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Ich komme aus dieser Lebenskrise nicht mehr raus

Nachtmond

Mitglied
Ohne Zweifel stecke ich nun in einer psychischen Lebenskrise, die von Überforderung, Müdigkeit und schwerwiegenden Depressionen geplagt ist. Meine Psychiaterin hat mir nun mehrere Wochen Auszeit verschafft, was gut ist, aber wie geht es weiter? Die Welt um mich herum, die mich so überfordert, ändert sich schließlich nicht. Deshalb stehe ich auf der Stelle, weil ich keinen geeigneten Weg heraus finden kann.

Es fällt mir schon schwer, meine Überforderung überhaupt zu ergründen. Einen großen Teil macht zwar die Arbeit aus, doch auch alltägliche Aufgaben belasten mich schwer. Auf der Arbeit habe ich zwar keine große Verantwortung, aber viele Aufgaben, in die ich jederzeit einspringen können muss. Ansonsten entlastet mich mein Vorgesetzter aber schon sehr, weshalb ich verwundert bin: Was macht mich überhaupt müde?

Ich denke, dass ich einfach nicht für lange Tage geschaffen bin. Eine Stunde zur Arbeit, achteinhalb dort bleiben, eine Stunde zurück. Das ist mir schon viel zu anstrengend! Einzig die Reisezeit ließe sich verkürzen, doch als Programmierer finde ich nichts in Wohnortnähe. Diese werden in großen Städten gebraucht und besser als jetzt könnte ich es deshalb kaum haben. Jede andere Stelle in der nächsten großen Stadt erfordert eine längere Fahrzeit.

Alternativ könnte ich mittlerweile von Zuhause ausziehen, aber mal ehrlich: Wenn ich jetzt schon vom Alltag überfordert bin, wie soll ich neben der Arbeit eine Wohnung finden und den Umzug organisieren? Ich wäre vom Alleineleben noch mehr überfordert und würde im nächsten Tief meiner Depressionen nicht einmal mehr Rechnungen bezahlen. So gilt für mich: Ohne Hilfe wohnen kommt nicht in Frage.
 

Abrafax123

Mitglied
Hallo Nachtmond,

1. Wie alt bist du denn?

2. Warum bist du Programmierer geworden?

3. Viele erfolgreiche Programmierer arbeiten als Freelancer, in ihrem eigenen Büro, von zuHause aus und können sich ihre Arbeitszeit frei einteilen. Wie siehst du diese Möglichkeit für dich?

4. Macht dir deine Arbeit Spaß?

5. Ich vermute das Problem liegt auch am sonstigen Umfeld. Hast du Ausgleichstätigkeiten für die Bildschirmarbeit? machst du Sport? Hast du sonst noch Interessen außer Computer? Wie sieht es mit Freunden/sozialen Kontakten/ Freundin aus? Das Leben bietet ja noch mehr.

Schönen Gruß :)
 

Nachtmond

Mitglied
Hallo Abrafax123, danke für deine Rückfragen!

Ich bin 23 Jahre alt und bin Programmierer geworden, weil ich damals während meiner Berufswahl die Kenntnisse und das Interesse hatte. Auch erschien mir nichts anderes als interessant für mich, wobei sich diese Ansicht langsam ändert.

Ich arbeite an kurzfristigen Projekten die viel Kommunikation mit dem Team benötigen. Dies ist besser im Büro machbar. Wenn es mir mal nicht ganz so gut geht, kann ich auch Zuhause arbeiten, bin dann aber durch Ablenkungen deutlich weniger effizient bzw. arbeite nicht konsequent durch. Die Möglichkeit als Freelancer sehe ich nicht, weil dies eine Auffassungsgabe für die zu bearbeitenden Aufgaben braucht und ich den Teamleiter und die Kollegen für Rückfragen lieber direkt ansprechen können möchte.

Die meiste Zeit hat mir meiner Arbeit Spaß gemacht, mittlerweile schleppe ich mich aber nur noch dorthin. Ich hasse die Arbeit zwar nicht, aber ich fühle mich zu schlapp, dieser noch konsequent nachzugehen. Die Hälfte meiner Arbeitszeit sitze ich nur noch grübelnd rum und bin teilweise weinend am Verzweifeln.

Ausgleichtätigkeiten bin ich früher noch nach gegangen. Damals konnte ich am Morgen direkt aus dem Bett springen und erst einmal etwas Sport machen. Abends bin ich dann oft noch joggen gegangen oder habe an eigenen Projekten am Computer gearbeitet. Ich habe nicht viele Interessen und habe es mit Zeichnen, Lesen, Lernen und Spielen versucht, nichts kann mich aber auch nur zwei Tage motivieren.

Soziale Kontakte habe ich wenige. Ich weiß zunächst nicht, wie ich welche aufbauen soll, für die meisten Menschen habe ich gar kein Interesse. Gruppierungen gefallen mir überhaupt nicht und ich würde lieber mit einer einzelnen Person etwas unternehmen. Ich wüsste auch hier aber nicht was. Einiges kann ich mit dem Spielen von Pokemon Go noch aufrechterhalten, so hat man etwas Gemeinsames, dem man nachgehen kann, aber auch dafür ist meine Motivation mittlerweile fast komplett zerfallen.

Ich muss dazu sagen, dass ich vieles gar nicht mehr tue, weil mir die Kraft fehlt. Ich fühle mich körperlich abends nach 11 Stunden Stress nicht mehr in der Lage, überhaupt noch etwas zu unternehmen. Selbst wichtige Dinge fallen mir dann schon schwer.
 

Abrafax123

Mitglied
Hallo Nachtmond. Ich denke dir ist selbst bewusst geworden, dass der Mensch keine Maschine ist, die man jeden Tag anstellen kann und nach 11 Stunden wieder ausschalten.

Der Mensch funktioniert nicht wie eine gefühllose Mechanik. So kann es nicht weitergehen. Ich habe den Eindruck wenn du so weitermachst, wirst du irgendwann zusammenbrechen und 0% arbeitsfähig sein. Deine mangelnde Lebenszufriedenheit raubt dir deine Lebensenergie und deine Konzentrationsfähigkeit, also deine Arbeitskraft. Überlege dir jeden Tag drei Möglichkeiten, wie du das ändern kannst? Suche nach Ideen....

Du wirst dir eine Auszeit nehmen müssen, und einen Neustart, einen kompletten Reset deines Lebens durchführen müssen. Dazu musst du vielleicht Gespräche mit deinem Arbeitgeber führen. Die Gesundheit ist das allerwichtigste. Sie kann mit Geld nicht aufgewogen werden.

Du musst nachforschen und nachspüren, warum deine Motivation und deine Lebenslust verschwunden ist. Und wie sie wiederkommen könnte? Dazu brauchst du Geduld. Das wird nicht von heute auf morgen klappen. Und Veränderung!

Wie kannst du zurück in deine Kraft kommen? Das kannst nur du wissen. Es kann kein anderer für dich wissen, noch entscheiden. Falls du keine Entscheidung triffst, wird das Leben für dich entscheiden. Und eines Tages wachst du in einer Nervenklinik auf. Willst du das wirklich? Kein Ort, um ECHT gesund zu werden.
Außerdem solltest du dir Hilfe holen. Du kannst bei deiner Krankenkasse nachfragen. Du kannst dich wegen einer Kur kümmern. Du solltest Angebote wegen Burnout oder Depression nachfragen. Du solltest planen eine längere Auszeit zu nehmen. Du darfst dich um deine Seele und deinen Körper liebevoll kümmern und bemühen. Du darfst es dir gutgehen lassen. Vielleicht hilft dir auch eine längere Reise oder ein Urlaub? Auch würde ich an deiner Stelle mal ganzheitliche Angebote ausprobieren, auch möglicherweise mit sozialen Kontakten. Zum Beispiel Yoga, Massagen oder Berührungskurse. Es gibt heutzutage so viele Angebote in der Richtung, du brauchst nur das Internet zu befragen, oder entsprechende therapeutische Stellen. Benutze dein E und dein I, um dich auf den Weg zu machen! Wenn du Programmierer bist, dann verfügst du über eine gehörige Portion Intelligenz. Nutze deine Intelligenz für dein eigenes Lebenswerk, nutze sie dafür um zu fragen, was deinem Geist und deinen Körper gut-tut. Nutze deine Intelligenz um die richtige Balance wiederzufinden, oder nach Rezepten zu forschen, wie eine ideale Balance für deinen ganz individuelle Persönlichkeitsstruktur aussehen könnte?

Wer bist du überhaupt? Weißt du das über dich selbst? Weißt du überhaupt welche Bedürfnisse du selbst hast? Bist du diesen schon einmal in aller Tiefe nachgegangen? Nicht alle Fragen können sofort beantwortet werden. Aber du kannst dich auf den Anfang eines Weges begeben....


Tue etwas für dich selbst! Werde deine eigene Sonne! ;)
 

Nachtmond

Mitglied
Danke an Abrafax für diese tiefgreifende Antwort. Ich weiß gar nicht, was ich sagen soll. Natürlich bin ich keine Maschine und ein kompletter Neuanfang wäre schön, doch kann man das Leben nicht wie einen Computer einfach zurücksetzen. Ich muss meine derzeitige Situation irgendwie bewältigen.

Ich denke, dass ich den Kern des Themas etwas verfehlt habe. Nun sprechen wir über Überlastung durch die Arbeit, aber eigentlich ist die Arbeit nur ein einzelner Faktor dessen. Mich überlastet auch eine schreckliche Angst vor der Zukunft, derzeit besonders das Ausziehen von Zuhause und dem alleine Leben.

Glücklicherweise fordern meine Eltern mich nicht zum Umzug auf und ich bin sehr gerne bei Ihnen. Allerdings stellt sich mit 23 Jahren nun einmal die Frage, wann es so weit sein wird. Ich bezweifele, dass ich überhaupt in der Lage bin, alleine zu leben. Schwerste Depressionen würden mir die Kraft nehmen, meinen Pflichten nachzugehen. Das könnte schrecklich enden, wenn ich Rechnungen nicht bezahle. Außerdem habe ich ein Problem mit der Welt- und Selbstwahrnehmung (dissoziative Störung) und kriege große Panik beim Interagieren mit fremden Menschen oder in fremden Situationen.

Ich grüble aktuell nächtelang darüber, wie so ein Umzug überhaupt abläuft. Ich habe wirklich keinen Schimmer und vor jeder einzelnen Frage schreckliche Angst. Wahrscheinlich würde mir eine Anleitung für Dummies etwas Angst nehmen...

Fragen, die mir derzeit viel durch den Kopf gehen:

- Wie suche ich überhaupt eine Wohnung?
- Worauf muss ich achten?
- Was kommt Organisatorisches und an Papierkram auf mich zu?
- Wie bringe ich große Möbel in die Wohnung? Ich denke da an enge Treppen, oder an eine enge Straße in der ein Umzugswagen nicht einfach stehen bleiben kann. Weiterhin habe ich keine Freunde, die mir behilflich sein könnten und auch keinen Führerschein.
 

Abrafax123

Mitglied
Hallo noch einmal,

ich denke auch dass wir kurzzeitig am Thema vorbeigeredet haben. Dein Hauptthema ist nicht deine Erschöpfung, sondern deine Angst.


  • Angst vor der Zukunft.
  • Angst allein zu sein.
  • Angst davor, nicht klarzukommen.

Ich denke dort solltest du ansetzen. Allerdings ist es schwierig für mich, dem nachzugehen, weil wir dich ja nicht so genau kennen.

Ein ist klar: Ein junger Mann mit Anfang 20 ist ja eigentlich in der Blüte seines Lebens und seiner Kraft. Daher kannst du dich fragen, warum es bei dir nicht so ist?

Bist du physisch gesund? Hast du dich vom Arzt durchchecken lassen? Dabei solltest du unbedingt auch deinen Testosteronwert checken lassen.

Wenn das alles in Ordnung ist, rate ich dir unbedingt Sport zu machen. Auch wenn du dazu keine Lust hast. :) Motivation ist dabei nicht das Zauberwort, sondern Disziplin. Du musst dir sagen, entweder ich will da rauskommen oder nicht. Du darfst jeden Tag eine neue Entscheidung treffen. Beginne wenigstens mit langen Spaziergängen an der frischen Luft. Wie fühlst sich das für dich an, wenn du an deine Leistungsgrenze gehst? Traue dich, dich selbst herauszufordern! Sei nicht zu gut zu dir selbst in dieser Hinsicht, sondern manchmal darf man sich selbst auch einen Ruck oder einen A....tritt geben! Kraftsport und Joggen hilft auch sehr gegen Depressionen.

Ein Kernthema sind sicherlich deine Ängste. Frage dich immer, ob diese wirklich real sind? Was könnte schlimmstenfalls passieren? Du hast als Programmierer ja einen recht gut funktionierenden Verstand. Lerne dich auf deinen Verstand zu verlassen! Lerne Probleme zu lösen. Das kannst du als Programmierer. Fange mit kleinen Aufgabenstellungen an. Was ist, wenn etwas kaputtgeht? Muss man dann eine Panikattacke bekommen? Wie kannst du das Problem lösen? Und wenn du das Problem nicht selbst lösen kannst, wo kannst du dir Hilfe holen? Du wirst merken, wenn du dich beim Denken auf die Lösungen fokussierst, anstatt auf Horrorszenarien, wird die Angst nachlassen.

Ein weiteres sind deine sozialen Ängste. Woher kommen sie? Lag es an deiner Erziehung? Wurdest du als Kind gehänselt? Wovor hast du denn konkret Angst? Das Leute etwas Schlechtes über dich denken könnten? Das sie dich verletzen könnten? Du hast eine Schutzhaltung eingenommen. Eine Schutzstrategie, die dich vor Verletzungen schützen soll, und ziehst dich immer weiter zurück. Leider wird es dadurch nicht besser. Deine Komfortzone wird immer kleiner, und du fühlst dich immer unwohler. Du solltest unbedingt versuchen einen Therapeuten oder eine helfende Person finden, um zu lernen mit deinen Ängsten umzugehen und diese schrittweise wieder abzubauen. Hast du schon einmal deinen Arzt gefragt, ob er dir einen Psychotherapeuten empfehlen kann? Gehe dem nach. Um deine sozialen Ängste wieder abzubauen kannst du mit ganz kleinen Schritten beginnen. Traust du dich eine fremde Person nach der Uhrzeit zu fragen? Nehme dir vor, jeden Tag etwas kleines zu tun, um deine sozialen Ängste wieder abzubauen, und Gespräche mit Menschen zu führen. Dabei können schon ein paar Sätze am Anfang reichen. Oder du rufst einen Bekannten oder einen Freund an. Wiederum ist dabei nicht unbedingt Motivation ausschlaggebend, sondern Disziplin. Du musst einfach eine Entscheidung treffen, da du weißt entweder ich tu was um meine Situation zu verbessern oder ich lasse es bleiben. Mache dir einen konkreten Plan, was du heute bereits tun kannst, um deine Situation zu verbessern. Und wenn es auch nur 3% sind. Schreibe es dir auf.

Ich würde dir nicht raten, in der gegenwärtigen Situation umzuziehen. Wissen denn deine Eltern über deine Lage bescheid? Wie wäre es stattdessen erst einmal auszutesten wie es für dich ist, wenn du einige Tage allein in einer anderen Wohnung lebst.

Um wieder Lebensmut zu bekommen brauchst du Selbstvertrauen. Vielleicht kann dir dabei jemand helfen. Ein Mentor. Selbstvertrauen bekommst du nur, wenn du dich Gefahren und Problemen stellst und diese meisterst. Diese bekommst du nicht, wenn du vor ihnen davonläufst oder dich zurückziehst.

Der Weg aus der Angst führt durch die Angst hindurch.
 

Nachtmond

Mitglied
Hallo Abrafax,

danke erneut für eine mühevolle Antwort. Zunächst möchte ich erwähnen: Neben einer Psychiaterin habe ich auch eine Psychotherapeutin, die in einer Einrichtung eng zusammenarbeiten. Es tut gut, jemanden zum Reden zu haben, der mit mir meine Lebenssituationen abwiegt. Ich habe allerdings das Gefühl, dass ich nicht richtig behandelt werden kann, weil ich immer etwas zu erzählen habe und Methoden im Alltag kaum anwende.

Ich bin bei einem Klinikaufenthalt vor zwei Jahren ausgiebig untersucht worden. Regelmäßige Kontrollen der Blutwerte gehörten dazu. Nach diesem Stand bin ich körperlich kerngesund. Vor mehreren Monaten hat meine Psychiaterin meine Werte entnommen und auch damals sind diese in Ordnung gewesen. Ob der Testosteronwert auch gemessen wurde, weiß ich leider nicht. Aber wie wahrscheinlich ist, dass es daran hapert?

Früher bin ich sportlich aktiv gewesen. Zwar nichts konsequentes im Verein oder Fitnessstudio, sondern was man so Zuhause machen kann. Dazu gehörte Gymnastik, etwas Krafttraining und regelmäßiges Joggen. Ich weiß gar nicht, weshalb dies nachgelassen hat. Kürzlich war ich joggen und habe es heute erneut vor. Vielleicht schaffe ich es ja erneut, mich zu überwinden.

Meine Ängste zu überwinden und nicht gleich an Horrorszenarien zu denken ist sicherlich schwer. Was ich mir im Kopf vorstelle, fühlt sich realistisch an, es könnte tatsächlich so passieren. Dadurch suche ich vergebens nach Lösungen, und wenn ich eine finde, dann wird diese wieder mit einem Horrorszenario hinterfragt. Dadurch gerate in einen Teufelskreis, in der ich von einer bösen Vorstellung in die nächste übergehe.

Meine sozialen Ängste sind immerhin ein Punkt, bei dem ich denke Fortschritte zu machen. Dies erreiche ich, indem ich häufiger mit Menschen spreche. Leider eröffnet sich die Gelegenheit nur selten, denn wie beginnt man schon mit dem Sitznachbarn im Bus ein Gespräch? Einmal habe ich mich tatsächlich überwunden, im Bus eine Frau in meinem Alter anzusprechen. Ziemlich schnell geriet ich an den Punkt, wo ich das Gespräch verzweifelt mit Fragen aufrecht erhalten musste. Das war dennoch ein kleiner Erfolg. Menschen sprechen allgemein nicht mehr viel miteinander, besonders weil das Smartphone immer dabei ist.

In der gegenwärtigen Situation werde ich gewiss nicht umziehen. Dazu kann ich mich überhaupt nicht überwinden, zu groß ist die Angst davor. Ich habe soeben sogar ein Bewerbungsgespräch abgesagt, weil in Aussicht gestellte Stelle an einem anderen Ort als meine Psychotherapie liegt, die ich somit hätte beenden müssen. Aktuell funktioniert das gut, weil die Praxis zehn Minuten von der Arbeit entfernt liegt. Darauf möchte und darf ich in meiner Situation wohl nicht verzichten.

Vielen Dank, dass du dir die Zeit zum Antworten nimmst. Deine Ratschläge sind logisch und selbstverständlich, aber es ist gut, sie noch einmal persönlich gesagt zu bekommen. An der Durchführung wird es hapern, denn meine Ängste werden mich begleiten und nicht einfach verschwinden.
 
G

Gelöscht 94095

Gast
Fragen, die mir derzeit viel durch den Kopf gehen:

- Wie suche ich überhaupt eine Wohnung?
- Worauf muss ich achten?
- Was kommt Organisatorisches und an Papierkram auf mich zu?
- Wie bringe ich große Möbel in die Wohnung? Ich denke da an enge Treppen, oder an eine enge Straße in der ein Umzugswagen nicht einfach stehen bleiben kann. Weiterhin habe ich keine Freunde, die mir behilflich sein könnten und auch keinen Führerschein.

- Tageszeitung oder Online: Ebay kleinanzeigen, immobilienscout24, immonet, immowelt, wohnungsbörse...
Interessentenbogen bei den großen örtlichen WOhnungsgesellschaften und Wohnungsgenossenschaften ausfüllen, die melden sich, wenn sie was passendes haben

- nicht zu groß, nicht zu teuer, Umgebung (sauber, nicht zu laut, Busanbindung etc., Parkplätze vorhanden...), möglichst schon renoviert, kein Schimmel, Wärmedämmung, was ist in den Nebenkosten schon enthalten...Mietvertrag und Hausordnung immer genau ansehen (erstmal lesen, ne Nacht drüber schlafen statt sofort zu unterschreiben)
Große örtliche Wohnungsgenossenschaften oder Wohngesellschaften beraten einen meistens auch.

- Wohnung suchen, Mietvertrag unterschreiben, Umzugsunternehmen suchen, Umziehen, dich beim neuen Wohnungsamt ummelden und den Perso ändern lassen (Adresse).

- wie viele große Möbel hast du denn??? Such dir ein günstiges Umzugsunternehmen, die wissen wie man sowas zu händeln hat. Was nicht hast kaufst du dir an Möbeln neu und lässt sie in deine Wohnung liefern, wie gesagt, die kennen sich doch mit sowas aus. Du bist nicht der einzige der in einer potentiell engen Straße oder mit Treppe wohnt! Es wird halt in ner Nebenstraße stehengeblieben und ausgeladen, es gibt so Schilder, dass dort in der Zeit keiner parken darf etc. etc. etc...
Kannst du doch alles googeln.
Z.B.:

https://www.umzug.de/

https://ratgeber.immowelt.de/umzug.html

Gibt doch heute Checklisten für alles.

Vielleicht kannst du den Führerschein noch machen, wäre das nicht insgesammt einfacher, auch zur Arbeit zu kommen, zur Selbständigkeit und so?

Wenn du eine Arbeit und ein Konto hast, dann kannst du auch deine Rechnungen bezahlen! Wird doch heute alles online automatisch abgebucht, oder du machst nen Dauerauftrag, das is doch easy.

Psychologische Unterstützung hast du ja schon, das ist doch gut.
Warst du schon in einer Psychosomatischen Klinik?
Oder in einer Reha?

Was machst du denn in der Therapie wenn die Ängste nicht besser werden?

Hast du mal über eine ambulante Betreuung nachgedacht? Ich weis allerdings nicht, wie das mit der Bezahlung ist, man kann es beantragen, aber je nach dem wie viel du verdienst würde dir das angerechnet oder du musst selbst zahlen.
Aber eine ambulante Betreuung würde dich bei allem unterstützen was du jetzt so geschrieben hast. Rausgehen, Wohnung suchen, Umzug, weitere Behandlung, Rechnungen zahlen, Ängste...Dann hättest du einen Ansprechpartner.

Du könntest auch in ne WG ziehen, aber ich weis nicht, ob das was für dich wäre? Da wärst du halt nicht gleich allein.

Warum gehst du nicht erstmal in eine Beratungsstelle und lässt dir dort helfen? Die können mit Umzügen, Lebenskriesen und so auch weiterhelfen, dazu sind sie doch da, und kostenlos.

Wenn du nix änderst, dann wird deine Erschöpfung wohl nicht weggehen. Eher schlimmer, und irgendwann kannst du dann garnicht mehr aufstehen, das wär doch mies.
Du kannst auch mal bei der Krankenkasse fragen, viele bieten so Kurse an die sie bezahlen, Gesundheitskurse, Bewegung, Entspannung und so, vielleicht bringt dir das was.

Ja, ganz recht, die Leute sprechen nicht mehr so viel miteinander, alle sind hektisch und gestresst, aber du kannst auch einfach mal jemanden anlächeln, da muss man ja nix sagen, manchmal reicht auch wenn man nur ein bischen sagt, hauptsache es ist was nettes oder sowas wie "tolles Wetter heute, finden sie nicht?". Du musst dich nicht verpflichtet fühlen die Person ewig lange zu unterhalten.
 

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