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Ich kann nicht mehr.

DenMo97

Neues Mitglied
Guten Morgen.

Ich bin momentan in einer sehr schwierigen Phase.

In jungen Jahren, so ungefähr mit 12, bemerkte ich, dass ich Homosexuell bin. Damit allein schon umzugehen, war damals bereits sehr schwer für mich, ist der gesellschaftliche Druck leider heute noch so groß. Das waren die ersten schwierigen Schritte in meinem Leben. Ich lebte damals 4 Jahre in einer Beziehung, die mich schon in jungen Jahren total fertig gemacht hat. Die Person, in die ich mich verliebt hatte, spielte in diesem Zeitraum komplett mit meinem Gefühlen. Darüber kann ich selbst heute noch nicht sprechen oder schreiben. Von meinem outing in meiner Familie ganz abgesehen, denn auch dort kam es leider zu Ablehnungen.

Schlimmer wurde es jedoch nach der Schule. Im Anschluss startete ich mit einem freiwilligen sozialen Jahr in einer Klinik für Krebserkrankung. Ich musste daher täglich Todkranken Menschen helfen, pflegen, zuhören. Leider habe ich dort sehr viel Leid gesehen, sowie viele Begegnungen mit dem Tod. Daher habe ich den Job gewechselt. Kurzfristig war in meiner Stadt leider nur ein Job in einem Callcenter zu haben. In diesem arbeite ich seit circa 4 Jahren. Der Druck in diesem Center hat leider enorm zugenommen.

Ständiger Verkaufsdruck sowie die Anfeindungen des Kunden jeden Tag sich anhören zu dürfen, machen mich jeden Tag aufs neue fertig. Irgendwann habe ich daher mit Alkohol Konsum angefangen. Ich trinke daher mehrfach in der Woche Alkohol um ein bisschen die aktuelle Situation zu vergessen. Ich weiß, das es nicht der richtige Weg ist und mache es dennoch.

Irgendwann kam der Zeitpunkt, wo man alles hinterfragt. Ich habe mit 18 leider eine Menge Schulden gemacht und stehe aktuell bei circa 12000 Euro. Daher benötige ich den Job. Ich stehe daher nun vor der Situation, dass ich es in meinem momentanen Job nicht mehr aushalte, diesen aber benötige um meine Schulden abzubauen.

Man hat mich vor circa 3 Monaten gekündigt, betriebsbedingt, da wir darüber hinaus auch noch einen starken volumenabbau haben. Die Kündigung wurde jedoch aufgrund meiner guten Leistung zurückgezogen. Das hat mich ebenfalls stark belastet, davon hängt aktuell meine Existenz ab

Ich ziehe mich daher immer mehr aus dem sozialen Leben zurück. Mein Selbstvertrauen ist komplett im Eimer, ausgehen tue ich überhaupt nicht mehr und mein Leben besteht nur noch aus Alkohol und dem Job.

Ich möchte das alles nicht mehr. Ich bin zudem noch jemand, der sich schwer jemanden anvertraut, erst recht einem Psychologen. Mich zu öffnen kostet Zeit, Mühe die vielen einfach zu viel ist. Ich bin über die Zeit ein sehr verschlossener Mensch geworden. Über Gefühle rede ich überhaupt nicht mit anderen. Außenrum bin ich der Sonnenschein pur, wie ein abwehrmechanismus, innerlich sieht das ganz anders aus.

Ich habe mich daher 2 Wochen von meinem Hausarzt krankschreiben lassen. Ich bin 22 Jahre alt. Viel mehr als ich kann nicht mehr habe ich kaum raus bekommen.

Ist es möglich, mit 22 bereits depressiv zu sein?

Ich würde gerne einen kompletten Neuanfang starten. Die Schulden machen es mir unmöglich.

Ich bin mit 22 Jahren ohne Ausbildung und stehe vollkommen vor der Perspektivlosigkeit. Auf bisher Bewerbungen zur Ausbildung kamen nur absagen.

Ich weiß, dass mir der Job nicht gut tut. Kann diesen jedoch nicht kündigen, da ich Sanktionen vom Arbeitsamt erhalten würde. Das Geld brauche ich jedoch, um meine Schulden zu bezahlen.

Ich weiß nicht, was ich noch machen kann. Ich stehe kurz vor dem Zusammenbruch.
 

tonytomate

Sehr aktives Mitglied
Könntest mal einen Termin beim Kreiswehrersatzamt bzw. bei der Bundeswehr machen und dich für 4,8 oder 12 Jahre verpflichten, in Verbindung mit einer Ausbildung. Deine Neigung ist hier jedoch sicherlich mehr als ein Problem.

Auch noch möglich wäre vielleicht eine Trucker Ausbildung. Viele Betriebe, die suchen Fernfahrer und bezahlen auch die Ausbildung.

Job als Produktionshelfer. Ist allerdings körperlich meist anspruchsvoll. Solche Firmen bieten oft Ausbildung zum Maschinen und Anlagenführer an. Solche Jobs werden gut bezahlt.

Du kannst es auch im Einzelhandel versuchen.
 

Sisandra

Moderator
Öffentliche Verkehrsbetriebe suchen auch immer wieder Fahrer oder Leute für die jeweiligen Leitstellen. In meiner Stadt ist es so, dass es dort schon während der Ausbildung die mehrere Monate dauert Gehalt gibt.
 

Kolya

Aktives Mitglied
es werden zur Zeit auch Lokomotivführer ausgebildet.
Meiner Meinung nach ist eine qualifizierte Ausbildung die einzige Möglichkeit aus der prekären Situation heraus zu kommen.

Du kannst sehr stolz auf Dich sein, dass Du so hart kämpfst und Dich nicht unterkriegen lässt.

An Deiner Stelle würde ich mich mit der Berufsfindung auseinandersetzen. Du bist noch jung. Nutze die Krankschreibung um Dich beraten zu lassen. Mit Zuversicht und einem Ziel vor Augen wirst Du mehr motiviert sein als Dein Augenmerk auf die Schulden zu richten. Aber Deine Verantwortung, die Du übernimmst, ehrt Dich.

Eine psychologische Beratung ist auch gut. Es gibt Beratungsstellen.

Du bist nicht gekündigt worden aufgrund Deiner guten Leistungen. Das ist doch toll

Gebe nicht auf sondern guck nach einer Ausbildung für Dich. Callcenter ist doe Berufsgruppe mit der größten Burn out Rate.

Liebe Grüße
Toni
 

Kolya

Aktives Mitglied
es ist gut, dass du erstmal 2 Wochen für Dich hast. Ruh Dich aus und versuche gleichzeitige nach neuen Möglichkeiten zu suchen. Ich finde es gut dass du für dich gesorgt hast bevor es wirklich zum Zusammenbruch kommt

Kolya
 

Kolya

Aktives Mitglied
ja, da schließe ich mich an. eine ausbildung ergattern ist ne gute idee. aber ein lockführer der am spritten ist..
.
was heißt "Spritten"?

Eine Kur ist auch eine gute Idee. Ich habe das auch gemacht und tat mir gut. Ich habe den Antrag bei der Rentenversicherung abgeholt. Der Hausarzt unterstützt Dich dabei.

Wichtig ist dass Du den Mut nicht verlierst

Kolya
 

DenMo97

Neues Mitglied
Ich danke euch allen für die Antworten. Es waren wirklich sehr gute Ratschläge dabei.

Ich werde mir erst einmal meine Gedanken über die nächsten Schritte machen.

Liebe Grüße,

Dennis
 

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