Der heutige Rassismus ist ganz klar ein Ergebnis der Sklaverei.
Der übrigens lange Zeit nicht explizit Ausländer, sprich Afrikaner, unterworfen waren, denn auch innerhalb Europas war Sklaverei früher gang und gäbe.
Schon die alten Wikinger, Kelten und Germanen hielten Sklaven - Kriegsgefangene oder geraubte Frauen und Kinder aus anderen Stämmen oder Dörfern, manchmal aber seltener auch aus weiter Entfernung als Ware importiert, z. B. einen "gelehrten" Griechen, der den Kindern des Dorfhäuptlings Latein beibringen sollte, als das noch die Weltsprache des römischen Imperiums war.
Und das ganze "christliche" Mittelalter hindurch war es nicht besser, denn da herrschte die Leibeigenschaft, eine "gemilderte" Form der Sklaverei, und waren die gesellschaftlichen Stände (Leibeigene, freie Bauern, Handwerker, Krieger, Klerus, Adel) fast so undurchdringlich nach oben abgeschottet wie die Kasten in Indien - Leibeigen heiratete Leibeigen, Knecht heiratete Magd, der Bauerssohn eine Bauerntochter und so weiter, die einzigen Aufstiegschancen für Männer der niederen Schichten boten das Militär und die Kirche, für Frauen war der Aufstieg praktisch unmöglich, nix Heirat Magd mit Fürst wie im Märchen, die Magd war allenfalls als Bettwärmerin gut genug, geheiratet hat der Fürst natürlich eine standesgemäße Fürstentochter.
Es ist kein Zufall, daß die Leibeigenschaft nach und nach abgeschafft wurde in der Zeit der Kolonialisierung, des schleichenden Machtverlustes der Kirchen bei gleichzeitigem Machtgewinn der Bürgerschaft insbesondere in den Städten und der beginnenden Aufklärung.
https://de.wikipedia.org/wiki/Leibeigenschaft
Zu dieser Zeit war Sklaverei/Leibeigenschaft noch nicht mit körperlichen Merkmalen wie der Hautfarbe verbunden, da zu viele Leibeigene eben reinrassige Europäer waren, genauso lange im Land ansässig oder sogar länger wie ihre "Herren".
Zwar hat sich schon damals der eine oder andere Fürst einen rabenschwarzen Afrikaner als importierten Sklaven und Leibdiener gehalten, die galten damals als Statussymbol wie heute der teure Sportwagen, aber die wurden nicht etwa wegen ihrer Hautfarbe oder ihres Aussehens diskriminiert, sondern allenfalls wenn sie noch keine "guten Christen" waren, sondern noch irgendwelchen "heidnischen" Praktiken anhingen.
Die Diskriminierung ging los in den Kolonien, vor allem in Amerika. Nachdem dort wegen der importierten europäischen Seuchen die Indianer starben wie die Fliegen und sich auch sonst nicht als gute Sklaven der europäischen Eroberer erwiesen, hielt man sich an die arabischen Sklavenhändler und ließ sich von denen zähere Arbeitskräfte, in Form afrikanischer Sklaven schicken.
Denn irgendwer mußte die Gold- und Silberbergwerke in Amerika (das anfängliche Hauptziel der goldgeilen Europäer) samt Infrastruktur - Landwirtschaft für die Ernähung und für Exporte - bearbeiten, dafür wollten sich die stolzen spanischen, portugiesischen etc. Eroberer nicht selber die Finger dreckig machen.
Wie wurde das "moralisch" begründet? Ganz einfach, nämlich religiös - wir bringen diesen armen schwarzen Wilden das Christentum, die Bibel, als Entschädigung müssen sie uns als Sklaven dienen. Und wie unterschied man zwischen Herrn und Sklaven? Ganz einfach, nach der Abstammung und Hautfarbe.
Alles was nicht europäischen Ursprungs war, also Indianer, Afrikaner = automatisch Sklave. Später kamen auch noch Inder, Chinesen und diverse andere Volksgruppen dazu. Alles was nicht reinrassig weiß war = Untermensch, Sklave.
Aber mit weiterem Machtverlust der Kirchen und der Tatsache, daß die Sklaven irgendwann alle christianisiert waren, konnte die Sklaverei-Begründung Religion nicht mehr länger aufrechterhalten werden, man hätte die Sklaven freigeben müssen, und das ging natürlich nicht, denn nach wie vor brauchte man die billige Arbeitskraft, moderne Maschinen gab es schließlich noch keine.
Also wurde zu dieser Zeit, in einer Zeit vieler aufstrebenden (Pseudo-)Wissenschaften des 18. und 19. Jahrhunderts, die Rassentheorie erfunden, als Ersatz für das weggefallene religiöse Argument, das den Europäer "wieder" per reiner Abstammung zum Herrenmenschen erklärt und jeden anderen zum Sklaven.
Und aus dieser "nachgeborenen" Rassentheorie speist sich die Diskriminierung bis heute. Auch die religiöse gegenüber den Juden, die von den Rassisten und Antisemiten - obwohl dem europäischen Typ entsprechend - als "Semiten", als fremdes Volk eingestuft werden.
Mit der ursprünglichen religiösen Begründung des Antisemitismus - den "Christusmördern" - läßt sich nämlich nicht mehr punkten in einer Zeit, in der die Kirchen, das Christentum alter Prägung, immer weniger zu melden hat.