Hallo,
Ich habe immer alles getan für meine Eltern und Geschwister. Alles. Weil ich sie liebe. Ich ertrage diesen Schmerz nicht mehr. Ich habe schon oft über den Tod nachgedacht und wünsche mir auch jetzt manchmal tot zu sein.
leider war das ein Fehler..immer alles für andere zu tun...anstatt mal was für sich selbst. Wenn man sich nur nach den Erwartungshaltungen anderer richtet wird man zwangsläufig depressiv. Die psychische Labilität bzw. Anlage zu Depressionserkrankungen oder Schizophrenie (meist läuft beides zusammen es gibt Depressionen mit schizophrenen Anteilen oder Schizophrenie mit depressiven Anteilen etc...) scheint zudem in eurer Familie genetisch mit bedingt zu sein. Zudem spielen natürlich auch noch Umweltbedingungen (Überbelastung oder Unterforderung, ungesunde Lebensweise, ungünstige Verhaltensgewohnheiten etc.) mit rein.
Du brauchst also offenbar auch selber psychiatrische und psychologische Behandlung, da du an einer akuten Depression erkrankt bist oder kurz vor dem Burn Out stehst..kein Wunder bei dieser Überbelastung. Kennzeichen von Depressionen sind stark eingeengte und stark negativ eingefärbte Gedanken, Selbstmordgedanken...man ist niedergeschlagen, antriebslos, isoliert sich ab, sieht in nix einen Sinn mehr. Das liegt an einem biochemischen UNgleichgewicht im Gehirn (was die Ärzte als Depression bezeichnen) und ist an sich relativ gut und einfach behandelbar.
Danach geht allerdings der etwas schwierigere aber dennoch von dir (im stabilen Zustand, also nach der Behandlung der Depression) bestimmt zu meisternde Teil los: dein Leben so um zu gestalten, dass du deine Auslöser künftig meidest.
Du wirst dein Denken, dein Verhalten in einigen Punkten ändern müssen...damit die Depressionserkrankung nicht mehr akut wird.
Gut gegen Depressionen sind: genügend Sozialkontakte, sich selbst glückliche, ausgeglichene Momente schaffen, viel Sport machen, Drogen meiden, genügend Schlaf, Seelenhygiene (= regelmäßig offen mit Menschen über ALLES reden..aber auch face to face..nicht nur versteckt im Internet), aktive Lebensgestaltung etc. etc.
Das mit dem Vorschlag von Werner und der Privatwohnung halte ich ebenfalls für ne gute Idee...
Tyra
achja....betr. Mutter in Klinik zwangseingewiesen...gut gemacht!! alles andere wäre eher verantwortungslos gewesen...man kann einen akut psychisch Kranken nicht zu Hause angemessen versorgen...dazu braucht es Fachärzte...Dasselbe wie für deine Mutter gilt da natürlich auch für dich!
Das mit dem Randalieren und fehlender Einsicht kenne ich auch von meiner damals psychisch erkrankten Schwester, gehört leider oft zum Krankheitsbild dazu...da muss man jedoch konsequent bleiben und zwar solange bis der Betreffende angedoct ist also Einsicht zeigt und freiwillig fachärztliche HIlfe zulässt bzw. in den Therapien mitarbeitet...Es mag zwar hart klingen, aber ein therapieunwilliges Familienmitglied würde ich aus der family raus schmeissen...jeder, auch der Erkrankte sollte seinen Beitrag zum FAmilienleben leisten, wozu auch bei Krankheit Therapiewilligkeit gehört...sowas sollte selbstverständlich sein.
Richtig helfen will erst einmal gelernt sein..dazu braucht es Fachkenntnis, Abgrenzungsvermögen (genügend inneren Abstand) und Herz + Verstand. Nur mit dem Herzen also Mitleid bringt gar nix sondern oft eher Gefährdung des Erkrankten...
GGü den Erwartungen anderer muss man sich aus überlebenstechnischen Gründen ausreichend abgrenzen. Klar suchen die Menschen im Umfeld immer einen braven Packesel auf den sie alles laden können...das ist typisch menschlich. Menschen sind nun einmal Raubtiere, die den Weg des geringsten Widerstandes gehen.
Dein Vater ist übrigens erwachsen und kann sich alleine kümmern..und falls noch nicht wird es Zeit dass er das was er noch nicht kann (in Sachen Haushalt z.B) dazu lernt...oder dafür ne Putzfrau engagiert. Spiel nicht die Elli für Papi, sondern achte darauf dein eigenes Leben auf zu bauen und zu leben!