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Ich weiß nicht mehr weiter.

G

Gast

Gast
Hallo,

ich weiß nicht wo ich anfangen soll, was unwichtig ist oder wichtig ist.

Ich bin 27 Jahre alt, habe gerade meinen Mediengestalter-Abschluss über die FH gemacht und wohne noch zuhause.
Ich habe das Gefühl den Anschluss in meinem Leben verpasst zu haben. Jeder um mich herum fragt mich die ganze Zeit "was machst du jetzt?" "hast du nun endlich arbeit?" "wie schaut es jetzt aus, tust du endlich mal was?" "Wann ziehst du nun endlich aus?". Menschen die es eigentlich nichts angeht was ich mache oder tue, Nachbarn oder bekannte meiner Familie.

Meine Eltern haben sich scheiden lassen als ich 2 Jahre alt war. Ich komme aus einer schwierigen Familie. Die Seite meines Vaters (schwarz), die ich nie wirklich kennengelernt habe, da sie aus den USA sind. Die Seite meiner Mutter (weis) die mich nur speerlich akzeptiert aufgrund meiner Hautfarbe. Meine Großmutter meinte zu meiner Mutter "Wenn du dieses Kind bekommst, bist du nicht mehr meine Tochter!" Um es besser verständlich zu machen. In unserem Haus gab es nie viel Liebe oder wurde nie viel Mut zugesprochen, es galt mehr das Recht des Stärkeren. Da meine Mutter immer beruflich auf Reise war, musste jemand auf mich aufpassen, das war die besagte Großmutter, ganze 6 Jahre lang. Sie ist eine Borderlinerin. Mein Onkel ist ein aggressiver Choleriker, der gerne trinkt und dann die Kontrolle verliert, er weis das es falsch ist. Er ist ein klassischer Kontrollfreak der alles unter sich haben will und jeder hört auf sein Wort.
Sie wurde damals von meiner Großmutter und Onkel unterbuttert, genauso wie ich später. Meine Mutter und ich leiden immer noch darunter und scheinen irgendwie dieses Muster weiterzuführen. Ich merke es, sie nicht.

Zurück in die Gegenwart, die FH-Zeit war psychologisch relativ hart, wir hatten ein Jahr Unterricht an der FH, dann 1 1/2 Jahre Vollzeitpraktikum und danach eine stressige Prüfungsvorbereitung und Prüfungszeit von 3 Monaten. Die letzte Prüfung war am 12. Juni, viele von uns sind bis jetzt noch nicht aus dieser Stressphase heraus und können immer noch nicht runterkommen obwohl es schon lange vorbei ist. Ich versuche es zu meiden in eine Agentur zu gehen, da ich jemand bin der meist mit den Vorgesetzten ungewollt zusammen stößt. Ich habe jegliche Verhaltensweisen ausprobiert, irgend etwas strahle ich aus, was sie in ihrer Position bedroht.

Eigentlich will ich mich selbstständig machen, mein eigener Herr sein, aber das Ganze will ich auch nicht alleine machen. Ich will eigentlich arbeiten und muss mich auch nach Arbeit umsehen, aber ich habe keinen Antrieb bzw. Kraft dieses zu tun. ich weiß nicht ganz wohin mit mir selbst. Selbst wenn es nur ein Mini-Job ist oder ein Teilzeit-Job fürs Erste.

Ich hätte auch gerne mal wieder eine langjährige richtige Beziehung, allerdings weiß ich auch das ich in meiner gegenwärtigen Situation in keinster weise etwas bieten kann. Es ist nicht so als ob man noch 16 ist und es ist dem anderen Geschlecht egal was man tut. Wirklich verlieben tut man sich nicht im Internet, aber trotzdem zieht es mich immer wieder auf normale Singlebörsen.

Ich hoffe hier irgendwie Gehör zu finden, denn keiner versteht was in mir vorgeht, ich werde immer nur belächelt. Ich könnte schreien und weinen aber das kann ich nicht, ich muss durchhalten.

Danke für deine Zeit.
 

maryanne

Aktives Mitglied
Mischlingskinder haben es ja immer etwas schwer...die wissen oft nicht, wo sie hingehören, werden dauernd gefragt: woher kommst du eigentlich? Aus China oder aus Afrika?

Das ist nicht leicht.

Wie wäre es denn mal wenn du sagst du gehörst der menschlichen Rasse an. Mehr gibts dazu eigentlich nicht zu sagen.

Rassismus....schwieriges Thema! Ich finde die Leute lügen sich etwas in die Tasche, wenn sie sagen: Ich bin kein Rassist! Doch das sind sie. Schon im Kindergarten fällt ein Kind auf, wenn es unter lauter weissen schwarz ist und auch umgekehrt. Eine blondes Kind fällt auch im afrikanischen Kindergarten auf. Das ist eine Tatsache.
Aber Kinder sind neugierig und staunen. Da sind sie den Erwachsenen, die sonstwas in eine Hautfarbe hineininterpretieren klar im Vorteil.

Ich finde schwarze wunderschön! Und auch Mulatten! Die Mulatten sind sogar ein toller Mix aus Schwarz und Weiss!

Freunde dich mal ehrlich mit dir selbst an, du bist was besonderes. Und das kann man sogar sehen!!!

UND: Ein Auszug steht an. Beruflich hast du schon ein Zertifikat in der Tasche, das ist doch prima! Aber kümmer dich jetzt mal ganz gezielt um ein unabhängiges Leben. Such dir eine Wohnung oder ein Zimmer in einer netten WG. Du kannst Wohngeld beantragen oder eine zeitlang Hartz, das ist kein Drama...Du wirst garantiert später auch Arbeit finden, vielleicht in einem ganz anderen Bereich, wer weiss das schon? Verändere die Wohnsituation...ich denke hier ist der Weg.
 

Kolya

Aktives Mitglied
woher kommst du eigentlich? Aus China oder aus Afrika?
das finde ich eine nette Frage. Ich frage auch nach, woher jmd kommt. Wenn ich dann so eine patzige Antwort bekäme, ich glaube, ich wäre sehr sehr traurig und verletzt. Wenn man die Leute gleich vorm Kopf stößt, ist es klar, daß man alleine ist und bleibt.

Ich kann mich auch noch an meine Zeit nach dem Uni-Abschluß erinnern. Noch keine "richtige" Arbeit, nur Jobs, aber eben Vollzeitjobs und ich ständige Sabbelei: WAS? Als Diplom Biologe und Du machst so eine Dreckarbeit? WAS? So wenig verdienst Du? Das war sehr hart für mich.

Zu meiner Zeit hieß es: nach der Uni wäre ein Jahr warten auf den richtigen Job normal. Bei mir ist es hingekommen. Ich war erstmal im Zeitarbeitsunternehmen, dann im Labor an der Uni, dann in der Pharma Industrie bis ich dann was richtiges gefunden habe. Bis dahin bin ich durch die Hölle gegangen.

Ich kann Dir praktisch nur raten: Bewege Dich weg von der Familie und deren Meinung. So habe ich es auch gemacht und es tat gut. Ich habe mich auf mich besonnen und darauf, was ich alles erreicht habe. Auch das tut gut bzw. fühlt sich besser an als sich von der Familie niederzumachen. Das Gelaber der anderen Leute? Weiß ich auch nicht, wie man dem begegnen kann. Viele sind neidisch, die nicht studiert haben. Habe Vertrauen, probiere berufl. für Dich aus, was Dir weiterhilft. Es geht auf jeden Fall weiter, wenngleich es nach dem Studium nicht einfach erstmal ist.

Bleibe am Ball und höre nicht so auf die anderen...

Liebe Grüße

Kolya
 

Nordrheiner

Sehr aktives Mitglied
Lieber Gast,

als Mischling hast Du vielen Menschen etwas voraus: Angesichts des Verhaltens Deines Gegenübers erkennst Du sein Niveau der sozialen Kompetenz schneller, als wenn gleichrassige Menschen sich gegen überstehen..

Als Kind einer Familie mit vielen sozialen Störungen hast Du den Vorteil, dass Du für bestimmte soziale und psychische Probleme sensibel bist und vielleicht schneller als andere erkennst, welches Verhalten akzeptabel, gesund ist - und welches Verhalten dies nicht ist.

Wenn Du mit Vorgesetzten schnell aneinander rasselst, stellt sich für mich die wichtige Frage: Warum? Woran liegt es?
Hast Du das Pech, immer nur mit sozial wenig kompetenten Vorgesetzten zu arbeiten?
Dann wäre meine Anschlußfrage: Willst Du lernen, mit solchen Menschen umzugehen?
Der Gedanke, sich selbstständig zu machen, ist sicherlich nicht verkehrt. Aber beruht er in der Hauptsache darauf, dass Du mit schwierigen Menschen nicht umgehen kannst?

Auch als Selbstständige hast Du es mit Menschen zu tun - und es gibt viele schwierige Kunden....

Wenn Du aus einer Familie kommst, in der Du - bildlich gesprochen - lernen musstest, wie ein Boxer herumzulaufen, um feindliche Angriffe abzuwehren - dann ist es sehr gut möglich, dass Du diese Verhaltenstechniken automatisch mit Dir nimmst, wo immer Du auch hingehst. Du triffst so auf Menschen, die gar nicht mit Dir boxen wollen.
Nimmst Du eine durch Deine Familie gelernte und als dort angemessen funktionierende Haltung überall mit hin, dann ist es für mich erklärbar, dass Du in der Gesellschaft auf viel Gegenreaktionen stoßen wirst.

Als Hilfe: Stell' Dir einfach mal die Frage: Welches Verhalten führt bei diesem Menschen zu einer freundlichen Annäherung und welches Verhalten ist eher kontraproduktiv? Wenn Du sensibel bist für das, was Du falsch machst und wenn es Dir gelingt, Dein Verhalten zu optimieren, dann hast Du auch eine gute Basis zu erkennen, wenn Dein Gegenüber ein kontraproduktives Verhalten in den Kontakt mit Dir einbringt - und kannst geschickt ausweichen oder sogar ihm eine bessere Alternative aufzeigen.

Beispiel: Wenn jemand gelernt hat, immer misstrauisch zu sein, sollte er als Lösung jetzt nicht ins Gegenteil verfallen und jedem Menschen bedingungslos vertrauen. Der goldene Mittelweg ist es, den ich empfehle.

Du bist ein wertvoller Mensch, liebenswert und hast viele gute Anlagen, die letztendlich Dir auch viele Erfolge beschert haben. Gründe gibt es also genug, damit Du Dich als wertvoll empfinden kannst und darfst.

Wenn Du Dich selbst schätzt - ohne überheblich zu werden - strahlst Du auch den von Dir empfundenen Wert aus. Und diese Ausstrahlung ist für andere Menschen anziehend. So entsteht eine Basis, um auch einen Partner für das Leben zu finden. Achte nur bei der Partnersuche auf die Werte, die Dir wichtig sind.... dass Du sie bei einem Kandidaten wiederfindest. Suche Dir niemanden, der Dir nur deswegen sympathisch ist, weil auch er ein schwieriges Elternhaus hat.

Alles Gute,
Nordrheiner
 

Requies588

Neues Mitglied
Aufgrund eurer lieben und hilfreichen Antworten habe ich mich gestern dazu entschieden mich hier anzumelden. Ich danke euch vielmals für eure Hilfe. Das hat mir einen Schubser in die richtige Richtung gegeben und mir Zuversicht gegeben. Ich fotografiere sehr viel und will mich eigentlich auch in der Filmecke etwas ansiedeln und ich denke das ist, neben dem Auszug, eines meiner nächsten Ziele. Ich muss nur Mut fassen und es einfach tun.

Ich habe mich hier auch mitunter angemeldet um das gleiche zurück zu geben was ihr mir gegeben habt, was in meinen Augen sehr viel war. Und ich werde es gut aufheben in Zeiten wenn es wieder etwas bergab gehen sollte um es nochmal zu lesen. :)
 

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