Ich kann nicht rückwärts fahren und einparken

Ich bin ehrlich. Habe meinen Führerschein seit 15 Jahren. Bisher unfallfrei gefahren.
Allerdings stellte sich schon 2 Jahre nachdem ich den Führerschein hatte das Problem ein, dass ich riesige Probleme habe in kleine Parklücken zu fahren und einzuparken. In der Fahrprüfung konnte ich das perfekt.
In der Praxis handhabe ich es dann lieber so, dass ich bei Einkaufsmärkten oder der Innenstadt eben ewig weit weg parke und den Weg lieber laufe, statt mich irgendwo reinzuquetschen,
Heute war aber so ein Tag, an dem ich Zeitdruck hatte und jemanden von der Arbeit aus besuchen musste. Ich fuhr also eine Straße bei den Wohnblocks bis hinter und dort war kein Parkplatz mehr frei und keine Wendemöglichkeit.
Im Klartext hieß das, ich musste rückwärts die schmale Straße lang fahren ohne die links parkenden Autos zu retouchieren.
Da ich es mit dem Halswirbel habe, ist das ein besonderer Spaß, weil man ja nicht nur links und rechts schauen muss, dass keine Autos touchiert werden, sondern auch konstant nach hinten, dass nichts von hinten kommt und den Kopf quasi wie eine Giraffe hin und her bewegen.
Da ich keinen Parkwarnmelder habe, war dies dementsprechend nervenaufreibend.
Nach 3 Schweißausbrüchen und runtergeschluckten Tränen war ich dann wieder am Ende der Straße angelangt, allerdings schweißnass geschwitzt.
Nun kann es ja so nicht weiter gehen.
Kann jemand Erfahrungen dazu beitragen? Gibt es auch die Möglichkeiten von Fahrstunden nur fürs Einparken obwohl man den Führerschein schon hat?

Nikola-mit-Sven meinte:

Gibt es auch die Möglichkeiten von Fahrstunden nur fürs Einparken obwohl man den Führerschein schon hat?

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Ja, die Möglichkeit gibt es. Eine Freundin fühlte sich mal sehr unsicher beim Einparken und hat deswegen in ihrer damaligen Fahrschule nochmal ein paar Stunden gebucht. Das war überhaupt kein Problem.

Da du aber mit dem Halswirbel Probleme hast, könntest du vielleicht auch an eine Weitwinkellinse (Anschaffungskosten 10-20 Euro) denken, die du hinten an die Heckscheibe klebst. Theoretisch müsstest du dann durch den Blick in den Rückspiegel einen besseren Überblick haben. Ich habe aber keine praktische Erfahrung, ob das Blickfeld zum Rückwärtsfahren ausreichend ist - Es ist nur eine Idee. Vielleicht weiß jemand mehr

Hast du einen Bekannten der ein ziemlich guter Fahrer ist? Könntest auch einfach abends / am WE mal auf einem größeren Parkplatz / Industriegebiet z.b. mit Hütchen oder so üben. Tue mich da auch manchmal noch schwer. Aber die Situation hat man auch nicht jeden Tag.

Rückwärts einparken ist ja auch mehr oder weniger die Königsdisziplin. Allerdings gibt es ein paar Kniffe die man sich merken kann.

1. Genau seitlich zum anderen Auto stehen, allerdings nicht zu nah dran.

2. Wenn du den hinteren rechten Strahler des neben dir parkenden Autos durchs Fenster siehst, komplett einschlagen.

3. Dann rücksetzen, wenn dein Auto im 45° Winkel steht gefühlvoll in die Ausgangsposition des Lenkers zurück lenken. Dann ggf. noch nach vorne / hinten korrigieren.

Wenn es nicht beim ersten mal klappt...halt wiederholen - ist einfach Übungssache es richtig einzuschätzen.

Den Fehler den ich oft gemacht habe, ist es zu denken, das vorne kein Platz mehr ist. Meistens ist da aber noch einiges.

Hallo Nicola,

Natürlich kannst du noch einmal Fahrstunden nehmen, um das Einparken zu üben. Da gibt es ein paar Tricks und wenn man diese sicher beherrscht, ist das Einparken rückwärts, seitwärts und vorwärts ein Kinderspiel. Achte darauf, dass ihr die Übungsfahrten nicht mit dem Fahrschulauto sondern mit deinem eigenen Auto macht.

Alternativ schnappst du dir den lieben Sven und ihr übt gemeinsam auf einem leeren Supermarktparkplatz. Zwei leere Getränkekisten als Abstandsmarkierung mitnehmen, los geht's!

Ich selbst kann übrigens sehr gut einparken und fahre rückwärts besser als manche Zeitgenossinne_n (M/W/D) vorwärts fahren können. Falls du also theoretische Fragen zum Thema hast, kannst du dich gerne melden.

Liebe Grüße,
SFX

Es gibt auch die Möglichkeit, ein Überwachungssystem fürs Rückwärtsfahren und Einparken nachträglich einzubauen, ist gar nicht mal so teuer.
Das günstigste sind Akustikwarner, teuer sind Kamerasysteme.

Ich persönlich muß fast jeden Tag in die Innenstadt fahren, wo es knalleng ist und auf jeden cm ankommt. Deswegen kaufe ich immer nur Autos, die sich gut rangieren lassen, a la Kleinwagen wie Polo oder Corsa. Ich würde an Deiner Stelle Parkpiepser nachrüsten lassen und solltest Du ein neues Auto kaufen, dann nur mit solchen samt Rückfahrkamera. Heutige Autos sind extrem unübersichtlich. Saß neulich in diversen Neufahrzeugen, was mich extrem stört sind die aerodynamischen Frontscheiben und die Armaturen sind so hochgezogen, daß man ca. 30% weniger Sicht wie in Autos älterer Generation hat. Viele Leute haben das gleiche Problem wie Du. Nimm Dir lieber die Zeit und parke dort, wo es stressfrei ist. Findest Du keine Lücke, fahr lieber nochmal rund. Neulich hat mich so ein Pisser in der Waschstrasse doof angemacht. Mich hatte ein SUV zugeparkt und dem hat das nicht gepasst, dass ich warten wollte, bis die Karre weg ist. Ich habe ca. 15 Min. einfach gewartet, statt mir den Stress anzutun und auf den mm auszuparken. Nachher habe ich ne Beule drin und damit ist keinem geholfen. Ich war nämlich mal so bescheuert und habe mich durchgequetscht und bin hängengeblieben. Hat mich 2000 Euro gekostet, der kleine Kratzer an einem BMW. Mach Dich nicht verrückt. Geh mal bei die Vertragswerkstatt der Marke und informier Dich, ob Nachrüsten mit Originalteilen geht und was das kostet. Ist es zu teuer und nicht machbar bei denen, dann hol Dir ein Angebot einer freien Werkstatt ein. Das Geld würde ich investieren. Oder fahr weiter wie bisher und wenn Du irgendwann ein neues Auto kaufst, dann halt wie beschrieben.

Wie hier schon gesagt: Du kannst jederzeit beliebig viele Fahrstunden nehmen, bei denen Du bestimmst, was das Thema ist und in welchem Auto gefahren wird (ich rate auch dazu, das eigene zu nehmen).
Außerdem gibt es zumindest in Städten immer noch Verkehrsübungsplätze, da kannst Du hinfahren. Oder eben mit einem Freund/Freundin auf einen Parkplatz oder sonstiges Gelände ohne Verkehr und dann eben üben, üben.
Was ich Dir noch raten kann, ist, eine Dashcam einzubauen. Die halten sich preislich in Grenzen und wenn Du eine zweiteilige kaufst, hast Du hinten im Fenster eine Kamera mit einem (nicht allzu großen) Monitor vorne VOR Dir, was Deinem HWS entgegen kommen dürfte (davon abgesehen, kann ich bei dem Verhalten vieler Verkehrsteilnehmer sowieso nur dazu raten, eine einzubauen).

Ich habe beschlossen noch 3 Fahrstunden zu nehmen. Mal eine blöde Frage. Die melden das aber nicht irgendwie weiter und ich habe dadurch dann keine Nachteile, oder?

Mein altes Auto umrüsten zu lassen wäre leider mehr Aufwand als Nutzen, denn in einem Jahr werde ich mir eh ein neues kaufen.

Darf man das denn? Beim Supermarkt einparken üben mit Hütchen? Viele Supermärkte haben ja Kameras. Leider gibt es in meiner Nähe keine Teststrecke und mein Mann ist unter der Woche oft unterwegs, sodass das gemeinsame Üben aus Zeitgründen eher ausfällt.

Paxit meinte:

Hast du einen Bekannten der ein ziemlich guter Fahrer ist? Könntest auch einfach abends / am WE mal auf einem größeren Parkplatz / Industriegebiet z.b. mit Hütchen oder so üben. Tue mich da auch manchmal noch schwer. Aber die Situation hat man auch nicht jeden Tag.

Rückwärts einparken ist ja auch mehr oder weniger die Königsdisziplin. Allerdings gibt es ein paar Kniffe die man sich merken kann.

1. Genau seitlich zum anderen Auto stehen, allerdings nicht zu nah dran.

2. Wenn du den hinteren rechten Strahler des neben dir parkenden Autos durchs Fenster siehst, komplett einschlagen.

3. Dann rücksetzen, wenn dein Auto im 45° Winkel steht gefühlvoll in die Ausgangsposition des Lenkers zurück lenken. Dann ggf. noch nach vorne / hinten korrigieren.

Wenn es nicht beim ersten mal klappt...halt wiederholen - ist einfach Übungssache es richtig einzuschätzen.

Den Fehler den ich oft gemacht habe, ist es zu denken, das vorne kein Platz mehr ist. Meistens ist da aber noch einiges.

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Das so wie du es beschreibst, konnte ich mal perfekt. Irgendwann habe ich dann aus Bequemlichkeit immer die weiter entfernten Parkplätze genommen und es komplett verlernt.

Halswirbel? Schlecht. Schulterblick rechts und links geht aber? Falls nicht, bist Du gesundheitlich nicht fahrtauglich ...

Es gibt für kleines Geld Bluetooth Cameras, die klebt man hinten ans Auto und kann dann sehen, was hinten los ist.

Normalerweise hätte ich dir folgendes empfohlen: Da Du einen Führerschein hast darfst Du auf jedem Parkplatz üben, vorzugsweise Sonntags. Rückwärtsgang rein, den rechten Arm hinter die Lehne des Beifahrersitzes, dann den ganzen Körper nach hinten drehen und hinten rausgucken. Dann rückwärts fahren und mit der Lenkung gucken, was passiert wenn man dreht. Dann einfach mal ein paar Runden rückwärts fahren. Danach wirst Du dich fragen, wo das Problem lag.