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Ich kann nicht mehr

G

Gast123

Gast
...ich kann nicht mehr. Ich weiß einfach nicht weiter. Ich bin 24, habe ein BA-Studium abgeschlossen mit dem ich überhaupt nicht glücklich bin. Hab schon zwei Jahre in dem Berufszweig gearbeitet, aber es macht mir keinen Spass, im Gegenteil. Ich denke samstags schon dran, dass ich montags wieder hin muss. Wieder in diese Ellenbogengesellschaft. Mein Partner nimmt mich nicht Ernst, wenn ich Hilfe oder Rat bei ihm suche. Er ist eben auch Teil dieser Ellenbogengesellschaft, wo jeder nur an sich denkt. Ich fühle, dass ich da nicht gut aufgehoben bin, in diesem ganzen Egoismus, wo jeder nur an sich denkt. Ich würde so gerne einen Job ausüben, wo ich anderen helfen kann, sinnvoll etwas tun kann. Aber dafür ist es jetzt zu spät. Wovon soll ich denn dann leben, wenn ich eine Ausbildung oder ein Studium mache? Ich bin nicht der Typ, der einen Kredit aufnimmt und sich verschuldet. Ich will auch nicht darauf angewiesen sein, dass der Staat mir hilft. Da gibt es viele andere, die es nötiger haben, weil sie zB noch keine Ausbildung haben. Ich fühle mich so hilflos, habe das Gefühl, dass ich nichts ändern kann. Dabei würde ich so gerne einfach nur glücklich sein. "Ganz normal" jemanden an meiner Seite haben, der mich liebt und den ich liebe. Einen Job machen, der mich finanziell über Wasser hält und mir zumindestens ab und an Spass macht. Kein Job macht einem nur Spass. Das ist Illusion. Und Kollegen und Freunde haben, die einen schätzen und gerne haben. Die froh sind, dass es einen gibt. Denen ich helfen darf. Klar und irgendwann mal Kinder und Familie usw, aber das ist momentan noch so weit weg, dass ich daran gar nicht denken mag. Momentan wäre ich schon froh, wenn ich wenigstens ein bisschen was von dem erreichen könnte, was mir so sehr fehlt. Ich weiß nicht mehr was ich machen soll, was ich machen kann, damit es besser wird. Oder ist dieser Wunsch "ganz normal glücklich zu sein" schon alles andere als normal? Was würdet ihr tun?
 
Das Leben ist nunmal kompliziert, wenn es darum geht, einen Platz zu finden, an dem man sich (einigermaßen) wohlfühlt.
Wir Menschen sind zuviele, als dass man jedem seinen Wunsch erfüllen könnte.
Aber der Mensch ist auch anpassungsfähig. Sehr sogar.
Wir geben auf, weil es nicht anders geht und gewöhnen uns an Situationen...
und so rennen wir zb Tag für Tag zur Arbeit, die uns keinen Spaß macht, geben zwangsweise unsere Hobbys auf und wer schlau ist, jammert nicht rum, sondern sucht nach positiven Dingen und auch gewisse Ansprüche gehen herunter... Machs noch ein paar Jahre weiter und dir wird es auch so gehen.

Ich kann dich gut verstehen. Aber du hättest dir besser überlegen sollen, was du später machst. Wenn man zb Krankenschwester werden will, muss man damit rechnen, dass manche Patienten nicht gut riechen, dass es viel Weibergetratsch gibt, dass man flexibel sein muss...usw.
Ich kenn dich ja jetzt nicht aber ich hab mir gerade die ganze Zeit überlegt, dass ich über sowas extrem viel nachdenke, bevor ich mich entscheide, weil ich im falschen Umfeld auch große Schwierigkeiten habe und es gibt soviele, die machen einfach mal irgendwas-Kauffrau, weil ihnen grad nix besseres einfällt und dann merken sie, das Gesitze tut ihnen nicht gut...
Hattest du keine Vorstellung davon, wie dein Umfeld sein wird (Ellenbogengesellschaft)?

Du schreibst ja, dass du gerne anderen helfen möchtest. Du willst wahrscheinlich mehr Nähe und dass alles persönlicher ist. Ich glaube, ich hätte Schuldgefühle wegen dem Studium (hast du wahrscheinlich auch), wenn ichs jetzt garnicht aushalte und mich umschulen lassen muss. Irgendnen billigen Beruf machen, den man auch hätte mit Realschulabschluss machen können. Das mit deinem Freund tut mir leid, er ist vielleicht nicht der richtige für dich... was ich in deiner Situation jetzt tun würde, weiß ich nicht genau. Ich kann dir echt nur raten, erstmal das beste draus zu machen. Wenn du wirklich nicht der Typ für diese Arbeit bist, wäre eine Umschulung vielleicht schon besser und du fängst einfach nochmal von vorne an. Das müsste auch per Fernkurs gehen.
Ich weiß nicht ob du mit dem, was ich jetzt geschrieben habe, was anfangen kannst, weil ich ja eigentlich auch ziemlich unerfahren bin...
 
Als erstes mal:

Mädchen, du bist 24. Du bist jung! Du kannst etwas aus deinem Leben machen. Wenn du nun weißt, was du willst, dann tu etwas dafür.

Es gibt Menschen, die haben wesendlich später als du erkannt, was sie machen wollen. Menschen die mit 28 ihr Abitur nachmachen, danach studieren gehen und mit Ende 30 ihren Traumjob haben.

Finde heraus, welche Qualifikationen du brauchst um deinen Traum zu leben. Aus welchem Grund denkst du denn, dass du deinen Traum nicht mehr leben kannst?

Klar, in Deutschland sind junge Menschen oft im Vorteil, was auch das Problem von Deutschland ist, aber das sollte dich doch nicht davon abhalten es zumindest zu versuchen.

Und mit 24 Jahren findest du irgendwo schon deinen Platz. Such ihn. Irgendwo wartet man auf genau dich! Ich weiß nicht, in wie fern du flexibel bist, aber du musst prioritäten setzen. Und wenn es nicht anders geht, dann versuch dich mit deinem Berufszweig anzufreunden. Oder gründe eine Familie, dann hast du jemanden, dem du helfen kannst 🙂


@Kleiner Freak

Hi 🙂

Ich sehe das etwas anders als du.

> Wir Menschen sind zuviele, als dass man jedem seinen Wunsch erfüllen könnte.

Man kann in dieser Welt viel erreichen. Wenn man seinen Traum nicht in Deutschland leben kann, dann muss man so flexibel sein und ins Ausland gehen. Wer möchte, der kann seinen Traum auch leben (sofenr der Traum nicht zu unrealistisch ist - beispielsweise wenn sich jemand wünscht Kaiser von China zu sein). Das ist genauso, wie mit den Menschen, die ab 40 in Deutschland keine Arbeit finden, die werden in vielen Ländern mit Handkuss genommen.

Das Problem ist jedoch zu oft, dass viele einfach nciht flexibel sein können, weil beispielsweise der Partner eine Arbeit hat und deshalb nicht wegziehen kann und dementsprechend kann man auch nciht weg.

Deutschland ist auch nicht klein. Wer seine Traumausbildung in Ort X nicht findet, der findet sie vielleicht in Ort Y oder Ort Z, oder oder oder.
 
@Kleiner Freak

Danke zunächst mal für die Antworten 🙂

Das Leben ist nunmal kompliziert, wenn es darum geht, einen Platz zu finden, an dem man sich (einigermaßen) wohlfühlt.
Wir Menschen sind zuviele, als dass man jedem seinen Wunsch erfüllen könnte.
Aber der Mensch ist auch anpassungsfähig. Sehr sogar.
Wir geben auf, weil es nicht anders geht und gewöhnen uns an Situationen...
und so rennen wir zb Tag für Tag zur Arbeit, die uns keinen Spaß macht, geben zwangsweise unsere Hobbys auf und wer schlau ist, jammert nicht rum, sondern sucht nach positiven Dingen und auch gewisse Ansprüche gehen herunter... Machs noch ein paar Jahre weiter und dir wird es auch so gehen.

Genau das will ich nicht, ich will mich nicht an was gewöhnen, was mir und auch sonst niemand gut tut. Davor habe ich ziemliche Angst, dass mir das irgendwann passiert.
Und positive Dinge, hmmmm, ich muss sagen ich versuche es immer wieder, sehe die kleinen schönen Dinge. Aber ich werde auch immer wieder davon eingeholt, dass das nicht alles sein kann, dass ich die Welt gerne nur ein Stückchen besser machen würde.
Aber ich habe soviel Angst, jemand neues kennenzulernen, Angst wieder enttäuscht zu werden, wieder verarscht zu werden. Es ist mir zu oft passiert - leider. Sei es von sogenannten "Freunden", "Familie" oder "Partnern". Ich habe noch nie in meinem Leben ein ehrliches "es ist schön, dass es dich gibt" gehört. Ist das schon zuviel an Anspruch?
Soviel erstmal dazu 😉

Ich kann dich gut verstehen. Aber du hättest dir besser überlegen sollen, was du später machst. Wenn man zb Krankenschwester werden will, muss man damit rechnen, dass manche Patienten nicht gut riechen, dass es viel Weibergetratsch gibt, dass man flexibel sein muss...usw.
Ich kenn dich ja jetzt nicht aber ich hab mir gerade die ganze Zeit überlegt, dass ich über sowas extrem viel nachdenke, bevor ich mich entscheide, weil ich im falschen Umfeld auch große Schwierigkeiten habe und es gibt soviele, die machen einfach mal irgendwas-Kauffrau, weil ihnen grad nix besseres einfällt und dann merken sie, das Gesitze tut ihnen nicht gut...
Hattest du keine Vorstellung davon, wie dein Umfeld sein wird (Ellenbogengesellschaft)?

Ich habe damals extra versucht ein Praktikum in den Sommerferien oder nach dem Abi zu machen, habe zig Firmen abtelefoniert, keine Chance. Jeder in meinem Umfeld sagte zu mir: gehe nach dem, was du kannst. Viele haben mir gesagt, dass das mit meinen Fähigkeiten der ideale Berufszweig ist. Ich hab es mir nicht leicht gemacht, zig Monate hin- und herüberlegt und mich schweren Herzens beworben und (heutzutage muss man ja eigentlich sagen glücklicherweise) das BA-Studium/den Ausbildungsplatz bekommen.

Aber ich denke auch, dass meine Unzufriedenheit nicht am Berufszweig liegt, sondern eher an der Unkollegialität und dem Egoismus, eben der Ellenbogengesellschaft heutzutage. Und die kommt in (fast) jedem Beruf vor. Da habe ich mich wohl etwas falsch/missverständlich ausgedrückt. Ich denke, dass ich durch meine Erlebnisse in den letzten sechs Jahren (etwa seitdem ich die Ausbildung anfing und "daheim" auszog) sehr stark beeinflusst wurde. Ich habe gelernt was "wahre Freunde" sind. Leider hatte ich keine. So gesehen machte ich mir damals keine Gedanken darüber, wie mein Umfeld sein würde und sah die Gesellschaft auch nicht als Ellenbogengesellschaft. Ja, ich war naiver.

Trotz der Ellenbogengesellschaft ist es mir dann aber wichtig, dass ich im Beruf wenigstens etwas gutes tue. Ein Stückchen die Welt verbessere - im kleinen sozusagen. Momentan geistert mir etwas mit Tieren vor, Tierpfleger beispielsweise. Ja, ich weiß es ist nicht nur Tiere streicheln, sondern ich schätze 70-90% Stall/Gehege/etc. sauber machen, 10-30% Futter zubereiten und den Rest dann evtl Führungen oder ähnliches, kein Zuckerschlecken.

Du schreibst ja, dass du gerne anderen helfen möchtest. Du willst wahrscheinlich mehr Nähe und dass alles persönlicher ist. Ich glaube, ich hätte Schuldgefühle wegen dem Studium (hast du wahrscheinlich auch), wenn ichs jetzt garnicht aushalte und mich umschulen lassen muss. Irgendnen billigen Beruf machen, den man auch hätte mit Realschulabschluss machen können. Das mit deinem Freund tut mir leid, er ist vielleicht nicht der richtige für dich... was ich in deiner Situation jetzt tun würde, weiß ich nicht genau. Ich kann dir echt nur raten, erstmal das beste draus zu machen. Wenn du wirklich nicht der Typ für diese Arbeit bist, wäre eine Umschulung vielleicht schon besser und du fängst einfach nochmal von vorne an. Das müsste auch per Fernkurs gehen.
Ich weiß nicht ob du mit dem, was ich jetzt geschrieben habe, was anfangen kannst, weil ich ja eigentlich auch ziemlich unerfahren bin...

Ich mache mir selbst Vorwürfe ja, aber Schuldgefühle nein. Ich mache mir Vorwürfe, weil ein Beruf, in dem ich etwas mit Tieren zu tun hätte, mir schon immer wieder vorschwebte. Aber ich weiß auch, dass ich das jetzt nicht mehr machen kann, wenn ich realistisch bin. Fernkurs geht da leider nicht (soweit ich weiß) 🙁 Wenn ich das heute machen würde, hätte ich etwa 500 Euro netto und davon Wohnung, Essen, Fahrkarte und ggf Umzug bezahlen? Ich wüsste nicht wie, ehrlich nicht. Dann bliebe nur noch Geld sammeln bis ich mir mit dem angesparten Geld und der Ausbildungsvergütung die Ausbildung leisten kann. Aber dann bin ich Ende 20.... Klar, eine Möglichkeit ist es und ich werde sie sicherlich weiterhin im Auge behalten. D.h. Geld hierfür zurücklegen und wenn das zurückgelegte Geld langt dann nochmal meine ganze Situation beleuchten. Bis dahin hat sich wahrscheinlich einiges geändert und vielleicht haben sich "die Umstände" bis in drei bis fünf Jahren total verändert...???

Ich weiß, dass er nicht "der Richtige" ist, aber ich weiß auch, dass ich, wenn ich mich von ihm trennen würde, ganz allein wäre. Und wer will das schon? Da bin ich (ehrlich gesagt) ein kleiner (bzw großer) Angsthase... 🙁

Insgesamt kurz gesagt Kleiner Freak: du hast mir gezeigt, dass es nicht einfach ist. Ich kann mir nämlich schon echt doof vor, dass ich mich so anstelle oder so.... Das mit Fernkurs oder Umschulung zB waren völlig neue Ideen für mich, an die ich noch gar nicht gedacht habe und die echt gut sind. Ganz lieben Dank! 😀
 

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