Hallo Marina,
eine Trennungsphase kann ganz beschissen sein. Der einzige Trost: es ist eine Phase. Wenn Du zu der Erkenntnis gekommen bist, dass es aus ist, dann überlege Dir ein Ritual für Dich ganz persönlich. Ehre, was Dir wertvoll war und vergiss auch nicht, was euch auseinander gebracht hat. Um es deutlich zu sagen: die Scheiße von heute kann der Dünger von morgen sein. Fahr in die schönste Kirche, die Du kennst und zünde eine Kerze an. Bau ein Papierboot, schreibe einen Abschiedsbrief, zünde ihn an und schick das Boot auf den See/Fluss hinaus. Geh zu einer Feuerstelle, mach ein richtig großes Feuer (ohne die Umgebung abzufakeln) und sieh zu, wie das Feuer langsam abbrennt, bis es aus ist. Dabei verabschiede Dich von Deiner Beziehung und schließe sie stückweise ab. Wahrscheinlich fällt Dir noch etwas Besseres und Passenderes ein. Wir Menschen brauchen Rituale, um mit dem Schwerz umgehen zu lernen und um ihn auch mit anderen Menschen zu teilen. Fühl genau hin, ob da nur Trauer ist, oder auch Wut? Übersiehst Du sie, dauert Deine Trauer viel länger. Sei jetzt voller Mitgefühl und Verständnis für Dich. Die Trauerzeit ist wichtig und dauert leider so lange, wie sie eben dauert. Die "gemeinsamen Plätze" solltest Du vielleicht gerade etwas meiden, bis sich zum Schmerz auch wieder Gedanken der Freude und der Hoffnung gesellen und dann wird es wieder einfacher. Nein, es wird selten leichter, aber Du lernst, damit zu leben und andere Erfahrungen bekommen einen höheren Stellenwert. Als erwachsener Mensch darf ich Dir sagen, dass ich um jeden froh bin, der liebt, auch wenn die Liebe zerbricht. Nicht zu lieben, ist viel schlimmer und der Preis dafür viel grausamer.
Sei gut zu Dir und lass das mit dem Sterben. Dieser Moment kommt noch früh genug. Es wird auch wieder besser.
Kopf hoch und denk beim Einkaufen an die Taschentücher, das Brüllkissen und an genügend Eiscreme. Da draußen gibt es Menschen, für die es ohne Dich kälter und einsamer wird.
Alles Gute