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Ich muss weitermachen, irgendwie...

Viola2002

Mitglied
Hallo,
das ist mein erstes online-Tagebuch. Jetzt kann ich mal teilen was mir so im Kopf herum geht.

Ich habe schon den ganzen Sonntag in meinem kleinen Zimmer gesessen. Im Bett gelegen, paar Filme gestreamt.
In knapp zwei Wochen kommt meine Mutter wieder aus der Klinik. ich möchte am liebsten nicht da sein. meine Koffer packen und weglaufen. aber wohin?

Sie trinkt und zieht mich mit hinein. ich kann einfach nicht mehr! Ich kann nicht laufend für sie da sein und aufpassen.

Ich denke immer nur daran, wie glücklich ich vor einem Jahr noch war.
Wenn es wenigstens in der Bäckerei laufen würde. Ich bin immer so gerne dort hingeangen. es tat mir immer gut, morgens reinzukommen, Schürze umbinden und ran an die Arbeit. Würde es dort gut laufen, wäre es eine gute Stütze für mich.

Ich meine, meine Mutter und ich sind Ende Oktober letzten Jahres umgezogen, zu der Zeit fing sie wieder mit dem Saufen an. Ich habe meine Arbeit in der Bäckerei wie immer gemacht. Aber von einen Tag auf den anderen, haben meine Kolleginnen immer was an mir auszusetzten.

Ich werde mir überlegen, ob ich morgen hingehe, oder mich krankmelde....
 

Viola2002

Mitglied
Noch vor einem Jahr war ich in dem Lehrgang von der Kreishandwerkerschaft. Zwei Tage Praktikum, einen Tag Berufsschule und zwei Tage im Lehrgang selbst. Es war ein schönes Jahr, ich kam mit allen gut zurecht und ich war mit meiner Mutter über Weihnachten in der Karibik. Sie hatte mich mit dem Urlaub überrascht, als Belohnung, dass ich mich im Lehrgang gut mache. Praktikum in der Bäckerei Friebe, Friebes sind gute Freunde meiner Mutter. Ich habe mich im Praktikum immer dort sehr wohl gefühlt – und als ich dort den Lehrvertrag bekam, war ich der glücklichste Mensch auf der Welt.

Dann im September 2019 begann die Ausbildung. Ich war selbstbewusst, stark und glücklich und die Zukunft sah so viel versprechend aus. Nun hatte ich meinen Lehrvertrag, ich würde so richtig dazu gehören, ich hatte Freundinnen, mit denen ich unterwegs war. Und die sogar in der Berufsschule in meine Klasse kamen. Was sollte denn jetzt auch noch schief gehen? So kann man sich irren.

Meine Mutter hatte dann eine Wohnung im Nachbardorf angemietet. Eine sehr grosse Wohnung, aber mitten in einem kleinen Dorf. Ok, wenn sie meinte. Mir hatte unsere alte kleinere völlig ausgereicht. Ich fand sie von Anfang an nicht schön. Zwar ein riesen Wohnzimmer und ein Badezimmer mit Wanne und Dusche, aber mein Zimmer…. Ein winziges kleines Kämmerchen mit Dachschrägen. Und der Balkon auch kaum zu benutzen, da leider die Dorfstrasse vor unserem Haus vorbeiläuft und man bei dem Mief und dem Lärm da nicht sitzen kann. Und zu teuer. Wenn meine Mutter die Miete bezahlen will, können wir uns kaum noch was anderes leisten. Aber was ist genau der Grund, warum sie wieder mit Saufen angefangen hat.

Ich möchte hier raus! Möchte meine Koffer packen und weit weg von hier. Weg von der Bäckerei, weg aus dieser schrecklichen Wohnung hier. Würde am liebsten bei Oma und Opa wohnen. Aber das geht ja gerade wegen Corona nicht, und weil ich keinen Führerschein habe und dann nicht mehr zur Bäckerei käme. Wenn ich die Lehre hinschmeisse, dann stehe ich wieder vor dem Nichts, so wie nach der 10. Klasse. Dann würden die Leute noch mehr tuscheln.

Ich werde mich also wieder an die Kreishandwerkerschaft wenden, ob ich in einer anderen Bäckerei meine Lehre weitermachen kann. Oder ob ich die Berufsschulklasse wechseln kann. Und dann werde ich gucken, ob ich irgendwo ein Zimmer anmieten kann. Aber mir fehlt gerade einfach die Kraft…. Alles sah so viel versprechend aus und nun liegt alles in Schutt und Asche…. Meine Mutter war wieder am Saufen, in der Bäckerei werde ich nur noch gemobbt und Freunde habe ich auch keine mehr…. Seit diesem einen vermaledeiten Mittwoch in der Berufsschule im November. Ich möchte doch einfach nur glücklich sein, auch mal länger. So wie es vor einem Jahr noch war. Ich denke oft an die Zeit, wo ich mit meiner Mutter im Urlaub war, wie die Zeit mit vielen Freunden und meiner Clique war – und frage mich, womit habe ich das verdient?
 
G

Gelöscht 108653

Gast
warum lassen Psychiater Therapeuten - oder wie sie sich nennen -zu das Angehörige diese Belastung tragen "mit tragen sollen"und womöglich im gleichen Schema zu landen ich halte deren Ansichten für unverantwortlich Menschen gegenüber die ihr Leben selbstbestimmt bestreiten,
es ist Deine Mutter aber sie ist Krank und das macht sie zu einen anderen Menschen,
versuche dein Leben selbst zu führen dir was aufzubauen und ich wünsche die viel Glück dabei!
 

Viola2002

Mitglied
Freitag war es stressiger auf der Arbeit und ich habe mich total kaputt gefühlt. Samstag hatte ich überraschend frei gehabt. Ich war das ganze Wochenende bei Oma und Opa und bin eben erst heimgekommen. Wir wissen alle, dass das nicht die beste Lösung war, aber alleine zuhause, das macht mich langsam kirre. Immer nur bei Netflix Filme gucken, im Internet surfen oder spazieren gehen. Keine Freundin die mich mal anruft. Und meine Oma kann manchmal anstrengend sein. Wenn ich ihr im Haushalt helfe und mache nicht alles wie sie das will. Also wenn sie einen schlechten Tag hat und ich bin daneben, dann können wir beide auch mal aneinander geraten.

Und als ich dann gestern und Freitagabend mit Oma und Opa vor dem Fernseher sass, dachte ich – ist das alles? Ist das alles was aus meinem Leben geworden ist? Ich sitze selbst wie eine alte Oma vor dem Fernseher, nachdem ich den ganzen Tag auf der Couch gesessen hatte und zwischendurch mal raus gegangen bin. Meine Pläne waren anders. Ich war vor einem dreiviertel Jahr selbstbewusst in die Ausbildung gestartet. Die Zukunft schien so rosig. Ich hatte endlich meinen Lehrvertrag, eine neue Wohnung war in Aussicht. Und ich war nach langer Durststrecke mal selbstbewusst und voller Tatendrang. Ich dachte, ein neues Leben beginnt, ich werde noch mehr Leute kennenlernen und noch mehr Freundschaften knüpfen. Aber stattdessen habe ich die wenigen Freunde, die ich hatte, verloren. Und statt auszugehen, hockte ich schon vor Corona jeden Samstag alleine in meinem Zimmer. Bekannte kommen uns ja auch lange nicht mehr besuchen. Und trotz aller guten Vorsätze, obwohl ich mich so gut fühlte, bin ich offenbar noch schlimmer geworden, als wie zu meiner Schulzeit. Ich gebe mir Mühe, ja, aber offenbar mache ich immer was falsch.
Und das ist nun mein Leben? Mit Oma und Opa samstags vor dem Fernseher hocken.
 

Viola2002

Mitglied
Ja genau, warum wird man damit alleine gelassen? Mein Hausarzt kennt meine Probleme. Manchmal bin ich zu ihm gegangen um mich bei ihm auszusprechen. Aber er kann nichts machen, wie er beteuert. Ich kann mich nicht erinnern, dass er mir mal vorgeschlagen hat, mich krank zu schreiben, damit ich mal zur Ruhe komme. Aber wahrscheinlich wäre das für mich auch nichts, den ganzen Tag zzuhause zu sein…

Er schlägt mir vor, mir einen Verein zu suchen. Sport zu machen, um mein Selbstbewusstsein aufzubauen.

Mein Selbstbewusstsein war gut. War. Aber ich kann mir nichts mehr vormachen. Ich bin kaputt, zweifle an mir, was mit mir nicht stimmt. Dass ich in der Berufsschule alleine war, jeden Sonntagabend und Dienstagabend schon Magenschmerzen hatte. Und bald soll es ja wieder losgehen, die Schule wird wieder öffnen. Meine beiden Freundinnen, Sabrina und Nadine. Ja, auch vor dem Bruch an diesem schrecklichen Berufsschultag hat es bei uns schon geknirscht. Auch vorher hatten wir uns schon in den Haaren. Uns aber wieder ausgesprochen und alles war normal. Und dann sowas. Ich hatte denen mal im Sommer ein Geheimnis anvertraut, haben die das weitergetragen? Und eben rief meine Mutter aus der Klinik an. Ich war reserviert, wusste nichts zu sagen. Freitag kommt sie ja raus. Sie fragte ständig, warum bist du so still, warum sagst du nichts… Ich muss so langsam ins Bett, hoffe ich kann schlafen. Muss ja morgen früh wieder in der Bäckerei sein.

Keiner fühlt sich so recht zuständig, oder es ist einfach zu kompliziert mit mir. So viele Probleme auf einmal.

Oder einfach so dahingesagt, ich soll meine Ausbildung abbrechen. Und dann? Stehe ich vor dem Nichts. Schlechtes Zeugnis und eine abgebrochene ausbildung. möchte mal den Betrieb sehen, der mir dann noch eine Chance gibt.
 

Viola2002

Mitglied
Es ist ein scheiss-Gefühl unbeliebt zu sein. Niemand da, dem ich was erzählen kann, das Gefühl dass sich überhaupt keiner für mein Leben interessiert. Aber was gibt es hier auch, es ist langweilig, das merke ich ja selbst. Ich arbeite von 5 Uhr morgens bis ein Uhr mittags. Dann komme ich heim und liege meistens im Bett, stehe kurz vor Abend noch mal auf um mir ein paar Fernsehsendungen anzugucken oder zu lesen. Ab und zu gehe ich spazieren, denn Wälder und Felder und Teiche gibt es hier ums Dorf mehr als genug. Das ist schön für Menschen, die Natur lieben, aber irgendwann hat man alles mal durch. Ja, interessant war das Leben noch vor einem Jahr, sogar noch vor einem halben Jahr. Ich war noch glücklich mit der Arbeit in der Bäckerei. Ich hatte Freunde, mit denen ich um die Häuser zog und feiern ging. Freunde, mit denen ich reden und lachen konnte. Meine Mutter und ich hatten immer viel Besuch, es war immer was los. Unsere Bekannten hatten ja auch Kinder in meinem Alter, so dass ich noch Freunde dazu hatte. Aber dann fing meine Mutter ja wieder an zu saufen an und dieser Rückfall ist noch schlimmer als davor die Zeit, wo sie mal gesoffen hat. Was habe ich denn jetzt noch. Mit oma und Opa vor dem Fernseher sitzen am Wochenende. Das ist aus meinem Leben geworden, mit Bauchschmerzen in die Bäckerei zu fahren, mich jeden Morgen fragen, wie ich den Stress aushalten soll. Selbst wenn meine Mutter trocken bleiben wird, unsere alten Bekannten werden uns trotzdem nicht mehr besuchen, sie wird ja sehen, wie auch ihre Freunde alle laufen gegangen sind. In der Bäckerei läuft es so lala. Jetzt wo viele Bestellungen wegfallen und wir nicht mehr so viel Stress haben, muss ich viel putzen. Und ich habe heute erfahren, dass nächste Woche Montag wieder die Berufsschule losgehen soll. Oh no. Ich hatte schon gedacht, sie würde bis zu den Sommerfeirien ausfallen. Aber nun geht es doch wieder los. Vielleicht wird unsere klasse ja auch geteilt wegen der Abstandsregel. Übermorgen kommt meine Mutter aus der Klinik.
 

Viola2002

Mitglied
Morgen kommt meine Mutter aus der Klinik. Ich habe gemischte Gefühle. Mir wäre lieber, sie würde noch drin bleiben. Vier Wochen sind zu kurz. Ich habe gemischte Gefühle. Ich habe noch eingekauft und die Wohnung noch mal geputzt. Kurz nachdem sie vor vier Wochen in die Klinik gekommen ist, habe ich sämtliche Alkoholvorräte aus ihrem Schlafzimmer aus ihren Verstecken rausgeholt und entsorgt.

Es war heute wieder so ein Tag, an dem ich in der Bäckerei nichts auf die Reihe gekriegt habe. Ich konnte mich nicht konzentrieren und dann war mir nicht gut. Mir war schwindelig und ich hätte mich am liebsten einfach mal für fünf Minuten hingesetzt. Als ich Mittags wieder den Laden reinigte, also wie jeden Tag die Theke schrubbte und den Boden wischte, habe ich zu lange gebraucht. Irgendwie kriegte ich die klebrigen Reste der Backwaren nicht weg. Zuckerguss und Schokolade kleben manchmal so richtig hartnäckig. Ich bekam dann einen Anpfiff von meiner Chefin, ich würde viel zu langsam arbeiten und meine Kollegin meinte, ich solle mich mal besser konzentrieren…. Das übliche halt, wie es seit einem halben Jahr geht…

Morgen nach der Arbeit fahren meine Oma und ich meine Mutter aus der Klinik abholen. Dann wird meine Mutter wieder hier sein und ich bin nicht mehr ständig alleine. Vielleicht bleibt sie trocken. Ich hoffe es so. aber sie weiss auch selbst, dass sie keine andere Wahl hat. Wenn sie ihre Arbeit verlieren würde, wäre das der Supergau. Der Entzug war ihre letzte Chance, ihr Chef gab ihr noch diese eine Chance.
 

Viola2002

Mitglied
Mir dämmert es immer mehr - Ich habe mir den falschen Beruf ausgesucht. Ich bin an manchen Tagen mit dem Stress einfach überfordert. Alles muss ja schnell schnell gehen. Wenn der Laden manchmal voll mit Kunden ist, ich nebenbei für die Supermärkte das Brot schneiden muss. Und die Kunden haben oft Extra-Wünsche, für die ich in die Backstube hetzen und was holen muss. Und selbstverständlich muss ich auch die Lieferwagen auch noch beladen, wenn die Fahrer mit scharrenden Hufen warten. Die denken nicht etwa mal daran, selbst mal mit anzufassen. Bin ja jung, ich kann ja laufen.

Und die strenge Hygiene, die eingehalten werden muss. Alles muss immer penibel sauber sein, das heisst, dass mehrmals am Tag geputzt werden muss, auch die Räume hinter dem Laden müssen ständig tiptop sauber sein. Ebenso die Lieferbusse, die ich jede Woche reinigen muss. Es ist Knochenarbeit. Ich hoffe, die Kunden, die vorne in den Laden kommen und sich die Backwaren aussuchen, wissen das zu schätzen, was für Knochenarbeit dahinter steckt. An manchen Tagen bin ich wirklich davor, alles hinzuschmeissen.

Zuhause denke ich ja noch oft an den ärger, den ich in der Bäckerei hatte. Und an manchen Tagen kann ich mich einfach nicht konzentrieren. Egal wie ich es auch versuche. Ich muss jeden Tag ja um 5 Uhr anfangen. Das heisst früh ins Bett am Abend und nicht immer schaffe ich das. Oft schlafe ich nachmittags für ein paar Stunden. Ich darf mir ja immer wieder anhören, dass ich froh sein kann, eine Lehrstelle und Arbeit zu haben, gerade jetzt wo Corona ist. Und ich solle mich vielleicht einfach mal zusammen reissen.

Ich finde die Idee, mir einen anderen Betrieb zu suchen grundsätzlich nicht verkehrt. Aber vorher muss ich ein paar Fragen abwägen: wie ist das Arbeitsklima woanders? Wie sieht es in anderen Bäckereien mit dem Stress aus und muss ich da auch mit Frauen zusammenarbeiten? Ist es einfacher, in einer Kettenbäckerei im Supermarkt oder in einer Bäckerei mit Backstube dran? Und die Hauptfrage: würde mein neuer Arbeitgeber bei Friebe anrufen?

Hat hier vielleicht noch jemand Erfahrungen mit Bäckerei und wie da so das Arbeitsklima ist. Oder ist das nur bei Friebe so extrem?
 

Viola2002

Mitglied
Wie ich schon im Thread geschrieben habe – gleich fahren meine Oma und ich Mama aus der Klinik abholen. Ich habe schon Mittagessen vorbereitet. Bin echt müde, habe letzte Nacht nur 5 Stunden geschlafen. War wieder traurig, weil ich an die schöne Zeit vor Mamas Rückfall dachte. Aber vielleicht wird ja jetzt doch alles wieder gut? Und in der Bäckerei heute – ich komme mir langsam vor wie die Putzfrau, die sie ja nicht einstellen. Ich habe wieder sämtliche Räume geputzt, während meine älteren Kolleginnen nur vorne im Laden bedienten. Und immer wieder klingelte das Telefon, das ich auch noch bedienen musste. Sämtliche Wände abwaschen, Regale auswaschen, Boden schrubben, die Geräte auseinander nehmen und reinigen – und zwischendurch Waren auf dem Lieferwagen schaffen. Mir tun sämtliche Muskeln weh, selbst da wo ich keine Muskeln vermutet hätte. Und kurz vor Ladenschluss wieder den Laden reinigen. Theke auswaschen und den Boden schrubben. Ich bin nur noch am Putzen. Aber bedienen darf ich nicht, erst ab dem zweiten Lehrjahr. Morgen habe ich frei, also drei Tage frei hintereinander und Mittwoch beginnt die Berufsschule wieder.
 

Viola2002

Mitglied
So, da bin ich nach langer Zeit mal wieder zurück im Tagebuch. Ich komme nicht dazu. Seit meine Mutter wieder aus der Klinik ist, müssen wir uns beide wieder aneinander annähern. Sie geht wieder arbeiten. Wir fahren zusammen auf Ausflüge am Wochenende, um wieder irgendwie ein Band zu knüpfen. Aber darüber reden, dazu ist es noch zu frisch. Es fällt uns beiden noch schwer. Und ich bin müde. Einfach müde.

Meine Mutter ist fest entschlossen, dass wir aus der jetzigen Wohnung ausziehen. Die Miete ist einfach viel zu hoch, die Wohnung ist schlecht. Vielleicht hat sie schon was in Aussicht, wir waren zu einer Wohnungsbesichtigung in der nahe gelegenen Kreisstadt. Ob ich mit einziehen will oder mir was eigeenes suche, das ist eine schwierige Frage, da ich auch nicht weiss, wie es mit mir weitergeht.

Am Montag kommt eine Mitarbeiterin von den Ausbildungsbegleitenden Hilfen in die Bäckerei und es wird einiges besprochen. Mir geht immer mehr auf, dass ich die Arbeit einfach nicht packe, darüber kann ich einfach nicht mehr hinweg sehen. Und so manches mal könnte ich einfach das Handtuch schmeissen. Und mit der Bäckerei das – ja, die Frau von der Ausbildungsbegleitenden Hilfen sagt, ich hätte nicht gerade viele Alternativen, würde ich die Lehre abbrechen. Deswegen müsse man gucken, dass das im Betrieb irgendwie gerettet wird und ich am besten die drei Jahre Ausbildung abschliesse. Auch wenn ich das nicht gerne hören will. Und ich bin tatsächlich alles andere als sicher, dass ich dort bleiben möchte. Das wären noch zwei Jahre bis zur Abschlussprüfung. Am Montag habe ich erstmal bis zwölf Uhr Berufsschule und dann soll ich in den Betrieb zum Gespräch kommen.
 

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