Das Motto "Wasch' mir den Pelz, aber mach' mich nicht nass" vieler überlasteter Hausfrauen, die über die viele Arbeit klagen, aber nicht delegieren können bzw. wollen, führt hier nicht weiter. Auch ich kenne Leute, bei denen das Familieneinkommen ohne Weiteres für eine Putzfrau reichen würde. Es wird aber keine eingestellt, denn dann könnten die Nachbarn auf dem Dorf ja denken, man sei zu faul, um selber zu putzen...
Verzogene Söhne wurden nie dazu angehalten, im Haushalt mitzuhelfen ("Das ist doch keine Männerarbeit") - Pech, wenn man nun keine Tochter hat, von der man das wie selbstverständlich erwarten würde. Solchen Leuten ist nicht zu helfen, und da bin ich auch nicht mehr bereit, ihnen zu bestätigen, wie schwer sie es haben.
Mit zwei Kleinkindern im Haus kann man natürlich nicht auch noch den Haushalt perfekt bewältigen, schon gar nicht ohne Unterstützung. Und wenn die Kinder älter sind, würde ich wieder in Teilzeit arbeiten, damit ich mir notfalls Unterstützung im Haushalt einkaufen kann, falls das Einkommen des Mannes dazu nicht ausreicht.
Aber selbst Frauen mit Kindern im Teenageralter oder erwachsenen Kindern können angeblich oft das Familieneinkommen nicht durch eine eigene Erwerbstätigkeit aufbessern, weil sie ja auch noch den ganzen Haushalt perfekt schmeißen müssen. Für eine Haushaltshilfe gehen sie doch nicht arbeiten, da putzen sie lieber selbst. So kommt man aus dieser Falle nicht heraus. Ich werde allerdings den Verdacht nicht los, dass die Hausarbeit ihnen immer noch besser gefällt als eine Erwerbstätigkeit, bei der sie Tag für Tag von einem Vorgesetzten unter Druck gesetzt werden. Als Hausfrau kann man die Arbeit nämlich auch mal liegen lassen, wenn man keine Lust oder einen schlechten Tag hat. Allerdings verbessert man durch Erwerbstätigkeit ja auch die eigene spätere Altersversorgung und muss, falls der Partner vor einem stirbt, nicht ausschließlich von Witwenrente leben.