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Ich mache mir Sorgen um meine Freundin

G

Gast

Gast
Guten Morgen,

Ich bin sehr besorgt um meine Partnerin. Sie hat große Probleme mit ihrem Arbeitsvermittler bei dem für sie zuständigen Jobcenter. Meine Freundin ist examinierte Krankenschwester und wurde aufgrund einer schwerwiegenden Erkrankung ihrer Hüften aus dem langjährigen Arbeitsverhältnis entlassen, weil sie sich zwei Operationen der Hüften unterziehen musste. Diese Operationen ziehen einen extrem langwierigen Heilungsprozess nach sich. Das Metall muss auch noch dieses Jahr entfernt werden, aber die Warteliste der Klinik ist ellenlang, was selbstverständlich zu erheblichen Wartezeiten führt. Nachdem sie von sich aus dachte, dass sie eine berufliche Tätigkeit aufnehmen könne, wandte sie sich an das hiesige Jobcenter und wurde dem erwähnten Arbeitsvermittler zugeteilt, welcher mich inzwischen zur Weißglut treibt, da er einfach unfähig ist.

Ihr Arbeitslosengeld I hatte sie zuvor nicht erhalten, obwohl ein Anspruch bestanden hat. Die Agentur für Arbeit hat sich absichtlich viel Zeit gelassen, damit sie das Arbeitslosengeld nicht zahlen muss. Sie hakte immer intensiv nach. Auch ich nahm Kontakt zu dem Sachbearbeiter auf. Zuerst wurde der Sachbearbeiter krank, dann las sich eine Vertretung in den Fall ein, welche ebenfalls erkrankte, und diese Liste der erkrankten Mitarbeiter ist beliebig lange fortzusetzen, was mir in gewisser Weise mehr als seltsam vorkommt. Es ist eine bodenlose Unverschämtheit.

Nachdem meine Freundin eine berufliche Tätigkeit aufgenommen hatte, merkte sie alsbald, dass sie aufgrund von Schmerzen während und nach einer Belastung noch nicht dazu in der Lage war eine berufliche Tätigkeit auszuüben. Der behandelnde Arzt attestierte die Tatsache auch.

Selbstverständlich musste sie sich an das Jobcenter wenden und bekam prompt den alten Sachbearbeiter. Er sagte meiner Freundin, dass sie arbeitsscheu sei und mit Sicherheit nichts hätte, folglich eine Simulantin sei. Des Weiteren erkannte er den Bericht des Facharztes (Orthopäden) nicht an und schickte sie zum ärztlichen Dienst des Jobcenters. Die Ärztin ließ sich vom Urteil des Sachbearbeiters beeinflussen.

Von Tag zu Tag geht es ihr schlechter - vor allem psychisch (!) Übelkeit und Erbrechen sind an der Tagesordnung, weil sie diesen Psychoterror des Sachbearbeiters nicht mehr verkraftet und mit den körperlichen und geistigen Kräften mehr als am Ende ist. Hierdurch kann sie auch die Meldepflicht, beziehungsweise die Termine nicht wahrnehmen. Eine Bestätigung der Arbeitsunfähigkeit wurde immer vorgelegt, die jedoch nicht anerkannt werden, da sie ja nicht bettlägerig wäre. Ich sollte vielleicht auch erwähnen, dass sie sich inzwischen in ambulanter psychologischer Behandlung befindet, aufgrund von Schlafstörungen, Depressionen und weil sie mittlerweile zu meinem Entsetzen Selbstmordgedanken hegt. Ihr Arbeitslosengeld II wurde inzwischen komplett gestrichen und wenn ich diesen Ausfall mit meinem üppigen Sold als Zeitsoldat nicht ausgleichen könnte, würde sie womöglich auf der Straße leben und verhungern. Wir wohnen nicht in einer gemeinsamen Wohnung, was sich bald ändert.

Mittlerweile merke auch ich, dass ich aufgewühlt bin, Schlafstörungen bekomme und einfach nur noch aggressiv bin. Ich kenne mich und da ich sehr jähzornig und impulsiv bin, könnte es irgendwann passieren, dass ich dem Sachbearbeiter einen Besuch abstatte, und dort einmarschiere.

Was kann meine Freundin, oder auch ich gegen diesen ungehobelten, unfähigen, sie schikanierenden Sachbearbeiter tun, denn mit dem unmittelbaren Vorgesetzten haben wir bereits gesprochen, ohne jeglichen Erfolg. Die eine Krähe hackt der anderen kein Auge aus.

Ich bin der Auffassung, dass eine Krankschreibung in diesem Fall vollkommen ausreicht, da sie schlichtweg arbeitsunfähig ist. Was soll sie dann bitteschön bei einem Termin, welcher dazu dient, jemanden ins Berufsleben zu integrieren. Das ist vollkommen sinnfrei und hirnrissig.

Danke im Voraus
 
G

Gast

Gast
"Ich bin der Auffassung, dass eine Krankschreibung in diesem Fall vollkommen ausreicht, da sie schlichtweg arbeitsunfähig ist."

Das ist völlig irrelevant.
Bei der Länge des Ausfalls ist eine amtsärztliche Untersuchung Routine und diese fand ja statt und belegt, dass deine Freundin eben NICHT in dem Maße erkrankt ist, wie sie vorgibt.
 
P

Phelia

Gast
Danke für die guten Tipps, die dem TE weiterhelfen. Aufhetzereien und Verschwörungstheorien helfen nicht. Ich kenne nur ARGE-Mitarbeiter, die bis zu psychischen Zusammenbruch ihr bestes geben. Von irgendwelchen seltsamen Schulungen und Anweisungen hätten sie mir mit Sicherheit erzählt.
Und was unser ach so böses und korruptes System betrifft wären (mindestens!) Dreiviertel der Weltbevölkerung froh, wenn sie es denn hätten.

Dir TE kann ich nur raten, Hilfe zu holen. Es gibt viele Beratungsstellen, die weiterhelfen können! Ich drücke die Daumen. Sag Deiner Freundin von Herzen gute Besserung!
 
G

Gast

Gast
Hallo Kusanagi,

Ich muss sagen, dass deine Antwort bisher die hilfreichste war und bedanke mich hierfür ganz herzlich. Ich habe leider das Gefühl, dass einige der Lesenden, beziehungsweise Antwortenden, nicht korrekt gelesen haben. Schließlich habe ich erwähnt, dass bereits ein fachärztliches Gutachten von einem Orthopäden vorliegt. Da fragt man sich echt, was der ärztliche Dienst oder das Jobcenter sich im Allgemeinen herausnehmen. Immerhin ist die Ärztin oder der Arzt nur ein einfacher Allgemeinmediziner, welche/r sich an die fachärztliche Einschätzung zu halten hat. Die sollen doch froh sein, dass meine Freundin sich von sich aus für den Arbeitsmarkt zur Verfügung gestellt hat. Wenn sie nach einer Weile merkt, dass es aufgrund der gesundheitlichen Verfassung noch nicht möglich ist wieder eine berufliche Tätigkeit auszuüben, dann ist das eben so. Dann noch Sprüche zu lesen, wie zum Beispiel "Dann ist deine Freundin eben doch nicht so krank wie sie vorgibt" - da könnte ich schon wieder an die Decke gehen. Ein Facharzt stellt nicht umsonst ein solches Gutachten aus, und die Geschichte mit den beiden Hüften, die Depressionen, die Selbstmordgedanken und Schlafstörungen, sollten Grund genug sein. Ich bin zwar kein Mediziner, aber da sagt einem der gesunde Menschenverstand schon, dass eben jener Mensch nicht arbeitsfähig ist. Einige haben offensichtlich genauso komische Ansichten wie das hiesige Jobcenter, sowie dessen Lakaien.

Zudem muss ich dir Recht geben - Ich hatte noch nie selbst mit diesem Karnevalistenverein (Jobcenter) zu tun, aber muss sagen, dass ich aufgrund dem Erstkontakt wegen meiner Freundin und Erzählungen aus dem Freundes- und Bekanntenkreis deine These unterstützen muss.

Die Sachbearbeiter sollen laut Berichten im Internet sogar sogenannte Prämien erhalten, wenn sie gezielt dafür sorgen, dass Arbeitssuchenden die Bezüge gestrichen werden. Da fragt man sich, was das für Menschen sind. Ich als Staatsdiener in Uniform, bin selbst über das Treiben staatlicher Institutionen empört und bestürzt zugleich. Immer wieder liest man von Schikanen durch Mitarbeiter des Jobcenters gegen Arbeitssuchende.

Danke für deine Antwort.
 
G

Gast

Gast
Das ist ein klarer Fall von "wer da noch auf Einzelkämpfer macht ist eh hoffnungslos".

Das muss laufen über: Arbeitsloseninitiative (Mitglied werden!), alles nur noch nach Beratung, mit Zeugen und alles schriftlich. Rechtsschutz abschliessen.

Da müssen einfach Profis ran. Vor allem aber muss auch Arbeit an sich selbst statt finden. Eine Idee entwickeln, wo man selber hin will. Oder soll Reha und Invalidenrente Endstation sein? Je weniger Ziel, desto mehr Spielball.
 

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