich will wieder gute Noten schreiben, wenigstens ein paar echte Freunde haben, wieder gerne in die Schule gehen, beliebter werden (Ich gehörte zwar nicht zu den total beliebten, eher zu den "Normalos"... aber ich wurde akzeptiert, gemocht, und morgens begrüßt)

Warum ich das jetzt hier poste? Keine Ahnung...
 
W

Weisse_Schnecke

Gast
Hallo Engelchen_x3,

ich denke mal, du hast das hier gepostet aus deinem eigenen Wunsch heraus:

... irgendjemandem sagen wie es mir wirklich geht
Ich denke mal, dass es eine kleine Erleichterung für dich war/ist, dir all das mal von der Seele schreiben zu können. Da du schreibst, dass du noch zur Schule gehst, nehme ich an, du bist noch sehr jung? Und schließe ich richtig, dass dein Vater ein Alkoholproblem hat? Wie sieht es generell in eurer Familie aus (auch weil du schreibst, die letzte Umarmung sei 5 Jahre her)? Es klingt für mich sehr grausam, wenn andere laut dir immer nur "du nervst" sagen statt mal ein liebes Wort. Haben deine Eltern Probleme miteinander? Wie gehen sie mit dir um? Und warum kannst du ihnen nicht sagen, dass du all das brauchst, was du hier schreibst? Was hindert dich daran, deine Wut und Traurigkeit mal rauszulassen? Es muss ja nicht gegenüber den Personen sein, die dich verletzt haben und verletzen, aber zum Beispiel in den Wald gehen und schreien oder einfach mal so weinen, wenn dir danach ist?
Ich habe den Eindruck, dass du vielleicht aus Angst? nicht rauslassen kannst, was in dir vorgeht, gibt es jemanden, mit dem du darüber sprechen kannst?
Was ich sehr gut finde, ist, dass du ziemlich genau zu wissen scheinst, was dir fehlt und was dich unglücklich macht. Das kannst du nutzen, um einen Weg zu finden, dass es dir besser geht. Du kannst nicht andere Menschen ändern, auch wenn du es gern würdest. Deine Mutter sollte nicht deine Verantwortung sein, sondern du ihre! Und deine Freunde sollten selbst darauf achten können, was sie ihrer Gesundheit antun. Auch wenn es dir schwer fällt, aber wenn sie deine Hilfe nicht wollen, kannst du nicht viel tun. Ich finde es sehr wichtig, wenn du jetzt vor allem auf dich selbst schaust und siehst, was du machen kannst, damit es dir besser geht.

Ich wünsche dir auf jeden Fall viel Kraft!

Lg, Schnecke :)
 
E

Engelchen_x3

Gast
Also, ich bin 16 und ja, mein Vater hat ein Alkoholproblem.
Mit meiner Mutter verstehe ich mich eigentlich gut (bis auf ein paar kleinere Streiteren... z.B wegen angeblicher Unordnung in meinem Zimmer :D aber ich glaube, dass ist eigentlich ziemlich normal)
Ich weiß, dass ich eigentlich nicht für sie verantwortlich bin. Aber sie tut mir so wahnsinnig Leid. Sie ist so liebevoll, hilfsbereit, usw. Sie hat so einen Typen, wie man Vater einer ist, nicht verdient.
Trotzdem, habe ich irgendwie immer das Gefühl, dass ich auf sie "aufpassen" muss.
Als einmal wirklich extrem war zwischen meinem Vater und ihr (Türen knallen, es wird in der Gegend rumbrüllt, ein paar Handgreiflichen, Tränen) hat sie danach zu mir gesagt: "Wenn du nicht mehr wärst, wäre ich gar nicht mehr hier".
Und manchmal wünsche ich mir, sie hätte mir das nie gesagt...

Eigentlich, ist es "nur" mein Vater, den ich ständig nerve...
Aber trotzdem ist das kein schönes Gefühl.

Ich habe auch schön öfter versucht über mich zu reden...
Nur kommt dann meistens sofort, dass ich mich nicht so anstellen soll...

Und ganz ehrlich, ich käme mir ein wenig komisch vor, wenn ich im Wald stehe und vor mich hinbrülle... :confused:
Ich glaube, es würde mir mehr helfen, wenn mir jemand zuhören würde... Aber.. wo finde ich diesen Menschen?
 
S

Shawnia

Gast
Also ich drück dich jetzt in Gedanken mal ganz doll. Hoffe, du spürst es. Und: Nach Regen kommt auch wieder Sonnenschein.
 
E

Engelchen_x3

Gast
Also ich drück dich jetzt in Gedanken mal ganz doll. Hoffe, du spürst es. Und: Nach Regen kommt auch wieder Sonnenschein.
Danke :) :eek:
Und nach dem Sonnenschein aber auch irgendwann wieder Regen...

Manchmal geht alles ein paar Wochen gut (mehr oder weniger), bis dann wieder alles "explodiert"...
 
S

Shawnia

Gast
Ja, es folgt dann wieder Regen. Aber ich werd dich dann wieder in Gedanken drücken und wer weiß, vielleicht gibt es dann auch jemanden an deiner Seite, der dich in den Arm nimmt.:)
 
L

Lausbub

Gast
Hallo liebes Engelchen,

ach Mensch, ich muß dich auch mal ganz fest in den Arm nehmen.

Es ist nie leicht, wenn man ein alkoholabhängiges Familienmitglied ertragen muß, ganz besonders nicht in deinem Alter. Man möchte gern helfen und weiß nicht wie, das macht einen so furchtbar hilflos. Ich kann das wirklich gut nachfühlen, mein Bruder war auch alkoholkrank, ist inzwischen aber aus eigener Kraft davon weg gekommen.

Was meiner Meinung nach sehr wichtig ist, das ist dass du versuchst nicht die Verantwortung für deine Mutter zu übernehmen. Ich weiß, du hast es selber schon erkannt, dass du nicht für sie verantwortlich bist, aber ich kann dich verstehen dass du Angst um sie hast. Und deine Mutter hat überhaupt nicht darüber nachgedacht, was sie mit ihrem Satz "Wenn du nicht mehr wärst, wäre ich gar nicht mehr hier" in deiner Seele angerichtet hat.

Ich kann dich sehr gut verstehen, dass du nun auch noch Angst um das Leben deiner Mama hast. Und ich weiß es klingt jetzt grausam, was ich nun schreibe: Es ist ihr Leben, nicht deines. Für dich ist es schon schwer genug, dass du überhaupt das alles miterleben mußt, es darf niemand von dir verlangen, dass du nun auch noch auf deine Mutter aufpassen mußt. Eltern sollten eigentlich für ihre Kinder da sein und nicht umgekehrt (im Normalfall zumindest).

Ich weiß, das schreibt sich immer alles so leicht, und als betroffener Angehöriger steht man dann so hilflos da und weiß überhaupt nicht wie man das umsetzen soll. Nur weißt du, deine Mutter kann deinem Papa allein nicht wirklich helfen. Solange er keine Entziehungskur von sich aus möchte, solange kann sie relativ wenig tun. Und vom "nur zusehen" hilft sie ihm auch nicht. Es wäre eigentlich ihre Aufgabe, dich jetzt so gut es geht zu schützen und notfalls selbst die Konsequenz zu ziehen und eventuell über eine Trennung nachzudenken. Oft ist sogar eine Trennung erst der entscheidende Impuls, damit Alkoholiker bereit sind sich in Therapie zu begeben. Aber ich verstehe sie natürlich auch, dass sie ihren Mann nicht im Stich lassen möchte.

Denk bitte auch an dich, liebes Engelchen. Dein Beitrag ist für mich Zeichen genug um zu erkennen, wie sehr du bereits leidest. Aber es ist gut, dass du angefangen hast deine Seele zu lüften. Du darfst jetzt nicht alles in dich reinfressen, verstehst du? Und zu schämen brauchst du dich sowieso nicht. Du kannst nichts dafür, dass dein Vater alkoholkrank ist. Du bist ein sehr einfühlsamer Mensch, das merke ich. Deshalb nimmst du dir das auch stärker zu Herzen, es tut dir viel mehr weh und du leidest auch stärker darunter, als wie wenn du eher ein selbstbewußter Mensch wärst.

Ich hab hier einen Link für dich:
Hilfe fr Angehrige von Alkoholkranken

Das ist eine Seite für Angehörige von Alkoholikern. Vielleicht findest du da auch noch zusätzliche Tipps für dich, wie du dich verhalten sollst/kannst und was du besser lassen solltest.

Und wenn es dir gut tut, alles nieder zu schreiben, dann mach das ruhig. Den Anfang hast du bereits getan, und das war sehr gut und auch wichtig.

Ich wünsche Dir ganz viel Kraft, Geduld, und euch allen alles Gute


Ganz liebe Grüße
vom Lausbub
 
Zuletzt bearbeitet:
W

Weisse_Schnecke

Gast
Hallo Engelchen,

ich kann mich Lausbubs Beitrag nur voll und ganz anschließen. Deine Mutter trägt Verantwortung für dich, nicht umgekehrt. Auch wenn du gern etwas für sie tun würdest, aber das ist eine Verantwortung, die du nicht tragen kannst und solltest. Sie ist erwachsen und sollte als solche auch in der Lage sein, dementsprechend zu handeln. Es war nicht gut von ihr, dir zu sagen, "wenn du nicht wärst ..." Das kann leicht beim Kind dazu führen, dass es denkt, Verantwortung und in der Folge Schuld zu haben, wenn es schlecht wird/bleibt oder sich verschlimmert. Das ist aber nicht der Fall. Wie gesagt, du trägst nicht die Verantwortung. Und ich finde es auch sehr wichtig, dass du dich jemandem anvertraust, vielleicht einer Beratungsstelle, die arbeiten auch anonym. Auf jeden Fall solltest du dran bleiben, dir alles von der Seele zu reden, und wenn es zuerst einmal hier im Forum ist. Das ist aber schon mal ein guter und wichtiger Schritt. Bitte vergiss' nicht, dass du jetzt vor allem auf deinen eigenen Schutzpanzer achten solltest.

Ich wünsche dir ganz viel Kraft!

Lg, Schnecke :)
 

wolkenreigen

Aktives Mitglied
Hallo Engelchen,

Du hast etwas ganz Großes geschaft indem Du einen "Zustandsbericht"
hier dargestellt hast. Viele würden sich das nicht trauen und selbst
eingestehen. Denen hast Du Mut gemacht es auch zu versuchen.
Nun wissen wir ein bisschen wie es in Dir aussieht. Wir werden Dir
bestimmt zuhören und Dich aufbauen und eventuell können wir noch
mehr für Dich tun.
Dein Vater merkt wahrscheinlich nicht mal was er Dir und euch antut,
weil er dem Teufel Alkohol hoffnungslos verfallen ist.
Vielleicht gibt es eine Person in Deiner Nahe, die Einfluss auf ihn hätte
und ihm seinen Zustand plastisch vor Augen führen könnte.
Wir hier im Forum können uns um Menschen kömmern, die euch
jetzt helfen können, damit nicht noch mehr passiert.
Vielleicht schreibst Du mal was Dir aktuell helfen würde.
Wie Dein Name schon sagt, hast Du bestimmt ganz´viele Schutzengel,
die Dich und Deine Seele schützen.
Wir werden jetzt auch auf Dich aufpassen, es ist gut das Du Dich
hier geöffnet hast.
Du bist jetzt nicht mehr allein.

Bis bald, liebe Grüße Falko und W.
 
E

Engelchen_x3

Gast
@ Lausbub
Danke für die Umarmung und die ausführliche Antwort :);)

Wegen der Trennung... meine Mutter hat schon so oft über eine Trennung nachgedacht. Und, so blöd das vielleicht klingt, ich wäre so manchmal wirklich so froh, wenn sie es endlich machen würde.
Aber sie macht es einfach nicht.
Wahrscheinlich denkt sie, dass es für mich das Schrecklichste wäre was passieren könnte (Das hab ich ihr mal vor ein paar Jahren gesagt... jetzt seh ich das anders) oder sie traut sich einfach nicht. Oder hat nicht die Kraft dazu. Ich weiß es nicht.
Und außerdem kann ich ja schlecht sagen, sie soll sich trennen.

@ wolkenreigen

Ehrlichgesagt, ich hab keine Ahnung wer ihm vor Augen führen könnte, was er uns antut.
Auf meine Mutter und mich hört er sowieso nicht. Der Rest der Familie weiß es natürlich nicht und würde das auch nicht glauben, denn auf Familienfeiern o.Ä. hält er sich ja zurück.
Und seine ganzen Freunde sind auch nicht besser als er.

Was mir helfen würde?
Dass ich einfach mal real jemanden vor mir sitzen habe, der mir zuhört.
Bitte nicht falsch verstehen, ich bin wirklich froh dass ich mir einmal alles von der Seele schreiben kann und mir sogar geantwortet wird. Und bin ich auch wirklich dankbar für jede einzelne Antwort.
Wenn ich das hier als sinnlos ansehen würde, hätte ich es ja auch nie gepostet.
Aber reden ist in den meisten Fällen einfach irgendwie "befreiender" :confused::eek:
 

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