Anzeige(1)

  • Liebe Forenteilnehmer,

    Im Sinne einer respektvollen Forenkultur, werden die Moderatoren künftig noch stärker darauf achten, dass ein freundlicher Umgangston untereinander eingehalten wird. Unpassende Off-Topic Beiträge, Verunglimpfungen oder subtile bzw. direkte Provokationen und Unterstellungen oder abwertende Aussagen gegenüber Nutzern haben hier keinen Platz und werden nicht toleriert.

Ich weiß nicht, wie es weiter gehen soll

Luvii

Neues Mitglied
Hallo an alle,
ich bin 17 Jahre alt und besuche derzeit die 11. Klasse eines Gymnasiums. Meine Noten sind schon seit Ewigkeiten nur im unteren Mittelfeld, das heißt etwa 3.2, da ich aufgrund von "depressiven Phasen" Probleme damit habe, mich am Unterricht zu beteiligen, seit etwa 4 Jahren.
Die Gänsefüßchen hab ich an depressive Phasen gehängt, da ich nicht beim Arzt war deswegen und deshalb nur die Vermutung habe, ich könnte an Depressionen leiden (habe aufgrund von familiären Problem usw. Angst davor, deswegen zum Arzt zu gehen).

Nun spiele ich schon seit Schuljahresbeginn mit dem Gedanken, die Schule bzw das Abitur abzubrechen. Ich habe die 10. Klasse nur mit einem Schnitt von etwa 3.0 abgeschlossen, den Hauptgrund habe ich bereits erwähnt.
Warum ich die 11. Klasse jetzt abbrechen will, hängt ebenfalls damit zusammen. Mir ging es innerhalb der letzten paar Monate wirklich sehr schlecht und momentan habe ich den Tiefpunkt erreicht. Meine Schule macht mich so sehr fertig, dass sogar meine körperliche Gesundheit darunter leidet, ich habe z.B. Gürtelrose wegen dem ganzen Stress bekommen.
Ich hoffe es ist für einige nachvollziehbar, warum mich die Idee, einfach von der Schule zu gehen, nicht mehr loslässt.

Würde ich das machen, täten sich allerdings einige Probleme auf: Ich habe keine Ahnung was ich später einmal machen möchte und es ist auch nicht sicher, ob ich meinen Wunsch-Ausbildungsplatz überhaupt bekommen würde, nachdem mein Schnitt eben nicht gut ist.

Bei meinen engen Freunden habe ich schon nach Rat gesucht, alle sagen ich sollte weitermachen. Allerdings hat auch keiner von denen eine Ahnung, wie schlecht es mir wirklich zur Zeit geht.
Deswegen wollte ich hier im Forum fragen, wie ihr an meiner Stelle handeln würdet. Ein Mädchen aus meiner Stufe hat bereits das Schuljahr abgebrochen, auch wegen psychischen Problemen...

Vielen Dank schon einmal für alle kommenden Antworten. :)
 

notbad3

Mitglied
Mir ging es so ähnlich, allerdings war ich im letzten Jahr des Fachabiturs. Ich habe Hilfe in der Schule geholt (Schulsozialarbeiter/Schulsozialpädagoge) und ging dann später zu einer Beratungsstelle. Mach das am besten auch. Denn es hilft sehr mit jemanden darüber zu sprechen. Ich dachte, ich würde das niemals schaffen, aber wenn man nicht aufgibt und alles dafür tut, dann schafft man es auch. Nun gut, ich habe einen schlechten Durchschnitt, aber meistens gucken die Arbeitgeber nicht auf den Schnitt. Der ist also nicht so wichtig. Vielleicht findet man dann nicht so schnell einen Studiumplatz, doch irgendwann kommt man auch da rein. Deswegen ist es wirklich besser, dass du mit jemanden sprichst. Ausserdem musst deine Familie davon nichts wissen. Aber ich finde, wenn du die Diagnose auf Depressionen hast, solltest du das auch nicht lange geheim halten.
 
L

Lebensdeserteurin

Gast
Ich hoffe es ist für einige nachvollziehbar, warum mich die Idee, einfach von der Schule zu gehen, nicht mehr loslässt.
Hallo,

ja, an Verständnis für dich mangelt es mir nicht.

Aber:

Würde ich das machen, täten sich allerdings einige Probleme auf
Eben. Ich würde dich, so wie deine Freunde es tun, ebenfalls lieber darin bestärken weiter zu machen. Denn nach dem Abbruch würdest du es wahrscheinlich auch nicht leichter haben, als jetzt.

Oder was denkst du darüber? Wie genau stellst du dir die Zeit danach vor?

Für eine solche Entscheidung sollte man zumindest konkrete Pläne haben, die darauf hoffen lassen, dass sich die Situation hinterher deutlich verbessern wird. (Sei es, indem du erstmal etwas für deine Psyche tust, oder indem du etwas Neues anfängst, wovon du denkst dass es dir damit besser geht - wobei letzteres nicht so leicht sein dürfte, da man seine seelischen Belastungen ja trotz Neuanfang nicht einfach abstreifen kann.) Denn ohne solche konkreten Vorstellungen fällt man einfach ins Leere und du könntest es im Nachhinein eventuell bereuen, die Schule abgebrochen zu haben und stattdessen vor ganz anderen Herausforderungen zu stehen.

Ich wünsche dir viel Kraft.
 

Luvii

Neues Mitglied
Danke euch beiden für eure Antworten.

Ich bin mir auch in gewisser Maßen bewusst, dass mein psychischer Zustand nicht so bleiben kann und ich mir auf jeden Fall Hilfe holen sollte. Ich habe allerdings Angst, wie meine Eltern reagieren, wenn sie das herausfinden. Meine Mutter hat mir zwar schon gesagt, dass sie mir nicht böse ist, wenn ich abbrechen will, jedoch redet sie meine Probleme immer klein. Beispielsweise lag ich vor ein paar Tagen noch mit einer starken Mandelentzündung im Krankenhaus, nachdem mein Arzt mich unumgänglich dort hingeschickt hat und meiner Mutter hat das natürlich leid getan, dass ich stationär behandelt werden musste. Ein paar Tage zuvor hat sie mich aber noch angeschrien gehabt, dass ich nicht so übertreiben soll, nachdem ich weinen musste, weil ich noch nicht mal mehr meinen Speichel schlucken konnte aufgrund der großen Schmerzen...

So in der Art läuft es bei mir zuhause immer ab, wenn ich irgendwelche Probleme habe. Deswegen habe ich auch bereits vor ein paar Jahren den Entschluss gefasst, ihr nicht mehr davon zu erzählen.

Ich habe Hilfe in der Schule geholt (Schulsozialarbeiter/Schulsozialpädagoge) [...]
In unserer Schule spricht sich das sehr schnell unter den Lehrern rum, wenn jemand zum Schulpsychologen geht und leider dringt das auch immer zu den Schülern durch.

[...] und ging dann später zu einer Beratungsstelle.
Wie genau läuft es denn dort ab? Sollte ich vorher noch zu meinem Hausarzt gehen und mich eventuell erstmal diagnostizieren lassen oder sofort zu einer Beratungsstelle?
 

notbad3

Mitglied
Das ist an jeder Schule so und mir war das total peinlich zur Schulsozialarbeit gehen zu müssen. Das ist ja "uncool". Deswegen habe ich ihr erstmal einen Email geschrieben und gesagt, dass ich nicht will, dass jemand davon erfährt. Sie war verständnisvoll und ich bin dann heimlich ohne dass jemand es mitbekommt, zu ihr gegangen. Wenn ich mal nach der Schule einfach zehn Minuten auf dem Hof stand, um zu warten bis alle weg sind, war schon komisch für andere, die fragten auch worauf ich warte und ich sagte einfach "auf eine freundin". Im Endeffekt interessieren die das nicht. Du kannst dich ja mal auf der Homepage deiner Schule erkunden, ob da die Pädagogen auch per Email zu kontaktieren sind.

Du rufst einfach in der Beratungsstelle an, erzählst kurz was dein Problem ist und dann kriegst du innerhalb von vier Wochen einen Termin. So war das zumindest bei mir. Nach einer Zeit kannst du ja auch mit deiner Familie dahin gehen, damit diese deine Lage besser verstehen.

Mir war meine Depression sehr peinlich, denn niemand War so ein "Versager" wie ich. Natürlich ist niemand mit Depressionen ein Versager, aber so fühlte es sich an. Ich hab die Depression immer versteckt, so gut wie es ging. Doch es gab Tage da lag ich nur im Bett wegen antriebslosigkeit. "Du bist so faul und chillst nur dein Leben. Mach mal was" kam ständig, was verletzend war. Aber die hatten ja keine Ahnung. Mit Hilfe der Schulsozialpädagogin konnte ich darüber sprechen. Hat lange gebraucht, aber jetzt werde ich anders behandelt.
 

Anzeige (6)

Ähnliche Themen

Anzeige (6)

Anzeige(8)

Regeln Hilfe Benutzer

Du bist keinem Raum beigetreten.

    Anzeige (2)

    Oben