Ich weiß langsam echt nicht mehr weiter.

Hallo zusammen,

also, ehrlich gesagt... ich weiß nicht was ich hier großartig schreiben soll. Und doch habe ich so viel zu sagen, was ich einfach kaum in Worte fassen kann.

Ich sitze gerade bei der Arbeit und fühle mich echt wie das letzte Stückchen Dreck. Ich habe im Moment das Gefühl, als würde ich alles falsch machen, egal was ich anfasse..
Sowohl Privat, als auch beruflich. Ich bin Auszubildende im ersten Lehrjahr und doch hängen sehr viele Sachen von mir ab, ich überweise die Rechnungen, Gehälter und sonstiges, ich kümmere mich um die Fibu der Firma und für die Personalien bin ich auch größtenteils zuständig. Hey, welcher Azubi kann denn damit schon Prahlen, dass er eigene Visitenkarten hat. Und dennoch, bin ich unglücklich, mir wird das alles langsam zu viel. Ich wollte kündigen, ich habe es auch versucht, habe es meinem Chef gesagt, doch er stellte mir bloß die Frage, ob ich ihn wirklich derartig hintergehen wollen würde. Ich habe mich danach eine Woche krankschreiben lassen, um klarer mit meinen Gedanken zu werden und es hatte geholfen, wenigstens ein wenig. Tja, das alles ist jetzt sage und schreibe eine halbe Woche her und ich fühle mich wieder so nutzlos und wie ein kompletter Loser.

Privat habe ich nicht sehr viel, was mich von dem Ganzen hier ablenken würde. Ich lebe allein, habe kaum Kontakt zur Außenwelt, da ich erst vor Kurzem (zu Ausbildungszwecken) hier umgezogen bin und hier niemanden kenne. Ich gehe immer mehr ein und innerlich habe ich eine seltsame Mischung aus totaler Ignoranz, Wut und Trauer. Von Tag zu Tag merke ich, wie egal mir alles wird und wie mehr und mehr ich in diesem Zustand versinke. Ich empfinde alles als sinnlos und ich möchte nicht mehr.

Hallo Olenka,

es ist sehr schade, dass Du in Deiner Arbeitsstelle so ausgenutzt wirst. Eine ausgelernte Fachkraft kostet einen Arbeitgeber natürlich viel mehr als eine Auszubildende und kann sich normalerweise gegen Ungerechtigkeiten auch besser zur Wehr setzten.


Dass Du für die Ausbildungsstelle Deinen Wohnort gewechselt hast, zeigt wie engagiert Du bist Dein Leben in die eigenen Hände zu nehmen. Toll!!! Leider wird so etwas immer wieder ausgenutzt.
Anscheinend handelt es sich bei dem Betrieb um eine kleine Firma. Wenn Du nochmal mit Deinem Chef redest und ihm klar machst, dass Du eine Kollegin für die Bewältigung Deiner Arbeit brauchst, meinst Du es würde etwas bringen? Vielleicht könnte er eine 400 Euro Kraft einstellen, damit Du zumindest zwei mal die Woche fachliche Unterstützung bekommst.
Lass Dir bitte kein schlechtes Gewissen einreden! Er ist der Vorgesetzte und damit für Dich und für genügend Personal verantwortlich.

Für Dein Privatleben kannst Du in der neuen Stadt einem Sportverein beitreten um Leute kennen zu lernen. Über ein gemeinsames Hobby kann man sich sehr schell ein gutes Netzwerk aufbauen.

Wenn alle Gespräche mit dem Chef nichts bringen, lass Dich vom Arbeitsamt beraten. Wenn Du das Glück hast einen guten Sachbearbeiter zu erwischen, vermittelt der Dich in eine Ausbildung in der Nähe Deines Heimatortes. Dann musst Du keine neue Ausbildung anfangen, sondern kannst vielleicht zum 2. Ausbildungsjahr wieder etwas mehr Ruhe in Dein Leben bringen.

Ich drücke Dir die Daumen, dass Du die für Dich beste Lösung findest!

Chris

Moin,

wie kannst du dich als nutzlos empfinden und bezeichnen, wenn du doch auf der Arbeit so gebraucht wirst? Dass man dir so viele Tätigkeiten überträgt, hat doch zumindest irgendwo auch ein klein wenig etwas mit Vertrauen und Anerkennung zu tun, oder?

Liegt es tendenziell dann doch eher an der privaten Situation dass du so down bist. Auch wenn du alleine in dem Ort bist, welche Möglichkeiten gibt es denn, dort Anschluß zu finden und Leute kennenzulernen? Was kannst du denn vor Ort unternehmen?

Ich bin ein sehr...
schüchtern kann ich das nicht bezeichnen, aber ich habe immer das Gefühl, als sei ich die Aufmerksamkeit anderer nicht wert.

LG Olenka