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Ich seh kein Licht mehr

Ballina

Mitglied
Hab grad einen Depressionsschub vom feinsten und irgendwie gehts gar nicht mehr weg. Seit Wochen schieb ich einen schwarzen Schleier vor mir her. Normalerweise halt ich es einfach aus und es geht von alleine wieder weg. Doch seit in paar Tagen ist der zur dicken fetten Wand geworden. Am liebsten würde ich weg sein.


Anfang diesen Jahres hab ich eine neue Arbeit angefangen. Eigentlich wäre es für viele ein Traumjob. Kollegen sind auch ok. Aber mich stresst er extrem und ich sehe nur noch Berge von Problemen, die ich nicht bewältigen kann. Ich würde so unglaublich gern von heut auf gleich kündigen. Nur was soll ich danach machen? Ich habe ADS und damit sind viele Jobs extrem schwierig für mich. Außerdem sieht mein Lebenslauf eh extrem übel aus. Mein Partner ist der Ansicht ich soll doch zumindest die Probezeit bestehen.


Eigentlich müsste ich mich wo anders bewerben. Aber ich kann mich einfach zu nichts aufraffen, denn alles ist gerade eine Qual für mich. Seit zwei Wochen bin krank geschrieben und werde nur noch lethargischer. Heut Vormittag hab ich es endlich nach Monaten mal geschafft, den Kleiderschrank aufzuräumen und jetzt sitz ich da und bin völlig k.o., fast so, als hätte ich einen Marathonlauf gemacht.


Mein Partner ist gerade für ein paar Tagen mit Kumpels weg gefahren und ich bin daheim geblieben, dem Hund zuliebe. Es ist nicht das erste Mal, das er für ein paar Tage weg ist, meistens ist es bei ihm beruflich bedingt. Aber heute macht mich das total fertig. Ich sitze hier herum und mach nichts. Dabei könnte ich doch eigentlich genau jetzt die freie Zeit nutzen ein paar Dinge aufzuarbeiten. Besonders eine Sache, die ich für die Arbeit erledigen müsste und sonst nie dazu komme.


Ich weiß, ich sollte mir psychologische Hilfe suchen, am Besten online, das würde mich mit den Hinfahren nicht so arg stressen. Aber selbst dazu fehlt mir die Kraft. Außerdem hab ich Angst davor, da ich schon so oft früher versucht habe eine Therapie zu machen, aber es hat mir nie etwas gebracht.


Ich weiß gerade echt nicht mehr weiter.
 

Santino

Moderator
Teammitglied
Liebe Ballina

Das tönt wirklich nach einem tiefen depressiven Loch, in dem du dich aktuell befindest. Das tut mir leid.

Es ist gut, dass du es geschafft hast, dich mit einer Krankschreibung erstmal aus dem grossen Druck in der Arbeit zu befreien. Möchtest du denn ein bisschen davon erzählen, welche Probleme es bei der Arbeit für dich gibt?

Ich kann mir vorstellen, dass es dir aktuell schwerfällt, Dinge abzuarbeiten. Dinge abzuarbeiten, das macht ja auch gar keinen Spass - das ist auch für Menschen ohne Depression unangenehm und anstrengend. Gäbe es denn etwas, das du gerne tun würdest? Hilft es dir z.B. etwas, mit dem Hund nach draussen zu gehen und einen schönen Spaziergang zu machen? Gibt es Freizeitbeschäftigungen, denen du gerne nachgehst? Und wäre da die Schwelle vielleicht niedriger, einen Anfang zu finden, wenn du etwas tun möchtest, was dir grundsätzlich Freude bereitet?

Du solltest bei so viel Stress und Druck gut zu dir selbst sein. Was tut dir gut?

Psychologische Hilfe wäre, aus meiner Sicht, auf jeden Fall angebracht. Was du schreibst, tönt gar nicht gut. Wäre es für dich niedrigschwelliger, wenn du für psychologische Hilfe erst einmal nur schreiben könntest? Du hast es schliesslich geschafft, uns im Forum zu schreiben. Du könntest deinen Beitrag quasi kopieren und als erste Nachricht an eine psychosoziale Beratungsstelle senden. Es gibt inzwischen mehrere Beratungsstellen, die professionell Online-Beratung anbieten. Vielleicht könntest du bei einer solchen Beratungsstelle schriftlich anfragen, mit einem Berater hin und her schreiben, und, wenn es dir möglich ist, später in die Videoberatung wechseln. Was meinst du? Wäre das eher möglich?

Liebe Grüsse
Santino
 
G

Gelöscht 119644

Gast
als parten, beziehungsweise partnerin stelle ich mir natürlich jemanden vor,
wer bei mir ist wenn es brenzlig ist und nicht mit seinen kumpeleien davon fährt und mich mit meinen usicherheiten alleine lässt.
schlussendlich ist es bei dir auch, wie oft im leben. jeder ist oft alleine dafür verantwortlich, um für sich entscheidungen zu treffen. vielen menschen geht es so. sie hätten gerne einen verständnisvollen partner, allerdings ist der partner auch oft eine behinderung.

vielleicht hörst du in dich rein und findest deinen weg. alles gute
 

Addi

Aktives Mitglied
@ Eisfrosch
Partner sollten und können keinen "therapeutischen" Part übernehmen.

@ Ballina
Lass dir doch fürs Erste ein leichtes Antidepressiva aufschreiben, dass machen oft sogar Hausärzte. Wenn du dich dann etwas stabilisiert hast, kannst du dich um deine Therapie kümmern und das Problem verantwortungsvoll angehen.

Ich habe vor fast 30 Jahren eine Therapie gemacht und es war das Beste, was mir passieren konnte, weil diese Therapie quasi mich und mein Leben gerettet haben. Ich zehre noch heute davon, weil ich dort für mich gelernt habe, frühzeitig auf mich zu achten und ggf. sofort gegensteuern kann. Von daher gehe es nochmal an und ziehe es durch. Eine Therapie bedeutet eben viel Seelen- und Kopfarbeit und bedarf einer bestmöglichen Mitarbeit. Alles Gute für dich.
 

Anke

Mitglied
Hallo Ballina ich kann mir vorstellen wie es dir geht,denn ich habe auch eine Depression und weiß wie schwer es ist da rauszukommen.Ich hatte auch Suizidgedanken,aber mein Ehemann und Tochter haben mich abgehalten.Denke daran du hast deinen Freund.Mir hat geholfen über meine Probleme zuschreiben..Es gibt Online den Kummerkasten oder das Sorgen-Tagebuch.Das sind anonym.e Foren.Da sitzen Berater,die auf Probleme eingehen und eine andere Sichtweise anzeigen.Vetsuche es doch einfach.Glaube an dich. L.G.Anke
 

Ballina

Mitglied
Danke für eure Anteilnahme und lieben Worte. Es geht mir momentan wieder etwas besser. Ich hab mit meinen Partner telefoniert. Er konnte mich für den Moment wieder etwas runter fahren von meinem Wahn, das alles Mist und sinnlos ist. Hab mich dann dazu gezwungen mir ein Buch zu schnappen und lange gelesen um mich abzulenken. Besser wie fernsehen und das am wenigsten anstrengendste.
Ich hätte eigentlich viele Hobbys und Ideen, dank ADS, aber die Depression verhindert alles.

Spaziergang mit Hund mach ich sowieso 2x am Tag, da kann alles so schlimm sein wie es will, tagelang keine Zähne putzen oder duschen aber um den Hund kümmern wir uns.

Mein Partner ist übrigens wirklich immer für mich da und mags auch sehr gerne wenn ich dabei bin. Aber er hat auch mal eine Auszeit verdient. Es ist ja auch so, er sagt, wäre für meine berufliche Zukunft besser durchzuhalten aber wenn’s nicht anders geht, soll ich kündigen. Aber bei mir kommt dann einfach das Verantwortungsgefühl, das schlechte Gewissen durch, ebenso, die Angst vor Veränderungen, sprich, es kann ja danach nur noch schlechter werden.
Somit verschiebe ich das.

Es sind vermutlich Luxusprobleme bei der Arbeit. Nur aufgrund des ADS komme ich da nicht gut zurecht. Ich mache gefühlt tausend Fehler, obwohl das gar nicht stimmt, aber mein Kopf sagt das. Und ein Fehler von mir, oder etwas läuft nicht nach Plan, schon geht die Welt für mich unter. Momentan sind sie auf der Arbeit noch recht zufrieden mit mir. Ich komme mir aber wie ein Betrüger vor und warte nur darauf, dass man entdeckt wie schlecht und überfordert ich bin. Ich bin viel zu sehr auf Kollegen angewiesen, was mir so überhaupt nicht behagt. Ich bin leider kein Teamplayer.

Medikamente hätte ich noch welche übrig daheim. Leider wirken bei mir allgemein Antidepressiva nicht mehr. Da hab ich schon mehrere ausprobiert.
Und Psychologen/Therapeuten hatte ich auch schon sooo viele (Klinikaufenthalte mitinbegriffen). Aber die hören nur zu statt mal irgendwas zu sagen oder mir mal eine andere Sichtweise zu zeigen. Das bringt mir nichts. Wenn ich so etwas wollte, könnt ich mich auch einfach nur an eine Freundin wenden.
 

Ballina

Mitglied
Hallo Ballina ich kann mir vorstellen wie es dir geht,denn ich habe auch eine Depression und weiß wie schwer es ist da rauszukommen.Ich hatte auch Suizidgedanken,aber mein Ehemann und Tochter haben mich abgehalten.Denke daran du hast deinen Freund.Mir hat geholfen über meine Probleme zuschreiben..Es gibt Online den Kummerkasten oder das Sorgen-Tagebuch.Das sind anonym.e Foren.Da sitzen Berater,die auf Probleme eingehen und eine andere Sichtweise anzeigen.Vetsuche es doch einfach.Glaube an dich. L.G.Anke
Hättest du mir vielleicht einen Link dazu?
 

Binchy

Sehr aktives Mitglied
Und Psychologen/Therapeuten hatte ich auch schon sooo viele (Klinikaufenthalte mitinbegriffen). Aber die hören nur zu statt mal irgendwas zu sagen oder mir mal eine andere Sichtweise zu zeigen. Das bringt mir nichts. Wenn ich so etwas wollte, könnt ich mich auch einfach nur an eine Freundin wenden.
Hallo, ich denke, dass bei vielen Therapien es einfach das Konzept ist, den Patienten selbst zum Denken und Lösung finden anzuregen und nichts vorzugeben. Könntest Du vielleicht eine andere Art der Therapie mal versuchen? Vielleicht Körpertherapie?

Arbeitest Du denn selbst auch an Dir, liest Du Bücher über das Thema Depression oder über andere psychologische Themen? Es gibt ja gute Youtube Videos und auch Bücher, um an sich etwas zu arbeiten. Ich denke, dass Dein Freund Dir sehr viel hilft, aber er ist kein Therapeut und es ist auch nicht seine Aufgabe, dafür zu sorgen, dass es Dir gut geht.

Hier etliche Bücher bei Amazon zum Thema Depression:


Wenn Du ein bisschen Energie aufbringst, könntest Du auch mal dieses Buch vielleicht lesen:

 

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