BrokenPerson
Neues Mitglied
Hallo Leute.
Das wird jetzt ein etwas längerer Text. Es würde mich freuen, wenn sich jemand die Zeit nimmt es zu lesen. Ich könnte das mit niemandem teilen den ich kenne. Die Anonymität macht es einfacher. Trotzdem war es schwierig für mich das zu schreiben.
Ich mache mir zur Zeit viele Gedanken und habe einfach das Bedürfnis diese mit jemandem zu teilen.
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Meine Vorgeschichte
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Ich bin Mitte 30, männlich und seit meiner Jugend depressiv.
Ich denke der Auslöser war einfach, dass ich in der Schule ein Außenseiter war. Ich habe mit 12 das letzte mal meinen Geburtstag gefeiert, danach habe ich es sein lassen weil ich kaum Freunde hatte. Im Laufe der Jahre sind die Depressionen stärker geworden. Ich habe versucht mir nichts anmerken zu lassen. Habe immer die Fassade gewahrt. Ich habe irgendwann angefangen mich selbst zu verletzen.
Obwohl es mir nicht gut ging, habe ich weiter "funktioniert". Ich habe mein Abitur gemacht. Ich habe studiert. Ich bin zu Hause ausgezogen, in eine andere Stadt. Ich habe angefangen zu arbeiten.
Aber es wurde immer schlimmer und irgendwann habe ich nicht mehr "funktioniert". Ich konnte einfach nicht mehr. Ich habe deswegen meinen Job verloren.
Soziale Kontakte hatte ich zu dem Zeitpunkt gar keine mehr. Von da an bin ich nur noch zu Hause gesessen. Ich habe meine Wohnung nicht mehr verlassen, außer um ein - zwei mal die Woche Lebensmittel zu kaufen. Selbst dazu konnte ich mich teilweise nicht überwinden, dann habe ich nichts gegessen.
Wer noch keine Depressionen hatte denkt vermutlich, dass eine depressive Person die ganze Zeit traurig ist. Aber das ist nicht der Fall. Es gibt diese Tage, an denen man traurig ist, oder voller Zorn und Hass für den Rest der Menschheit. Aber die meiste Zeit ist man einfach nur müde, erschöpft und man fühlt gar nichts, als wäre man emotionslos, innerlich tot. Als wäre das eigene Hirn betäubt.
Und da das schwer zu ertragen ist, habe ich mich verletzt, einfach nur um irgendwas zu fühlen. Ich habe mich immer häufiger selbst verletzt, am Ende fast täglich.
So war mein Leben nachdem ich meinen Job verloren hatte. Und auch wenn das schwer zu glauben ist, ich habe das einige Jahre durchgehalten.
Irgendwann ist mir klar geworden, dass das nur auf eine Art und Weise enden kann. Mit meinem Tod.
Ich habe immer öfter darüber nachgedacht es zu beenden. Aber obwohl mein Leben damals absolut unerträglich war, wollte ich nicht sterben.
Also habe ich mir endlich Hilfe gesucht. Ich habe bei einer Hotline für Familienberatung angerufen. Die Dame hat mich eingeladen und ich bin hingegangen. Es war schwer nach all diesen Jahren der Isolation mit einer anderen Person zu reden. Ich habe kaum ein Wort raus gebracht und konnte es nicht ertragen, ihr in die Augen zu sehen.
Trotzdem bin ich weiter zu ihr gegangen. Nach ein paar Treffen hat sie mich zu einem Psychologen geschickt. Und dieser hat mich nach ein paar Treffen in eine psychiatrische Klinik geschickt.
Dort war ich dann etwa ein halbes Jahr. Habe Therapien mitgemacht und habe Medikamente bekommen. Was geholfen hat. Aber am wichtigsten war es, glaube ich, andere Leute zu treffen, die die gleichen Probleme haben. Zu sehen, dass es andere Leute gibt, denen es genauso geht wie mir.
Eine Person die ich dort kennen lernte, hat mein Leben vermutlich mehr verändert als alle Therapeuten und Medikamente zusammen. Eine andere Patientin, in meinem Alter. Ich war damals 30 und sie wurde meine erste Freundin. Die erste Person (außer meinen Eltern) die mich liebte. Zu erfahren, dass es überhaupt MÖGLICH ist geliebt zu werden kann alles verändern.
Wir waren nach der Klinik noch etwa ein halbes Jahr zusammen. Ich denke wir waren zu unterschiedlich und unser beider Probleme sind uns im Weg gestanden. Ich habe gemerkt, dass es ihr wieder schlechter geht, aber konnte ihr nicht helfen. Wir haben immer öfter gestritten und dann hat sie mit mir Schluss gemacht.
Dennoch ist es mir immer besser gegangen. Ich habe weiter Medikamente genommen und eine Zeit lang auch eine Therapeutin besucht.
Ich habe mir einen Job gesucht. Erst nur einen 400-Euro-Job. Das habe ich ein paar Jahre gemacht. Dann habe ich angefangen mich auf "richtige" Jobs zu bewerben. Es war eine langwierige und mühsame Aufgabe, aber vor 2 Jahren habe ich dann wieder eine Arbeit gefunden.
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Meine gegenwärtige Situation
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Mein Leben ist besser als vor ein paar Jahren, aber leider ist nicht alles gut.
Meine Arbeit ist Stress. Mit meinem Chef verstehe ich mich auch nicht so gut. Teilweise habe ich Kopfschmerzen, Rückenschmerzen, Ohrenschmerzen vor lauter Stress. Dennoch halte ich die ganze Woche durch und breche dann Freitag Abend zusammen. Nicht jede Woche ist so (Zum Glück). Aber manchmal würde ich am liebsten kündigen.
Aber ich erinnere mich halt daran, was passiert ist nachdem ich meine letzte Arbeit verloren hatte. Ich will nie wieder so abstürzen wie damals. Außerdem war es so schwierig diese Stelle zu finden. Ich habe eine große Lücke in meinem Lebenslauf.
Mein Sozialleben ist leider auch etwas karg. Mit einigen meiner Kollegen verstehe ich mich ganz gut. Wir treffen uns ab und zu und machen etwas gemeinsam. Aber eben nicht sehr häufig und meistens bin ich alleine.
Meine erste Freundin war leider auch meine einzige Freundin. Ich habe noch einige Versuche unternommen, aber immer einen Korb bekommen. Was jedes mal weh tut.
Ich habe mich seit Jahren nicht mehr verletzt, auch wenn der Drang es zu tun manchmal noch da ist.
Vor einem Jahr habe ich aufgehört meine Medikamente zu nehmen. Sie haben mir geholfen, aber ich habe sie nie gerne genommen. Ich habe seit meinem Klinikaufenthalt verschiedene Medikamente ausprobiert. Sie sorgen alle dafür, dass du dich besser fühlst, aber sie haben auch alle heftige Nebenwirkungen. Ich überlege ob ich sie trotzdem wieder nehmen sollte. Ich bin ein besserer Mensch wenn ich sie nehme.
Seit etwa zwei Wochen befinde ich mich in einer sehr seltsamen Stimmung. Ich bin ruhelos, unruhig und energiegeladen. Also ist es keine Depression, dann bin ich müde und kraftlos.
Es ist schwer in Wort zu fassen. Es fühlt sich an als würde ich mich verändern. Oder als hätte ich die Möglichkeit mich zu verändern, wenn ich wüsste wohin mit all dieser Energie.
Ich mache seit einer Woche, jeden Tag Sport, nachdem ich vorher ca. 10 Jahre gar keinen Sport gemacht habe. Aber damit kann ich nicht meine ganze Zeit verbringen.
All die Dinge mit denen ich normalerweise meine Freizeit verbringe, Fernsehen, PC-Spiele, genügen mir nicht mehr. Ich will mehr als das. Aber nachdem ich Jahrzehnte nichts anderes gemacht habe, weiß ich einfach nichts mit mir anzufangen. Ich habe keine Hobbys oder Interessen.
Obwohl es mir inzwischen wesentlich besser geht als vor ein paar Jahren, bin ich unzufrieden. Ich will mein Leben verändern. Ich will wieder Liebe erfahren. Aber ich weiß nicht wie ich es anstellen soll. Was kann ich machen?
Das wird jetzt ein etwas längerer Text. Es würde mich freuen, wenn sich jemand die Zeit nimmt es zu lesen. Ich könnte das mit niemandem teilen den ich kenne. Die Anonymität macht es einfacher. Trotzdem war es schwierig für mich das zu schreiben.
Ich mache mir zur Zeit viele Gedanken und habe einfach das Bedürfnis diese mit jemandem zu teilen.
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Meine Vorgeschichte
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Ich bin Mitte 30, männlich und seit meiner Jugend depressiv.
Ich denke der Auslöser war einfach, dass ich in der Schule ein Außenseiter war. Ich habe mit 12 das letzte mal meinen Geburtstag gefeiert, danach habe ich es sein lassen weil ich kaum Freunde hatte. Im Laufe der Jahre sind die Depressionen stärker geworden. Ich habe versucht mir nichts anmerken zu lassen. Habe immer die Fassade gewahrt. Ich habe irgendwann angefangen mich selbst zu verletzen.
Obwohl es mir nicht gut ging, habe ich weiter "funktioniert". Ich habe mein Abitur gemacht. Ich habe studiert. Ich bin zu Hause ausgezogen, in eine andere Stadt. Ich habe angefangen zu arbeiten.
Aber es wurde immer schlimmer und irgendwann habe ich nicht mehr "funktioniert". Ich konnte einfach nicht mehr. Ich habe deswegen meinen Job verloren.
Soziale Kontakte hatte ich zu dem Zeitpunkt gar keine mehr. Von da an bin ich nur noch zu Hause gesessen. Ich habe meine Wohnung nicht mehr verlassen, außer um ein - zwei mal die Woche Lebensmittel zu kaufen. Selbst dazu konnte ich mich teilweise nicht überwinden, dann habe ich nichts gegessen.
Wer noch keine Depressionen hatte denkt vermutlich, dass eine depressive Person die ganze Zeit traurig ist. Aber das ist nicht der Fall. Es gibt diese Tage, an denen man traurig ist, oder voller Zorn und Hass für den Rest der Menschheit. Aber die meiste Zeit ist man einfach nur müde, erschöpft und man fühlt gar nichts, als wäre man emotionslos, innerlich tot. Als wäre das eigene Hirn betäubt.
Und da das schwer zu ertragen ist, habe ich mich verletzt, einfach nur um irgendwas zu fühlen. Ich habe mich immer häufiger selbst verletzt, am Ende fast täglich.
So war mein Leben nachdem ich meinen Job verloren hatte. Und auch wenn das schwer zu glauben ist, ich habe das einige Jahre durchgehalten.
Irgendwann ist mir klar geworden, dass das nur auf eine Art und Weise enden kann. Mit meinem Tod.
Ich habe immer öfter darüber nachgedacht es zu beenden. Aber obwohl mein Leben damals absolut unerträglich war, wollte ich nicht sterben.
Also habe ich mir endlich Hilfe gesucht. Ich habe bei einer Hotline für Familienberatung angerufen. Die Dame hat mich eingeladen und ich bin hingegangen. Es war schwer nach all diesen Jahren der Isolation mit einer anderen Person zu reden. Ich habe kaum ein Wort raus gebracht und konnte es nicht ertragen, ihr in die Augen zu sehen.
Trotzdem bin ich weiter zu ihr gegangen. Nach ein paar Treffen hat sie mich zu einem Psychologen geschickt. Und dieser hat mich nach ein paar Treffen in eine psychiatrische Klinik geschickt.
Dort war ich dann etwa ein halbes Jahr. Habe Therapien mitgemacht und habe Medikamente bekommen. Was geholfen hat. Aber am wichtigsten war es, glaube ich, andere Leute zu treffen, die die gleichen Probleme haben. Zu sehen, dass es andere Leute gibt, denen es genauso geht wie mir.
Eine Person die ich dort kennen lernte, hat mein Leben vermutlich mehr verändert als alle Therapeuten und Medikamente zusammen. Eine andere Patientin, in meinem Alter. Ich war damals 30 und sie wurde meine erste Freundin. Die erste Person (außer meinen Eltern) die mich liebte. Zu erfahren, dass es überhaupt MÖGLICH ist geliebt zu werden kann alles verändern.
Wir waren nach der Klinik noch etwa ein halbes Jahr zusammen. Ich denke wir waren zu unterschiedlich und unser beider Probleme sind uns im Weg gestanden. Ich habe gemerkt, dass es ihr wieder schlechter geht, aber konnte ihr nicht helfen. Wir haben immer öfter gestritten und dann hat sie mit mir Schluss gemacht.
Dennoch ist es mir immer besser gegangen. Ich habe weiter Medikamente genommen und eine Zeit lang auch eine Therapeutin besucht.
Ich habe mir einen Job gesucht. Erst nur einen 400-Euro-Job. Das habe ich ein paar Jahre gemacht. Dann habe ich angefangen mich auf "richtige" Jobs zu bewerben. Es war eine langwierige und mühsame Aufgabe, aber vor 2 Jahren habe ich dann wieder eine Arbeit gefunden.
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Meine gegenwärtige Situation
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Mein Leben ist besser als vor ein paar Jahren, aber leider ist nicht alles gut.
Meine Arbeit ist Stress. Mit meinem Chef verstehe ich mich auch nicht so gut. Teilweise habe ich Kopfschmerzen, Rückenschmerzen, Ohrenschmerzen vor lauter Stress. Dennoch halte ich die ganze Woche durch und breche dann Freitag Abend zusammen. Nicht jede Woche ist so (Zum Glück). Aber manchmal würde ich am liebsten kündigen.
Aber ich erinnere mich halt daran, was passiert ist nachdem ich meine letzte Arbeit verloren hatte. Ich will nie wieder so abstürzen wie damals. Außerdem war es so schwierig diese Stelle zu finden. Ich habe eine große Lücke in meinem Lebenslauf.
Mein Sozialleben ist leider auch etwas karg. Mit einigen meiner Kollegen verstehe ich mich ganz gut. Wir treffen uns ab und zu und machen etwas gemeinsam. Aber eben nicht sehr häufig und meistens bin ich alleine.
Meine erste Freundin war leider auch meine einzige Freundin. Ich habe noch einige Versuche unternommen, aber immer einen Korb bekommen. Was jedes mal weh tut.
Ich habe mich seit Jahren nicht mehr verletzt, auch wenn der Drang es zu tun manchmal noch da ist.
Vor einem Jahr habe ich aufgehört meine Medikamente zu nehmen. Sie haben mir geholfen, aber ich habe sie nie gerne genommen. Ich habe seit meinem Klinikaufenthalt verschiedene Medikamente ausprobiert. Sie sorgen alle dafür, dass du dich besser fühlst, aber sie haben auch alle heftige Nebenwirkungen. Ich überlege ob ich sie trotzdem wieder nehmen sollte. Ich bin ein besserer Mensch wenn ich sie nehme.
Seit etwa zwei Wochen befinde ich mich in einer sehr seltsamen Stimmung. Ich bin ruhelos, unruhig und energiegeladen. Also ist es keine Depression, dann bin ich müde und kraftlos.
Es ist schwer in Wort zu fassen. Es fühlt sich an als würde ich mich verändern. Oder als hätte ich die Möglichkeit mich zu verändern, wenn ich wüsste wohin mit all dieser Energie.
Ich mache seit einer Woche, jeden Tag Sport, nachdem ich vorher ca. 10 Jahre gar keinen Sport gemacht habe. Aber damit kann ich nicht meine ganze Zeit verbringen.
All die Dinge mit denen ich normalerweise meine Freizeit verbringe, Fernsehen, PC-Spiele, genügen mir nicht mehr. Ich will mehr als das. Aber nachdem ich Jahrzehnte nichts anderes gemacht habe, weiß ich einfach nichts mit mir anzufangen. Ich habe keine Hobbys oder Interessen.
Obwohl es mir inzwischen wesentlich besser geht als vor ein paar Jahren, bin ich unzufrieden. Ich will mein Leben verändern. Ich will wieder Liebe erfahren. Aber ich weiß nicht wie ich es anstellen soll. Was kann ich machen?