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Ich kriege nichts mehr auf die Reihe

Remy

Neues Mitglied
Hallo zusammen.
Wie oben bereits steht, kriege ich mein ganzes Leben nicht mehr auf die Reihe. Ich bin 18 und habe im Herbst mein Studium angefangen, in einer neuen Stadt mit einer eigenen Wohnung. Ich war schon immer ein bisschen depressiv und ängstlich, glaube ich, ich weiß nicht, ob das alles so normal ist. Jetzt, wo ich aber das Studium angefangen habe, geht es nur noch bergab.
Ich merke wirklich, wie ich langsam wahnsinnig werde, im wahrsten Sinne des Wortes. Ich gehe vielleicht drei Stunden am Tag zur Uni, kenne dort kaum einen, und die die ich kenne, mag ich eigentlich gar nicht, ich komme mit ihnen zurecht, die denken auch, sie wären meine Freunde, sind es aber nicht, ich komme mit keinem zurecht.
Die restliche Zeit verbringe ich damit, ohne Witz, weinend in der Wohnung zu sitzen, vor mich hin zu singen, den Herd anzustarren, mit mir selbst zu reden, etc. Jetzt in den Semesterferien bin ich in meiner alten Heimat, bei meinen Eltern, aber das macht es nicht besser, hier habe ich auch keinen. Selbst wenn ich irgendwas arbeite oder was organisiere, gelingt es mir nicht und ich versage. Ich werde einfach kirre, und sei es auch nur, wenn ich eine Sekunde nichts zu tun habe, das macht mich verrückt.
Gerade sitze ich heulend vor dem PC. Ich habe ja keinen, niemanden.
Danke euch und liebe Grüße, Remy
 

PsychoSeele

Urgestein
Hallo Remy,

es tut mir leid dass es dir so schlecht geht. Dieser "Dauerzustand" ist natürlich extrem belastend und schränkt dich im Alltagsleben ein.
Hast du schon mal drüber nachgedacht zum Psychiater zu gehen, um dir eventuell Antidepressiva verschreiben zu lassen, ggf mit therapeutischer Begleitung um Probleme zu bewältigen?

Du musst dich sehr einsam fühlen. Mit ADs wird man stabiler, "glücklicher", dann sollte dein Antrieb besser werden. Dann nimmst du wieder am Leben teil.

Liebe Grüße
SchwarzeSeele
 
G

Gast

Gast
Hallo Remy,
für mich hört sich das schwer nach Drepression an. Und ich dachte spontan daran, ob du das Studium eigentlich wirklich machen möchtest, ist es das was du wirklich willst? Ich habe dich so verstanden, als würdest du dich für einen Versager halten, bzw.
große angst davor hast zu versagen, sind nur Gedanken von mir. Beim lesen fühlte ich so eine große Verzweiflung, bitte hohle dir Hilfe, ein Gespräch mit einem Psychologen, oder Psychotherapeut , mit dem du herrausfinden kannst,was dich so zu hindern scheint. Wenn du einen guten Arzt kennst, kannst du auch erstmal mit dem reden. Und da gibt es auch noch die Telefonseelsorge die du anonym anrufen kannst.Wobei anonym , geht das überhaupt noch im digitalem Zeitalter ?
Zum Psychater kannst du auch gehen, da wirst du wohl auch schneller einen Termin bekommen.
Remy steig aus, aus dem Sumpf , und lass dir helfen.
Lg. Rosi
 

Remy

Neues Mitglied
Erstmal vielen Dank für eure Antworten.

Ich studiere Theaterwissenschaft und Ethnologie, ich weiß gar nicht so recht, ob es mir Spaß macht, es ist nicht besonders interessant, das meiste was erzählt wird, weiß ich schon. Ich stehe meinem Studium neutral gegenüber, es stört nicht, aber richtig Spaß macht es auch nicht. Es ist schon das, was ich machen möchte, zumindest von der Thematik her. Im Endeffekt macht mir eigentlich gar nichts Spaß, höchstens Dinge vorbereiten und planen. Das mache ich gerne. Ich investiere dann Tage und Nächte in Planungen für Theater- oder Filmprojekte, die ich nie realisieren werde, weil ich es nicht schaffe. Eigentlich wollte ich mit ein paar Leuten einen kleinen Film drehen, das Drehbuch ist schon fertig, alle Planungen sind gemacht, es haben sich ein paar Leute beworben die gerne mitmachen würden, nur ich schaffe es nicht, ihnen zu antworten. Ich kann es einfach nicht.
Lustigerweise wohne ich in einem Viertel in dem an jeder Ecke ein Psychologe ist und habe schon oft darüber nachgedacht vielleicht erstmal zu einem Arzt zu gehen, aber ich komme mir so dämlich vor dabei, als ob ich es selbst nicht schaffen würde.
Ich habe eigentlich nie richtige Freunde gehabt. Leute mit denen ich ganz gut zurechtkam vielleicht, aber mehr nicht. Ich habe nie jemanden richtiges gehabt.
 

PsychoSeele

Urgestein
Huhu Remy,

es wäre keine Schande Hilfe anzunehmen. Manchmal braucht man Unterstützung oder einfach jemand der dir neutral zuhört. Natürlich ist das deine Entscheidung, die du für dich treffen (musst).

Woran liegt es, deiner Meinung nach, warum du keine Freunde hast?

Liebe Grüße
SchwarzeSeele
 

Remy

Neues Mitglied
Es hat sich einfach nicht ergeben. Die Leute reden nicht viel mit mir und ich rede nicht viel mit den Leuten. Ich habe keine Freunde, weil ich alles alleine mache und mache alles alleine, weil ich keine Freunde habe.
 

Biokatze

Aktives Mitglied
Ich weiß, dass das kein großer trost ist, aber ich kenne das. Mann versteht sich mit (fast) jedem gut, aber zu einer richtigen Freundschaft reicht es einfach nicht. Ich schließe mich SchwarzeSeele an, dass es keine Schande ist hilfe anzunehmen. Vielleicht würde es die helfen, dass du eines deiner Projekte die du mit so großer sorgfalt planst irgendwann mal umsetzen kannst. Aber das ist deine Entscheidung.
Viel Glück
Biokatze
 
N

nothing-ness

Gast
mir geht es genauso, wirklich genauso wie dir, deswegen habe ich deine beiträge auch schon geliked. :)

ich studiere was anderes als du, aber die situation ist gleich: 18 jahre, erstes semester im herbst angefangen, in fremde stadt gezogen. am anfang habe ich viele neue leute "kennengelernt", aber nichts tiefergreifendes. ich dachte einige davon könnten meine freunde sein, aber dann hat sich rausgestellt, dass sie keine freunde sind. hatte davor nicht viele freunde und dachte dass ich im studium vielleicht neue finde, war aber nicht so. die meiste zeit sitze ich heulend in meinem zimmer rum, ansonsten lerne ich für meine prüfungen, bei denen ich wahnsinnige angst habe durchzufallen.

ich kenn das mit der verrücktheit. man ist die ganze zeit alleine und irgendwann fängt man einfach an komplett durchzudrehen. rumsingen, selbstgespräche, ist bei mir auch alles drin.

vermutlich ist es ungünstig dass du in der vorlesungsfreien zeit nach hause gefahren bist, dort wirst du, wenn du da keine kontakte hast, tendenziell schlechter deine situation lösen als in der stadt wo du studierst.

wirkliche tipps habe ich leider auch nicht, selbes problem eben und auch noch keine lösung gefunden. ich versuche immer rauszugehen und was zu tun, aber ich kriegs einfach nicht auf die reihe freunde zu finden. was ich jetzt in den ferien noch versuchen will: ich will öfter in die mensa gehen und an der fakultät rumhängen, vielleicht komm ich mit jemandem ins gespräch?? dir eine wg zu suchen kann ich leider auch nicht empfehlen, ich wohne in einer und meine mitbewohner haben schon seit monaten nicht mit mir geredet -.- ok also mein tipp: vielleicht früher wieder in deine uni-stadt fahren und noch versuchen leute kennenzulernen? so würde ich es machen :)
 

HalliGalliSuperstar

Aktives Mitglied
Du hast Probleme, also geh sie an.

Geh zum Arzt, beginn eine Therapie. Du hattest nie echte Freunde? Nun, vielleicht bist du ein spezieller Mensch. So viele junge Männer, die sich für Theater und Ethnologie interessieren, gibt es zum Beispiel wahrscheinlich nicht. Wenn du ein Prolet wärst, der gerne im Fussballstadion rumgrölt, wär's vielleicht einfacher. Also geh auf die Suche, wo du jemand finden könntest, der so tickt wie du. Und sei selber ein bisschen offen.

Und versuch mal, ob du dich zwingen kannst, was zu ändern: Rausgehen und joggen statt daheim heulen. Oder irgendwas anderes, was dich ablenkt und fordert. Körperliche Arbeit zum Beispiel. Projekte durchziehn, statt zu sagen, ich kann einfach nicht. Und wenn du's wirklich nicht auf die Reihe kriegst, analysieren, woran genau es hing. Vielleicht klappt's dann beim nächsten Mal, oder du findest raus, dass du eigentlich was ganz anderes machen willst.
 
G

Gast

Gast
Danke noch mal für eure zahlreichen Reaktionen.
Ich bin ja erstmal froh, dass ich anscheinend nicht der einzige mit diesen Problemen bin. Man redet sich das ja oft ein. Ich habe schon darüber nachgedacht, zumindest noch mal für ein paar Tage in meine Unistadt zu fahren, ein paar Kommilitonen haben eh schon gefragt, ob ich mal vorbeikomme, vielleicht mache ich das mal.
Ich habe schon mehrer Versuche unternommen, unter Leute zu kommen, von einigermaßen gelungen (Theatergruppe) bis vollkommen schiefgelaufen (politische Gruppierung) war da alles dabei. Zurzeit bin ich in Kontakt mit einer kleinen kirchlichen Theatergruppe, die Bibelausschnitte präsentieren will, vielleicht mache ich da mit.
Ich habe alles angefangen, was ganz nützlich wäre, ich jogge eigentlich viel und gerne, habe bereits einen Marathon hinter mir (mit mäßigen Erfolg, aber hey, fürs erste Mal), ich koche auch gerne, habe in den ersten Woche viele neue und komplizierte Rezept rausgesucht, war auf mehreren Demos, auf Vorträgen, in der Oper, im Theater, im Kino, aber all das habe ich einfach schleifen lassen, bis zu dem Punkt, an dem gar nichts mehr geht.
Ich denke, ich sollte mich fürs Erste wirklich um eine Therapie kümmern.
 

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