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Ich sehe alles schwarz und möchte einfach nur sterben

G

Gast

Gast
Hallo,
ich weiß gar nicht wo genau ich anfangen soll...deswegen fang ich einfach damit an was mir zuerst einfällt...ich entschuldige mich schonmal falls es ein längerer Text werden sollte.

Mir geht es schon seit einiger Zeit ziemlich schlecht...so circa 2 Jahre...seit diesen Moment sehe ich alles nur noch schwarz, hab furchtbare Suizidgedanken und hasse mich selbst.

Vorweg muss ich sagen das ich transsexuell bin...deswegen fang ich mal von ganz vorne an.

Früher habe ich mich immer sehr zurück gehalten, war schüchtern und niemand kam an mich ran. Ich wusste ja selber nicht was mit mir los war...ich stand auf Jungs aber hab mich nicht wirklich schwul gefühlt...denn meine Interessen gingen mal abgesehen vom zocken dann doch immer mehr ins weibliche.

Irgendwann..als ich 17 war entschloss ich mich dann dazu meinen Weg zu gehen...egal was andere sagen..hab mich dann geoutet...bin die ganzen rechtlichen Wege gegangen und hatte mit 21 dann auch meine große Operation.

Ich dachte immer das jetzt alles gut sei..aber dem war irgendwie nicht so.

Ausgelöst wurde das wohl durch meine Erlebnisse mit Männern/Jungs....früher mochten sie mich weil ich als "Mädel" immer was zu bieten hatte untenrum...und nach der OP war es dann nicht wirklich besser. Ich bin ein sehr ehrlicher Mensch deswegen konnte ich auch mit niemanden schlafen ohne ihn vorher von mir zu erzählen...ich hätte das nicht mit meinen Gewissen vereinbaren können.

Irgendwann habe ich dann einen jungen Mann kennen gelernt, ich war richtig verliebt...und er hat mich auch quasi erneut "entjungfert". Das ganze ging aber nur ein paar Monate..ich hatte nämlich heraus gefunden das er eine Freundin hat und als ich ihn damit konfrontiert habe...sagte er nur "Ich wollte nur mal wissen wie sich ne operierte Dose vö**** lässt".

Das ließ mich aus allen Wolken fallen...und von da an entwickelte sich eine Depression bei mir. 1 Jahr später hatte ich dann meinen neuen Freund...und eig. war alles echt schön...doch dann erzählte er seinen Eltern von meiner Vergangenheit...und von da an war ich plötzlich eine ganz andere Person. Ich war dort nicht mehr willkommen und wenn ich doch da war wurde ich als Missgeburt und Transe beschimpft...dadurch ging auch unsere Beziehung in die Brüche.

Dann ging es mir natürlich noch schlechter...doch trotzdem habe ich es geschafft meine Ausbildung zu Ende zu bringen...war aber nicht in der Lage mir was neues zu suchen. Irgendwann hatte ich dann wieder Energie und entschloss mich mein Fachabitur nachzuholen und endlich meinen Führerschein zu machen.

In meiner Klasse gab es jemanden der Interesse an mir hatte...wir verstanden uns gut..fingen irgendwann an uns zu küssen usw. aber bevor es zum Sex kam...machte ich einen Rückzieher weil ich ihm von mir noch nichts gesagt hatte und es irgendwie nicht konnte. Ich fing an nachzudenken...darüber das ich es eigentlich gar nicht verdiene zu leben, dass ich ein Freak bin...und nicht in diese Welt gehöre...so schluckte ich haufenweise Tabletten..und kam aufgrund eines fehlgeschlagenen Suizidveruch in eine Klinik.

Als ich wieder draußen war ging es mir erst besser...ich machte meinen Führerschein zu Ende, zog in eine WG, wiederholte die Klasse...und konnte diese Woche nun endlich mein Abschluss machen.

Obwohl ich einiges geschafft habe...geht es mir trotzdem schlecht und ich fühle mich einfach hilflos.

Ich hatte ein Termin beim Arbeitsamt..und der Mann sagte mir das ich mich bis zum 15.7 einschreiben muss fürs Studium sonst steckt er mich in eine Wäscheri Bettlaken falten. Klar möchte ich studieren, aber eigentlich wollte ich erstmal eine Auszeit nehmen um zu arbeiten und mir Geld fürs Studium anzusparen...bzw eine gute Mappe für die Bewerbung zu erstellen.
Doch jetzt kriege ich von allen Seiten Druck...vom Arbeitsamt, von meinen Eltern...die sind der Meinung ich soll einfach irgendwas studieren damit ich vom Amt weg bin..aber...ich will nicht irgendwas studieren was mir kein Spaß macht..ganz und gar nicht. Am liebsten würde ich Gamedesign,Character Art studieren aber die meisten Schulen sind privat und kosten circa 900€ im Monat...

Ich möchte jetzt auch nicht alles überstürzen...mein Plan war es erstmal wieder eine eigene Wohnung zu nehmen und eben zu arbeiten um mir etwas Geld anzusparen. ABER dann kommen meine schwarzen Gedanken.

Mittlerweile glaube ich nicht mehr an mich selbst...ich denke ständig jeder könnte alles besser als ich...und es sei hoffnungslos überhaupt was zu versuchen.

Genauso ist es mit der Liebe...ich habs mittlerweile aufgegeben...ich denke dann immer..."Hey es gibt vielleicht doch jemanden den meine Vergangenheit nicht stört" doch das schlägt dann sofort wieder um...und mein negatives Gedankenkarusell fängt an sich zu drehen.

Um mal ein Beispiel zu geben:

Ach alles wird schon noch besser werden, ich werde schon nen Job finden und nen Mann => Ne...wozu denn? Das Leben ist doch ätzend...mein Mann würde irgendwann fremd gehen...oder mich verlassen weil ich keine Kinder bekommen kann => Naja egal dann hab ich immer noch mein Job => Ne..warte...eigentlich bin ich nur ein Freak und gehöre nicht in diese Welt.


Und so geht das jeden, verdammten Tag bei mir. Ich rede mittlerweile kaum bis gar nicht mehr in der Gesellschaft, ich kann auch nicht mehr feiern gehen weil ich dann noch depressiver werde.

Ich vergleich mich auch ständig mit anderen Frauen...achne was sag ich...16 jährige Mädels...ich denke dann immer das ich nie so sein kann wie sie...egal was ich tue...ich werde weder klein sein noch Kinder gebären können. Das macht mich ziemlich fertig...ich habe auch schon oft darüber nachgedacht einfach alles rückgängig zu machen...hab mir sogar männliche Klamptten von einen Freund geliehen und mir ne Perrücke gekauft..aber in der Öffenlichkeit hab ich das ganze nichtmal ne Stunde ausgehalten....

Hinzu kommt das ich mittlerweile einfach nur noch Hass gegenüber jeden fremden Menschen verspüre...ich denke schlecht von den Männern und schlecht von den Frauen..und wenn ich mich in der Öffenlichkeit umsehe...wird mir klar das diese Welt einfach voller schlechter Menschen ist.

Ich war auch schon bei einer Psychologin...die sagte mir das ich emotional instabil sei und es durch eine Therapie besser werden würde...aber...irgendwie habe ich nicht mehr die Kraft mir schon wieder einen Psychologen zu suchen...ich hatte bisher schon 7....

Ich fühle mich so verwirrt, hilflos, allein und schwach. Ich möchte einfach nicht mehr...und ich glaube...wenn ich wieder erneut den Mut finde...werde ich einen neuen Suizidversuch starten...denn Freaks wie ich gehören nicht in so eine Welt.

Meine Psychologin in der Klinik sagte mir "Manche Menschen sind mit Suizid besser dran weil sie mit ihren Schicksal nicht klar kommen"
 
M

Monarose

Gast
"...ich hatte nämlich heraus gefunden das er eine Freundin hat und als ich ihn damit konfrontiert habe...sagte er nur "Ich wollte nur mal wissen wie sich ne operierte Dose vö**** lässt"."

Zitat Ende.

Was für ein Schwein,sorry.

Du brauchst Menschen, die deine Situation konkret nachvollziehen können.

Gibt es in deiner Nähe einen Trans-Stammtisch?

Du brauchst Austausch und Halt.

Und: Gib dir Zeit. Sterben kommt irgendwann. Jetzt ist etwas anderes dran. Neue, schöne Erfahrungen.
 

Earthling

Aktives Mitglied
Hallo Du,

ich bin auch der Meinung, dass dir der Austausch mit anderen Transsexuellen guttun würde. In größeren Städten gibt es da durchaus Treffs, die vermutlich hilfreich für dich sein könnten. Auch übers Internet kannst du Transsexuelle kennenlernen, vielleicht entsteht so ja auch eine richtige Freundschaft, wer weiß?

Was du erleben musstest, tut mir wirklich leid, aber du solltest stolz auf dich sein, dass du bisher nicht aufgegeben und doch einiges erreicht hast! Auf homo- und transphobe Menschen solltest du echt nicht hören. Meistens haben sie mit diesen Themen einfach keine Erfahrung, wissen nichts darüber und labern deshalb irgendeinen Mist. Mach dein Selbstbild nicht von solchen Personen abhängig.

Dass du nach 7 Therapieversuchen keinen Antrieb mehr hast, nach einem weiteren Therapeuten zu suchen, kann ich schon verstehen. Wie gesagt, Treffen für Transsexuelle könnten eine Alternative sein, auch Selbsthilfegruppen etc. Schau und hör dich doch mal in diese Richtung um und gib dich bitte nicht auf.
 
N

noch nicht

Gast
Du hast eine ganze Serie übler, negativer Erfahrungen gemacht und da du noch so jung bist, konntest du - nach zig "Schlägen" - nicht einfach sagen, dass du immer wieder die falschen getroffen hast und guckst, wie du andere Menschen kennenlernen kannst.

Kein Wunder, dass es dir jetzt so schlecht geht..

Dabei bist du stark, richtig stark.. Was du bis jetzt durchgezogen hast, ist bewundernswert!

Die Frage ist, wie jetzt weiter? Da gibt es ja einige Baustellen..

Einmal die Psychotherapie.. Krank scheinst du ja nicht zu sein, aber du machst, wie soll ich es ausdrücken, eine ganz normale, depressive Phase durch.. normal ist das allemal angesichts all dessen, was dir bis jetzt passiert ist..
Ein Mensch, ein Therapeut, eine Therapeutin, die dir zuhört, die richtigen Fragen stellt, ein Mensch, bei dem du ein gutes Gefühl hast, kann in dieser Sackgasse wirklich helfen.

Und was Studium und Arbeit betrifft, du hattest doch einen richtig guten, realistischen Plan.
Wenn du das Geld, was du brauchst, selber verdienst, ohne auf die finanzielle Hilfe anderer angewiesen zu sein, dann bist du auch frei, selber zu entscheiden, was du wann und wie machen willst.

Ich will dir hier keine Ratschläge erteilen (!!), sage also nur, wie ich es sehe: Es ist dein Leben und niemandes sonst.
Verdienst du dein Geld, dann bist du der "Chef".
Und dein bisheriger, bewundernswerter, mutiger Weg zeugt eindrucksvoll davon, dass du es schaffen kannst - wenn du einmal die nötige, notwendige (psychologische, menschliche) Unterstützung findest, die dir aus diesem Loch wieder heraushilft.

Deine Psychologin in der Klinik.. Das, was sie gesagt hat.. Ich habe von Bekannten, die in Psychotherapie waren, auch so manchen "Spruch" ihrer Therapeuten gehört, die mich manchmal erstaunten, manchmal empörten..

Es ist mit den Psychotherapeuten ähnlich wie in anderen Berufen.. es gibt eben solche und solche..
Ich weiß nicht, ob irgendein Spruch eines Psychotherapeuten mich noch erstaunen kann..
Ich weiß aber auch, dass es wirklich gute Therapeuten gibt.. Menschen, die wirklich helfen wollen und auch dazu befähigt sind.

Ich wünsche dir sehr, dass du noch einmal die Kraft für die doch manchmal sehr mühsame Suche aufbringst und dass es dir gelingt, die Hilfe zu bekommen, die dir zusteht.
 
L

Lenja

Gast
Mittlerweile glaube ich nicht mehr an mich selbst...ich denke ständig jeder könnte alles besser als ich...

Ich vergleich mich auch ständig mit anderen Frauen...
Vergleichen ist etwas normales und sinnvolles, finde ich, doch es soll möglichst nicht der Bewertung und nicht der Urteilung - wer besser und wer schlechter ist, dienen lieber Gast!

Für mich erfüllt es seinen Sinn, vor allem, indem ich dadurch erkenne WIE ich im Vergleich zu andern bin, und sie - im Vergleich zu mir: was ähnlich/gemeinsam an uns ist und was verschieden/individuell. BEIDES hat einen Wert und eine Wichtigkeit: die Ähnlichkeiten und die Unterschiede und aus ihnen entsteht "einfach" nur die Selbsterkenntnis und die Wahrnehmung anderer.


Hinzu kommt das ich mittlerweile einfach nur noch Hass gegenüber jeden fremden Menschen verspüre...ich denke schlecht von den Männern und schlecht von den Frauen..und wenn ich mich in der Öffenlichkeit umsehe...wird mir klar das diese Welt einfach voller schlechter Menschen ist.
Vielleicht tust du das auch aus Selbstschutz, um die sichere Distanz zu ihnen zu wahren, - teils aufgrund deiner Erfahrungen mit ihnen und teils aufgrund deiner, im Vergleich zu ihnen, negativen Selbsteinschätzung, sodass sie dir "besser", "stärker" und "größer" erscheinen?

Mir scheint, dass du mit dir selbst, dem wie du bist, noch sehr ringst, und durch mehr der schlichten Selbstannahme deine Situation in allen Lebensbereichen nach und nach verbessern könntest! Und ich vermute auch, dass dir dabei der Kontakt mit Menschen, die ähnlichen Schicksal leben, tatsächlich helfen könnte.

Alles Gute für DICH! :)
Lenja
 
Zuletzt bearbeitet:

black3

Mitglied
Hallo,
ich möcht dir nur gerne sagen,
Ich bin auch Transsexuell und falls du dich mit mir austauschen möchtest melde dich doch einfach an und schick mir eine Nachricht. Vielleicht fühlen wiruns dann nicht mehr ganz so unverstanden. würde mich jedenfalls freuen
lg black3
 
R

royhobbs

Gast
Ich hatte damals aus Interesse den Beitrag gelesen und nichts dazu geschrieben. Glaub als "normaler" Mann kann man sich nur schwer darein versetzen, aber ich hab mich immer mal gefragt, was aus der Threaderstellerin geworden ist und wie es ihr wohl inzwischen geht?
Ich finde es schlimm, wie mit Menschen umgegangen wird, nur weil sie in ihrem Leben mal ein anderes Geschlecht hatten. Leider hab ich auch schon oft erlebt, wie andere über solche Menschen reden, wenn auch oft nur hinter dem Rücken. Ist zum Kotzen...
 

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