Anzeige(1)

  • Liebe Forenteilnehmer,

    Im Sinne einer respektvollen Forenkultur, werden die Moderatoren künftig noch stärker darauf achten, dass ein freundlicher Umgangston untereinander eingehalten wird. Unpassende Off-Topic Beiträge, Verunglimpfungen oder subtile bzw. direkte Provokationen und Unterstellungen oder abwertende Aussagen gegenüber Nutzern haben hier keinen Platz und werden nicht toleriert.

Ich suche nach Wegen, um mit meiner Vergangenheit abzuschließen

G

Gelöscht 118848

Gast
Hallo zusammen

Ich werde sehr wahrscheinlich einen neuen Therapieplatz im Sommer 2022 bekommen. Die Therapeutin war sehr nett am Telefon und ihr Spezialgebiet klang auch sehr vielversprechend.

Trotzdem möchte ich schon selbst aktiv werden und Strategien erarbeiten, um meine Vergangenheit besser zu verarbeiten.

Ich war vor kurzem in der Stadt, wo ich meine Fachhochschulreife absolviert habe, sowie meine GTA-Ausbildung.

Von allen möglichen Dingen habe ich mich ablenken lassen, weil ich so fasziniert war von den Ruinen, die z. T. noch aus dem Mittelalter stammen.

Als ich mich auf dem Weg zurück zum Hauptbahnhof machte, da kam ich noch am alten Schulgebäude vorbei, wo ich hingegangen bin. Dieses wird nicht mehr genutzt.

Ich schwelgte in Erinnerungen und ging zu der Stelle, wo mein Lieblingslehrer stets seine Raucherpause hatte. Es war ein sehr schönes Gefühl, aber ich musste auch weinen, weil Zeit dieses Schulgebäudes endgültig vorbei ist.

Aber als ich nach Hause kam, da hatte ich plötzlich das Gefühl, dass genau das mir geholfen hat mit dem sehr negativen Teil meiner Schulzeit abzuschließen.

Jetzt empfinde ich die Förderschule nicht mehr als schrecklichen Ort. Meine Kids fühlen sich auch wohl dort.
Jedoch tun mein Mann und ich alles, um beide auch Zuhause gut zu fördern, damit beide später die Ausbildungsreife erreichen.

Es wäre besser, wenn ich zusammen mit der Psychologin meine Themen behandel, aber ich glaube wenn ich nichts selber mache, dann wird dies all meine Fortschritte zerstören, die ich mir in der Tagesklinik erarbeitet habe.
 

Zebaothling

Sehr aktives Mitglied
Hast Du mal in der Klinik gefragt , ob es da so etwas gibt wie Nachsorge - so , das Du die erarbeiteten Fortschritte reflektieren kannst , hast Du bei Caritativen Vereinen gefragt ob es ggf. Ehrenamtler gibt, die psychologisch geschult sind , mit denen Du Gespräche führen kannst , bietet das Jugendamt keine Möglichkeiten der Beratung in Erziehungsfragen und Förderungsmöglichkeiten Zuhause für Kinder ?
Du hast doch sicher auch Fachwissen erworben, wie sieht es nit Sachen aus , wie Familienhilfe oder Foren für Erzieherinnen o.ä.

ich denke hier finden Du und Dein Mann aber auch viele Tipps sprich doch mal einfach an, was Dich beschäftigt also gedanklich , Du solltest aber Deine Anonymität wahren.
 
G

Gelöscht 118848

Gast
Hast Du mal in der Klinik gefragt , ob es da so etwas gibt wie Nachsorge - so , das Du die erarbeiteten Fortschritte reflektieren kannst , hast Du bei Caritativen Vereinen gefragt ob es ggf. Ehrenamtler gibt, die psychologisch geschult sind , mit denen Du Gespräche führen kannst , bietet das Jugendamt keine Möglichkeiten der Beratung in Erziehungsfragen und Förderungsmöglichkeiten Zuhause für Kinder ?
Du hast doch sicher auch Fachwissen erworben, wie sieht es nit Sachen aus , wie Familienhilfe oder Foren für Erzieherinnen o.ä.

ich denke hier finden Du und Dein Mann aber auch viele Tipps sprich doch mal einfach an, was Dich beschäftigt also gedanklich , Du solltest aber Deine Anonymität wahren.
Momentan reagiere ich wieder sehr schnell traurig, besonders wenn ich Eltern sehe, die mit ihren Kindern sehr liebevoll umgehen, auch wenn diese eine Behinderung oder Beeinträchtigung haben.

Jedes Mal wenn meine Kinder mich umarmen, dann realisiere ich, dass sie mich bedingungslos lieben.
Aber für mich ist Fakt, dass Eltern ihre Kinder nicht so lieben können wie sie wollen, besonders wenn das Kind bestimmte nicht erfüllen kann.

Ich weiß noch wie enttäuscht ich war als der Gynäkologe mir sagte, dass mein erstes Baby ein Mädchen wird. Da dachte ich mir direkt danach "Warum denke ich so? Ich weiß doch selbst wie das ist, wenn man als Tochter unerwünscht ist. Warum übernehme ich das?"

Auch mein Vater sagte "Schon wieder ein Mädchen?" und das beim ersten Enkelkind.

In bestimmten Situation merke ich auch, dass mein Sohn von seinem Großvater bevorzugt behandelt wird.

Aber da hat meine Schwester einmal gesagt, dass er damit aufhören soll meine Kleine auf das Verlierer-Podest zu setzen, weil sie ein Mädchen ist.

Da sagte mein Vater "Ja, aber es wurde doch mal Zeit, dass endlich wieder ein Junge geboren..."

Meine Schwester "Der Junge ist nicht automatisch besser, nur weil du Mädchen für weniger wertvoll hältst."

Dazu muss ich noch erwähnen, dass meine Schwester finanziell unabhängig ist und deswegen unsere Mutter gegenüber ihr sehr giftig reagiert. Ich habe einmal mitbekommen wie unsere Mutter den Spruch rausgehauen hat "Du bildest dir auf deinen Techniker sehr viel ein, dabei hast du noch nicht mal Abitur."

Unsere Mutter ist auch Alkoholikerin und unser Vater besorgt ihr stets den Stoff.

Leider muss ich aber auch erwähnen, dass beide tolle Großeltern sind, weil beide gerne die Enkel nehmen, auch wenn beide nicht mehr die fittesten sind.

Meine Dankbarkeit versetzt mich in eine Geiselhaft, weil meine Kids ihre Großeltern lieben.

Aber sie lassen mich immer noch spüren, dass ich nur Sorgen verursache und das Gefühl von Stolz bei mir nur Mangelware ist, da ich nun mal verhaltensauffällig bin.

Aber von meiner ADHS und Autismus wollen beide nichts wissen, weil es für sie nur eine Modediagnose ist.

Ich komme sehr gut mit meiner Beeinträchtigung klar und habe erstaunlicherweise viel geschafft auch ohne Behandlung, aber über ADHS liest man gefühlt zu 99% nur schlimme Dinge.

Menschen mit ADHS gelten als untreu, unzuverlässig, asozial, hoch aggressiv, sexsüchtig, drogenabhängig, unproduktiv, destruktiv usw.

Jeder, der sofort von meiner ADHS erfährt möchte plötzlich keinen Kontakt mehr oder glaubt er müsste mich stets kontrollieren. Selbst Arbeitskollegen, die vorher nichts wussten, meinen jetzt, dass sie mich deswegen anders behandeln müssen.

Ja unser Image ist sehr schlecht.

Deswegen will ich nur einen richtig guten Freund und keinen Freundeskreis, weil ich mir keine Maske mehr aufsetzen will.
 

dreampudelchen

Aktives Mitglied
Ich finde es gut, dass du dich schon vor der Therapie bewusst mit deiner Vergangenheit auseinandersetzen und für dich Wege finden möchtest, damit umzugehen. Immerhin nimmt man die eigene Vergangenheit immer mit und muss damit leben.
Manchmal braucht man solche "Abschiede", wie von deiner Schule und merkt es erst, wenn man noch einmal dort war. Das war doch dann schonmal eine richtige Entscheidung.

Das was die Eltern einem vorleben, nimmt man mit, aber man muss es nicht 1 zu 1 übernehmen. Und auch wenn du zuerst etwas enttäuscht warst, als die Gynäkologin dir mitteilte, dass du ein Mädchen bekommst, du liebst deine Kleine doch letztendlich genauso, wie deinen Sohn.

Es ist schade, dass dir deine Eltern das Gefühl vermitteln, dass du ihnen nur Sorgen machst. Es wäre doch viel schöner, wenn sie stolz auf das wären, was du alles geschafft und erreicht hast. Deine Schwester hat es scheinbar auch nicht leicht mit ihnen und ich finde es schön zu lesen, dass sie für deine Tochter Partei ergriffen und euren Eltern ihre Meinung gesagt hat.

Man kann andere Menschen nicht ändern, nur sich selbst. Du hast jetzt mit deinen Kindern deine eigene Familie und kannst jetzt bei ihnen das anders machen, was dich bei deinen Eltern gestört hat.

Das man über ADHS nur schlimme Sachen liest, kann ich so nicht bestätigen. Diese Diagnose wird bei Kindern mittlerweile so häufig gestellt und äußert sich auf so unterschiedliche Weisen, aber noch nie habe ich ADHS mit einer derartigen Ansammlung von negativen Eigenschaften verknüpft gesehen, wie in deinem Post.
 
G

Gelöscht 117641

Gast
Dass man AD(H)Slern dauernd nur schlimme Eigenschaften nachsagt, kann ich auch nicht bestätigen. Bestätigen kann allerdings, dass AD(H)S genau wie Autismus mittlerweile leider immer mehr zu einer Modediagnose verkommen ist. Beides wird viel zu oft vorschnell von Psychiatern diagnostiziert, die sich nicht wirklich mit der Materie auskennen.
 

Anzeige (6)

Autor Ähnliche Themen Forum Antworten Datum
D Auf der Suche nach mir selbst Ich 13
E Suche nach Gleichgesinnten Ich 49
°grisou° Suche nach der Mutter Ich 30

Ähnliche Themen

Anzeige (6)

Anzeige(8)

Regeln Hilfe Benutzer

Du bist keinem Raum beigetreten.

    Anzeige (2)

    Oben