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Ich weiß nicht mehr weiter...

FK-02

Neues Mitglied
Ich frage mich inzwischen fast jeden Tag... gibt es überhaupt noch Hoffnung darauf, dass sich etwas bessert?
Vielleicht erstmal kurz etwas über mich. Bin M/18, besuche zur Zeit die 12. Klasse und lebe mit meinem Vater alleine, weil vor 10 Jahren meine Mutter an Krebs gestorben ist. Eigentlich ging es ab da schon bergab... aber zu diesem Zeitpunkt hatte ich noch ein wenig Hoffnung.

Inzwischen bin ich aber auf einem Stand angelangt, wo ich mich wirklich frage, ob ich mir überhaupt noch Hoffnung machen sollte. Ich hasse mich einfach selbst. Sehe mich als komplett nutzlos, als Last für andere. Es gibt nichts, was ich gut kann. Ich kenne Leute, die können gut zeichnen, können gut singen, sind gut in Sport, haben gute Noten in der Schule, aber ich... kann einfach nichts. Egal was, es gibt immer viele Leute, die es wesentlich besser können als ich. Bestenfalls bin ich der typische Durchschnitt, aber das wars dann auch. Talente sehe ich in mir absolut keine. Zumindest wüsste ich nicht, was ich wirklich gut können sollte.
In der Schule bin ich auch ein totaler Versager, wäre letztes Jahr fast sitzen geblieben, aber habe es dann doch irgendwie noch geschafft. Jetzt in diesem Schuljahr ist alles gefühlt so schlimm wie noch nie. Bisher schon mehrere Noten bekommen, alle davon waren bei mir einfach grauenvoll. Dazu kommt jetzt noch, dass ich fast durchgängig schlecht drauf bin, einfach keine Energie mehr für irgendwas habe. Am liebsten würde ich einfach den ganzen Tag daheim sitzen, meine Ruhe haben, entspannen. Ich kann einfach nicht mehr. In der Schule interessiert das leider niemanden, dort muss ich so "funktionieren" wie alle anderen auch. Meine Lehrer setzen meist noch einen drauf und meckern direkt rum, sobald ich mal eine Hausaufgabe nicht machen konnte.
Freunde habe ich durchaus ein paar, mit denen ich mich gut verstehe. Aber auch hier habe ich dann einfach oft das Gefühl, dass ich jedem nur zur Last falle. Ich möchte auch niemandem mit meiner schlechten Laune und dem Pessimismus den Tag verderben. Deswegen halte ich mich da oft zurück, bleibe zum Beispiel am Wochenende meist lieber zuhause als wegzugehen. Am Wochenende brauche ich aber auch diese kurze Ruhephase, um mich zumindest ein wenig von dem immensen Schulstress erholen zu können.
Seit mehreren Monaten habe ich auch durchgängig diverse körperliche Symptome, bei den meisten weiß ich aber nicht, wovon es kommt. Allerdings bekomme ich deswegen auch nur selten einen freien Kopf. Auch schon mehrere Untersuchungen gehabt, festgestellt wurde bisher Reflux und eine Laktoseintoleranz (das erklärt die Magen-Darm-Probleme, die ich die ganze Zeit hatte), aber bei den andere weiß ich es nach wie vor nicht. Ich komm mir aber auch total komisch vor, wenn ich 50x zum Arzt renne, weil immer irgendetwas nicht stimmt. Aber solange ich nicht weiß, was es ist, macht es mich ständig unruhig. Wovon genau das kommt weiß ich nicht, kann sein, dass es eine Art Kindheitstrauma ist.
Ich würde mir zwar gerne Hilfe suchen, aber es dauert hier gefühlt eine halbe Ewigkeit, bis ich mal irgendwo einen Termin kriege. Des Weiteren bin ich mir auch nicht wirklich sicher, ob mir noch geholfen werden kann. Es gibt einfach zu viele Probleme, wo soll ich da bloß anfangen?

Vielen Dank an alle, die sich die Zeit genommen haben, diesen Text zu lesen. Das musste ich grad einfach mal rauslassen, mir wurde einfach alles wieder zu viel.
 

cucaracha

Urgestein
Toll, dass du überhaupt soweit die Schule geschafft hast...trotz dem Tod deiner Mutter.
Es ist sehr hart seine Mutter zu verlieren.
Du schreibst sympathisch und schon sehr vernünftig.

Könntest du wegen deiner schlechten Noten Nachhilfe bekommen ?

Gegen Reflux gibt es gute Medikamente. Es ist wichtig, dass du dagegen etwas tust.
Ich kenne Leute, welche wegen Reflux Speiseröhrenkrebs bekamen.

Hast du Freunde, eine Freundin oder könntest du in einen Sportclub gehen...?

An deiner Stelle würde ich dringend Hilfe bei einem Psychotherapeuten suchen, damit du dich nicht mehr so depressiv fühlst, selbstbewusster und besser verstanden wirst und mehr Energie bekommst.
Wenn du im Internet unter Psychotherapeuten Suche oder finden googelst ...findest du Listen mit freien Therapieplätzen.
 

FK-02

Neues Mitglied
Vielen Dank für die aufmunternden Antworten! :)

Nachhilfe bekommen wäre rein theoretisch möglich, aber ich muss ehrlich gestehen, dass ich das Gefühl habe, dem nicht richtig gewachsen zu sein. Immerhin kostet das auch zusätzliche Zeit und Kraft - aktuell ist beides bei mir so eine Sache. Teilweise kommen die schlechten Noten aber auch einfach durch das Thema im Unterricht zustande, in deutsch z.B. analysieren wir gerade ein Drama - Lektürearbeit war nie mein Ding...

Für den Reflux habe ich schon Tabletten verschrieben bekommen, die nehme ich täglich einmal. Das das unbehandelt gefährlich werden kann habe ich auch schon mitbekommen, deswegen war es Anfangs auch nicht gerade einfach, dass zu verarbeiten, inzwischen ist die Untersuchung aber schon 2 Wochen her und ich habe mich dran gewöhnt. Zumindest merke ich, dass die Tabletten durchaus hilfreich sind.

Ich gehe seit Oktober letzten Jahres bereits mit 2 Kollegen ins Fitnesstudio, mir macht es grundsätzlich auch sehr viel Spaß und es ist eine gute Ablenkung zum Stress / zur Schule. Hier und da kommt es in letzter Zeit zwar auch vor, dass mir ebenfalls die Energie dafür gefehlt hat, aber manchmal konnte ich mich trotzdem dann noch überwinden.

Einen Therapeuten möchte ich unbedingt suchen, ich selbst merke auch, dass es so nicht weitergehen kann. Die folgenden Tage wollte ich mich mal bei verschiedenen Therapeuten durchtelefonieren, ich hoffe, dass ich da in halbwegs absehbarer Zeit einen Termin kriege.

Denke auch, dass das viel mit dem Kopf bei mir zusammenhängt. Es ist eine Art Teufelskreis, denn jedes Mal, wenn irgendwelche Schmerzen kommen, muss ich direkt wieder daran denken und werde unruhig. Irgendwie müsste ich diesen Kreis durchbrechen, ich weiß einfach nur nicht wie...


Aber nochmals vielen Dank für die aufmunternden Antworten :) Hat mich sehr gefreut, das zu lesen.
 

boeffl

Mitglied
Gib die Hoffnung nicht auf, wenn du glaubst es geht nicht mehr kommt von irgendwo ein Lichtlein her! Mach auf jeden Fall nicht den Fehler dich sozial zurückzuziehen, sprich wenns geht auch mit deinem Vater über deine Probleme.....und ach ja, nur weil man in der Schule mal sitzenbleibt ist man nicht gleich ein Versager sonst wär ich ja ein doppelter....naja lassen wir das😂
 

FK-02

Neues Mitglied
Mit meinem Vater habe ich auch schon darüber gesprochen. Anfangs habe ich es eher geheim gehalten, aber irgendwann hatte ich einfach das Gefühl, dass ich jetzt verraten muss, was Sache ist. Zumindest finde ich es auch sehr toll von ihm, dass er gesagt hat, das er sein bestes gibt, um mich zu unterstützen.

Was das Wiederholen angeht, inzwischen ist mir das auch im weiten nicht mehr so peinlich wie es früher gewesen wäre. Mein aktueller Gedanke ist: ich probiere, irgendwie das Schuljajr zu schaffen, und wenn es nicht klappt, dann klappt es eben nicht und ich drehe die Ehrenrunde. Eventuell denke ich da auch über einen Schulwechsel nach, denn somit könnte ich das alte Stigma eventuell verwischen und noch einmal von neu anfangen. Aber wie gesagt, was das betrifft, entscheide ich, sobald ich weiß, wie das Schuljahr ausgehen wird.
Natürlich wird man nicht zum Versager, wenn man sitzen bleibt ;) Ich kenne auch ein paar Freunde, die zum Beispiel die 11. Klasse nicht geschafft haben und jetzt auch wiederholen. Ein paar blöde Kommentare gibt es immer, aber zum Teil kann ich sowas relativ gut ignorieren. :)
 

Binchy

Sehr aktives Mitglied
Hallo, also erst einmal finde ich es toll, dass Du hier schreibst. Du schreibst sehr reflektiert, analytisch, bist dankbar für Antworten. Du wirkst sehr sympathisch. Du bist keine Versager, das Wort sollte abgeschafft werden, es gibt nur Leute, die durch ein geringes Selbstvertrauen und falsches Denken sich dafür halten. Dadurch blockiert man sich, sieht sich negativ, vergleicht sich und konzentriert sich auf negative Dinge. Du hast traumatische Erfahrungen gemacht mit dem Tod deiner Mutter, ich würde dir auch sehr zu Therapie raten. Du ziehst das an, woran du denkst und wie du fühlst. Kennst du das Buch oder den Film: the secret? Empfehlen kann ich auch: Grabhorn: Aufwachen. Du bist jung und das Leben liegt vor Dir. Hör auf, so negativ von Dir zu reden. Du bist ein wertvoller und wunderbarer Mensch, dein Vater unterstützt dich. Fang an, dich zu erforschen, lies gute Bücher über Selbstbewusstsein, guck youtubes Videos zum Thema negatives Denken, Persönlichkeitsentwicklung etc., , z.B. von Robert Betz. gib dich bitte nicht auf. Es dauert oft bis man seine Bestimmung gefunden hat. Vielleicht magst du Tiere, möchtest dich ehrenamtlich engagieren, es gibt viel zu tun. Glaube an Dich, du wirst deinen Weg finden. Lg, Nina
 

Sadie02

Aktives Mitglied
Hallo!

Ich möchte auch sagen, dass ich bei dir durchaus Talente sehe. Zum Beispiel bist du ganz sicher ein Kämpfer, auch wenn du dich gerade gar nicht so fühlst.

Deine Mutter starb an Krebs, als du acht Jahre alt warst? Vorher war sie sicher länger krank, das heißt, du hast sehr jung eigentlich schon volle Breitseite vom Schicksal bekommen.

Andere mit so einem Verlust in dem Alter saufen mit dreizehn, sind mit vierzehn auf Meth oder Heroin, gehen nicht mehr zur Schule und fahren den Rest von ihrem Leben total an die Wand.

Natürlich nicht alle, ich habe das jetzt übertrieben deutlich geschildert ;) , aber worauf ich eigentlich heraus will: Du vergleichst dich sehr mit anderen und dann denkst du: Im Vergleich zu denen bin ich schlechter, kann ich nichts.

Mein Vergleich soll dir zeigen, dass sehr wohl ganz viel in dir steckt, dass du eine ganze Menge kannst und bis heute dein Leben trotz dieses schlimmen Verlusts im Griff hast. Dazu hast du noch gesundheitliche Probleme und der ganze Corona-Mist trägt ja auch nicht gerade dazu bei, irgendwo durch zu starten. Sei nachsichtiger mit dir!

Dir geht’s nicht gut, aber das hat Gründe. Und ja, ich denke auch, ein Therapeut ist nicht falsch. Ob du schon in Depressionen drin bist oder eher noch davor, kann ich nicht beurteilen. Aber eine Therapie kann ja zumindest mal ein Versuch sein, bei dem du nichts zu verlieren hast. Vielleicht kannst du dir auch manches von früher von der Seele reden?

Alles Gute! Ich glaube in dir steckt eine ganze Menge :) .
 

FK-02

Neues Mitglied
gib dich bitte nicht auf.
Das würde ich tatsächlich nur ungerne. Aktuell ist das irgendwie echt sehr seltsam, mal möchte ich komplett aufgeben, manchmal habe ich noch genug Kraft, um es noch einmal zu versuchen. Zum beispiel heute: Habe eine 6 in der Mathe-HÜ zurückbekommen, und dann direkt gedacht, dass ich es eh nicht begreife und einfach dieses Thema als "abgeschlossen" anzusehen. Einige Stunden später, als ich dann zuhause war, ging es mir wieder deutlich besser und ich konnte dann zum Beispiel (klingt eventuell etwas seltsam in dem Zusammenhang) mein Zimmer aufräumen, das habe ich sonst immer gern vor mich hin geschoben 😂 Also irgendwie hängt meine Laune bzw. Motivation auch viel von (Miss)erfolg ab.

Wenn du im Fach Deutsch bei einem Drama Hilfe braucht...dann kannst du hier nachfragen.
Alles klar, dann weiß ich Bescheid, danke :)

Deine Mutter starb an Krebs, als du acht Jahre alt warst?
Tatsächlich sogar als ich 7 war, ich wurde kurz darauf erst 8. Eineinhalb Jahre vor ihrem Tod wurde die Krankheit diagnostiziert, und es war sehr schrecklich für mich, zu erleben und zu sehen, wie es meiner Mutter nicht gut geht, wie sie Schmerzen hatte. Ich kann mich teilweise schon gar nicht mehr richtig an meine Gefühle aus dieser Zeit zurückerinnern. Auch heute fällt es mir teils extrem schwer, über dieses Thema zu sprechen. Vor allem als Kind ist der Verlust der Mutter eigentlich so ziemlich das Schlimmste, was passieren kann... :( Die Zeit unmittelbar nach dem Tod war sehr schwer für mich, aber einige Monate später ging es halbwegs bergauf. Trotz der Umstände war ich in der Grundschule meist einer der Besten in meiner Klasse, hatte auch die Empfehlung fürs Gymnasium erhalten. Bis zur 7. Klasse lief auch alles super, danach war es immer ein Auf und Ab, hielt sich aber in Grenzen. Denke, da hatte das meist mit der Pubertät zu tun. In der 10. Klasse lief es dann aber richtig gut, hatte das 10er Zeugnis mit 2,5 geschafft, worüber ich auch heute noch etwas stolz bin. In der 11. habe ich dann gemerkt, dass die Schule sehr belastend für mich ist, und seit Beginn von Corona geht es mir nicht mehr sonderlich gut.

Du vergleichst dich sehr mit anderen und dann denkst du: Im Vergleich zu denen bin ich schlechter, kann ich nichts.
Gebe ich zu, das mache ich tatsächlich sehr oft, eigentlich zu oft. Das müsste ich mir wirklich irgendwie abgewöhnen, die Frage wäre nur, wie.

Aber eine Therapie kann ja zumindest mal ein Versuch sein, bei dem du nichts zu verlieren hast.
Sehe ich auch so, heute zum Beispiel habe ich schon mal ein bisschen im Internet gestöbert nach freien Therapieplätzen. Leider bisher noch nichts gefunden, aber das dauert eine zeit, hat auch mein Hausarzt zu mir gesagt.

Vielen Dank für die Motivation und die Aufmunterung! :)
 

FK-02

Neues Mitglied
So, muss mich mal kurz wieder zu Wort melden, nach 1 Woche.


Ehrlich gesagt kommen mir meistens trotzdem sehr starke Zweifel auf, ob ich überhaupt irgendwas gut kann. Ich hab einfach immer das Gefühl, egal was ich mache, es ist immer falsch. Egal was ich mache, alle machen es immer besser als ich. Und zwar wirklich egal was. Ich kann einfach gar nichts.

Die Schule stört mich dabei am meisten. Es ist aktuell extrem schwer, mich für die Schule aufzuraffen. Aber ich versuche es, habe bisher auch noch kein einziges Mal geschwänzt, auch wenn ich dazu manchmal irgendwie Lust hätte. Im Prinzip bestätigt mir die Schule auch nur noch mehr, dass ich nichts kann. Ich kriege ständig nichts weiter als 5en oder 6en, egal was ich mache. Selbst mündlich, worin ich eigentlich immer sehr gut war, kriege ich nur Müll. Die Schule bestätigt mir im Prinzip, dass ich nichts wert bin und nichts kann. Meinem Vater sage ich aber nichts von den Noten, da ich weiß, dass dann meine psychischen Probleme nicht mehr zählen, sondern dann wieder nur Vorwürfe wegen der Schule kommen, von wegen "Desinteresse" und "Ja, lern doch mal mehr". Ich kann aber nicht mehr! Ich bin teils erst abends Zuhause, und dann kann ich einfach nicht mehr stundenlang für die Schule arbeiten. Sobald ich daheim bin, brauche ich einfach meine Ruhe, Zeit für mich. Ich weiß einfach nicht mehr, was ich tun soll...
 

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