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Ich hasse meine suizidale Mutter, aber nun ist sie krank!

Gwenny

Neues Mitglied
Hallo,

ich bin total verzweifelt.
Ich befinde mich in einer mega schwierigen Situation:
Meine Mutter ist schwer herzkrank, sie wird im Januar operiert, chancen stehen so 50:50 ca. Ich wohne schon seit ich 17 bin nicht mehr bei meinen Eltern (bin jetzt 24). Trotzdem macht sie mich fertig. Sie hat Angst zu sterben (verständlich), lässt in jedem Telefonat mindestens 3 mal fallen: "wenn ich dann noch nicht tot bin..." oder " Papa muss sich eine neue Frau suchen...". Sie schenkt mir dauernd ihren Schmuck, weil "sie ja eh bald tot ist..".
Ich kann ihre Angst ja objektiv verstehen, aber ich komme garnicht klar. Als ich mit 17 ausgezogen bin, habe ich mir selbst geschworen NIEMALS wieder flehend darauf zu warten, dass sie lebend wieder nach Hause kommt und dass es mir EGAL sein wird wenn sie abkratzt.
Meine ganze Kindheit habe ich mich NUR um sie gekümmert, ich habe immer versuct alles richtig zu machen, damit es IHR gut geht. Ich habe sie getröstet, in Arm genommen, gestreichelt, immer ALLES fürsie gemacht. Und das schon mit 7 Jahren! Und trotzdem saß ich oft im Flur und habe gebetet und gefleht, dass sie nochmal wieder kommt, weil sie mal wieder zusammengebrochen ist und mit den Worten" du bist so gemein zu mir, du hast mich überhaupt nicht lieb, ich fahr jetzt mit dem Auto gegen einen Baum, dann kannst du mal sehen wo du bleibst, wenn ich tot bin!" aus der Tür gestürmt ist und mit 100 sachen die Straße runter gefahren ist. So oft habe ich im Flur gelegen und geschrien und gefleht noch einmal die Chance zu bekommen alles besser zu machen, mehr für sie da zu sein, damit sie nicht sterben muss .
Ich habe JEDEN Tag Angst gehabt nach Hause zu kommen und sie tot aufzufinden.
Ich habe mir damals mit 17 geschworen NIE WIEDER sowas durchzumachen. Ich will das es mir EGAL ist.

Aber es ist mir nicht egal. Ich hasse diese Frau unglaublich und trotzdem ist es mir nicht egal.
Ich weiß nicht mehr wie ich mich schützen soll. Wenn ich den Kontakt abbreche, dann würde ich es mir nie verzeiehn, wenn sie stirbt. Und vor allem hat sie dann recht damit, dass ich die gemeine Missgeburt bin, die sich nicht um sie kümmert.
Aber ich kann auch nicht für sie da sein..bei den Voruntersuchungen musste ich schon mit ihr warten, sie trösten, sie in den Arm nehmen in dem leichten Hemdchen was sie trug ( ich ekel mich auch körperlich, da gabs auch sexuelle Aspekte mit ihr früher -.- ).
Ich kann das nicht....was soll ich bloß tun? Ich hab auch schon so Panik vor Weihnachten. Sie wird nur heulen...und ich werd sie nur immer wieder in die Grenzen weisen müssen.
Hilfe!?

Was kann ich nur machen?

Viele Grüße,
Gwenny
 
Hallo Gwenny,
ich fühle mit dir ich habe das in ähnlicher, jedoch abgeschwächter Form, auch in meiner Kindheit so erlebt.
Deine Mutter ist schon immer krank, deshalb redet und tut sie diese Dinge, deshalb reagiert sie so extrem auf diese Operation.

Das einzige was hilft ist, ihr zuzuhören, aber du darfst dabei nicht in eine helfende Rolle rutschen, weil du kannst ihr nicht helfen.

Es wäre für dich gut, wenn du dir für dich dafür Hilfe suchst, vielleicht in Foren oder Selbsthilfegruppen, gerade Kinder von depressiven Müttern leiden sehr und bekommen leider nur wenig Unterstützung, du bist jetzt erwachsen und kannst dir dafür die Hilfe holen die du brauchst.

Ich wünsche dir sehr viel Kraft!!!
 
Hi,
wir haben auch einen depressiven Fall in der Familie, allerdings bei weitem nicht so schlimm wie deiner muss ich gestehen...

Was ich dir jetzt sage wird dir bestimmt nicht gefallen, aber mein Rat zu dieser Sache ist, die Operation erst einmal abzuwarten. So lange wirst du ihr bis zu einem gewissen Grad beistehen müssen, da du nämlich selber sagst, dass du es dir niemals verzeihen könntest, falls sie stirbt.
Allerdings hat meine Vorgängerin Recht wenn sie schreibt, dass du ihr nur dein Ohr leihen sollst.
Bei uns in der Familie artete das nämlich in einem Teufelskreis aus, da meine Großmutter depressiv ist. Meine Mutter machte ihre Spielchen nicht mit und ignorierte ihr Gejammer und als ich noch jünger war, hat meine Großmutter deshalb versucht mich gegen meine Mutter aufzustacheln - ich musste quasi ihre Kämpfe ausfechten.
Soweit sollte es nicht kommen. Du hast allerdings noch die bevorstehende OP als Problem, deshalb ist die Sache mit Vorsicht zu genießen. Um dich auszusprechen, würde ich dir raten dich fürs erste an deinen Vater zu wenden.
Du scheinst von deiner Mutter in eine "Elternrolle" gedrängt worden zu sein - obwohl du doch eigentlich diejenige bist die von ihren Eltern beschützt werden sollte. Wünsch dir auch von ihm mehr Halt.
Ich muss ehrlich sagen, dass er in dieser Hinsicht auch versagt hat, es wäre auch seine Aufgabe gewesen dich vor diesem Verhalten zu schützen.

Größere Schritte kannst du - meiner Meinung nach - erst unternehmen, wenn deine Mutter die OP gut überstanden hat. Sobald sie genesen ist würde ich ihr zu einer Therapie raten (falls sie das nicht schon hat?). Wenn sie wieder hysterisch wird, sag ihr wie du dich fühlst, dass du dieser Verantwortung nicht gewachsen bist und am Rande deiner Kräfte stehst. Appelliere auch ruhig an ihre Muttergefühle. Sag ihr das sie auch einmal anfangen muss an dich zu denken, sonst bist du die nächste die einen Zusammenbruch hat. Falls sich keine Besserung tut, musst du sehen wie du dich am besten schützt. Eventuell doch Kontaktabbruch - allerdings sollte das wirklich die letzte Option sein.

Ich wünsche dir alles Gute für die Zukunft!
 
Meine Mutter tickt ähnlich. Ich habe mich auch jahrelang von ihr manipulieren lassen. Irgendwann war Schluß und ich habe den Spieß umgedreht. Als sie ihre Zähne für einige tausend Euro hat machen lassen, habe ich gefragt warum sie das macht , sie stirbt doch eh bald. Das Gesicht hättet ihr sehen sollen. Es ist seitdem nicht gut aber besser geworden.
 
Hallo Gwenny,

Oh Mann, deine Situation ist echt besch...: Viel von dem was Du schreibst kommt mir leider seeehr bekannt vor. Auch meine Mutter hat mich emotional ziemlich "missbraucht" und öfters mal ihre "Todeswünsche" vor mir geäußert.

Ich kenne auch diese Zwickmühle; einerseits möchte man seine Mutter nicht im Stich lassen, andererseits hat man die ganzen Verletzungen aus der Kindheit auch noch im Hinterkopf. Jetzt kommt bei dir auch noch die Operation dazu.

Ich kann dir nur sagen wie ich mit meiner Situation umgehe( meine Mutter hatte einen Schlaganfall und ist seitdem ein Pflegefall): Emotional habe ich mich von ihr komplett distanziert, so gesehen ist sie mir egal! Allerdings bin ich durchaus bereit mich auch mal um sie zu kümmern (Ausflug machen, was kochen etc.), nur mache ich dies alles nicht primär um ihr eine Freude zu machen, sondern ausschließlich dass ICH kein schlechtes Gewissen haben muss, wenn sie mal tot ist.

Mir ging es so oft schlecht als Kind wegen ihr, jetzt als Erwachsene lass ich nicht mehr zu dass es mir wegen ihr nicht gut geht.
Das ist ein einigermaßen langer Weg bis man zu dem Punkt kommt wo einem die eigene Mutter wirklich egal ist.

Zeig ihr das Du nicht bereit bist die "Mami-ist-so-arm-dran-Hätschel-Nummer" mit ihr zu machen, sag ihr sie soll sich wie ein erwachsener Mensch benehmen (wenn es ums rumheulen geht 🙂 Andere Menschen haben auch Operationen und oft stehen die Chancen wesentlich schlechter.

Lass dich nicht länger zu ihrerm Mutterersatz machen!!

Wünsch Dir unbekannterweise gaaanz viel Kraft und Nerven

Linda
 

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