Hallo,
deine Mutter ist psychisch krank und gehört an sich in Therapie und da sie an Depressionen leidet liegt der Verdacht nahe dass auch du die Disposition dazu hast, also ebenfalls schleunigst in Therapie gehörst.
Kennzeichen dieser Erkrankung ist oft starke Ichbezogenheit...die Betroffenen hudeln sich ganz in ihr erkranktes Selbst ein und KÖNNEN einfach keinen Kontakt mehr aufnehmen, da ihnen alles zu viel wird. Das Verhalten deiner Mutter solltest du also nicht zu persönlich nehmen und ihr Desinteresse dir ggü nicht selbst auf dich anwenden! Das wäre dann nämlich dein Ende. Wer sich selbst nicht für sich interessiert und nicht bereit oder in der Lage ist was für sich zu tun (in diesem Fall fachärztliche Hilfe zu suchen und an zu nehmen) steckt in einer Sackgasse.
Es wäre auf Dauer ggf. gesünder für dich aus dem belastenden Umfeld deiner Mutter raus zu kommen und weg zu ziehen...solltest du mal mit einem Therapeuten klären.
Bei häufigen Selbstmordgedanken und in Hinsicht auf die Verhaltensstörung (SVV) scheinst du akut psychisch krank, sprich depressiv zu sein, und gehörst in eine Fachklinik. UMGEHEND! Die Standardtherapie dauert dort ca. 6-8 Wochen, danach sollte es für längere Zeit ambulant per Kombitherapie (psychiatrisch-medikamentös + Verhaltenstherapie) weiter gehen.
Geistige und körperliche Gesundheit ist kein Zufall sondern das Ergebnis von Arbeit an sich selbst, von Dingen die man für seine Gesundheit tut...jeder Mensch braucht um gesund zu bleiben viel Bewegung, Sport, Freunde oder Menschen mit denen man über ALLES reden kann (= Seelenhygiene) eine gute Tagesstruktur, Drogenmissbrauch vermeiden, sinnvolle Beschäftigungen, Liebe, Anerkennung, ein einigermaßen intaktes Umfeld etc. Aber all das wird einem natürlich nicht auf dem Silbertablett geliefert, sondern jeder muss selbst dafür sorgen dass man das kriegt, also aktiv werden um sich all diese Dinge an Land zu ziehen!
Schritt 1 für dich wäre es deine Depression und die Autoaggression (SVV = das Ritzen) in den Griff zu kriegen...also Therapiearbeit...Klinik, teilstationär, danach ambulant weiter. Mit dem Sozialdienst in der Klinik kannst du Beurlaubung vom Job, Krankengeld etc regeln.
Du bist für deine Gesundheit zuständig und verantwortlich, stell dich dieser Verantwortung und du kannst deine Depressionen und die SVV durchaus in den Griff kriegen.
Kennzeichen einer Depression sind Antriebsschwäche (= das du nicht zur Arbeit gehen konntest!), Niedergeschlagenheit, negativ eingefärbtge Gedanken bis hin zu Selbstmordgedanken. Es wird höchste Zeit für dich in fachärztliche Behandlung zu gehen und damit dich selbst, deinen Arbeitsplatz ab zu sichern etc.
Hock also nicht rum oder verschanze dich im Internet und versuche dich selbst zu therapieren, sondern nimm fachkundige Hilfe an und zwar so schnell wie möglich. Verzögerst du besteht die Gefahr dass die Erkrankung sich manifestiert.
Bei einer akuten Blinddarmentzündung würdest du ja auch in Behandlung gehen, oder? Warum dann nicht bei Depression? Depression ist genauso eine an sich banale Erkrankung wie ein kaputter Blinddarm...allerdings dauert bei Depression die Therapie ein wenig länger und ist aufwändiger. Das wirst du jedoch wohl oder übel schlichtweg in Kauf nehmen müssen.... Die Alternative wäre der Krankheit ggf. per Selbstmord zu erliegen, was skurril wäre da die Krankheit an sich relativ einfach behandelbar ist und bei sorgfältiger Medikation, sprich dem Ausgleich des biochemischen Ungleichgewichts im Gehirn die Selbstmordgedanken und Antriebsschwäche oft rasch wieder verschwindet.
Internet ersetzt das Leben nicht, auch keine Therapie oder reale Sozialkontakte..bitte drauf achten!
Das du hier nach rat gesucht hast war ein sehr guter erster Schritt, nun aber sollten Ratschläge die dir gegeben wurden beherzigt und in die TAT umgesetzt werden, das wäre der nächste richtige und wichtige Schritt in Richtung Wiederherstellung deiner Gesundheit.
Tu das Richtige und stell deine Gesundheit wieder her!
Viel Erfolg dabei!
Tyra
Therapie ist v.a. Infopool über die Krankheit und wie du mit ihr umgehen kannst...Wissen ist Macht...wenn du weisst wie die Krankheit funktioniert, wo deine Auslöser liegen etc kannst du lernen sie weitgehend zu beherrschen und zu verhindern dass du erneut akut wirst.
Ein Arbeitskollege von mir war schwerstdepressiv, ist nach sorgfältiger Therapie und auch indem er einige Dinge in seinem Leben geändert hat (viel Sport machen, Job gewechselt etc.) seit jahren symptomfrei.
Was deinen Bruder angeht: der gehört an sich auch in Behandlung...ihr habt wohl generell in der Familie die genetische Disposition zu psychischen Erkrankungen, Probleme mit zu passiver Haltung, unrealistischem = krankmachenden Erwartungen und der Tendenz zur Selbstzerstörung? Denk mal drüber nach!
Das du annimmst du nervst deutet auf ein gefährlich geschrumpftes Selbstwertgefühl hin..hier solltest du Aufbauarbeit leisten,...in den Therapien wird man dir sagen und zeigen wie das funktioniert.