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Ich trauere ständig dem "Früher" hinterher - war da doch alles besser ?

J

Jakob12

Gast
Auf Deutsch gesagt die heutige (moderne) Zeit - ich komme darin irgendwie nicht klar.

Alles verändert sich rasend schnell, durch diverse Technik und Medien erlebe ich neine Reizüberflutung, so dass ich manchmal davon schon gestresst bin. Die Menschen um mich wirken teilweise wie gehetzte Tiere.

Oft liege ich im Bett und denke an meine Jugendzeit, da gab es weder Handy, noch Laptops, man traf sich noch Abends im Freien um was zu unternehmen, alles erschien mir rückblickend besser zu sein, auch der menschliche Umgang untereinander und die gemeinsame Gestaltung eines gemütlichen Zusammenlebens. Alles war irgendwie familiärer.

Heute hab ich den Eindruck es geht nur noch um Materielles, um Gier, Korruption. Jeder ist sich selbst der Nächste.

Geht das noch jemandem so oder bin abnormal? Manchmal schau ich mir auf Youtube alte Fragmente von Fernsehsendungen der 80iger und 90iger und merke dass ich dabei richtig in Wehmut verfalle. Und anhand der Kommentare dort sehe ich eigentlich dass ich nicht ganz alleine bin. Wie oft lese ich den Satz: "Das waren noch Zeiten, das war noch Fernsehen".
 
Das ist ganz normal, daran merkt man, dass man alt wird auch wenn sicher was wahres dran ist.
Du mussts so sehn, sei froh, dass es damals so schön war.

Wenn ich sehe, was da auf die heutige Jugend zu komtm, da bin ich froh, dass ich das nicht mitmachen muss.
 
Was kommt denn deiner Meinung nach auf die heutige Jugend zu Gast ?

Ich sehe das auch so, bin selbst 35. Damals war alles geordneter, stressfreier und familiärer, auch in der Schule.
Schaut euch doch mal ein paar Ausschnitte an von vor 20 jahren, als man noch mit der Familie vor dem TV sas.

Heute muss man in der Berufschule schon Voträge halten, Gymnasien haben fast schon UNI Niveau und alles dreht sich nur um Geld. Finde auch dass sich alles negativ entwickelt hat.

http://www.taz.de/!95169/
 
"Früher" war nicht alles besser. Aber früher war man eben noch Kind/Jugendlicher. Da erlebt man alles aus einer ganz anderen Perspektive. Man hat noch nicht so viele Erfahrungen gemacht (gute und schlechte). Wenn man nicht grad in einem sehr schlimmen Elternhaus aufwächst, erlebt man diese Zeit als eine Zeit der Geborgenheit, Sicherheit, Sorglosigkeit. Was konnte einem schon passieren? Eigentlich nichts. Man hatte Eltern, die sich um die materielle Sicherheitheit kümmerten, einen strukturieren, klaren Tagesablauf mit Schule und Freizeit, konnte sich das "Erwachsenenleben" schon mal schön zurechtträumen, ohne es bereits meistern zu müssen.

So gesehen wäre ich auch gern nochmal 12😉. Es ist völlig normal, sich diese Zeit immer mal zurück zu wünschen. Zumal der zeitliche Abstand die Erinnerung verklärt. Denn wenn man ehrlich ist, hatte man damals in der "sorglos-entschleunigten Zeit" doch auch oft Dinge, die einem nicht gefielen. Entscheiden konnte man eben als Kind oder Teenager noch nichts. Man war - logischerweise - in allen Bereichen abhängig. Schule konnte auch alles andere als ein Zuckerschlecken sein...

Als ich Kind war (bin jetzt 35) gabs auch noch keine Laptops, die ersten "riesigen Handys" kamen dann Anfang der 90er (glaube ich). Klar, ging es auch ohne. Aber würde ich mir ein Leben ohne moderne Kommunikationstechnik, ohne Internet wünschen? Nie. Dazu bringt es mir zuviele Vorteile, macht Dinge leichter, ermöglicht den schnelleren, umfassenderen Zugang zu allen möglichen Informationen. Ich denke eher: Schade, dass es das noch nicht gab als ich Kind war. So unterschiedlich ist die Wahrnehmung.😉

Und zu der Fernseh-Sache. Ein bisschen hängt das mit der beschriebenen, ganz normalen Sehnsucht nach der Kindheit zusammen. Die damaligen Lieblingsserien gehören eben genauso dazu wie Omas Kirschkuchen oder die Wanderungen mit Opa durch den Wald - schöne und leider vergangene Erlebnisse einer Lebensphase, die vorbei ist.
Man kann natürlich gut über das Fernsehen schimpfen, über Reality-TV, Castingshows und Co. Aber wozu? Sowas ist komplett unwichtig. Man schaut es oder man schaut es nicht. Die Welt wird davon weder schlechter noch besser. Außerdem: So groß wie heute war die Vielfalt als Filmen, Serien ect. wohl nie. Da findet sich auch immer was mit Niveau - wie auch immer jeder das für sich definiert.
 
Ich denke gerade die Medienlandschaft hat sich extrem gewandelt. Bei jeder Sendung gehts doch nur darum möglichst viel Geld zu scheffeln. Denkt ihr wirklich das Rumgepöble vor Boxkämpfen ist echt ? Da sollen doch nur mehr Zuschauer aufgestachelt werden. Anderes Beispiel Günther Netzer und Gerhard Delling - wie oft hatten die sich im Tv angegiftet und den Zuschauer hats unterhalten. Dass sie in Wirklichkeit gute Freunde sind weiß keiner und denkt auch keiner. Und genau das ist das Schlimme finde ich heute, die breite Masse kapiert ja nichtmal wie sie verarscht wird, siehe Sendungen wie Bachelor und sonstiger Lifestyle-Müll. Es wird doch alles heute kalkuliert, Kultur und die Dinge die einem damals wirklich das Herz öffneten gibt es nicht mehr. Deshalb bleibt bei mir der TV auch meistens ganz aus.

Das Internet ist schön und gut, hat aber auch die Geiz ist Geil Menthalität ins Leben gerufen und macht es vielen Händlern schwer überhaupt noch zu bestehen.

Wenn ich sehe dass heute in einer 5-köpfigen Familie abends jeder für sich mit dem Laptop rumsitzt frustriert mich das irgendwie. Und klar war die Kindheit rückblickend unbeschwert, hätte damals auch nie gedacht dass das geschwätz der Alten irgendwann Bestand hat, von wegen du hast es noch schön.
 
Du hast schon Recht. Fernsehen ist sicher "krawalliger" geworden. Andererseits: Wenn ich heute Serien oder Filme von früher schaue, denke ich manchmal: wie staubig ist das denn? Nicht bei allen, klar. Aber es gibt auch heute gut gemachte Filme, Filme mit "Botschaft" ect. Hat alles (mindestens) zwei Seiten.

Auch mit dem Internet als Konkurrenz zu "normalen" Läden hast Du recht. Und dennoch: Wenn ich ehrlich bin, kaufe ich lieber online - größere Auswahl, keine nervigen anderen Kunden. Der Preis ist da für mich nicht unbedingt das erste Kriterium. Die Tatsache, von zu Hause oder dem Büro aus bequem shoppen zu können, schon. Ist ja alles immer auch eine Frage der persönlichen Präferenzen.
 
Ich glaube, die Sehnsucht nach dem "Früher" ist einfach ein psychologisches Phänomen, das Menschen schon immer erlebt haben, und das vermutlich einfach aus dem Älterwerden resultiert. Im Laufe der Zeit verklärt man die frühere Zeit, weil sie eben eine Erinnerung an die eigene Jugend darstellt.

Im übrigen denke ich keineswegs, dass "frühere Zeiten" besser oder angenehmer gewesen waren als die Gegenwart. Beispielsweise haben auch die Leute in den Zwanzigerjahren ihre Zeit als hektisch und stressig empfunden. Damals waren eben andere Erfindungen neu und haben Dynamik in das Leben gebracht: Autos und Eisenbahnen, Telefon und Telegrafen. Erst vor kurzem habe ich mir Originalfilme aus dem Berlin der Zwanzigerjahre angeschaut, und die gezeigten Straßenszenen wirken alles andere als beschaulich. Dazu kommen zusätzliche Stressfaktoren, wie wir sie in diesem Ausmaß heutzutage gar nicht mehr kennen (politische Unruhen, weitverbreitete Armut, schlechtere medizinische und soziale Versorgung, Militarismus,...).

Auch die Siebzigerjahre (meine Kindheitszeit also) empfand ich schon damals als nicht besonders angenehm. Zu deutlich sind mir noch die Gefühle der Bedrohung durch Terrorismus und den kalten Krieg in Erinnerung. Damals war auch die Angst vor dem drohenden 3. Weltkrieg allgegenwärtig. Dazu kam eine wesentlich stärkere Umweltverschmutzung als heute (wegen fehlender Katalysatoren in den Autos und Fabriken). Ich erinnere mich hauptsächlich daran, dass auch sonnige Sommertage meistens einen milchig-trüben anstatt strahlendblauen Himmel hatten.

Alles in allem bin ich eigentlich ganz zufrieden mit der Gegenwart.
 
Kann Deine Gedanken sehr gut nachvollziehen, @Jakob12.
Glücklicherweise bin ich in der Lage, mich aus dem, was mir nicht gefällt, raushalten zu können. Aber selbst das Raushalten ist hin und wieder etwas anstrengend.
Ist ja gut, wenn Du Dir kleine "Inselchen" schaffen kannst. Tut gut.
 
Ich finde auch, die Welt war früher strukturierter und überschaubarer, aber durch den ständigen schon immerwährenden Fortschritt geht es wohl jeder Generation so.

Was ich jedoch denke, wir werden viel durch die Medien manipuliert, auch wenn wir es nicht so wahrnehmen, ein Stück heile Welt, die jede Seele für sich braucht, ist heutzutage dadurch schwer machbar, auch wenn wir selbst nicht fernsehen, der Nachbar tuts und lässt sich beeinflussen, was uns wiederrum den Umgang mit ihm evtl. erschwert. (Nur so als Beispiel).

Einige Dinge haben sich verbessert und einige verschlechtert.
 

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