Ich habe mich blammiert - was soll ich tun?

Ich war früher in einer sehr schweren Depression und das ging sogar so extrem, dass ich alles stehen und liegen lassen habe in meiner Bude. Ich hatte seit meiner Kindheit diese Depression und die wurde mit der Zeit immer stärker (bis zum Punkt wo ich erschreckend eine Akzeptanz zu meinen Suizidgedanken entwickelt hatte). Irgendwann durch ein Gespräch kam mir der Kaltschweiß und zugleich Existenzangst. Ich habe alles stehen lassen, mein Job gekündigt und bin einfach für einige Wochen wandern gegangen. Meine Schwester hatte auch Zugang zu meiner Bude und hat alles scheinbar ausgeräumt und mir geholfen. Ich habe mich geschämt, und zwar extrem, aber gleichzeitig war ich auch dankbar.

Glücklicherweise hat diese Wanderung mir geholfen, mich selbst zu finden. Seit dem Tag treibe ich täglich Sport, meditiere und führe ein Journal. Ich habe eine neue Karriere begonnen und erlebe Erfolge im Leben und komme immer weiter. Jedoch gibt es ein Problem. Alle kennen mich hier scheinbar inzwischen. Die Bude wurde regelrecht entrümpelt und ich schäme mich zu Grund und Boden. Ich habe zwei Optionen ausziehen oder die Sache hinnehmen, wie sie ist. Unglücklicherweise, findet man hier in meiner Umgebung extrem schwer bis gar nicht eine Wohnung, das heißt ich muss für eine gewisse Zeit mit der ersten Option leben, ob ich will oder nicht.

Dieser Scham jedoch macht mir unheimlich das Leben schwer. Ich tue mir das selbst an größtenteils, aber ich weiß, dass mich auch die Menschen hier kennen. Ich werde schräg angeschaut, immer wieder von allen Nachbarn. Jedes Mal, wenn ich nach Hause komme, mache ich mir Sorgen, dass mich jemand sieht und versuche so schnell wie möglich hereinzugehen.

Könnt ihr mir einen Rat geben?.

Ja, höre auf zu masturbieren.
Das steigert deinen Testosteronspiegel im Körper. Wenn dann einer blöd guckt, verspürst du Kampfeslust statt Scham. Natürlich hälst du einfach Ordnung in der Hütte.
Der Eisensport? regelt vermutlich den Rest.
Lass dir Eier wachsen und guck zurück wenn einer blöd guckt.

Bärt meinte:

Ja, höre auf zu masturbieren.
Das steigert deinen Testosteronspiegel im Körper. Wenn dann einer blöd guckt, verspürst du Kampfeslust statt Scham. Natürlich hälst du einfach Ordnung in der Hütte.
Der Eisensport? regelt vermutlich den Rest.
Lass dir Eier wachsen und guck zurück wenn einer blöd guckt.

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Hi Bärt,

ich habe das lange Zeit nicht mehr gemacht und ehrlich gesagt, tue ich auch all das, was du schriebst. Ich schaue einfach zurück. Durch gute Freunde habe ich auch mein Leben recht gut balancieren können und habe inzwischen auch Dates. Ich habe wieder Spaß am Leben und gehe oft aus mit Freunden.

Aber das Problem mit der Scham geht dadurch leider nicht weg. Diese verfolgt mich.

Und danke für dein Feedback!

RinoJin meinte:

Aber das Problem mit der Scham geht dadurch leider nicht weg. Diese verfolgt mich.

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Das braucht halt ein bisschen Zeit...

Fang an zu suchen und versuch doch mit jemandem die Wohnung zu tauschen (idealerweise jemand, den Du nicht kennst). Je nach lokalen Gegebenheiten mit Zetteln oder kostenlosen Kleinanzeigen etc. Vielleicht ergibt sich ja was mit jemand, der auch eine Veränderung will.

Alexandretta meinte:

Fang an zu suchen und versuch doch mit jemandem die Wohnung zu tauschen (idealerweise jemand, den Du nicht kennst). Je nach lokalen Gegebenheiten mit Zetteln oder kostenlosen Kleinanzeigen etc. Vielleicht ergibt sich ja was mit jemand, der auch eine Veränderung will.

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Hallo Alexandretta,

falls Du das bezüglich der Ordnung schreibst, überraschenderweise hat sich das schlagartig bei mir geändert als ich aus meiner Depression rauskam. Ich habe stetig Dinge an mir bemerkt, bei denen ich nie dachte diese zu besitzen. Eines ist davon sehr ordentlich zu sein ironischerweise.

Mein einziges Problem momentan ist eben dieser Scham, den ich wie eine Last mit mir rumtrage.

Liebe/r TE,
wir denken immer, dass die ganze Welt peinliches Verhalten unsererseits auf ewig abspeichert - ist aber gar nicht so!
Eigentlich guckt jeder am meisten auf sich selbst und hat genug Dreck am Stecken, um Fehler anderer mit der Zeit zu vergessen.
Deine zugemüllte Wohnung gibt es nicht mehr. Du musst dich für nichts schämen.
Und: Die meisten Leute glotzen ganz ohne Anlass blöd aus der Wäsche. es hat nichts mit dir oder deiner Wohnung zu tun.
Beziehe Negatives nicht automatisch auf dich.

Hallo RinoJin,

was mir dazu einfällt: du bist nicht mehr der Mensch von damals.

Du hast in einer extrem schwierigen Situation das für dich Richtige gemacht, hast die Reißleine gezogen und bist gegangen. Du hast es dadurch geschafft, das Ruder herum zu reißen und darauf kannst du mehr als stolz sein. Du hast geschafft, was viele nicht schaffen würden.

Sicher haben die Nachbarn die Entrümpelungsaktion mitgekriegt, vielleicht wurde auch getratscht und es hat sich weiter herum gesprochen. Aber dann gibt es schnell andere Themen, die aktueller oder interessanter sind. Wahrscheinlich denkst du viel mehr darüber nach, was die Nachbarn noch erinnern oder über dich denken, als die Nachbarn selbst.

RinoJin meinte:

Ich tue mir das selbst an größtenteils ... Ich werde schräg angeschaut, immer wieder von allen Nachbarn.

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Das glaube ich leider auch, aber man kann es schon ein wenig beeinflussen. Es gibt nichts, wofür du dich schämen musst. Du hast es doch geschafft und kriegst dein Leben wieder auf die Reihe.

RinoJin meinte:

Jedes Mal, wenn ich nach Hause komme, mache ich mir Sorgen, dass mich jemand sieht und versuche so schnell wie möglich hereinzugehen.

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Wie ist das bei euch in der Nachbarschaft? Grüßt man sich? Dann wäre das vielleicht ein Anfang. Nicht mit gesenktem Kopf schnell im Haus verschwinden, sondern hallo oder guten Tag sagen, als wäre es das Normalste der Welt.

Du brauchst dich für gar nix zu schämen.
Die anderen Leute sind mit ihrem eigenen Leben beschäftigt.

Und blöde Leute, welche lästern...sollte man ignorieren.

Danke euch für das Feedback!

Ihr habt alle natürlich recht. Tatsächlich habe ich genau so gehandelt am Anfang, bis ich ein paar Nachbarn begrüßt habe. Als die Frage kam, ob ich der bin, für den sie mich hielten, wusste ich sofort, dass wirklich alle mich inzwischen kennen. Es war ein grauenhaftes Gefühl. Erst danach habe ich angefangen, diese Schamgefühle zu entwickeln. Ich fühle mich bloßgestellt und ich weiß nicht wie ich es beschreiben soll, aber es ist ein schreckliches Gefühl.

Ich werde aber euren Rat befolgen und einfach weiter machen, mit der Hoffnung, dass diese Gefühle irgendwann sich vergraben. Und auch wenn es so ist wie es ist, kann ich daran nichts mehr ändern. Zumindest bis sich eine Gelegenheit ergibt und ich umziehen kann.