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Ich weis nicht was ich will. Oder bin ich zu dumm?

irgendwer07

Neues Mitglied
Ok der Threadtitel ist vielleicht etwas blöd gewählt aber ich wusste auch nicht genau wie ich meine Situation beschreiben soll.

Ich weis einfach nicht was ich will oder kann mich schlecht entscheiden.
Das fängt bei so einfachen Sachen wie Hobbys an.

Ich interessiere mich für vieles eigentlich für alles aber auch irgendwie für nichts wirklich.
Nehmen wir mal Sport. Ich habe schon sehr viele Sachen ausprobiert von Tennis über Boxen,Kampfsport,Joggen usw..
Gefallen hat mir alles irgendwie also ist die Frage was davon soll ich machen? Ich setze mich also hin und versuche darüber nachzudenken und schreibe eine Pro/Kontraliste. Mir fällt dann aber nicht wirklich was ein. Ich finde halt alles "gut" und es macht Spaß aber es ist nichts dabei was heraussticht. Es ist alles auf gleicher Ebene. Wenn ich noch mehr darüber nachdenke dann kommt auf einmal der Gedanke das mir doch alles irgendwie "egal" ist. Dann mache ich gar nichts mehr.

Oder nehmen wir Musik da das selbe ich habe verschiedene Sachen ausprobiert Gitarre,Klavier,Geige,Saxophon,Flöte usw. alles gefällt irgendwie aber ich kann mich für nichts entscheiden wenn ich dann nachdenke wird mir wieder klar im Prinzip ist es mir alles egal.Also alles lassen.

Oder wenn ich jetzt wählen müssten Sport? Musik? Keine Ahnung beides gut und beides irgendwie egal.Also mache ich gar nichts.

Wenn ich einen Film gucke oder ein Buch lese ist es z.B. auch so das ich mich nicht wirklich mit Leuten darüber unterhalten kann. Ich weis zwar das ich den Film jetzt gut oder nicht gut finde. Aber warum? Keine Ahnung mein Gefühl sagt mir gut oder schlecht eine wirkliche Begründung gibt es nicht. Wenn ich darüber nachdenke ist es in meinem Kopf wie eine Blockade ich kann gar nichts mehr denken und alles ist irgendwie verschleiert oder liegt im Nebel. Ich kann es gar nicht wirklich erklären es ist einfach alles dicht.
Wobei man auch sagen muss bis ich mal was wirklich "schlecht" finde muss das auch wirklich schon Grottenschlecht sein das selbst ein Affe das merkt wie schlecht das ist. Vielleicht habe ich einfach kein sehr hohes Niveau?
Ich muss aber auch sagen das manch mal doch was durchblitzt wie zum Beispiel "weil ich die Figur gut finde" aber warum finde ich sie gut? Keine Ahnung ist einfach so.Kommt aber eher selten vor.

Kommen wir dann zum größten Problem. Ich kann mich nicht entscheiden ob ich ein Einzelgänger bin oder doch Freunde haben möchte.
Ich muss dazu sagen das ich noch nie Freunde hatte höchstens mal kurze Bekanntschaften wenn man das so nennen will.
Daher kann ich mir nur vorstellen wie da ist mit Leuten zusammen zu sein. Ich habe versucht auf verschiedenen Wegen Leute kennen zu lernen aber irgendwie fühle ich mich immer unwohl. Und hinterher denke ich wieder " Ach ne eigentlich brauchst du das gar nicht". Dann hocke ich wieder alleine rum und dann denke ich wieder ach eigentlich wäre es doch ganz schön andere Leute um sich rum zu haben. Also versuche ich es wieder und sobald ich Kontakt mit Leuten habe sei es im Internet oder in echt kommt gleich wieder ein Gefühl von Unwohlsein und das es wohl doch nichts für mich ist.
Ich weis auch gar nicht was ich mit den Leuten reden soll oder was ich machen und wie ich mich verhalten soll. Ich weis selber nicht mal genau wie ich bin und was für Charaktereigenschaften ich habe.
Deshalb passiert es dann oft das ich versuche nachzumachen was ich bei anderen Leuten beobachtet habe wie die sich verhalten und was sie sagen würden.Oder mache das was ich denke was man eben in dieser Situation tun sollte. Leider verliere ich mich in diesen "Rollen" oft total und dann artet das alles im Chaos aus weil ich total überdreht werde und gar nicht mehr genau Unterkontrolle habe was ich da sage oder mache. Dann benehme ich mich entweder wie ein Volltrottel,wie eine Labertasche, wie ein besoffener (obwohl ich gar nicht getrunken habe) oder je nachdem mit wem man grade zusammen ist/redet/chattet wie ein totaler
Waschlappen/Heulsuse/Emotionalerkrüppel.
Und wenn dann alles vorbei ist die Leute weg oder der PC aus macht es "bling" und ich wache auf und denke nur was war das gerade? Was habe ich gemacht? Was sollte das? Das war nicht ich.
Es ist auch nicht immer so das es so krass wird aber auch so wenn alles "normal" abläuft ist das ja alles nur gespielt und nicht echt.
Ich weis ja das es falsch ist irgendwas nachzuäffen aber wenn ich dann versuche einfach ich selber zu sein dann kommt da halt wieder gar nichts ich weis nicht was ich als "ich" sagen soll, was meine Meinung ist bzw.. warum das meine Meinung zu irgendwas ist und es herrscht mal wieder nur leere im Kopf oder diese ominöse Blockade geht an.
Und wie soll ich da Leute kennenlernen wenn ich wie es aussieht einfach nur eine leere stumpfsinnige Hülle bin?

Ich habe mich auch hier ebenfalls schon oft hingesetzt und überlegt warum ich eigentlich mit anderen zusammen sein will. Warum ich mich einsam fühle oder nicht alleine sein will/kann. Wozu ich andere Leute brauche und haben will.
Und auch da wieder das gleiche erst denke ich das ich vielleicht spaß haben möchte was erleben das Gefühl von Geborgenheit. Das sind aber nur die ersten flüchtigen Gedanken. Dann überlege ich weiter und denke eigentlich ist das ja da was sich viele darunter vorstellen. Aber ist es auch das was ich will? Tja und dann kommt wieder nichts .... dann ist da wieder gar nichts als ob es mir völlig egal wäre ich finde keine Erklärung warum ja oder nein oder ob ich es will oder nicht. Mir fällt dann einfach nichts ein. Und dann kommt wieder das Gefühl ja eigentlich brauche ich das ja dann nicht also egal abhaken.

Wo wir dann auch beim Thema "Spaß" wären. Was ist das? Wie fühlt sich das an? Wenn ich ehrlich bin hatte ich nie spaß und weis nicht was das ist. Ich kann es spielen ja ich weis wie andere sich verhalten wenn sie spaß haben aber selber dabei irgendein Gefühl haben? Nicht wirklich.
Als Kind muss ich aber wohl spaß gehabt haben denn auf Videos sieht es schon so aus als hätte ich spaß gehabt. Da bin ich so zwischen 5 und 12 erinnern tu ich mich daran aber nicht wirklich. Eben nur durch die Videos.
Daher weis ich auch nicht seit wann das überhaupt alles so ist wie es ist. Ich kann mich nicht wirklich erinnern wann das alles angefangen hat. Und Videos habe ich nur bis ich eben 12 Jahre alt war.Allerdings glaube ich das ich doch schon früh angefangen habe z.B. Sachen zu "spielen/vorzutäuschen" weil ich nicht wusste wie man sich verhält und dann das nachgemacht habe was andere gemacht haben oder was ich dachte was man dann eben machen müsste.

Ok ich weis nicht ob da jetzt einer durchsteigt. Jedenfalls ist es eigentlich immer so das wenn ich über was wirklich nachdenken will und da "tiefgründig" ran gehen will mir klar wird das mir alles egal ist und mir das alles nichts bedeutet oder ich irgendwelche Gefühle dafür habe. Deswegen bleibt bei mir immer alles oberflächlich oder so weil mir nie was einfällt und alles dicht ist.

Ich war auch schon bei einem Psychologen der mich untersuchen lassen hat ob ich autistisch bin. Da kam aber nichts bei raus.
Dann dachte ich oft das ich vielleicht einfach nur blöd bin irgendwie Geistig Minderbemittelt und dumm. Das habe ich dem Psychologen auch gesagt also sollte ich einen IQ Test machen. Hat mir aber auch nicht weitergeholfen.Ich bin nicht total dumm und nicht total intelligent einfach normaler durchschnitt.
Aber was sagt das schon? Man kann auch viel wissen und ansatzweise logisch denken und trotzdem irgendwie blöd sein oder?

Er hat auch versucht meine Vergangenheit mit mir auf zu dröseln aber wirklich was bei raus gekommen ist da auch nicht.Ich wusste auch schon vorher das mein leben nicht rosig war/ist und die Probleme die ich habe kenne ich auch und vorher sie kommen. Aber nicht das Problem was da oben beschrieben ist da habe ich leider keine Ahnung woher oder wovon das kommt und der Psychologe ist bis jetzt auch eher Ratlos.
Er meinte zwar da sich ab und an an leichten Depressionen leide es daran aber auch nicht liegen kann.

Ich weis auch nicht was ich mir jetzt hier erhoffe wenn mir nicht mal ein Arzt helfen kann aber vielleicht hat ihr ja doch irgendwer eine Idee oder einen Tipp was ich machen kann.
 
Lieber irgendwer,

wer alles anfängt und nichts zu ende bringt, kommt nie ans Ziel. Und wenn das Ziel auch noch so schön ist, Du erreichst es nie, wenn Du nicht vorher gelernt hast, dass halbe Sachen nutzlos sind.

Meine Empfehlung:

Eigene Dir Durchhaltevermögen an. Dazu gehört Training. Wenn Du z.B. ein Musikinstrument lernen willst, ist das eine schöne Sache. Mach es. Aber höre nicht auf, bevor Du es nicht wirklich beherrschst. Und so ist es mit allen Dingen.

Fange nichts an, wenn Du es nicht gut und vollständig machen möchtest.

Um auf irgendeinem Gebiet gut zu sein, bedarf es viel Übung. Übung ist oft lästig, kostet Zeit und Nerven. So manchesmal wird es schwer .... und dann will man "die Sache" hinwerfen und lieber etwas Leichtes und Schönes tun. Und genau das solltest Du nicht. Gerade wenn es anfängt schwer zu werden, solltest Du durchhalten.

Aufgeben kann jeder. Sogar ein Verlierer kann das. Möchtest Du zu den Verlierern gehören?

LG, Nordrheiner
 
wer alles anfängt und nichts zu ende bringt, kommt nie ans Ziel. Und wenn das Ziel auch noch so schön ist, Du erreichst es nie, wenn Du nicht vorher gelernt hast, dass halbe Sachen nutzlos sind.

Das weis ich wohl. Nur wenn man gar kein Ziel hat?

Fange nichts an, wenn Du es nicht gut und vollständig machen möchtest.

Dann brauche ich gar nichts anfangen. Denn wie ich geschrieben habe ist mir nach längerer Überlegung eigentlich alles nicht wichtig und egal. Wie soll ich mich da jetzt für was entscheiden? Soll ich alles in einen Topf schmeißen was raus ziehen und das was dabei raus kommt machen?

Um auf irgendeinem Gebiet gut zu sein, bedarf es viel Übung. Übung ist oft lästig, kostet Zeit und Nerven. So manchesmal wird es schwer .... und dann will man "die Sache" hinwerfen und lieber etwas Leichtes und Schönes tun. Und genau das solltest Du nicht. Gerade wenn es anfängt schwer zu werden, solltest Du durchhalten.

Darum geht es nur leider nicht. Es geht nicht darum ob irgendwas schwer ist oder nicht. Ich habe nichts dagegen etwas anstrengendes oder schwieriges zu machen/meisten/bewältigen. Das ist nicht der Grund warum ich was neues anfange oder irgendwas hinschmeiße. Sondern weil ich alles irgendwie "gut" finde irgendwie alles "interessant" finde aber irgendwie auch wieder nicht (oder halt nichts Begeisterungsströme in mir auslöst. Es ist alles dasselbe für mich). Und wie ich bereits geschrieben habe versuche ich mich dann hinzusetzen und herauszufinden was ich möchte und warum ich das möchte. Und dann kommt nichts ich weis nicht warum,wieso,weshalb. Es ist einfach nichts da keine Erklärung kein Einfall dazu.

Es geht ja darum das wenn ich über die Dinge nachdenke mir nichts dazu einfällt. Warum will ich es machen? Was bringt es mir? Finde ich irgendwas besser? Nein es ist alles gleich, alles das selbe. Es löst bei mir nichts aus.

Und ich weis auch nicht was das mit anstrengend zu tun hat wenn ich nicht mal weis warum ich einen Film gut finde oder nicht. Oder nicht weis was "spaß haben" bedeutet.

Aufgeben kann jeder. Sogar ein Verlierer kann das. Möchtest Du zu den Verlierern gehören?

Naja ich gebe es nicht auf weil es zu schwierig oder anstrengend ist ich würde gerne alle Sachen machen da ja alles irgendwie gut/interessant ist. Aber wie finde ich jetzt raus was ich machen will? Wie gesagt soll ich das auslosen und dann einfach das machen was raus kommt? Da ja darüber nachdenken nichts bringt? Warum ich was machen möchte? Ich "gebe nur auf" weil wenn ich darüber nachdenke warum ich es machen will mir nichts einfällt und es mir eigentlich egal ist und dann denke ich ich brauche es gar nicht machen.

Und ob ich ein Verlierer bin oder nicht ist mir ehrlich gesagt auch "egal". Ich kann jetzt versuchen mich hinzusetzen und drüber nachzudenken warum ist es mir egal? Warum sollte es mir nicht egal sein? Und so weiter und so weiter und mir würde absolut nichts dazu einfallen.

Vielleicht drücke ich mich hier auch falsch aus und kann es nicht wirklich rüber bringen was ich meine und wo ich das Problem sehe/nicht sehe.
Es hat aber nichts damit zu tun das mir irgendwas zu anstrengend wird und ich deshalb was anderes suche was einfacher ist. Wäre schön wenn es einfach nur daran liegen würde.
 
Das weis ich wohl. Nur wenn man gar kein Ziel hat?

Dann setzt man sich ein Ziel und zieht es durch !

Denn wie ich geschrieben habe ist mir nach längerer Überlegung eigentlich alles nicht wichtig und egal. Wie soll ich mich da jetzt für was entscheiden? Soll ich alles in einen Topf schmeißen was raus ziehen und das was dabei raus kommt machen?

Anstatt "alles ist mir nicht wichtig und egal" könntest Du das Problem auch so ausdrücken:

"Ich kann was ich tue oder tun könnte mit keinem Wert verbinden, für den es sich lohnen würde, zu kämpfen und mich voll einzusetzen."

Deine Formulierung "nach längerer Überlegung" zeigt für mich auf, dass Du "die Sache" eben noch nicht tief genug überlegt hast. Das ist bei jungen Menschen Deines Alters völlig normal. Du bist - wie sehr viele Menschen - auf Emotionen ausgerichtet. Deine Gedanken suchen in Deinem Inneren "etwas", was dann zur Entdeckung der Begeisterung führt. Du möchtest so ein "AHAAAA-Erlebnis". Die große Erleuchtung, die Stimme aus der Brust, die Dir sagt: "genau das habe ich immer gesucht".

Ich nehme mal an, dass Du nicht religiös bist. Aber sieh es bitte jetzt nicht als Bekehrungsversuch an, wenn ich Dir ein Beispiel aus dem NT (Johannes 8, 31 - 34) nenne, von dem ich annehme, dass es Dir helfen könnte.

Freiheit oder Sklaverei

31 Jesus sagte zu den Juden, die zum Glauben an ihn gekommen waren: »Wenn ihr bei dem bleibt, was ich euch gesagt habe, und euer Leben darauf gründet, seid ihr wirklich meine Jünger.
32 Dann werdet ihr die Wahrheit erkennen und die Wahrheit wird euch frei machen.«
33 »Wir stammen von Abraham ab«, antworteten sie ihm, »und wir haben nie jemand als Sklaven gedient. Was meinst du, wenn du sagst: ›Ihr werdet frei werden‹?«
34 Jesus sagte zu ihnen: »Amen, ich versichere euch: Wer sündigt, ist ein Sklave der Sünde.

Der erste Schritt zur Erkenntnis ist, der Glaube, also das reine Fürwahrhalten. Es gibt keinerlei Beweis. Wenn ich Dir z.B. sagen würde "der Manfred hat es genau so gemacht, wie ich ihm geraten habe und er wurde glücklich", dann könntest Du 100 Zweifel anbringen und nach Beweisen fragen. Es gibt keine Beweise, die ich Dir präsentieren könnte.

Der zweite Schritt ist: "das Leben darauf gründen" also das konsequente Tun dessen, was man glaubt.
Und erst im 3. Schritt kommt - als Folge - die Erkenntnis dessen, was wahr ist.

Dich würde ich als Sklave Deiner Gefühle bezeichnen. Du wartest auf das emotionale Ahaaaa-Erlebnis. Deine Gedanken "wenn ich darüber nachdenke" gehen auf die Suche nach diesem Ahaaaa-Erlebnis in Dir. Aber da finden sie nichts. Jedoch davon machst du Dein Handeln abhängig. Dir ist sonst alles egal.

Du bist wie der dicke fettleibige Mann aus München, der vor ca. 200 Jahren lebte und der sich krank fühlte, zum Arzt ging und sagte: "kein Sport und keine Diät haben mir geholfen". Da sagte der Arzt: "ich kann Dir nicht helfen. Aber in Berlin sitzt ein Spezialist. "Ich habe kein Pferd und kein Geld für eine Reise mit der Kutsche", antwortete der Mann. Der Arzt erwiderte: "Dann mußt Du dahin laufen". Der Mann lief los und nach 4 Monaten Fußmarsch kam er beim Spezialisten in Berlin an. Dort angekommen stellte er fest, dass er nicht mehr dick und fettleibig war.

Der Arzt in München hatte mehrere Patienten mit dem gleichen Leiden. Jedoch alle anderen brachen den Fußmarsch nach wenigen Tagen ab. Das Einzige, was sie feststellten, waren schmerzende Füße mit Blasen an den Fußsohlen.

Was bei den Patienten die Fettleibigkeit war, die Sucht nach Geschmackserlebnis für Zunge und das zufriedenstellende Sattheitsgefühl für den Bauch, ist bei Dir die Abhängigkeit (Sucht) nach schönen Gefühlen.

Du bist ein Kind unserer Zeit. Und in unserer Gesellschaft und in unserer Zeit verstehen die meisten Menschen Glück nur als "glückliches Gefühl". Diese Definition ist nach meiner Meinung falsch. Wäre sie richtig, könnte eine Flasche Vodka oder Drogen ebenfalls glücklich machen. Ein zweifelhaftes Glück.

Ich definiere Glück so:
- das Zufallsglück: Du findest 100 € auf der Straße oder triffst einen alten Freund nach langer Zeit zufällig wieder
- das Wohlfühlglück: Du feierst mit Freunden eine Party
Alles dies ist Glück, jedoch ein endliches. Es ist zudem ein Glück, welches von den Umständen und von anderen Menschen abhängig ist.

Das in meinen Augen darüber liegende Glück liegt in dem Verstehen von Zusammenhängen. Wie z.B. das Verstehen von Ursache und Wirkung, das Verstehen der Vergangenheit und ihrer Auswirkung auf meine Gegenwart. Nur wenn wir Zusammenhänge verstehen, können wir gute Entscheidungen treffen. Verstehen Menschen Zusammenhänge nicht, wenden sie sich im besten Fall an andere Menschen und fragen um Rat.

Wie bei dem fettleibigen Mann kommt das Verstehen oft erst dann, wenn wir "es" tun. Das "Ahaaa-Erlebnis" kommt am Ende. Wer wie Du, das Ahaaaa-Erlebnis, die schönen Gefühle, am Anfang sucht, findet meistens nichts. Und Du bist der junge Mann, der nachdenkt und bisher nichts gefunden hat, was von Wert ist. Dir ist alles egal. Du bist sozusagen meine Bestätigung, mein Beweis.

Ich empfehle Dir nicht, als Erstes das große Verstehen zu suchen und schon gar nicht das tolle Ahaaaa-Erlebnis oder die schönen Gefühle, die Dir die Richtigkeit bestätigen.

Meine Empfehlung: Geh einer Beschäftigung nach. Mache einen sozialen Dienst - auch wenn er Dir nichts bringt. Bringe Dich in die Gesellschaft ein. Hilf anderen Menschen bei der Bewältigung ihrer Lebensprobleme, und wenn es nur das Tragen von Einkaufstaschen oder das Spülen von schmutzigem Geschirr ist. Lerne ein Musikinstrument, treibe Sport bis zum Umfallen und lerne einen Beruf, der Dich ernährt. Übernimm Verantwortung für das was Du tust und für andere Menschen. Vor allem interessiere Dich für Menschen und für ihre Probleme. Behalte im Kopf, was ich Dir schrieb.

Es gibt quasi nur zwei Möglichkeiten: Sitzen bleiben und auf die große Erleuchtung warten - oder nach meiner Empfehlung aktiv werden.

LG, Nordrheiner
 
Dann setzt man sich ein Ziel und zieht es durch !

Und wie genau soll ich das machen? Woher weis ich welches Ziel ich mir setzen soll? Wenn ich mich hinsetze und überlege kommt das dabei raus was oben beschrieben wurde. Also soll ich jetzt irgendwelche Sachen auf einen Zettel schreiben und das was dabei raus kommt als Ziel nehmen? Wäre kein Problem ich könnte das auch durchziehen das habe ich schon öfter mit Sachen gemacht. Nur kommt dann irgendwann trotzdem die Frage wieso mache ich das? Sollte ich daran nicht irgendwas gut finden? Wenn ich einfach nur irgendwelche Dinge tue weil ich mir das ohne Grund ausgesucht habe oder ausgelost wurde komme ich mir oft wie ein Roboter vor nicht wie ein Mensch. Genauso wenn ich eben die Gefühle usw. nachspiele/nachmache weil ich nichts eigenes habe oder weis wie man das machen soll.

Das ist bei jungen Menschen Deines Alters völlig normal.

Woher weist du wie alt ich bin? Ich bin 35 da würde ich mich nicht mehr als jungen Menschen bezeichnen.
Ein großartiges AHAAAA Erlebnis will ich auch nicht unbedingt haben. Nur einfach wissen warum oder wieso ich etwas mache. Warum ich irgendwas gut finde oder nicht. Ich glaube du verstehst auch immer noch nicht genau was ich meine. Das ist vielleicht meine Schuld weil ich mich falsch ausdrücke und meine Situation nicht richtig erklären kann.Es geht einfach um diese "Blockade" wenn ich über irgendwas tiefer nachdenken möchte. Und ich sitze manch mal stunden lang und versuche darüber nachzudenken und es kommt einfach nichts.

Oder sollte es nicht normal sein zu wissen warum man etwas mag oder nicht? Oder warum man etwas tut oder nicht. Wenn du dich mit Freunden oder Familie triffst und was machst dann tust du die Dinge doch weil du sie möchtest. Wenn du lachst lachst du wahrscheinlich aus bestimmten Gründen. Oder machst du dann alles auch nur weil du dir das irgendwo abgeguckt hast? Weil du denkst so oder so sollte man in diese Situation reagieren weil das normal ist/man das so gelernt hat?
Wenn jemand einen Witz erzählt und du ihn lustig findest dann lachst du weil du es lustig findest? Ich lache dann weil ich denke das macht man wenn jemand einen Witz erzählt. Oder wenn jemand traurig ist dann tröstet du ihn weil du vielleicht Mitleid hast? Oder machst du das dann einfach so weil sich das so gehört und du einfach nur denkst das ist richtig so? Aber dabei selber fühlst du nichts du agierst einfach nur so wie es einprogrammiert ist.

Nein ich bin nicht religiös.

Meine Empfehlung: Geh einer Beschäftigung nach. Mache einen sozialen Dienst - auch wenn er Dir nichts bringt. Bringe Dich in die Gesellschaft ein. Hilf anderen Menschen bei der Bewältigung ihrer Lebensprobleme, und wenn es nur das Tragen von Einkaufstaschen oder das Spülen von schmutzigem Geschirr ist. Lerne ein Musikinstrument, treibe Sport bis zum Umfallen und lerne einen Beruf, der Dich ernährt. Übernimm Verantwortung für das was Du tust und für andere Menschen. Vor allem interessiere Dich für Menschen und für ihre Probleme. Behalte im Kopf, was ich Dir schrieb.

Es gibt quasi nur zwei Möglichkeiten: Sitzen bleiben und auf die große Erleuchtung warten - oder nach meiner Empfehlung aktiv werden.

Ich habe einen Beruf gelernt und ich gehe jeden Tag zur Arbeit.Ich sitze nicht faul rum falls das so rüber gekommen sein sollte. Außerdem habe ich z.B. den Sport auch immer ein paar Jahre gemacht oder ein Instrument länger gespielt und nicht nur ein paar Monate. Ich habe auch schon versucht mich für andere Menschen zu interessieren und zu helfen. Da mir dies auch schon empfohlen worden ist. Daher gehe ich z.B. hier bei uns bei der Obdachlosenhilfe hin und verteile essen. Aber das kommt mir alles nur gesteuert vor es kommt ja nicht von mir selber ich tue das was man mir sagt und was ich meine was man machen würde was richtig wäre weil man es so gelernt hat. Ich imitiere andere oder das was man irgendwo gelesen oder gesehen hat. Nichts davon kommt von mir.
Ich helfen den Leuten und lächle sie an und höre ihnen zu und bin freundlich. Aber warum? Weil sich das so gehört und weil ich versuche das zu machen was die anderen Leute die z.B dort helfen auch machen. Aber im inneren ist da nichts. Ich lächle weil die anderen es tun aber nicht weil es von mir aus kommt.Und so ist das in allen Lebensbereichen und in allen Situationen.
Ich könnte jedem alles vorspielen und ich könnte jeder sein. Alles was ich irgendwo gesehen,gehört,gelesen habe. Ich kann es alles nachmachen ich kann in jede Rolle schlüpfen. Aber ich ich weis nicht wer ich bin ich kann nicht ich sein. Wenn ich das bin dann bin ich gar nichts.
Ich tue trotzdem weiterhin Dinge aber ich weis nicht wieso ich tue es einfach um etwas zu tun ich sitze nicht faul rum. Wie ein Roboter der programmiert wurde irgendwas zu tun auch wenn ihm das eigentlich egal ist und nichts bedeutet.

Aber vielleicht ist das auch normal? Ich weis es nicht. Vielleicht ist das Leben ja auch wirklich nur eine große Bühne und nichts ist echt.
Ich frage mich nur manch mal ob das so wirklich ein Leben ist wo alles nur gespielt und Einbildung ist.Wo es nichts echtes gibt.
 
Woher weist du wie alt ich bin? Ich bin 35 da würde ich mich nicht mehr als jungen Menschen bezeichnen.
doch, also für mich bist Du noch sehr jung.


Ich habe einen Beruf gelernt und ich gehe jeden Tag zur Arbeit.Ich sitze nicht faul rum falls das so rüber gekommen sein sollte. Außerdem habe ich z.B. den Sport auch immer ein paar Jahre gemacht oder ein Instrument länger gespielt und nicht nur ein paar Monate. Ich habe auch schon versucht mich für andere Menschen zu interessieren und zu helfen. Da mir dies auch schon empfohlen worden ist. Daher gehe ich z.B. hier bei uns bei der Obdachlosenhilfe hin und verteile essen. Aber das kommt mir alles nur gesteuert vor es kommt ja nicht von mir selber ich tue das was man mir sagt und was ich meine was man machen würde was richtig wäre weil man es so gelernt hat. Ich imitiere andere oder das was man irgendwo gelesen oder gesehen hat. Nichts davon kommt von mir.

Aber ich ich weis nicht wer ich bin ich kann nicht ich sein. Wenn ich das bin dann bin ich gar nichts.

Ich frage mich nur manch mal ob das so wirklich ein Leben ist wo alles nur gespielt und Einbildung ist.Wo es nichts echtes gibt.

ich glaube, wir kommen der Sache langsam näher.

Ich äussere mich jetzt sehr sehr vorsichtig, weil ich Dich nicht gut genug kenne und nichts über Deine Vergangenheit weiß:

Du empfindest Dich als menschlichen Roboter, der nur deshalb seinen Namen "Rolf Müller" kennt, weil es so im Personalausweis steht und weil Dich andere Menschen so nennen. Aber wer Rolf Müller wirklich ist und ob Du wirklich Rolf Müller bist, ist eine offene Frage. Eine Frage ohne Antwort.

Du hast den Bezug zu Dir verloren. Nach meiner Erfahrung hat dies oft mit Liebeserfahrung in der Kindheit zu tun. Daher meine Fragen: 1) Wie waren Deine Liebeserfahrungen? 2) Wie sind deine Liebeserfahrungen heute?
 
Das hatte ich aber auch schon versucht im ersten Post zu erklären. Ebenso habe ich wie geschrieben schon mit dem Psychologen versucht meine Kindheit auf zu dröseln. Da kam aber auch nichts wirklich hilfreiches bei raus.

Was genau meinst du mit Liebeserfahrungen?
Ich kann mich wie gesagt nicht mehr genau an meine Kindheit erinnern aber soweit auf den Videos zu sehen ist schien ich dort wie gesagt "glücklich" gewesen zu sein. Ansonsten war meine Kindheit wohl eher normal. Meine Eltern haben sich zwar früh scheiden lassen aber ich hatte zu beiden Kontakt.Meine Eltern waren normale Eltern und haben sich denke ich ganz gut gekümmert. Gab "schöne" und "nicht schöne" Zeiten aber das ist wohl normal. Freunde hatte ich wie gesagt auch nie eben höchstens "Bekannte".

Und heute was soll ich sagen? Ich habe ja geschrieben wie es mir geht oder nicht geht. Wo soll da Platz für irgendwelche Liebeserfahrungen sein? Ich kenne keine Leute und habe auch nicht viel Kontakt außer auf der Arbeit oder wenn ich eben irgendwohin gehe was mache und da ist dann eh alles gespielt. Ich habe auch hier wieder Probleme überhaupt mit dem Wort "Liebe". Was ist das genau? Wozu brauche ich das? Keine Ahnung ich weis zwar wie sich Leute verhalten wenn sie zum Beispiel verliebt sind oder wenn Leute "liebevoll" mit ihren Kindern umgehen und könnte dies kopieren aber selber was dabei empfinden oder wissen wozu das gut sein soll kann ich nicht sagen.

Ich sage mal so letztens war Muttertag. Ich weis das man seiner Mutter was schenkt weil man sie liebt und dankbar ist. Ich weis das weil einem das gesagt wird also schenke ich ihr was weil das überall gezeigt und gesagt wird. Ich lächle dabei und umarme sie. Aber eben als Roboter und nicht weil ich das wirklich so meine oder weis warum ICH das jetzt mache. Also in dem Sinne weis ich schon warum weil man das eben so macht und sich das so gehört. Ich weis jetzt nicht ob ich das so rüber bringen konnte wie ich das meine. Aber das ist jetzt mal so ein Beispiel.
 
Was genau meinst du mit Liebeserfahrungen?
Ich kann mich wie gesagt nicht mehr genau an meine Kindheit erinnern aber soweit auf den Videos zu sehen ist schien ich dort wie gesagt "glücklich" gewesen zu sein. Ansonsten war meine Kindheit wohl eher normal. Meine Eltern haben sich zwar früh scheiden lassen aber ich hatte zu beiden Kontakt.Meine Eltern waren normale Eltern und haben sich denke ich ganz gut gekümmert. Gab "schöne" und "nicht schöne" Zeiten aber das ist wohl normal. Freunde hatte ich wie gesagt auch nie eben höchstens "Bekannte".

Und heute was soll ich sagen? Ich habe ja geschrieben wie es mir geht oder nicht geht. Wo soll da Platz für irgendwelche Liebeserfahrungen sein? Ich kenne keine Leute und habe auch nicht viel Kontakt außer auf der Arbeit oder wenn ich eben irgendwohin gehe was mache und da ist dann eh alles gespielt. Ich habe auch hier wieder Probleme überhaupt mit dem Wort "Liebe". Was ist das genau? Wozu brauche ich das? Keine Ahnung ich weis zwar wie sich Leute verhalten wenn sie zum Beispiel verliebt sind oder wenn Leute "liebevoll" mit ihren Kindern umgehen und könnte dies kopieren aber selber was dabei empfinden oder wissen wozu das gut sein soll kann ich nicht sagen.

Ich sage mal so letztens war Muttertag. Ich weis das man seiner Mutter was schenkt weil man sie liebt und dankbar ist. Ich weis das weil einem das gesagt wird also schenke ich ihr was weil das überall gezeigt und gesagt wird. Ich lächle dabei und umarme sie. Aber eben als Roboter und nicht weil ich das wirklich so meine oder weis warum ICH das jetzt mache. Also in dem Sinne weis ich schon warum weil man das eben so macht und sich das so gehört. Ich weis jetzt nicht ob ich das so rüber bringen konnte wie ich das meine. Aber das ist jetzt mal so ein Beispiel.

Lieber irgendwer,

vermutlich gibt es keine besonderen Ereignisse in Deiner Kindheit, die einem Psychologen einen Anhaltspunkt für eine Diagnose geben können. Es war - zumindest aus Deiner Sicht - alles normal.

Wir können aber schon beide feststellen, dass Du mit dem Begriff Liebe nichts anfangen kannst. Daraus leite ich ab, dass Du Liebe als Kind nicht erfahren hast. Du wurdest lediglich körperlich versorgt ... , aber seelisch wurdest Du verwahrlost.

Eine andere Übersetzung für Liebe ist Interesse. Wenn Du einem Autoverkäufer Interesse zeigst, dass Du ein Auto kaufen möchtest, ist der Verkäufer sehr freundlich zu Dir. Aber er liebt Dich nicht. Es ist ein auf einen bestimmten Zweck ausgerichtetes Zeigen von Interesse, welches letztlich zu seinem Vorteil führt. Dabei hast Du auch einen Vorteil, denn Du bekommst das von Dir gewünschte Auto. Dass Du bei dem Kaufgeschäft zufrieden bist, ist dem Verkäufer aber nur insofern wichtig, weil Du mit Deiner Zufriedenheit gute Werbung für dieses Autohaus machen wirst. Gehst Du unzufrieden aus dem Autohaus, ist das gekaufte Auto mit versteckten Mängeln behaftet, wirst Du negative Werbung machen. Um das zu verhindern, wird ein guter Autoverkäufer bemüht sein, Dich zufrieden zu stellen. Mit dieser Ausführung will ich verdeutlichen, was mit Interesse - im Sinne von Liebe - nicht ist.

Wenn ich Dich richtig verstehe, dann hast Du lediglich Interesse an anderen Menschen im Sinne eines Kaufgeschäftes. "Ich zeige Dir Freundlichkeit (spiele Interesse an Dir vor) - und dafür machst Du mir keinen Ärger, kritisierst mich nicht negativ und gibst mir ggf. das, was ich von Dir haben möchte."

Dies nennt man auch Sozialverhalten. Ab vielleicht dem 6. oder 7. Lebensjahr lernen Kinder, dass unsoziales Verhalten zu Nacheilen führt. Diese Nachteile gilt es zu vermeiden. Das Kind lernt seine soziale Rolle kennen. "Das tut man - das tut man nicht."

Aber was ist in den Jahren davor? Gesund ist eine Kindheit vom 0 - 6. Lebensjahr, wenn das Kind bedingungslos geliebt wird. Das bedeutet, dass es großes Interesse seitens der Eltern - besonders der Mutter - erfährt, für die keinerlei Gegenleistung eingefordert wird.

Bei seelischer Verwahrlosung erkennt die Mutter im Baby lediglich einen Gegenstand, der gepflegt und geputzt werden muß. Mehr nicht. Die Mutter nimmt keinen Anteil an den Erfahrungen des Babies bzw. Kleinkindes. (emotionale Anteilnahme = wichtig für Liebeserfahrung)

Positive Variante der Verwahrlosung:
Ob es krabbelt und sich dabei auf einen Stuhl hochziehen kann, spielt keine Rolle. Für das Baby ist es ein Abenteuer, ein wichtiges und positives Erfolgserlebnis (=ich habe mein Ziel erreicht), für die Mutter ist es egal.

Negative Variante: Fällt das Kind hin und reißt sich schmerzhaft die Haut am Bein auf, so wird es von der Mutter "repariert" wie ein Gegenstand. Welche Erfahrungen das Kleinkind macht, welche Emotionen es mit dem Erlebnis verbindet, spielt für die Mutter keine Rolle. Sie nimmt - wahrnehmbar für das Kleinkind - keinen emotional wahrnehmbaren Anteil an dem Unfall aus emotionaler Sicht des Kindes. Die Gefühle des Kleinkindes sind egal. (ggf. wird das Weinen oder Schreien des Kindes ignoriert oder als "das ist lästig" signalisiert)

Gerade durch engen Kontakt mit lieblosen Eltern erfährt das Kind keine Liebe. Es hat jedoch einen Lerneffekt: "Meine Gefühle sind unwichtig - spielen keine Rolle." Das ist so, als ob Du lernen würdest: Meine Beine sind unwichtig. In der Folge lernst Du niemals das Laufen. Warum auch? Und wenn das Kind gelernt hat: "Meine Gefühle spielen keine Rolle" dann spielen auch Gefühle anderer Menschen keine Rolle. Die Gefühle anderer Menschen spielen erst dann wieder eine Rolle, wenn es um das Sozialverhalten geht. Aber dabei geht es eben um die Gefühle anderer - wie bei einem Kaufgeschäft. Gefühle, die positiv gestimmt werden sollen, um eine negative Reaktion zu vermeiden oder um einen positiven Zweck zu erfüllen.

Ein weiterer Faktor liegt darin, dass Babies u. Kleinkinder nur emotional lernen. Der Verstand braucht ca. 20 Jahre, um zur vollen Reife zu gelangen. Daher ist die Wahrnehmung der Gefühle in der Baby- und Kleinkindphase überaus wichtig. Etwas anderes hat das kleine Kind nicht. Streichelt jemand dem Kind sanft über die Haut, hat das Kind ein angenehmes Gefühl. Lerneffekt: "Streicheln ist schön, das mag ich." Schreit man ein Kleinkind an oder stösst es sich an einem Stuhl, dann lernt es: "Das ist unangenehm, das mag ich nicht". In der Folge dieser positiven oder negativen Erfahrung lernt das Kind anzustreben, was als angenehm empfunden wird und lernt zu vermeiden, was als unangenehm empfunden wird. Aber mit dem Lernen "was ist Liebe" hat das nichts zu tun, obwohl das Kind über seine Emotionen lernt.

Das Erlernen von Liebe erfolgt dadurch, wenn und weil das Kind - ohne jede Bedingung - emotional angenehme Zuwendung und Interesse am eigenen Erleben seitens der Mutter bzw. des Vaters erfährt.

Beobachte mal junge Mütter, wie sie mit Baby oder Kleinkind umgehen. Macht das Baby die Windel voll, wird das lustig und anteilnehmend von der Mutter nicht nur wahrgenommen, sondern auch geäussert. "Oh, da hat man kleiner Liebling ja einen Kacka gemacht. Oh wie schön". Und dabei strahlt die Mutter das Baby an. Wendet sich die Mutter mit der vollgeschissenen Windel ab, um diese zu entsorgen, hat sie eher einen Ausdruck des Ekels im Gesicht. Aber in der Hinwendung zum Baby - also für das Baby wahrnehmbar, lacht sie bzw. hat einen freundlichen Gesichtsausdruck und eine freundliche Stimme.

Solange das Baby bzw. das Kleinkind noch nicht alt genug ist, um soziales Verhalten zu lernen, lernt es nur über seine Emotionen und über die Erfahrung, wie die Mutter mit den Emotionen ihres Kindes umgeht. Je mehr Anteil eine Mutter an den Emotionen des Kindes - für das Baby wahrnehmbar - Anteil nimmt, je mehr lernt das Baby, dass es selbst wichtig ist, dass eigene Emotionen wichtig sind. Die Emotionen bilden in der Baby- und Kleinkindphase eine eigene Sprache zwischen Mutter und Kind, zwischen "Ich und Du".

Diese Sprache hast Du, Irgendwer, anscheinend nicht gelernt. Du kennst angenehme oder unangenehme Gefühle vorwiegend aus der Zeit, in der Du Deine soziale Rolle gelernt hast. Du kennst angenehme oder unangenehme Gefühle auch aus der Baby- oder Kleinkindphase, aber dort nur in Bezug auf Wahrnehmung des Körpers ("wenn ich mich am Stuhl stosse, tut das weh. Das mag ich nicht"). Das Bilden einer Sprache, bestehend aus Emotionen, ist Dir fremd. Vielleicht hast Du mal gehört "die Liebe ist eine Sprache" oder "Sprache der Liebe"?

Dabei gebe ich zu bedenken: Dein Denken hat sehr viel mit Sprache zu tun. Ohne dass Du Worte kennst, wirst Du nicht denken können bzw. wirst Du Deine Gedanken nicht bewusst wahrnehmen.
Und jetzt wende das mal an auf "die Liebe ist eine Sprache".

Soweit meine heutigen Gedanken.

LG, Nordrheiner
 
Zuletzt bearbeitet:
Moin Ihr zwei

Irgendwer ...
so wie ich Dich hier lese hast Du entweder überhaupt keinen Zugang zu deinen Emotionen ..
z.B. ist Liebe für jeden Menschen etwas anderes, es ist ein Gefühl -- für mich ist es manchmal ein Duft, manchmal ein Bild..
Meine Mutter ist vor vielen Jahren gestorben, einer der Dinge, die ich heute noch von Ihr habe ist ein Päonienstrauch -- und wenn dieser blüht ist sie da meine Liebe zu Ihr und Ihre Liebe zu mir, sie ist einfach da, sie umhüllt mich, erfasst mich, dringt in mich in ein ... sie ist einfach,
und sie ist einfach nichts was ich erklären kann.


ODER und das wäre schrecklich, du hast überhaupt keine Emotionen - auch das gibt es.

Dein von Dir gefühltes Verhalten wenn DU chattest könnte ein Hinweis darauf sein.

eines ist mir noch aufgefallen .. mir scheint Du würdest überall auf ein "BOAH"-Erlebnis warten .. diese sind aber wirklich wirklich rar
Ein erreichtes Ziel z.B. Ich kann jetzt ne Rolle rückwärts -- ist aber nicht immer mit "BOAH"verbunden, meist ist es nur eine stille Zufriedenheit mit diesem Zustand

Ebenso habe ich wie geschrieben schon mit dem Psychologen versucht meine Kindheit auf zu dröseln.
das hilft aber nichts wenn man dort aufhört .. aufdröseln (auch des Jetzt-Zustandes) ist wichtig .. wie geh ich damit um, lernen daraus etwas zu machen, das Dir entspricht ... und da ist es mit aufdröseln nun mal nicht getan.

Viele Grüße und Daumendrücken

die olle Landpommeranze
 
Und wie kann ich jetzt herausfinden welches von beidem zutrifft?
Wenn zweites zutreffen würde, würde ich dann überhaupt darüber nachdenken warum das bei mir alles so ist oder eben nicht so ist? Also ich meine würde mich das dann überhaupt interessieren?

Und wie ich Nordrheiner schon geschrieben habe suche ich nicht unbedingt ein AHA oder BOAH Erlebnis. Sondern ich möchte nur wissen warum ich etwas gut finde oder nicht usw. oder eben mit dem Verhalten gegenüber anderen.

Mal als Beispiel auf der Arbeit unterhalten sich meine Kollegen über einen Film. Sie erzählen sich dann „Wie fandest du den Film?“ „Ja ich fand den Film gut weil so und so und deswegen“ oder „Ich fand den Film scheiße weil so und so und deswegen“.
Wenn sie mich dann fragen „Und hast du den Film geguckt?“ und ich ja sage dann kommt die Frage „Und was hältst du davon?“ dann sage ich entweder „Weis nicht“ dann wird weiter gefragt „ Aber du musst doch wissen wie du den Film findest“ dann überlege ich noch mal wenn ich denke ich finde ihn gut/schlecht sage ich „Ja gut“. Dann kommt wieder die Frage „Und wieso was findest du gut daran?“ dann kann ich nur mit den Augen blinzeln und die Schultern zucken. Dann verdrehen alle die Augen und gehen. Wieso kann ich nicht einfach sagen warum irgendwas so ist wie alle anderen auch.
Oder auch ein Kollege spielt Klavier er erzählt immer wie toll er das findet und das das seine Leidenschaft ist. Oder alle vom Fußball reden und begeistert sind da denke ich immer und was finde ich toll? Tja alles und nichts. Ich kann zu nichts wirklich was sagen außer ja ich mache das oder habe das gemacht.

Langsam weis ich auch ehrlich gesagt selber nicht mehr was ich hier eigentlich versuche zu finden. Aber dieses „Gefühl“ ein Roboter zu sein ist auch irgendwie "merkwürdig" und fühlt sich nicht richtig an. Ich weis nicht ob ich das als "leer" bezeichnen soll.

Und noch mal zu Nordrheiner das kann ich jetzt nicht beurteilen wie genau meine Eltern mich als Kleinkind behandelt haben. Ich weis nur das mein Vater ziemlich streng und auch eher "Emotionslos" ist wobei das auch nicht wirklich stimmt er kann schnell sehr sauer werden.
Meine Mutter würde ich als normale Mutter bezeichnen so wie man das überall sieht. Sie kümmert sich auch jetzt noch um mich bzw.. macht sich sorgen um mich oder umarmt mich ständig wenn ich sie besuche.
 

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